Mind-Mapping-Software wie MindManager soll Unternehmen beispielsweise bei der Projekt- oder Aufgabenplanung helfen, indem sie Informationen, Ideen und Daten in grafischen "Maps" sortieren, zuordnen und einbinden können. Um Kunden dabei mehr Komfort und eine breitere Nutzung von Informationen in den "Maps" zu verschaffen, bringt Marktführer Mindjet mit Version 8 eine ganze Reihe von Neuerungen (siehe Kasten).

So ist es erstmals möglich, Maps aus der Desktop-Anwendung heraus an beliebige Empfänger zu verschicken, auch wenn diese MindManager nicht installiert haben. Als Dateiformate für den Versand stehen PDF, Flash SWF oder PowerPoint zur Auswahl. Der Empfänger erhält die Informationen in einem "dynamischen read-only Format", wie Uwe Richter, Vice President EMEA bei Mindjet, diese Option bezeichnet. Das bedeutet, dass Anwender in den Maps navigieren und auch integrierte Links öffnen, jedoch die Inhalte in der Datei weder verändern noch kommentieren können.

Suchen in Google, Yahoo, Live Search, Amazon, Facebook, Myspace, Ebay und anderen

Ferner können Anwender nun ebenfalls erstmals neben Office-Dokumenten "Web-Dienste" in ihre Informationslandkarten einbinden. Damit gemeint sind Suchabfragen über Google oder Yahoo, die sich aus der Map heraus starten lassen, sowie die grafische Einbindung von Suchergebnissen und Suchpfade in die Map. Laut Richter sind aktuell auch Suchen in Amazon, Facebook, MySpace, Microsoft Live Search, eBay und Strikelron über MindManager 8 möglich.

Weitere Neuerungen, die mehr Bedienkomfort versprechen, sind ein integrierter Browser, die Nutzung der Desktop-Suche für Maps, eine automatisierbare Aufgabenverwaltung sowie die Möglichkeit, Office-Dateien direkt in der Mind-Mapping-Software zu bearbeiten, ohne hierfür wie bisher die Anwendung verlassen zu müssen.

Daten aus CRM-Systemen und SAP einbeziehen

Neues Terrain betritt Mindjet zudem mit der Integration von Datenbanken in die Map, um etwa Daten aus einem CRM-System einzubinden. Die zusammen mit SAP entwickelte Schnittstelle unterstützt die Datenbank von Oracle, IBM DB2, MS SQL Server, MS Access, MySQL sowie MS Excel. "Jetzt kann ich Datenbankabfragen mit unstrukturierten Inhalten nach Belieben mischen", wirbt Richter. Zielgruppe für diese Option sind Entwickler und Administratoren. Die Zugriffsrechte werden über die jeweiligen Backend-Systeme gesteuert. Ein Single-sign-on ist für die Desktop-Version von MindManager nicht erhältlich.

Software as a Service

Mit Version 8 von MindManager führt Mindjet mit "MindManager Web" auch eine neue Nutzungsoption ein. Während das Tool bisher auf dem lokalen Rechner installiert wurde, können Kunden künftig ihre Maps gemeinsam auf einer von Mindjet gehosteten Datenbank verwalten (siehe auch Mind Mapping im Web). Der Zugriff auf diese von Richter als Software as a Service (SaaS) charakterisierte Mietlösung erfolgt über einen Browser und soll die gleichen Funktionen bieten wie beim Full-Client, mit der Ausnahme, dass Anwender Office-Dokumente nicht einbetten können. Im nächsten Schritt will Mindjet die Web-Lösung auch über ein Virtual Private Network (VPN) nutzbar machen.

Alternativ oder in Kombination dazu bietet Mindjet mit "Mindjet Connect" als dritte Variante über seine Partner auch eine klassische Hosting-Option für Mind Mapping im Client-Server-Betrieb. Das Angebot umfasst Software und Service und gestattet es Kunden, ihre Daten auf einer Datenbank abzulegen und Maps im Multi-User-Betrieb zu erstellen. Ein Inhouse-Betrieb ist bisher nicht möglich, da man derzeit nicht genügend Service-Mitarbeiter für die Installation und Wartung bereitstellen könnte, räumt Richter ein.

Mind Mapping in den USA unbekannt

Mit den Integrationsmöglichkeiten, den drei Deployment-Optionen und einem weltweit organisierten Service sieht sich Mindjet allein im Markt. "Allein in unserer Zentrale in Alzenau sitzen zehn Mitarbeiter im Support. Das ist schon mehr als manche Wettbewerber an Mitarbeitern haben" , sagte Richter (mehr zu den Konkurrenzprodukten). Trotz ihrer mittlerweile über 30jährigen Historie ist die Mapping-Methode laut Richter bis heute vor allem in Europa beliebt - vor in Großbritannien, Deutschland und Skandinavien. "In den USA ist Mind Mapping fast unbekannt".

Mindjet war ursprünglich in Deutschland beheimatet, wo sich auch heute noch die deutsche Dependance in Alzenau bei Frankfurt befindet. Der Hauptsitz verlagerte sich 1993 mit dem Umzug der Firmengründer nach San Franzisko. Laut Uwe Richter sei man heute eine amerikanische Firma mit weltweitem Support. Rund 1,5 Millionen Nutzer zähle man heute - davon etwa eine Million in Europa. Zu den Kunden gehören auch Großunternehmen wie hierzulande BASF, Bayer, BMW, Deutsche Bank, Bosch, Siemens oder ThyssenKrupp. Man sei in den letzten acht Quartalen profitabel gewesen und halte nach eigenen Aussagen weltweit einen Marktanteil von über 70 Prozent (in Deutschland höher).