Macbook Air im Test

Macbook Air 11- und 13-Zoll

06.10.2011 von Christian Möller
Apple hat die Macbook Air überarbeitet. Unsere Schwesterpublikation Macwelt konnte zwei 11-Zoll- und zwei 13-Zoll-Konfigurationen des Macbook Air jeweils mit Core i5 und Core i7 testen.

Optisch hat sich am Macbook Air nichts verändert. Nach wie vor gibt es 11- und 13-Zoll Modelle. Das 11-Zoll-Format hat sich offensichtlich bewährt, denn es tritt nun offiziell in die Fußstapfen des 13-Zoll weißen Plastik-Macbook, welches Apple sang- und klanglos eingestellt hat.

Benchmark Leistung Macbook Air Juli 2011
Leistung gesamt
Leistung gesamt
Multithread Praxistest
Multithread Praxistest
iTunes MP3
iTunes MP3
iMovie 11, Video stabilisieren
iMovie 11, Video stabilisieren
iDVD Mpeg 2 kodieren
iDVD Mpeg 2 kodieren
Garageband Audiospuren mit Effekt
Garageband Audiospuren mit Effekt
Quicktime Video für iPod konvertieren (H.264)
Quicktime Video für iPod konvertieren (H.264)
Call of Duty 4, Timedemo
Call of Duty 4, Timedemo
Cinebench 11 Rendern
Cinebench 11 Rendern
Core Image mit Imaginator
Core Image mit Imaginator
Final Cut Pro Rendern
Final Cut Pro Rendern
Photoshop Script
Photoshop Script

Die Anschaffungskosten für das Macbook Air hat Apple etwas gesenkt. Den Einstieg macht das 11-Zoll Macbook Air nun mit 950 Euro. Das sind 50 Euro weniger als beim Vormodell. Dennoch sind die Preise im Vergleich zu Windows-Notebooks deutlich höher. Apple will sich hier weiterhin durch Mehrleistung und Qualität vom Rest des Marktes abheben.

Macbook Air: Neue Prozessoren und Chipsätze

Die wichtigsten Änderungen hat Apple im Innern der neuen Modelle vorgenommen. Alle Macbook Air sind nun mit den neuesten Intel-Prozessoren und Chipsätzen, Codename "Sandy Bridge" ausgerüstet. Mit Sandy Bridge führt Intel eine neue Mikroarchitektur im 32-Nanometer-Fertigungsprozess ein. Neben den zwei CPU-Kernen und einem bis zu vier Megabyte großem Cache (beim optionalem Core i7) befindet sich auch ein Grafikchip in dem CPU-Gehäuse. Intel nennt diesen "HD Graphics 3000". Das 13 Zoll Macbook Pro arbeitet bereits mit diesem Chip. Er liefert eine ordentliche Leistung, kann sich aber im Vergleich zum Nvidia-Grafikchipsatz der Vorgängermodelle nicht absetzen. Hier wäre ein diskreter Grafikchip, wie Apple ihn beispielsweise im neuen Mac Mini einsetzt, wünschenswert.

Benchmark Ergonomie Macbook Air Juli 2011
Ergonomie gesamt
Ergonomie gesamt
Lautheit im Betrieb (ohne Last)
Lautheit im Betrieb (ohne Last)
Lautheit Volllast (nach 20 Minuten)
Lautheit Volllast (nach 20 Minuten)
Akkulaufzeit Video
Akkulaufzeit Video
Akkulaufzeit Wlan Surfen
Akkulaufzeit Wlan Surfen
Stromverbrauch unter Volllast
Stromverbrauch unter Volllast
Display maximale Helligkeit
Display maximale Helligkeit
Display Kontrastverhaeltnis
Display Kontrastverhaeltnis

Neben der üblichen 2D- und 3D Grafikbeschleunigung sorgt der Intel-Grafikkern auch für die Echtzeit-Kodierung der Facetime-Videochats. Der Hauptprozessor wird dadurch während eines Videotelefonates kaum beansprucht. Intel nennt diese Funktion Quick Sync. Apple gibt ihr jedoch keinen besonderen Namen.

