Usability-Tipps für Android und iOS

Mobile Apps nutzbar gestalten

12.07.2012 von Cornelia Seraphin
Die Usability einer Smartphone-App ist entscheidend für den späteren Verkaufserfolg. Welche Spielräume bieten die beiden Plattformen Android und iOS den Entwicklern und was müssen sie beachten?

Der Markt der mobilen Endgeräte wächst rasant. 2011 wurden laut Gartner 58 Prozent mehr Smartphones verkauft als im Vorjahr. Glaubt man Morgan Stanley, werden bereits in den nächsten fünf Jahren mehr Personen das Internet mit mobilen Geräten nutzen als mit Desktop-PCs. Die klaren Gewinner sind dabei Smartphones mit Betriebssystemen von Apple und Google. Ihr gemeinsamer Marktanteil lag Anfang 2012 bei fast 80 Prozent.

Auf den ersten Blick ähneln sich die aktuellen Smartphones mit Apples iOS und Googles Android stark: Sie lassen sich mit Gesten steuern und mit Apps aus einem vielfältigen Angebot erweitern. Diese Apps bieten einfache Lösungen für verschiedenste Problemstellungen. Die Philosophie des abgeschotteten iOS mit seinem intuitiven Bedienkonzept unterscheidet sich aber grundlegend vom offenen, frei verfügbaren Android.

Android
Die freie Software AirDroid beim Start
Mit ihrer Hilfe kann der Anwender direkt aus dem Browser vom PC aus auf sein Android-Gerät zugreifen.
Die Verbindung wird aufgebaut
Die Software AirDroid generiert automatisch ständig wechselnde Schlüssel für den Verbindungsaufbau. Der Anwender kann aber auch eigene Schlüssel festlegen.
Der Zugriff vom PC
Mittels des Browsers kann dann die Verbindung zum Smartphone aufgebaut werden, auf dem AirDroid aktiv ist.
Auch der Dateimanager steht zur Verfügung
Alle Arbeiten einschließlich des Versendens von SMS-Nachrichten können so mit Hilfe von AirDroid auch direkt am PC durchgeführt werden.
Schnelle Installation und einfache Oberfläche
Der 2X-Client für RDP ist eindeutig für den Einsatz im professionellen Windows-Umfeld bestimmt.
Einstellungen, die denen des Windows-Clients entsprechen
Der RDP-Client auf dem Android-Gerät kann in der gleichen Art und Weise konfiguriert und eingesetzt werden.
Der Server auf dem Smartphone
Mit Hilfe des RDP-Clients von 2X wird der Zugriff auf einen Windows 2008 Server R2 möglich – allerdings bleibt die Bedienung der Windows-Oberfläche auf dem Telefon etwas schwierig.
Viele Tools unter dem „Dach“ einer Softwaresammlung
Android Assistant will alle Möglichkeiten bieten, die Systemdaten auszulesen und entsprechend zu bearbeiten.
Zu früh gefreut
Viele Features der Programmsammlung Android Assistant führen den Anwender dann doch einfach nur zu den entsprechenden Einstellungen und Unterprogrammen des Android-Systems – wie hier die Lautstärke des Telefons.
Das System beschleunigen
Was hier so großartig klingt, besteht im Prinzip darin, Programme zu beenden, die sich noch im Hauptspeicher des Android-Telefons befinden.
Praktische Eigenschaft
Android Assistant erlaubt es dem Anwender, seine Apps auf einer SD-Karte zu sichern, die sich im Telefon befindet. Leider sind alle Bildschirme der Programmsammlung mit Werbung belegt.
Eine Diebstahlsicherung steht bei der Avast-Lösung standardmäßig zur Verfügung
Allerdings verlangt sie vom Anwender, dass er die Installation von Apps aus anderen Quellen als den Android-Marktplatz zulässt.
Eine sehr praktische Einrichtung
Mit Hilfe der freien Software von Avast können auch SMS-Nachrichten und Telefonanrufe entsprechend gefiltert und geblockt werden.
Das beruhigende Bild nach der Überprüfung
Auf dem Android-System wurden durch die Avast-Software keine Viren gefunden.
Gut in das Android-System integriert
Google hat mit Drive nun auch eine eigene Variante des Cloud-Speichers in das eigene Ökosystem hineingebracht.
Google Docs geht nun nahtlos in Google Drive über
Wer die Dokumentenlösung von Google schon verwendet, greift jetzt via Google Drive auf Dokumente zu.
Ein Tabellenblatt aus Google Docs
Der Anwender kann auf dem Smartphone unter Android über Google Drive direkt darauf zugreifen und es auch bearbeiten.

Android bietet seinen Nutzern mehr Optionen zur Personalisierung als iOS, und das auf unterschiedlichen Ebenen: Ihnen steht zunächst eine Vielzahl von Smartphones verschiedener Hersteller zur Auswahl. Die Smartphones unterscheiden sich in Hardwareausstattung, Funktionsumfang und Preis.

Am Endgerät selbst kann der Nutzer den Homescreen mit Wallpapers, Widgets und Live Foldern individuell anpassen. Für eine noch tiefergehende Anpassung der Oberfläche können Launcher genutzt werden, die Anpassungen an der Anzahl der Homescreens und der Schnellstartleiste, dreidimensionale Darstellung bis hin zur selbst gewählten Belegung der Touchscreen-Gesten ermöglichen.

