Unified Communications

Microsoft frischt Office Communications Server auf

16.10.2008 von Manfred Bremmer
Die neue Version des "Office Communications Server 2007" soll mit neuen Sprach- und Konferenzfunktionen sowie zusätzlicher Unterstützung für mobile Clients punkten.

Microsoft gibt erste Einblicke in die neuen Features des geplanten Updates vom Office Communications Server 2007 (OCS). Mit der Unified-Communications-Lösung bündelt der Hersteller die klassische Outlook-Funktionen über die beim Client installierte Software "Office Communicator 2007" mit VoIP, Instant Messaging, Audio-, Web- und Video-Konferenzen in einem gemeinsamen IP-Netz.

Zig Serafin, Chef von Microsofts Unified Communications Group
Foto: Microsoft

Vor genau einem Jahr war der Softwareriese in das angestammte Revier von TK- und Netzausrüstern eingedrungen. Wie sich Microsoft in dem Business-Segment positionieren will, diskutierten die CW-Redakteure Jürgen Hill und Manfred Bremmer mit Zig Serafin, Chef von Microsofts Unified Communications Group.

Das für Februar geplante Release 2 des OCS soll hier anknüpfen, indem es unter anderem mobile Mitarbeiter enger in die Unternehmenskommunikation einschließt und deren Verfügbarkeit (Presence Information) anzeigt. Nach Adaptionen für Windows-Mobile- und Blackberry-Geräte gibt es nun auch eine Version des Office Communicator for Mobile auf Java-Basis für Symbian-40-Handys von Nokia und Motorolas RAZR-Modelle. Eine Version für Symbian-S60-Smartphones soll nach Angaben von Microsoft-Manager Moz Hussain in rund sechs Monaten folgen. Zusätzlich unterstützt der mobile Client künftig auch die Integration in OCS, so dass vom Handy aus initiierte Telefonate beim Empfänger unter der einheitlichen Büronummer dargestellt werden.

Desktop-Sharing

Der Office Communicator zeigt die Verfügbarkeit von Kontaktpersonen im Unternehmen an.

Auch am Desktop wurde nachgebessert: Mit einem erweiterten Desktop-Sharing - Teilnehmer einer Telefonkonferenz können ihre Benutzeroberfläche mit Gesprächspartnern teilen - führt Microsoft eine Art Collaboration ein. Eine Web-basierende Schnittstelle sorgt zudem dafür, dass die Anwender auch mit Personen außerhalb der eigenen Organisation auf PC, Mac oder Linux-Rechner kommunizieren können. OCS R2 unterstützt zudem das "Mitschneiden" von Chats - sinnvoll etwa für spät eingetroffene Teilnehmer einer remoten Gruppendiskussion oder zur Dokumentation in Callcentern.

Neu ist auch eine "Attendant Konsole", mit der Mitarbeiter in der Verwaltung oder am Empfang den Präsenz-Status der Mitarbeiter einsehen und die Auflistung individuell anpassen oder erweitern können. So ist es künftig unter anderem möglich, zur Verfügbarkeit eines Nutzers Anmerkungen wie "auf Dienstreise" festzuhalten. Dies ist etwa sinnvoll, wenn die Person in einer anderen Zeitzone unterwegs, aber generell erreichbar ist. Verbessert wurden laut Microsoft außerdem die Programmierschnittstellen, um Sprache, Instant-Messaging oder E-Mail in andere Geschäftsanwendungen einzubetten. Außerdem ermöglicht SIP-Trunking es Firmen, ohne ein Gateway eine direkte Verbindung zwischen einem IP-Telefonie-Provider und dem Office Communicator 2007 aufzubauen.

Eine vollständige Übersicht über die neuen Funktionen des OCS R2 finden Sie unter www.microsoft.com/communicationsserver. Die Software selbst befindet sich aktuell in der Private-Beta-Phase und soll ab dem 3. Februar im Rahmen der VoiceCon in Amsterdam zum Download für Kunden freigegeben werden.