Microsoft gibt Gas mit CRM

14.07.2006
Neben einer eigenen Hosting-Edition seiner künftigen Kunden-Management-Lösungen will Microsoft das CRM-Geschäft mit zusätzlichen Client-Anbindungen, Schnittstellen zu Business-Software-Systemen anderer Hersteller und kostenlosen Server-Lizenzen anheizen.

Auf der jüngst zu Ende gegangenen Partnerkonferenz in Boston zogen die Microsoft-Verantwortlichen eine positive Zwischenbilanz ihrer Customer-Relationship-Management-Strategie (CRM). Rund 50 000 Nutzer habe der Konzern im zurückliegenden Quartal für seine Kunden-Management-Lösungen gewinnen können, sagte Jeff Raikes, Leiter der Information-Worker-Sparte bei Microsoft, die auch die Business-Anwendungen beinhaltet. Den Rahmen für weiteres Wachstum soll Microsofts "People-ready"-Strategie bieten. Damit will der Konzern den Anwendern künftig speziell auf ihre persönlichen Anforderungen hin zugeschnittene Arbeitsumgebungen bieten (siehe auch: Microsoft will IBM mit 500-Millionen-Kampagne attackieren). Auch Microsoft-CEO Steve Ballmer betonte anlässlich seiner Eröffnungsrede zur Partnerkonferenz den Rollen-basierten Ansatz der künftigen Softwareentwicklungen.

Um mit seinen CRM-Lösungen in Zukunft zu punkten, will Microsoft mit der für das kommende Jahr erwarteten neuen Version seinen Kunden eine eigene Hosting-Edition ("Dynamics CRM Live") anbieten (siehe auch: Microsoft setzt mit eigenem CRM-on-Demand seine Partner unter Druck). Bislang behielt der Konzern das Geschäft mit Miet-Software seinen Partnern vor. Die Microsoft-Verantwortlichen wollen das CRM-Angebot in ihre im vergangenen Herbst angekündigte "Live"-Strategie einbinden. So plant der Konzern, künftig über die eigenen Rechenzentren Office- und Windows-Applikationen als Software-Services via Internet-Zugriff anzubieten (siehe auch: Angest essen Microsoft auf).

Außerdem wollen die Microsoft-Verantwortlichen mit Hilfe zusätzlicher Schnittstellen neue CRM-Nutzer gewinnen. Demnach soll sich das User-Interface einfacher konfigurieren und damit auch leichter an verschiedenste Devices anpassen lassen. Im Sinn hat der Konzern dabei vor allem mobile Geräte. Der Zugriff auf das CRM-System soll auf den tragbaren Devices auch über E-Mail-Clients wie das eigene Outlook oder per Browser funktionieren.

Um die Integration in bereits bestehende IT-Infrastrukturen zu vertiefen, soll Microsofts Biztalk-Server künftig mehr Connectoren zu Systemen anderer Hersteller bieten. Damit sollen sich Microsofts ERP- und CRM-Anwendungen aus der Dynamics-Reihe effizienter mit Business-Applikationen beispielsweise von SAP und Oracle verknüpfen lassen. Zusätzlich will der Softwarekonzern laut einem Bericht des Fachmagazins "IS Report" seinen ERP-Produkten aus der Dynamics-Linie kostenlos eine Server-Lizenz von Dynamics CRM beilegen. Kunden müssten dann nur noch eine Client Access License (CAL) für das Kunden-Management erwerben, berichtet Eberhard Heins in seinem Weblog. (ba)