App-Entwicklern bietet Android vollständige Freiheit bei der Gestaltung von Applikationen. Durch die Möglichkeit, Apps mit der weit verbreiteten Programmiersprache Java und einer kostenlosen Entwicklungsplattform zu erstellen, wächst Google Play (ehemals Android Market) rasch und bietet viele kostenlose Apps.

Apple verspricht iPhone-Nutzern hingegen ein herausragendes Nutzungserlebnis. Grundlage des Konzeptes ist, die Bedienung so einfach wie möglich zu gestalten und Metaphern aus dem realen Leben zu nutzen, die der Anwender gut kennt und intuitiv anwenden kann. Apps aus dem App-Store sollen dem Nutzer möglichst die gleiche User Experience bieten, wie die in iOS integrierten Apps.

App-Entwicklern stellt Apple daher umfangreiche Guidelines zur Verfügung und kontrolliert die erstellten Apps, um die Qualität von Drittanbieter-Software sicherzustellen. Dadurch, dass Apps im Gegensatz zu Android nur für sehr wenige Hardware-Versionen und eine bestimmte Bildschirmgröße entwickelt werden müssen, ist es für die Entwickler einfacher, die Benutzeroberfläche oder Graphical User Interface (GUI) zu gestalten.

iPhone-Apps
OneDrive
Mit der OneDrive-App greifen Sie auf Ihre eigenen OneDrive-Inhalte zu, sowie auf den Content, den andere OneDrive-Nutzer für Sie freigegeben haben. Mit der iPhone-App lassen sich Ordner verschieben, löschen, umbenennen und auch erstellen. Dateien, die auf OneDrive liegen, kann man zudem in anderen Apps auf dem iPhone öffnen. Sie können Dateien und Fotos freigeben und den entsprechenden Link per E-Mail versenden. Dateien können Sie nun vom Smartphone aus auch nach OneDrive hochladen. Die App bietet auch eine automatische Sicherung der gemachten Fotos und Videos auf dem iPhone an. Die für iOS 8 optimierte Version unterstützt auch TouchID für den geschützten Zugang zur App. Außerdem bietet die App Watch-Support. Auf der Smartwatch lassen sich dann die auf OneDrive gespeicherten Bilder anschauen.
Documents
Lesen, hören, anschauen, mit Notizen versehen: Mit dieser App lassen sich beliebige Dateien, Dokumente, E-Books und alles andere verwalten. Die aktuelle Version ist speziell für das iPhone 6s und das iPad Pro optimiert worden - es gibt jetzt neue Features wie 3D-Touch und die schnelle Ordnersuche über Icons.
1Password
Mit 1Password muss man sich nur ein Passwort merken. Mit diesem öffnet man den Tresor von 1Password, in dem alle anderen Passwörter gespeichert sind. In Zukunft soll 1Password auch mit Touch ID, der Fingerabdruck-Erkennung des iPhones, kompatibel sein.
Asphalt 8: Airborne
Lassen Sie die Schwerkraft hinter sich: Die iOS-Arcade-Rennspielserie kommt mit neuen Luxusschiltten, Stunts in Fullspeed und einem intensiven Fahrgefühl - dank der neuen Engine, die die Specs des iPhone 6 und 6s bestens ausnutzt. Funktioniert bei Bedarf aber auch mit der Apple Watch und älteren iOS-Versionen.
Twitterific
Wer gerne mobil twittert, kommt um diese App nicht herum: Vielfach ausgezeichnet, macht der Twitterific-Client die Bedienung des Microblogging-Dienstes spielend einfach. Die aktuelle Version unterstützt nun sogar die Apple Watch - für alle, die mit ihrer Armbanduhr Tweets absetzen oder lesen möchten.
Shazam
Shazam erkennt Musik, die z.B. im Radio oder im Fernsehen gespielt wird und bietet anschließend weiterführende Links an. Unter anderem kann der Song dann im iTunes-Store heruntergeladen werden. Auch Infos zum Künstler oder Youtube-Videos werden angezeigt. Die gefundenen Infos lassen sich über Twitter oder Facebook mit Freunden teilen. Wer will kann mit der Auto-Funktion Shazam auch im Hintergrund weiter nach Musik lauschen lassen. Support für die Apple Watch bietet Shazam ebenfalls.
myTaxi
Die Gratis-App myTaxi zeigt Ihnen alle teilnehmenden Taxis in Ihrer Nähe an, können sofort ein Taxi bestellen und die Fahrt per Echtzeit auf dem Smartphone verfolgen. Zudem lässt sich im Voraus ein Fahrpreis berechnen, den Sie sogar bargeld- und kartenlos per App bezahlen können. Sollten Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Taxi benötigen, haben Sie die Möglichkeit ein Taxi zu reservieren. Derzeit ist die App in Berlin, Bremen, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mainz, München, Nürnberg, Osnabrück, Stuttgart, Lübeck und Sylt verfügbar sowie in Wien, Graz, Zürich, Barcelona, Madrid, Warschau, Washington DC und Arlington VA. Durch die Unterstützung der Apple Watch kann auch über die Smartwatch ein Taxi geordert werden.
ON AIR
