Microsoft Assessment and Planning Toolkit Version 9.1

MAP-Toolkit - kostenlose Tools zur Bereitstelllung von Serverdiensten

02.03.2015 von Thomas Joos
Microsoft bietet für Migrationen zu neuen Serverversionen sowie für die Integration von Cloud-Lösungen kostenlose Tools an, die die Arbeit von IT-Abteilungen deutlich erleichtern können. Das populäre MAP-Toolkit ist eine Sammlung von verschiedenen Werkzeugen.

Das MAP-Toolkit ist in erster Linie eine agentenlose Inventarisierung und kann für Migrationen Bewertungen und Berichte erstellen. Der Sinn besteht in der Beurteilung von IT-Infrastrukturen für verschiedene Plattformmigrationen. Sie können mit den Tools aus MAP-Toolkit-Migrationen zu Windows 8.1, Windows 7, Office 2013, Office 2010, Office 365, Windows Server 2012 und Windows 2012 R2 planen. Aber auch Serverdienste wie SQL Server 2014, Hyper-V, Microsoft Private Cloud Fast Track und Windows Azure sind Bestandteil. Das ist auch der Grund, warum Sie immer die aktuellste Version einsetzen sollten.

Mit dem MAP-Toolkit unterstützt Sie Microsoft also mit kostenlosen Tools bei der Migration und Bereitstellung zu aktuellen Serverprodukten und von Client-Betriebssystemen wie Windows 7 oder Windows 8/8.1. Das Toolkit kann ein komplettes Netzwerk und die enthaltenen Server und Clients ohne Agents und Zusatzdienste scannen. Anschließend werden die Daten ausgewertet, um bei der Virtualisierung von Servern oder bei der Überführung zu Cloud-Diensten zu helfen.

Microsoft bietet für Migrationen zu neuen Serverversionen sowie für die Integration von Cloud-Lösungen kostenlose Tools an, die die Arbeit von IT-Abteilungen deutlich erleichtern können.
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Informationen zum MAP-Toolkit

Bei der Einführung von neuen Serverprodukten besteht die Herausforderung oft darin, einen optimalen Anfang zu finden und eine Grundlage für die Migration zu schaffen. Es ist selten klar, welche Serverdienste in welcher Reihenfolge migriert werden sollen und welche Versionen im Einsatz sind. Die vorhandenen Server, Computer und andere Netzwerkbestandteile müssen inventarisiert und dokumentiert werden, Altgeräte müssen unter Umständen ersetzt werden, und die richtige Anzahl an Lizenzen will ebenfalls berücksichtigt sein. Hier setzen viele Unternehmen auf teure Zusatzprodukte, erledigen diese Dinge selbst oder lassen viele wichtige Planungsschritte schlicht und ergreifend ausfallen.

Auch bei der Virtualisierung von Servern zu Hyper-V ist oft Hilfe gefragt, und Administratoren müssen entscheiden, welche physischen Server auf welche Hyper-V-Hosts verteilt werden sollen. Auch bei der Integration von Serverdiensten aus Microsoft Azure oder Office 365 ist oft zusätzliche Hilfe gefragt. Bei allen diesen Aufgaben hilft das Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP).

Bildergalerie:
Map I
Unternehmen, die zu neuen Serverversionen oder Microsoft-Clouddiensten migrieren, sollten sich das Microsoft Assessment and Planning Toolkit Version 9.1 ansehen.
Map II
Nach dem ersten Start des Tools erstellen Sie zunächst eine neue Datenbank in der MAP seine Inventarisierungsdaten speichern kann. Dazu nutzt das MAP die kostenlose Datenbank SQL Server 2012 LocalDB zur Speicherung.
Map III
MAP unterstützt Administratoren in verschiedenen Szenarien. Diese sind direkt im Tool zu sehen.
Map IV
Nachdem Sie die Art der Migration ausgewählt haben, zeigt MAP die notwendigen Schritte an um Informationen zur Migration zu sammeln.
Map V
Über einen Assistenten können Sie die Server und Computer im Netzwerk inventarisieren lassen.
Map VI
Mit dem Assistenten zum Erfassen eines Inventars können Sie detailliert steuern welche Daten Sie woher erhalten wollen.
Map VII
Sie können auch die Ports festlegen, mit denen der Scan durchgeführt soll.
Map VIII
Sie können festlegen welche Benutzeranmeldung für die verschiedenen Verbindungstechnologien verwendet werden sollen.
Map IX
Nach dem Durcharbeiten des Assistenten führt MAP den Scanvorgang durch.
Map X
Sie können mit MAP auch die Leistungsdaten Ihrer Server messen lassen.
Map XI
Mit MAP können Sie gezielt die Server auswählen, deren Leistungsdaten Sie erfassen wollen.

