Das Thema Big Data stellt Unternehmen vor gewaltige IT-Probleme, die jedoch mithilfe einer durchdachten Unternehmensarchitektur (enterprise architecture - EA) zu bewältigen sind. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Gartner in einem aktuellen Analysepapier. Aus strategischer Sicht müssen dabei die wichtigsten Strategiereiche Business, Unternehmenskultur, Human Resources und Technologien auf das Thema Big Data abgestimmt werden. Generell gehe es darum, den derzeit vorherrschenden Fokus von EA auf Optimierung und Standardisierung innerhalb einer Organisation zu verschieben in Richtung Harmonisierung und Auslagerung.
Datenaustausch in der Unternehmenskultur verankern
Gartner empfiehlt Unternehmen daher bei der Gestaltung der Unternehmensarchitektur die vier Strategiebereiche konsequent auf das Thema Big Data auszurichten:
Business: Datenorientierte Business-Strategie
Natürlich sollen EA-Verantwortliche die Führungskräfte im Unternehmen von den Chancen von Big Data überzeugen. Dabei müssen aber auch Risiken wie Datenschutz und Compliance thematisiert werden. Bei der Entwicklung der Datenstrategie sollte auch die wachsende Anzahl öffentlicher Datenformate berücksichtigt werden (Social Media usw.), die wertvolle Informationen für Stimmungsbilder, lokale Services und kontextbezogene Anwendungen liefern.
Unternehmenskultur: Datenaustausch und Vertrauen fördern
Ohne eine interne Unternehmenskultur, die sich der gemeinsamen Nutzung von Daten verschreibt, bleiben die Vorteile von Big Data wahrscheinlich ungenutzt, prognostiziert Gartner. EA-Verantwortliche müssen daher innerbetriebliche Blockaden, die einem Datenaustausch im Wege stehen, identifizieren und beseitigen. Auf diese Weise könnten etwa Produktinnovationen vorangetrieben werden, an denen Kunden in einem offenen Entwicklungsprozess beteiligt sind.
Kompetenzlücken ausfindig machen
Human Resources: Kompetenzlücken identifizieren
Der Erfolg von Big Data hängt in hohem Maße auch von der Kompetenz der Mitarbeiter ab, den Informationsgehalt dieser enormen Datenmengen nutzen zu können. Enterprise Architekten können die Personalabteilung bei der Rekrutierung unterstützen, in dem sie Kompetenzlücken innerhalb von Teams ausfindig machen.
Technologien: Spezielles Know-how erforderlich
Enterprise Architekten tragen Mitverantwortung bei der Entwicklung und Umsetzung von Big-Data-Lösungen. Dafür ist nicht nur ein Verständnis für Statistik, maschinelles Lernen, die Verarbeitung von Texten in natürlicher Sprache sowie für Vorhersage-Modelle erforderlich. EA-Verantwortliche müssen Teams auch an Visualisierungstechniken für Big Data heranführen, wie Cluster-Darstellungen, Animationen und Infografiken.