Die App ON AIR zeigt sehr übersichtlich und schnell das aktuelle TV-Programm. Die Sender lassen sich einfach einstellen und sortieren, auf einen Blick sieht man, was gerade läuft. Ein Tipp auf eine Sendung zeigt die entsprechenden Infos dazu an. Auch lässt sich für Austrahlungen eine Erinnerungsfunktion setzen, dann erinnert das iPhone per Push-Nachricht, dass der TV-Beitrag jetzt beginnt. Per iOS-8-Widget lassen sich in der Mitteilungszentrale die Highlights des Tages einblenden. Auch auf der Apple Watch zeigt die App an, was gerade oder um 20:15 Uhr läuft.
DB Navigator
Der DB Navigator für das iPhone taugt nicht nur für Fahrplanauskünfte der Bahn. Auch auf viele Abfahrtspläne großer ÖPNV-Dienstleister, wie etwa der MVG in München, hat die iPhone-App Zugriff. Insbesondere die GPS-Ortung der nächsten Haltestelle ist hier ein praktisches Feature. So wird auch der genaue Fußweg zur nächsten Station mit der Kartenfunktion angezeigt. Doch auch für Bahn-Reisende bietet der DB Navigator einen echten Mehrwert. Bei der Reiseplanung werden selbst aktuelle Verspätungsinformationen mit einbezogen. Auch der Ticket-Kauf via iPhone ist möglich. Die Unterstützung der Apple Watch bietet Funktionen wie Abfahrts-, Umstiegs-, Reservierungsinformationen sowie Haltestellen in der Nähe.
Opera Coast
Der Webbrowser ist auf eine sehr reduzierte Oberfläche mit Schwerpunkt auf Gestensteuerung ausgelegt. Das funktioniert sehr benutzerfreundlich. Die App ist einer Universal-App. So synchronisieren sich auch die Lesezeichen zwischen dem Coast-Browser auf dem iPhone und iPad.
Meine Freunde suchen
Mit der kostenlosen App von Apple wird der Standort von Freunden angezeigt. So kann man jederzeit sehen, wo sich jemand - beziehungsweise dessen iPhone - befindet. Die entsprechenden Freunde müssen natürlich die Anfrage der App akzeptieren. Man kann sich auch jederzeit unsichtbar schalten, wenn man nicht will, dass die Freunde den eigenen Standort sehen.
Google Maps
Bei der Kartendarstellung lässt sich wahlweise die Satellitenansicht einblenden. Außerdem können die Verkehrslage und öffentliche Verkehrsmittel angezeigt werden. Wer in den Optionen auf "Google Earth" tippt, bekommt den aktuellen eingeblendeten Standord dort angezeigt.
mehr-tanken
Die App zeigt in der Umgebung die aktuellen Spritpreise der gefundenen Tankstellen an. Es lässt sich nach Preis, Entfernung und Aktualität der Angaben sortieren. Die Spritpreise werden von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) zur Verfügung gestellt.
Google-Suche
Die Google Mobile App ist die App-Umsetzung fast aller Google-Dienste in einer Anwendung; auch Google Now ist integriert. Besonders praktisch ist die Sprachsuche. Sie funktioniert erstaunlich gut und kann eine merkliche Erleichterung sein. Mit Google Googles erkennt die App Gegenstände anhand eines Fotos. So lässt sich etwa ein unbekanntes Gebäude fotografieren und Google Googles findet es über die Suche.
Lync 2013 für iPhone
Mit der App stehen die Leistungen von Microsofts Lync 2013 auf dem iPhone zur Verfügung. Hierzu zählen VoIP- und Videofunktionen über WLAN, Anwesenheitsinformationen, Chat, Konferenzen. Als Voraussetzung ist ein Lync-Konto erforderlich.
Microsoft Word
Die kostenlose App erlaubt in der aktuellen Version auch ohne ein Office-365-Konto das Lesen, Erstellen und Bearbeiten von Word-Dokumenten. Mit einem Abonnement erhält der Nutzer noch mehr Features in der App. Word für das iPhone setzt auf eine Integration von OneDrive, Dokumente lassen sich aber auch lokal speichern. Eine Dropbox-Einbindung ist ebenfalls möglich.
Microsoft Excel
Ebenso wie Word ist auch die Tabellenkalkulation Excel kostenlos für das iPhone verfügbar.
Microsoft PowerPoint
Das Präsentationswerkzeugt PowerPoint komplettiert die kostenlose Office-Suite für das iPhone. Auch hier ist das Lesen, Bearbeiten und Erstellen von Präsentationen mit der Gratisversion möglich. Wer ein Office-365-Abonnement besitzt, darf auf mehr Features zurückgreifen. Durch "PowerPoint Remote" für die Apple Watch lässt sich die Bildschirmpräsentation auf der Smartwatch steuern.
Geldautomat-Suche
Mit der App „Geldautomaten-Suche“ finden Sie bares Geld in ihrer Reichweite. Durch Satellitenortung oder Standorteingabe zeigt Ihnen die App die nächsten Geldautomaten auf einer GoogleMaps-Karte an. In der Datenbank befinden sich alle Banken, sodass Gebühren fürs Abheben gut umgangen werden können.
MyFitnessPal
Die App erlaubt das Tracking der täglich eingenommenen Kalorien. Nahrungsmittel lassen sich auch per Barcode scannen, um gleich die Kalorien und mehr anzuzeigen. MyFitnessPal lässt sich auch mit anderen Fitness-Geräten wie beispielsweise der Withings-WLAN-Waage koppeln. Auf der Apple Watch zeigt die App unter anderem an, wieviele Kalorien man noch zu sich nehmen darf.
