Open-Source in KW 23

mintBox und openSUSE 12.2

11.06.2012 von Jürgen Donauer
Die Linux Foundation freut sich, Samsung als Platinum-Mitglied begrüßen zu dürfen. Kurz vor seinem Urlaub hat Linus Torvalds noch einen zweiten Release-Kandidaten von Kernel 3.5 abgesegnet.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in der 23. Kalenderwoche. Es gibt neue Testversionen von openSUSE 12.2 und Ubuntu 12.10. Während ersteres eine neue Beta-Version zur Verfügung stellt, haben die Ubuntu-Entwickler eine Alpha-Ausgabe ausgegeben. Linux Mint hat die mintBox angekündigt.

Einen Doppelschlag gibt es aus dem KDE-Lager. Die Entwickler haben sowohl eine Wartungs-Version, als auch eine neue Beta-Ausgabe bereitgestellt.

Linux-Rückblick KW23
Head Up Display
Das HUD wurde bereits mit Ubuntu 12.04 LTS eingeführt.
Kontrolle
Hier können Sie Quantal Quetzal ganz nach Gusto konfigurieren.
Starter
Wie sich die Startleiste verhalten soll, stellen Sie hier ein.
mintBox
Viele Anschlüsse bietet der kleine Rechenknecht.
Der Schnelle
Die Pro-Version kommt mit einem gerippten Gehäuse.
Klein
Auf diesem Bild sieht man die Maße der mintBox gut.

openSUSE 12.2 Beta 1

Eigentlich sollte die erste Beta-Ausgabe von openSUSE 12.2 etwas früher debütieren. Dieser Termin hat sich allerdings um eine gute Woche verschoben. Als Desktop-Umgebungen stellen die Entwickler GNOME 3.4.2 und KDE SC 4.8.3 (inklusive Qt 4.8.1) zur Verfügung. Die GNOME Shell soll nun auch auf Rechnern ohne Grafikbeschleunigung laufen. Das ist durch das neue Mesa und llvmpipe möglich. Der SVGA-Gallium-Treiber verspricht 3D-Unterstützung für VMware-Gäste.

Ebenfalls mit an Bord befinden sich GCC 4.7, Grub2, eine aktuelle Version von LibreOffice und GIMP 2.8 mit Einzelfenstermodus. Im Bereich X.Org 12.1 ist man laut eigener Aussage noch mächtig am Feilen. Ebenso gehört der alte Bootsplash der Vergangenheit an. Hier haben die Entwickler mit Plymouth und einem eigens dafür geschaffenem Theme modernisiert.

Ein Veröffentlichungs-Kandidat soll laut Ausgabeplan am 14. Juni erscheinen. Die finale Version möchten die Entwickler am 11. Juli 2012 das Licht der Welt erblicken lassen. Sie finden weitere Informationen in den Veröffentlichungs-Notizen. ISO-Abbilder von openSUSE 12.2 Beta 1 finden Sie im Entwickler-Bereich der Projektseite.

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Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" Alpha 1

Von den geplanten Neuerungen in Quantal Quetzal sieht man noch recht wenig. Mark Shuttleworth hatte ja einige visuelle Änderungen angekündigt. Das Braun ist ihm nicht mehr zeitgemäß genug und vor allen Dingen an den Schriftwarten und den Symbolen will er Ubuntus Anstrich verändern.

Als Kernel dient noch Version 3.4. In der finalen Version soll aber 3.5 oder sogar 3.6 zum Einsatz kommen. Die erste Alpha ist nun mal ein Fundament, auf dem man nun aufbaut und ist wenig spektakulär.

Interessanter ist die Server-Version des Betriebssystems. Hier möchte man sich von den i386-Abbildern trennen. Offiziell unterstützt wird nur noch x86_64. Für i386 gibt es allerdings noch die Möglichkeit, auf die mini.iso oder die Installation via Netzwerk zurückzugreifen. Die Entwickler geben inoffiziell sogar noch Abbilder für i386 aus.

Wie üblich debütierten zeitgleich erste Alpha-Versionen von Ubuntus Kindern. Es stehen Test-Versionen von Ubuntu Server Cloud, Edubuntu, Lubuntu und Kubuntu zur Verfügung. Download-Links zu den ISO-Abbildern finden Sie in der technischen Übersicht zu Ubuntu 12.10 Alpha 1.

