Apple-Zahlen

Mehr Umsatz und Gewinn trotz weniger iPhones

03.05.2017 von Peter Müller
Apple hat in der Nacht seine Bilanz für das zweite Fiskalquartal vorgelegt und gegenüber dem Vorjahr wieder mehr eingenommen und verdient.

Im Quartal, das am 1. April endete, hatte Apple einen Umsatz von 52,9 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, das ist etwas mehr als die 50,9 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Auch an Gewinn bliebt mehr in Cupertinos Kassen, 11 Milliarden US-Dollar oder 2,10 US-Dollar pro Aktie. Vor einem Jahr waren es 10,5 Milliarden US-Dollar Überschuss gewesen oder 1,90 US-Dollar pro Aktie.

Fasst man die Einnahmen der letzten vier Quartale mit Apple Watch, AirPods und Beats-Kopfhörern zusammen, entsprechen die Umsätze laut Apple-CEO Tim Cook denen eines Fortune-500-Unternehmens.
Foto: Apple

In der Bilanzpressekonferenz freute sich Apple-CEO Tim Cook über "weiterhin robuste Nachfrage" nach dem iPhone 7, Apple hat indes etwas weniger Geräte als im Vorjahr verkauft, nämlich 50,7 Millionen gegenüber 51,2 Millionen. Der damit erzielte Umsatz stieg jedoch von 32,9 Milliarden US-Dollar auf 33,2 Milliarden. Damit hat Apple die Erwartungen der Wall Street bezüglich des iPhone-Profits übertroffen, aber das Stückzahlenziel verpasst.

Schon früh im Quartal habe Apple aber das Angebot besser an die Nachfrage anpassen können, im Dezemberquartal war man über die erhöhte Nachfrage nach dem iPhone 7 Plus überrascht. Diese Verschiebung schlägt sich nun auch in der Bilanz nieder, Apple konnte pro iPhone einen höheren Preis erzielen, die Kunden greifen also eher zum größeren und teureren Modell als noch vor einem Jahr.

Ein wenig überraschend kommt das Plus beim Mac, mit 4,2 Millionen Stück hat Apple vier Prozent mehr als vor einem Jahr verkauft. Das iPad hat um weitere 13 Prozent nachgegeben, Apple wurde nur noch 8,9 Millionen Geräte los. Immerhin legte der Bereich "andere Produkte", in denen Apple die Apple Watch und das Apple TV bilanziert, um 31 Prozent zu. Wie viele Smart Watches Apple im Quartal verkauft hat, verrät der Hersteller nach wie vor nicht.Cook deutete lediglich an, dass man in sechs der zehn wichtigsten Märkte nun doppelt so viele Watches wie im Vorjahr verkauft habe, im Herbst hatte Apple die Series 2 auf den Markt gebracht. Die AirPods würden nach wie vor so stark nachgefragt, dass Apple mit der Produktion kaum hinterher komme.

Auch bei den Services wie Apple Music, Apple Pay, Apple Care und anderen kann der Anbieter auf starkes Wachstum verweisen, übers Jahr wuchs die Sparte um eine Milliarde US-Dollar auf nunmehr 7 Milliarden US-Dollar Umsatz.

Wachstum zeigte Apple insgesamt vor allem in den USA (plus 11 Prozent), Europa (plus 10 Prozent) und Japan sowie dem Rest des pazifischen Raums, mit Ausnahme von "Greater China". Die Umsätze in der Volksrepublik, der Sonderwirtschaftszone Hongkong und Taiwan gingen gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent zurück. Dies erklärte Tim Cook in der Bilanzpressekonferenz vor allem mit einer Schwäche in Hongkong, die mit einem Rückgang des Tourismus dort korreliere.

Das iPhone 7 (Plus) werde in Greater China zwar auch recht gut angenommen, andere Modelle verkauften sich jedoch schlechter. Insgesamt waren die Geschäfte in China aber im ersten Halbjahr 16/17 besser als in der zweiten Hälfte des letzten Geschäftsjahres. Vor allem das Wachstum in den Apple Stores bei Besuchern und Umsätzen gebe positive Aussichten.

Der Apple-Aufsichtsrat hat eine Erhöhung des Programms zur Kapitalrückführung an Aktionäre um 50 Milliarden US-Dollar genehmigt. Bis März 2019 wird Apple insgesamt 300 Milliarden US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufe an seine Teilhaber zurück bezahlt haben. Allein im Märzquartal 2017 waren es laut Finanzchef Luca Maestri zehn Milliarden US-Dollar. Am 18. Mai wird Apple eine Dividende von 63 Cnet pro Aktie ausschütten.

Für das bereits angelaufene dritte Quartal prognostiziert Apple einen Umsatz zwischen 43,5 und 45,5 Milliarden US-Dollar, die Bruttomarge soll zwischen 37,5 und 38,5 Prozent liegen. (Macwelt)