ZDFmediathek
Mit der App auf die ZDFmediathek zugreifen. Neben Live-Programmen von ZDF, ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur lassen sich auch verpasste Sendungen anschauen.
Instagram
Instagram münzt das Prinzip des Microblogging auf die Fotografie um. Wie bei Twitter auch, besitzt jeder Teilnehmer einen eigenen Account über den Follower an selbstgeschossenen Fotos teilhaben können. Und ebenso wie bei Twitter gibt es eine Vielzahl talentierter Menschen, die laufend kunstvolle Bilder von interessanten Situationen veröffentlichen. Als passiver Teilnehmer stehen einem verschiedene Wege offen, gezielt nach guten Fotos Ausschau zu halten. Ein guter, erster Anlaufpunkt ist die Liste der beliebtesten Bilder. Will man selbst aktiv werden, helfen einem eine Vielzahl verschiedener Bildfilter bei der Verschönerung der Aufnahmen. Die Apple Watch wird von der App ebenfalls unterstützt.
Booking.com
Booking.com ist die App des bekannten Online-Reiseportals. Mit Booking.com finden Sie auch unterwegs das gewünschte Hotel.
Spotify
Mit Spotify haben Sie von nahezu überall auf der Welt Zugriff auf Ihre Musiksammlung. Zudem bekommen Sie Musik anderer Künstler vorgeschlagen, die Ihnen gefallen könnten.
Dropbox
Dropbox ist ein Cloud-Dienst, mit dem Dateien über mehrere PCs hinweg synchronisiert werden können. Mit dieser App erhalten Sie Zugriff auf Ihre gesamte Dropbox und können unterwegs Bilder, Videos oder sonstige Dokumente abrufen. Außerdem ist es möglich geschossene Fotos direkt in die Wolke hochzuladen, wodurch sie direkt auf allen mit dem Dropbox-Account verbundenen PCs zur Verfügung stehen. Ist die Dropbox-Client-Software einmal nicht vorhanden, ist der Dateizugriff dennoch über ein Webinterface möglich. Dropbox bietet für iOS 8 auch ein Widget an. So sehen Sie in der Mitteilungszentrale, welche Änderungen es zuletzt gegeben hat.
Währungsrechner
Mit dem kostenlosen App können Sie Währungen aus über 115 Ländern und Regionen umrechnen und in beliebiger Reihenfolge anordnen. Die Aktualisierung der Wechselkurse geschieht automatisch oder manuell.
Abfahrtsmonitor
Der praktische Abfahrtsmonitor zeigt die Abfahrtszeiten der ÖPNV-Haltestellen in der Umgebung an. Dazu greift die kostenlose App auf die Datenbank der Deutschen Bahn zurück, die für eine Vielzahl großer deutscher Städte Informationen vorhält. Berufspendler wissen die Favoriten-Funktion zu schätzen, in der sich häufig besuchte Linien schnell einsehen lassen. Auch zur Haltestellensuche taugt der Abfahrtsmonitor dank Ortungsfunktion und integrierter Karte. Die nützliche Suchfunktion rundet das gute Angebot ab, das kostenlos im App Store heruntergeladen werden kann.
WiFi Photo Transfer
Die App WiFi Photo Transfer ermöglicht die Übertragung von Bildern auf dem iPhone zu jedem beliebigen mit Internet-Zugang im gleichen Netzwerk. Beim Start der App wird eine Adresse eingeblendet, die im Browser des PCs, Notebooks oder anderen Geräten eingetippt wird. Danach kann über den Browser auf alle Bilderbibliotheken des iPhones zugegriffen werden. Neben einzelnen Bildern lassen sich auch mehrere via ZIP-Datei downloaden.
Geizhals Preisvergleich
Wer schon im Laden steht und nun einen Preisvergleich einholen möchte, der kann auf die Geizhals-App zurückgreifen. Über den integrierten Barcode-Scanner findet die App das richtige Produkt in Windeseile. Auch zum Einholen von Bewertungen eignet sich die Anwendung sehr gut. Zu vielen beliebten Produkten haben Anwender Erfahrungsberichte hinterlassen. Ansonsten werden aber auch Links zu unabhängigen Tests aus dem Internet angeboten.
Feiertage und Schulferien Gratis
Gerade in Deutschland ist die Feiertagslage kompliziert. Verschiedene Bundesländer haben verschiedene Feiertagsregelungen und auch Schulferien finden nicht zu einheitlichen Zeitpunkten statt. Feiertage und Schulferien Gratis erlaubt einen kostenlosen Überblick über die Situation zu erlangen. Für jedes Bundesland werden Feiertage und Ferienzeitpunkte festgehalten und in einer Liste aufgeführt. Doch selbst für viele andere Länder stehen Informationen dieser Art zur Verfügung, weshalb sich die App auch zur Koordination länderübergreifender Reisen eignet.
Stau Mobil