Das Toolkit erstellt nach der Installation Berichte, die umfassende Informationen zum Netzwerk sowie zu den installierten Servern, Anwendungen und Diensten liefern. Die Daten werden in einer Datenbank gespeichert und sind jederzeit abrufbar. Die Bedienung ist nicht sehr kompliziert, und Sie erhalten eine wertvolle Grundlage, um die Migration zu planen. Dazu kommen Empfehlungen direkt von Microsoft auf Basis der erstellten Scan-Ergebnisse. Dazu hat Microsoft ein Regelmodell in MAP integriert, das bei der Migration unterstützend zur Seite steht.

Die Tools aus MAP können auf Basis der gesammelten Daten Auslastungsvorhersagen von Hyper-V-Hosts und von Serverinstanzen liefern. Auch die Erstellung von ROI-Analysen für Serverkonsolidierungen über die Integration von Hyper-V, Microsoft Azure und Office 365 lassen sich auf diesem Weg bereitstellen.

Die neue Version des MAP-Toolkit hat Microsoft für seine neuen Server- und Cloud-Produkte erweitert, sodass Sie besser abschätzen können, wie Sie neue Produkte einführen und virtualisieren. Die neue Version bietet Unterstützung in folgenden Bereichen:

• Planung der Bereitstellung von Windows Server 2012/2012 R2 und Windows 7/8.1

• Unterstützung Desktop-Virtualisierung, inklusive für Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und Session-basierte Virtualisierung mit Remote Desktop Services

• Bereitstellung von Daten zur Cloud-basierten Nutzung von SQL Server 2012/14 und SQL Azure

Virtualisierung von Linux-Servern mit Hyper-V

• Mögliche Einsparungen durch eine Migration von VMware zu Hyper-V

• Mögliche Szenarien zur Migration oder Einbindung von Office 365 und Microsoft Azure ins Netzwerk.

• Microsoft Private Cloud Fast Track

• Integration von Office 2010/2013

Microsoft bietet zur Verwendung mit MAP auf der Downloadseite umfassende Anleitungen, inklusive einem Getting Started Guide und Beispielberichten. Auch im TechNet bietet Microsoft eine umfangreiche Hilfe zum Toolkit an.

Das MAP-Toolkit im Praxiseinsatz

Nach dem ersten Start des Tools erstellen Sie zunächst eine neue Datenbank, in der MAP seine Inventarisierungsdaten speichern kann. Dazu nutzt das MAP die kostenlose Datenbank SQL Server 2012 LocalDB zur Speicherung. Diese Datenbank lädt der Assistent bei der Installation automatisch herunter und installiert sie. Sie können bei einer Aktualisierung zur neuen Version des MAP natürlich vorhandene Datenbanken übernehmen oder die Datenbank auch zu SQL Server 2012/2014 migrieren.

Auswahl: MAP unterstützt Administratoren in verschiedenen Szenarien. Diese sind direkt im Tool zu sehen.
Foto: Thomas Joos

Nachdem das Tool gestartet ist, steuern Sie die Datenbank über File\Manage Databases. Hier sehen Sie alle Datenbanken, die an MAP angebunden sind, um Daten zu speichern. Außerdem können Sie hier Datenbanken importieren und exportieren, was für die Auswertung der Daten über andere Werkzeuge durchaus sinnvoll sein kann.

Nach dem Start des Tools sehen Sie auf der rechten Seite verschiedene Szenarien und Möglichkeiten der Migration. Bei diesen Bereichen unterstützt Sie MAP.

Über die verschiedenen Registerkarten im Fenster schalten Sie zwischen Cloud, Desktop, Server, Desktop Virtualization, Server Virtualization, Database, Usage Tracking und Environment um. Sie können auch auf der linken Seite zwischen den Optionen umschalten.

In der Mitte der Konsole sehen Sie die Schritte, die Sie nacheinander durchführen müssen, um eine Datengrundlage zu erhalten, mit der Sie die Migration später durchführen können.

Arbeiten Sie nacheinander die verschiedenen Schritte durch, und lassen Sie die Server und Computer im Netzwerk scannen. Anschließend haben Sie eine Datengrundlage zur Verfügung, mit der Sie arbeiten können, um eine Migration zu planen. Klicken Sie zunächst auf Collect inventory data. Es startet ein Assistent, der Sie bei der Inventarisierung unterstützt.

Detailliert: Mit dem Assistenten zum Erfassen eines Inventars können Sie detailliert steuern, welche Daten Sie woher erhalten wollen.
Foto: Thomas Joos

Im Assistenten wählen Sie zunächst aus, nach welcher Art von Server der Assistent das Netzwerk durchsuchen soll. Auf der nächsten Seite wählen Sie aus, auf welcher Basis das Netzwerk durchsucht werden soll. Am besten entscheiden Sie sich hier für Use Active Directory Domain Services (AD DS). Auch IP-Bereiche, Dateien oder manuell angegebene Computer können Sie einbinden. Für große Umgebungen ist zudem die Anbindung an System Center Configuration Manager möglich.