Linux Foundation begrüßt Samsung als Platinum-Mitglied

In einer Pressemittelung hat sich die Linux Foundation sehr erfreut über Samsung als Platinum-Mitglied gefreut. Für die Linux Foundation bedeutet das 500.000 US-Dollar Unterstützung seitens Samsung. Dafür bekommt der Elektronik-Konzern neben Fujitsu, IBM, Intel, NEC, Oracle und Qualcomm einen Sitz im Aufsichtsrat.

Samsungs Vize-Präsident WonJoo Park sagte, dass man so die wachsende Anzahl an Linux-basierten Geräten stärke und gleichzeitig Linux für jedermann weiter entwickeln könne. So etwas nennt man in der Regel eine Win-Win-Situation.

Linus Torvalds gibt Kernel 3.5-rc2 frei

Eigentlich seien sechs Tage schon wenig, meinte Linus Torvalds in seiner Ankündigung. Allerdings begebe er sich auf eine Reise und hätte nicht wirklich Zeit, sich intensiv um den Kernel zu kümmern.

Wer also keine wirklich kritischen Änderungen habe, möchte ihn bitte zufrieden lassen. Dass Linus Torvalds dann und wann etwas exzentrisch sein kann, ist ja bekannt. Von daher sollten sich die Entwickler lieber an diese Anweisung halten.

Ansonsten ist der Linux-Vater mit dem zweiten Release-Kandidaten des Kernel 2.5 sehr zufrieden. Es gebe die üblichen Aktualisierungen bei Treiber, Architektur, Dateisystemen und so weiter. Wer testen möchte, findet den Quellcode unter kernel.org.

Klein aber oho: die mintBox

In Zusammenarbeit mit CompuLab hat Linux Mint eine eigene Hardware entwickelt. Im Prinzip handelt es sich um einen fit-PC3, der mit dem langzeitunterstützten Linux Mint 13 "Katya" ausgestattet ist und ein kleines Linux-Mint-Logo trägt.

Der Rechner ist kleiner als ein DVD-Case und soll sehr leise sein. Man höre lediglich ab und zu das Schnurren der 250 GByte großen Festplatte. Die Basic-Ausgabe hat vier GByte RAM und die Pro-Version acht. Während die kleinere Version mit nur neun Watt auskommt, braucht die größere 18. Die Pro-Box wird von einer APU G-T56N angetrieben und die Basic-Ausgabe mit einer APU G-T40N.

Dafür ist die Pro-Version leistungsstärker und produziert etwas mehr Abwärme. Aus diesem Grund hat man dieser ein geripptes Gehäuse verpasst. Beide Varianten haben vorne und hinten je vier USB-Ports. Zwei davon auf der Rückseite sind sogar mit USB 3.0 ausgestattet. Für WLAN gibt es gleich zwei Antennen eine GBit-Netzwerkkarte sorgt für ordentlich Geschwindigkeit mit Kabel. Ein HDMI-Port ist ebenfall mit von der Partie.

Laut eigenen Angaben kann man die mintBox mit einem handelsüblichen Schraubendreher öffnen und kommt sehr leicht an den Arbeitsspeicher oder die Festplatte. Wer also nachrüsten möchte, kann das problemlos tun.

Die Basic-Ausgabe ist mit 476 US-Dollar plus Mehrwertsteuer und Versandkosten ausgeschrieben. Die schnellere Variante schlägt mit 549 US-Dollar zu Buche.

KDE 4.8.4 und 4.9 Beta 1

Neuerungen gibt es keine in der Wartungs-Ausgabe KDE 4.8.4. Das Änderungslog ist dementsprechend kurz. Den Quellcode finden Sie auf der Projektseite. Binärpakete stellen die Distributionen Gentoo, Kubuntu (12.04 und 12.10), sowie openSUSE zur Verfügung.

Spannender ist hier die Beta-Version von KDE 4.9. Ab sofort befindet man sich hier im Feature-Freeze und die Entwickler wollen ab sofort nur noch Fehler ausbessern. Zuvor haben die Macher aber noch einige Funktionen implementiert. Zum Beispiel soll sich mittels Dateimanager Dolphin besser anhand von Metadaten suchen, anzeigen und sortieren lassen. Weitere Informationen zu KDE 4.9 Beta 1 finden Sie im Funktionsplan. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.