Gerade zur Ferienzeit sind deutsche Autofahrer von Staus auf den Straßen geplagt. Stau Mobil informiert Sie kostenfrei, wo gerade garnichts mehr geht. Doch auch bevor es zu spät ist, kann die App gute Dienste leisten. So ist eine Prognosefunktion integriert, die die Stauvorhersage des ADAC aufgreift. Stau Mobil ist nicht nur auf Autobahnen beschränkt. In einem Unterpunkt lässt sich auch das Verkehrsaufkommen deutscher Bundes- bzw. Landstraßen verfolgen.
Tagesschau
Die gelungene Tagesschau-App bringt das gesamte News-Angebot der ARD Online-Redaktion auf das iPhone. Hierzu zählen geschriebene Beiträge, live oder zeitversetztes Nachrichtenfernsehen sowie Radioübertragungen. Bei der Bedienung gibt sich die App keine Blöße. Einzig das Abspielen eingebetteter Videos provoziert zeitweise Hänger. Als kostenloses Angebot ist die Tagesschau-App eine Empfehlung wert.
Akku & Batterie HD Monitor
Akku & Battery HD Monitor hilft Ihnen den Überblick über Akkuverbrauch Ihres Gerätes zu behalten. Je nach Ladestand schlüsselt Ihnen die App klar und übersichtlich auf, wie lange Sie noch telefonieren, surfen, lesen oder Musik hören können bis Ihrem Akku die Puste ausgeht.
Das Telefonbuch
Das Telefonbuch der deutschen Telekom findet schnell gewerbliche Telefon-, Fax-, Mobilfunk- und Servicenummern innerhalb Deutschlands. Außerdem kann im direkten Umkreis gesucht werden, die Routenfunktion navigiert anschließend zum gewählten Ziel. Praktisch: Die integrierte Rückwärtssuche findet Name und Adresse einer unbekannten Telefonnummer. Die App bietet auch Support für die Apple Watch.
RegenRadar
RegenRadar bringt Ihnen kostenlos genaue Niederschlagsinformationen auf das Smartphone. Auf der Wetterkarte können auch Laien schnell eine herannahende Regenfront erkennen. Die Datensätze der App werden alle 15 Minuten aktualisiert, weshalb sich die weitere Wetterbewegung sehr gut abschätzen lässt. Das RegenRadar kommt ohne verschachtelte Menüs aus und beschränkt sich einzig auf die Darstellung der Niederschlagskarte.
Parcel
Mit Parcels erhalten Sie eine kostenlose Paket-Sendungsverfolgung für das iPhone an die Hand, mit der Sie Lieferungen von verschieden Zustellunternehmen abwickeln können - darunter auch Größen wie DHL Express, GLS, Hermes oder die Deutsche Post. Aufbau und Bedienung von Parcel sind einfach gehalten und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Stellt der Paketdienstleister genaue Geodaten für den Paketstandort zur Verfügung, so können diese sogar in Google Maps betrachtet werden. Um Push-Benachrichtigungen über Statusänderungen zu erhalten, ist ein In-App Purchase Voraussetzung. Auf der Watch erhalten Sie ebenfalls aktuelle Nachrichten über Ihre Pakete.
Wunderlist
Bei der Wunderlist-App handelt es sich um einen minimalistischen iPhone-Client für die gleichnamige Aufgabenverwaltung der Entwicklerschmiede 6Wunderkinder. Funktion und Design standen bei der Entstehung der App merklich im Vordergrund. Die Aufgabenlisten werden unter Einsatz der hübschen und funktionellen Benutzeroberfläche verwaltet, bei der wesentliche Programmfunktionen mit nur wenigen Fingertipps erreichbar sind. Besonders stark wird Wunderlist im Zusammenspiel mit der Desktop-Software: Hier entfaltet sich das komplette Synchronisationspotenzial der kostenfreien Anwendung. Die Apple Watch wird von der App nun ebenfalls unterstützt.
Mein iPhone suchen
Ein verloren gegangenes Smartphone ist nicht immer ausschließlich ärgerlich. Durch die Verknüpfung von Adressdaten, Kalenderinformationen und E-Mail-Verläufen droht ein großer Schwung sensibler Daten in fremde Hände geraden. Zum Orten, Sperren oder Fernlöschen von Geräten bietet Apple die kostenlose App "Mein iPhone suchen" an. So kann direkt in der Kartenfunktion der Anwendung ein verloren geglaubtes Gerät wieder lokalisiert werden. Potentielle Finder lassen sich über Textnachrichten ansprechen, so dass eine eventuelle Rückgabe arrangiert werden kann.
FRITZ!App Labor Fon
FRITZ!App Labor Fon verwandelt das iPhone über das WLAN zu einem Festnetz- und VoIP-Telefon. Durch die Multitasking-Fähigkeit der App werden Anrufe auch durchgestellt wenn andere iPhone-Anwendungen im Vordergrund laufen. Voraussetzung ist jedoch, dass die verwendete FRITZ!Box-Firmware auf einem aktuellen Stand ist.
dict.cc
Die dict.cc-App kann ein klassischen Wörterbuch ersetzen und eignet sich besonders für Reisen im Ausland. Die Entwickler bilden den gesamten Wortschatz von dict.cc ab, der sich mittlerweile auf über 900.000 Einträge beläuft - und das sogar offline. Das Programm besitzt eine Autovervollständigung, mit der gesuchte Worte in sekundenschnelle gefunden werden.
radio.de
Mit mehr als 20.000 unterstützten Radiostationen und Podcasts bietet die kostenlose radio.de-App ausreichend Abwechslung für jeden Musikgeschmack. Die Streaming-App unterstützt die Multitasking-Funktionen von iOS und setzt die Musik auch im Hintergrund fort.