Außerdem verfügen alle in den Macbook-Air-Konfigurationen erhältlichen Prozessoren über die Intel-Technologien Hyperthreading und Turbo Boost

Ausstattung der Macbook Air

Nach vielen Beschwerden hat Apple die beleuchtete Tastatur zurückgebracht. Es gab sie schon beim ersten Macbook Air, wurde jedoch in der letzten Generation weggelassen. Passend zu Lion hat Apple zwei Funktionstasten neu beschriftet. Sie rufen nun die Funktionen "Mission Control" und "Launch Pad" auf.

Die beleuchtete Tastatur bringt Apple aufgrund vieler Anwenderwünsche wieder zurück ins Macbook Air. Es gab sie schon einmal in der vorletzten Generation.

Wenig überraschend ist, dass Apple den neuen Macbook-Air-Modellen einen Thunderbolt-Anschluss spendiert. Damit findet man diesen schnellen Monitor- und Peripherie-Port nun in allen aktuellen Macs, mit Ausnahme des Mac Pro. Allerdings lässt Thunderbolt-Peripherie bislang immer noch auf sich warten.

Auch die weitere Ausstattung hat Apple verbessert. Mit Ausnahme des 11-Zoll-Einstiegsmodells kommen nun alle Macbook Air ab Werk mit vier Gigabyte RAM. Mehr Speicher ist allerdings nicht möglich.

Alle Konfigurationen sind mit einer internen SSD-Platte ausgerüstet, die in Form eines Speicherriegels im Gehäuse Platz findet. Die Kapazitäten reichen von 64 bis 256 Gigabyte. Neu ist, dass man nun auch das 11-Zoll-Modell per BTO-Option mit 256 Gigabyte ausstatten kann. Allerdings nur die teurere Variante und zu einem Aufpreis von 300 Euro.

Obwohl der Chipsatz in allen Modellen den schnellen SATA-3-Standard unterstützt (sechs Gigabit pro Sekunde) arbeiten die eingesetzten SSD-Flash-Riegel derzeit nur mit SATA 2 (drei Gigabit pro Sekunde). Hier verschenkt Apple Performance, denn zumindest die 256-Gigabyte-Versionen sättigen den SATA-2-Anschluss, wie wir im Test feststellen.

Verbessert hat Apple das interne Bluetooth-Modul. Es arbeitet nun nach dem Bluetooth-Standard 4.0. Gegenüber der vorherigen Version soll der neuen Bluetooth-Standard mehr Stromspar-Möglichkeiten bieten.

Notizen aus dem Testcenter

Intels Sandy-Bridge-Prozessoren haben schon den Macbook-Pro-Modellen auf die Sprünge geholfen. Auch beim Macbook Air geben sie mächtig Gas. Im Vergleich zu den veralteten Core-2-Duo-Chips aus der Vorgängergeneration messen wir eine 1,8 bis 2,6 mal höhere Rechenleistung. Wie immer profitieren rechenintensive Anwendungen, die Gebrauch von allen zur Verfügung stehenden CPU-Kernen machen, am meisten.

Beim 3D-Rendern in Cinema 4D erreichen die neuen Chips bis zu 2,6 mal mehr Leistung. Beim Kodieren von MP3-Dateien in iTunes messen wir hingegen nur den Faktor 1,8. Dennoch kann man sagen, dass Apples Aussage von einer "doppelten Leistung" weitgehend der Wahrheit entspricht.

Zwei Funktionstasten hat Apple neu belegt, um OS X Lion zu unterstützen. F3 und F4 rufen nun Mission Control und Launch Pad auf.