Haben Sie die Verwendung von Active Directory ausgewählt, geben Sie auf der nächsten Seite die Anmeldedaten ein, mit denen sich MAP am Netzwerk und am Server für das Erstellen des Inventars anmelden soll.

Im Anschluss können Sie noch die Container, Domänen und Organisationseinheiten filtern, die MAP in der Gesamtstruktur durchsuchen soll. Als Nächstes geben Sie spezifische Benutzerdaten ein, mit denen sich MAP mit den Computern im Netzwerk verbinden soll, um Daten schlussendlich abzurufen. Achten Sie darauf, dass für jede Technologie Anmeldedaten hinterlegt sind

Als Nächstes müssen Sie festlegen, mit welcher Technologie und Anmeldedaten die Scans durchgeführt werden sollen. Hier stehen WMI, Active Directory und PowerShell zur Verfügung. Für jede Technik und jeden Server können Sie eigene Anmeldedaten hinterlegen. Das ist zwar generell komplizierter als das Scannen mit einem Agenten, allerdings ersparen Sie sich dafür die Bereitstellung von Agentensoftware und den damit verbundenen Aufwand.

Wenn noch weitere Informationen notwendig sind, zum Beispiel im Fall der PowerShell bestimmte Ports und Zertifikate, können Sie auch das im Assistenten festlegen, bevor der Scanvorgang beginnt. Danach erhalten Sie eine Zusammenfassung der eingegebenen Daten und können bei Fehlern noch korrigieren. Wenn der Assistent Fehler bei der Eingabe erkennt, lässt sich der Assistent nicht abschließen.

Schließen Sie dann den Assistenten ab, und lassen Sie das MAP mit dem Scannen beginnen. Sie sehen im Fenster den aktuellen Vorgang, den das Tool durchführt. Abhängig von der Anzahl der zu scannenden Server dauert der Vorgang von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Anschließend speichert MAP die Daten in seiner internen Datenbank, und Sie können diese Daten auslesen. Die Daten lassen sich auch jederzeit aktualisieren oder exportieren, wenn Sie diese für andere Programme benötigen.

Die Daten des MAP-Toolkit nutzen und auswerten

Öffnen Sie danach den Bericht, sehen Sie die inventarisierten Daten. Im rechten Bereich haben Sie jetzt die Möglichkeit, über den Link Generate…..Report einen Bericht auf Basis einer Excel-Tabelle zu erstellen. Dieser Bericht enthält schon sehr umfassende Informationen zu den Servern, zum Beispiel Daten zu den installierten Serverrollen, aber auch zur Hardware des Servers. Außerdem sehen Sie im Bericht auch die installierten Anwendungen und deren Version auf den Servern.

Datenerfassung: Nach dem Durcharbeiten des Assistenten führt MAP den Scanvorgang durch.
Foto: Thomas Joos

Sie sollten aber zusätzlich noch einen Scanvorgang für die Leistungsdaten der Server sammeln. Dazu klicken Sie auf Customize Assessment properties. So können Sie festlegen, welche Hardwarevoraussetzungen die Server erfüllen und welche Server Sie auf dieser Basis ersetzen müssen.

Wenn Sie Server Virtualization als Migrationsprojekt ausgewählt haben, stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, um optimale Ergebnisse zu erhalten. So können Sie über einen benutzerdefinierten Zeitraum alle gefundenen Server mit einer WMI-Abfrage messen und auch diese Daten in die Migrationsplanung mit einfließen lassen. Diesen Vorgang starten Sie über Collect Performance Data in der Mitte des Fensters. Es startet ein Assistent, in dem Sie die Server auswählen, deren Leistung Sie messen wollen.

Performance: Mit MAP können Sie gezielt die Server auswählen, deren Leistungsdaten Sie erfassen wollen.
Foto: Thomas Joos

Auch hier müssen Sie wieder ein Administratorkonto für die Domäne angeben, mit der sich MAP mit den Servern verbinden kann um Leistungsdaten abzurufen. Microsoft empfiehlt eine Datenmessung von mindestens 30 Minuten - besser mehr -, um zuverlässige Daten zu erhalten. Den Zeitraum können Sie selbst festlegen. Im Assistenten können Sie außerdem festlegen, welche Server Sie überprüfen wollen.

Im Rahmen der Datenerfassung können Sie auch Informationen dazu erfassen, ob eine Konsolidierung der Server sinnvoll ist.