klickTel
klickTel für das iPhone ist eine empfehlenswerte App mit durchdachtem Bedienkonzept. Der Einsatz von App-Icons für Menüpunkte wirkt auf dem iPhone sehr vertraut und senkt die Hemmschwelle beim ersten Ausprobieren der Anwendung. Praktisch ist die Anzeige der Dienstleistungen in der direkten Umgebung unter Verwendung der automatischen Standortbestimmung. Außerdem lassen sich gefundenen Unternehmen, sofern eine Rufnummer hinterlegt ist, direkt anrufen. Support für die Apple Watch gibt es ebenfalls.
i-nigma
Seien Sie ehrlich: Wie oft haben Sie schon einmal einen Barcode auf einer Internet-Seite, einer Zeitschrift oder in der Werbung gesehen und haben sich gefragt, was sich genau hinter dem Bild verbirgt? i-nigma löst dieses Problem für Sie. Die App erkennt und liest Barcodes verschiedener Gattungen in Sekundenbruchteilen aus und zeigt die in der Abbildung versteckten Informationen an.
iBooks
iBooks, der bekannte Apple-Buchladen für das iPad, hat auch seinen Weg auf das iPhone gefunden. Die App eignet sich hervorragend um eine kurze Zeit in einem Buch weiterzulesen, da Lesezeichen und Markierungen auf das iPad und zurück synchronisiert werden. Allerdings muss auf Grund der geringen Bildschirmdiagonale des iPhones relativ häufig geblättert werden. PDFs lassen sich ebenfalls in iBooks sammeln und anschauen.
Teamplace
Teamplace (vormals als Cortado-App bekannt) bietet dem iPhone-Benutzer einen passwortgeschützten 10 GByte großen Online-Speicherplatz an, in dem sämtliche Dokumente zentral in der Cloud gespeichert werden können. Der Vorteil: Tabellen, Präsentationen und Textdateien sind immer mit dabei und können zusätzlich zum iPhone noch auf jedem internetfähigen PC mit Browser abgerufen werden. Großes Highlight der Anwendung ist die Möglichkeit Dokumente direkt an jedem Drucker im Netzwerk auszudrucken, mit dem das iPhone gerade verbunden ist.
Epson iPrint
Epson iPrint macht den direkten Bilderdruck von auf dem iPhone gespeicherten Fotos auf vielen Epson-Netzwerkdrucker möglich. Dazu muss sich das iPhone nur im selben Netzwerk aufhalten wie der Drucker, die Erkennung und Einrichtung des Netzwerkdruckers soll dabei automatisch funktionieren.
Mocha VNC Lite
Die kostenlose App Mocha VNC Lite gewährt dem iPhone einen direkten Zugriff auf nahezu jeden VNC-Server. Dazu wird der Bildschirminhalt des VNC-Servers auf das iPhone-Display skaliert und kann wie gewohnt über Gesten bedient und vergrößert werden. Kompatibel ist die Anwendung laut dem Hersteller MochaSoft unter anderem mit RealVNC, TightVNC und UltrVNC für Windows und Apple Remote Management für Mac OS X.
Nimbuzz
Nimbuzz ist ein kostenloses Instant-Messaging Programm. NimBuzz ermöglicht unter anderem den Zugriff auf verschiedene Dienste innerhalb einer App.
Wikitude
Wikitude ist eine Augmented-Reality App, die Wikipedia Einträge in die Live-Bilder der iPhone Kamera einspeist.
Wikipanion
Bringt die Wikipedia gut lesbar auf das iPhone.
AroundMe
Findet Geschäfte, Firmen und Lokale in der Umgebung anhand der Google-Branchen. Die aktuellste Version wurde auch um eine Augmented-Reality Funktion erweitert, mit der sich der Benutzer die Umgebungsinformationen auch direkt durch die iPhone Kamera ansehen kann. Die Apple Watch bindet AroundMe ebenfalls ein.
Remote
Dieses schlanke Programm ist eine WLAN-Fernbedienung für iTunes. Alle Inhalte, Cover und Playlisten können am iPhone betrachtet und abgespielt werden.
Post mobil App
Die Deutsche Post bietet eine eigene iPhone-App an, mit der sich viele Dienste des Versanddienstleisters clever nutzen lassen. Gerade unterwegs erweist sich die Suche nach der nächsten Filiale (inkl. Öffnungszeiten) als Segen, wenn es nach der Arbeit schnell gehen muss. Auch den Weg zum nächsten Briefkasten kennt Post mobil und wann dieser ausgeleert werden wird.
WhatTheFont
Typografie ist nicht jedermanns Sache. Und das, obwohl die Lehre von der Schrift im Web, im Betriebssystem und natürlich auch in Zeitungen und Zeitschriften allgegenwärtig ist. WhatTheFont hilft Ihnen dabei, Schriftarten eindeutig zu bestimmen. Dazu nehmen Sie mit der iPhone-Kamera eine Schriftprobe der zu untersuchenden Schriftart auf. Die Software zerlegt das fotografierte Wort nun über einen OCR-Algorithmus in einzelne Buchstaben, die es als Anwender nun zu korrigieren oder abzunicken gilt. Abschließend präsentiert einem WhatTheFont eine Auswahl der am wahrscheinlichsten verwendeten Schriftart.

