Microsoft an Google: "Finger weg von der Enterprise-Suche!"

14.07.2006
Die Redmonder treiben ihre Partner an, den Vormarsch des Suchmaschineprimus in die eigenen Kundenkreise zu stoppen.

Markige Worte waren jetzt von Microsofts Chief Operating Officer, Kevin Turner, zu hören: "Die Unternehmenssuche ist unser Geschäft und Google wird dies nicht ändern". Der Manager sprach vor rund 7000 Teilnehmern auf der diesjährigen Partnerkonferenz des Unternehmens in Boston, die traditionell dazu dient, Geschäftspartnern neuen Marketing- und Vertriebsstrategien beizubringen. Zwar gelten IBM und Oracle weiterhin als die größten Konkurrenten im Markt für Business-Software, aber Googles Ambitionen machen den Redmondern offenbar immer mehr zu schaffen. So muss Microsoft nicht nur im Web über seine neue Plattform Windows Live Anschluss an die Konkurrenz und die Web-2.0-Bewegung halten, sondern sich auch in Unternehmen auf mehr Wettbewerb einstellen.

Google hatte nach der Desktop-Suche in den letzten Monaten auch die "Search Appliances", sein Angebot für die Enterprise-Suche, weiter ausgebaut und immer mehr Technologiepartner gewonnen. Zuletzt hatte die Internet-Company mit dem Kauf der Web-Plattfoerm für Textverarbeitung "Writely.com" (siehe auch "Online-Textverarbeitung Writely.com geht an Google") und den Diensten "Google Spreadsheets" (siehe auch "Google startet Web-basierende Tabellenkalkulation") und "Google Calendar" signalisiert, dass man sich gegen Microsoft Office positionieren will. "Wir werden nicht zulassen, dass diese Leute (Google) uns das Brot vom Teller nehmen", skandierte Turner auf der Veranstaltung. Wenige Tage zuvor hatte bereits Chief Executive Officer Steve Ballmer in das gleiche Horn gestoßen und seinerseits Suchtechnik "für den Desktop, das Unternehmen und das Internet" zu einem der wichtigsten Investitionsfelder der nächsten Zeit erhoben damit gegen Google positioniert. Microsoft habe hierfür bereits 35 Partner um sich geschart. (as)