Apple unterstützt die Entwickler mit vielen Standard-Elementen und Funktionen. Beispielsweise haben Homescreen-Icons in iOS einen Glanzeffekt. Dieser lässt sich einfach auf erstellte App-Icons anwenden und erzeugt so den typischen iOS-Look & Feel. Durch diese Entwicklerhilfen wird die Einheitlichkeit bezüglich der Gestaltung und Bedienung der GUI unterstützt und iOS-Apps erzeugen oft einen harmonischeren Gesamteindruck als ihre Android-Variante.

App-Entwicklung ist anders

Bei der Entwicklung von mobilen Applikationen sind einige grundlegende Bedingungen zu berücksichtigen. In Abgrenzung zu Desktop-Anwendungen stehen deutlich geringerer Arbeitsspeicher und begrenzte Prozessorleistung zur Verfügung. Aufwändige Rechenleistungen sollten möglichst vermieden werden, um die Akkulaufzeit nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen.

Die Multitouch-Oberfläche bietet nur eingeschränkte Eingabemöglichkeiten. Bei einer eingeblendeten virtuellen Tastatur geht ein großer Teil der Bedienoberfläche der Anwendung verloren und wegen der kleinen Tasten entstehen häufig Fehleingaben. Texteingaben sollten daher so gering wie möglich gehalten werden. Um sie zu reduzieren, können Systemeinstellungen ausgelesen, Sensoren wie beispielsweise GPS-Lokalisierung genutzt, Eingabevorschläge vorgesehen oder alternative Eingabeformen wie Spracheingabe genutzt werden.

Im mobilen Kontext nutzt der Anwender eine App, um schnell eine konkrete Aufgabe zu erledigen. Zur Bearbeitung ist immer ein Fenster im Vordergrund. Dieses sollte alle notwendigen Informationen zur Bearbeitung der Aufgabe beinhalten, ohne den Nutzer durch zu viele, unübersichtliche Elemente zu überfordern. Ein Multi-Tasking mit vielen geöffneten Fenstern wird schnell unübersichtlich und sollte ebenso vermieden werden. Beim App-Design sind daher intelligente Navigationswege zu entwickeln. Eine gute Benutzerführung unterstützt den Nutzer, indem sie seine Intentionen erahnt und kontextabhängig die beste Funktion zur Erfüllung der Aufgabe anbietet.

Die Bearbeitung wird im mobilen Umfeld oftmals unterbrochen. Es ist daher wichtig, den Status der Applikation jederzeit zu speichern, um die Bearbeitung später fortsetzen zu können. Auch sollte die App, wenn sie im Hintergrund läuft, möglichst keine Ressourcen nutzen.

Usability-Paradigmen im mobilen Umfeld

Damit eine App eine positive Nutzererfahrung erzeugt, sollte sie

Ein Nutzer bemerkt eine Verzögerung bereits nach 100 bis 200 Millisekunden. Komplexere Rechenoperationen sollten im Hintergrund stattfinden, damit Interaktionen weiterhin möglich sind.

Eine Applikation, die die Hälfte der Akkuleistung verbraucht, wird schnell wieder deinstalliert.

Wenn Funktionen verwendet werden sollen, die in den Nutzereinstellungen deaktiviert sind, wie Übermittlung von Ortsinformationen, Datentransfer im Hintergrund etc., muss die Nutzung explizit bestätigt werden.

Eine App sollte genau eine Aufgabe auf dem best-möglichen Weg erfüllen, getreu dem Prinzip "weniger ist mehr". Die Navigation innerhalb der App orientiert sich an der Intention des Nutzers.

Eine App sollte Standardeinstellungen nutzen, um einen Konfigurationsprozess bei Applikationsstart zu vermeiden. Spezielle Präferenzen kann ein erfahrener Nutzer bei Bedarf später einstellen.

Die Bedienelemente sollten innerhalb der App sowie zum Betriebssystem konsistent gehalten werden, damit der Nutzer bereits Gelerntes anwenden kann.

Um den Eingabeaufwand zu reduzieren, sollten bereits vorliegende Informationen verwendet werden. Mehrere Apps können Daten teilen oder Services für einen übergeordneten Prozesses anbieten: Zum Beispiel sucht ein Nutzer mit App1 ein Restaurant, App2 reserviert einen Tisch. Die Verlinkung erfolgt über die Oberfläche von App1, eine erneute Eingabe des Restaurants ist nicht erforderlich.

Für Bedienelemente und Gestensteuerung sollten Bilder genutzt werden, die der Nutzer aus dem Alltag kennt, wie der Papierkorb zum Löschen, Wischbewegung zum Blättern etc.

Ein Nutzer möchte das Gefühl haben, eine App sei genau für ihn und seine Ansprüche entwickelt. Eine App sollte daher Endgeräte-spezifisch optimiert werden. Android-Anwender sind oft genervt, wenn sie einen iPhone-typischen Zurück-Button in der Aktionsleiste vorfinden, obwohl ihr Endgerät hierfür eine physische Taste bereithält.

Prototyping sollte in jeder Entwicklungsstufe genutzt werden, um Aufgabenangemessenheit und Bedienverhalten zu überprüfen. Wenn der Nutzer eine Hilfefunktion vermisst, dann passt das Design nicht.

Der Nutzer erwartet eine einzigartige Erfahrung, wie Aufgaben gelöst werden können. Dazu sollte bereits auf dem Landing Screen gezeigt werden, was die App kann.

Insbesondere im schnelllebigen Markt der Smartphones gilt: Ein gutes Benutzerinterface folgt Designprinzipien, die auf der Denk- und Arbeitsweise eines Menschen basieren und nicht auf den Fähigkeiten der Hardware.

Wie sieht die Praxis aus?

WhatsApp wird für alle wichtigen mobilen Plattformen angeboten, darunter auch Androiud und iOS.
Foto: Whatsapp Inc.

Schauen wir uns eine erfolgreiche App an, die für beide Betriebssysteme zur Verfügung steht: den WhatsApp-Messenger. Wie groß sind die Unterschiede zwischen iOS und Android? Wurden die Paradigmen umgesetzt?

Mit dem WhatsApp-Messenger wurden 2011 bereits täglich über eine Milliarde Nachrichten versendet. Der Messenger ist eine günstige Alternative zum SMS-Versand. Die ausgetauschten Nachrichten werden ähnlich der SMS-Darstellung als Sprechblasen dargestellt. Der Nachrichtenversand ist aber günstiger als per SMS und hat keine Zeichenbegrenzung, da die Nachrichten per Internet, über WLAN oder 3G, ausgetauscht werden. Die App vereint somit bekannte, einfach zu bedienende Elemente mit der kostengünstigsten Möglichkeit, eine Nachricht im jeweiligen mobilen Kontext zu versenden. Somit bietet die App einen echten Mehrwert für den User.

Die App reagiert sehr schnell auf Usereingaben; falls kein sofortiges Ergebnis angezeigt werden kann, wird der Ladevorgang über einen sogenannten Throbber, ein drehendes Rad, dargestellt. Im Vergleich iPhone4 versus Samsung Galaxy 2 Plus ist die Android-Version sogar noch etwas schneller beim Laden von Chats. Auch bezüglich der Speichernutzung und Akkulaufzeit sind keine Beschwerden anzubringen. Die Nutzereinstellungen werden von der App berücksichtigt. Wenn beispielsweise die eigene Position gesendet werden soll, nutzt die App GPS nur, wenn dies in den Systemeinstellungen freigegeben ist. Bei Android gilt die GPS-Freigabe für alle Apps, bei iOS ist der Ortungsdienst explizit für jede App einzustellen.

WhatsApp nutzt die im Telefon gespeicherten Kontaktdaten. Außerdem kann der User einfach Bilder, Videos, Sprachnachrichten oder die eigene Position über die Integration dieser Anwendungen versenden. Die Aufgabe, das einfache und kostengünstige Versenden von Nachrichten, wird sehr effizient erfüllt. Der Anwender muss weder umständlich Kontaktinformationen eingeben noch sich Gedanken machen, welches der günstigste Weg ist, seine Nachricht an den Chatpartner zu übermitteln.

Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Mit dem Start der App wird sofort die Chatansicht geöffnet, ohne umständliches Login, und ein existierender Chat kann per Fingertipp weitergeführt oder ein neuer über die Kontaktintegration eröffnet werden. Bei längerer Berührung einer Nachricht werden die Kontextfunktionen eingeblendet.

Whatsapp für iOS
WhatsApp für iOS
WhatsApp für iOS
WhatsApp für iOS
WhatsApp für iOS
WhatsApp für iOS

Die Bedienung der iOS- und Android-Versionen ist etwas unterschiedlich. Die physischen Funktionstasten des Android werden für das Aufrufen vieler Funktionen sowie das Zurücknavigieren genutzt. Die iOS-Version bietet hierfür Buttons sowie eine Navigationsleiste an. Einige Funktionen stehen nur in einer der Versionen zur Verfügung. Beispielsweise integriert die iOS-App eine Favoriten-Ansicht, während die Android-App eine Icon-Bibliothek für die Nachrichten bereitstellt. Die Konsistenz der Bedienung ist daher nicht plattformübergreifend, sondern innerhalb einer Plattform gegeben. Da ein User vermutlich nicht allzu oft zwischen Telefonen mit unterschiedlichen Betriebssystemen wechselt, dürfte diese unterschiedliche Anordnung der Funktionen aber kaum verwirrend sein.

Die App wird fortlaufend weiterentwickelt. Um weiterhin eine gute Qualität und somit eine hohe Nutzerzufriedenheit sicherzustellen, bindet WhatsApp auch Enduser als Betatester ein. Der Qualitätsanspruch ist hoch: Die Gründer Jan Koum und Brian Acton "want to build something that is awesome for users … but also something we are proud about on the tech side".

Alle zuvor beschriebenen Paradigmen werden bei WhatsApp berücksichtigt. Die gute User Experience wird mit über 90 Prozent zufriedener Android- und über 85 Prozent zufriedener iOS-Nutzer bestätigt (Bewertung mit 4 oder 5 Sternen).

Fazit

Optisch ist die iOS-Version von WhatsApp gelungener, insbesondere was die Icons und die Integration des Kontextmenüs für einzelne Nachrichten angeht. Bezüglich Bedienfreundlichkeit steht die Android-App der iOS-Version aber in nichts nach. Die Android-App ist von den Anwendern sogar besser bewertet worden als ihr iOS-Pendant. Hier stellt sich die Frage, ob iOS-Anwender verwöhnter und damit kritischer sind, da sich Grundfunktionen und Bedienung der Apps nicht unterscheiden.

Es ist definitiv möglich, für Android genauso ansprechende und bedienerfreundliche Apps zu entwickeln wie für iOS. Durch die große Variabilität der Endgeräte sind allerdings die Optimierung der Oberfläche sowie der Test der App aufwändiger.

Mit Android 4.0 "Ice Cream Sandwich", hat Google viel am Android-Design verbessert und stellt nun auch seinen Entwicklern ein breiteres Repertoire an Design-Guidelines und Patterns zur Verfügung. Es wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen, bis sich die Version verbreitet hat und Einzug in die einzelnen Apps findet.

Es ist festzustellen, dass sich die beiden Welten weiter annähern. Bei Google nimmt das Thema Usability einen größeren Stellenwert ein, in iOS werden Features wie Notifications integriert, die zuvor Android vorbehalten waren. Hierbei ist allerdings davon auszugehen, dass zwar beliebte Funktionen in das jeweils andere Betriebssystem Einzug finden, die grundliegende Philosophie sich aber weiterhin unterscheiden wird.

Noch ein Punkt zum Thema Sicherheit: Um dem Thema Sicherheit gerecht zu werden, reicht der Platz in diesem Artikel nicht aus. Grundsätzlich gilt: Sicherheit ist die Basis für den langfristigen Erfolg und ist daher bei der App-Entwicklung besonders zu berücksichtigen. (mb)