Weit weniger stark fällt der Leistungszuwachs in puncto Grafikbeschleunigung aus. Intels integrierter Grafikkern tut sich schwer, die starke Chipsatz-Grafik von Nvida aus den Vorgängermodellen hinter sich zu lassen. Das Bild ist zwiespältig. In aktuellen 3D-Spelen wie Call of Duty 4 bleiben die neuen Modelle hinter den Vorgängern. Hier messen wir nur etwa 70 bis 75 Prozent der Bildraten. Ältere Spiele schneiden schon etwas besser ab, in Doom 3 liegen die Systeme in etwa gleichauf. Beim synthetischen Open-GL-Test von Cinebench 11.5 erreicht der Intel-Chips hingegen deutlich mehr Punkte als der Vorgänger.

Besser ist das Ergebnis beim Core-Image-Test. Apple hat die Beschleunigung von Grafikfiltern in Lion offensichtlich gut auf den Intel-Chip angepasst, denn hier messen wir wieder die 1,4- bis 2,2-Fache Leistung.

Displays in der Labormessung

An den Displays hat Apple im Vergleich zu den Vorgängern nichts geändert. Beide Modelle kommen mit TN-Panels und LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Helligkeit liegt nach unseren Messungen bei etwa 330 Candela pro Quadratmeter. Das ist für einen normalen Betrieb um Büro und daheim völlig ausreichend. Auch unter freiem Himmel kann man die Displays noch gut ablesen, allerdings stört hier die Hochglanzoberfläche, die unangenehm spiegelt. Der Farbraum ist unverändert. Er reicht für die meisten Anwendungen aus. Aufgrund der starken Farbveränderungen bei spitzen Blickwinkeln, wie sie alle TN-Panels aufweisen, sollte man jedoch keine farbkritischen Arbeiten am Macbook Air verrichten.

Unsere Reaktionszeitmessungen ergeben eine SWS-Schaltzeit von gut 20 Millisekunden. Das ist ein durchschnittlicher Wert. Optisches Nachziehen bemerken wir im normalen Betrieb nicht, passionierte Spielernaturen werden allerdings mit den Display nicht glücklich werden, wobei Spieler allein schon aufgrund der mäßigen 3D-Beschleunigung das Macbook Air kaum erwählen werden.

Akkulaufzeit und Geräuschentwicklung

Trotz der deutlich höheren Leistung brauchen die aktuellen Modelle nicht mehr Strom. Unsere Messungen bescheinigen den neuen Macbook-Air-Modellen sogar längere Laufzeiten. Im Belastungs-Szenario, bei voll aufgedrehter Helligkeit und beim Abspielen von Video halten die Geräte zwischen drei und fünfeinhalb Stunden durch. Mehr als genug für einen Kinofilm in Überlänge.

Den SD-Kartenslot gibt es nur beim 13-Zoll-Modell. Neu ist, dass er nun auch SDXC-Karten unterstützt, die theoretisch eine Kapazität von bis zu 2 TB bieten.

Beim Surfen über Wi-Fi mit halber Display-Helligkeit messen wir beim 13-Zoll-Modell sogar bis zu acht und beim 11-Zoll-Modell immerhin fast sechs Stunden. Den Vorgängern ging hier die Puste meist früher aus.

Im Normalfall bleiben die Macbook Air Modelle sehr leise - nicht zuletzt wegen der SSD-Festplatte. Reizt man sie hingegen richtig aus, wird es schnell laut. Besonders bei längeren Spiele-Sessions in anspruchsvollen 3D-Spielen dreht der Lüfter auf und dröhnt mit zwei bis drei Sone vor sich hin.

Kaufempfehlung und Fazit

Die neuen Macbook-Air-Modelle bieten gegenüber Ihren Vorgängern eine deutliche Leistungssteigerung. Intels Sandy-Bridge-CPUs liefern einen ordentlichen Schub. Lediglich bei der 3D-Leistung ist Stillstand oder sogar leichter Rückschritt angesagt. Zum Ausgleich bekommt man hingegen eine respektable Akkulaufzeit.

Vorzüge: deutlich mehr CPU-Leistung, Thunderbolt-Port, lange Akkulaufzeit

Nachteile: mäßige Grafikleistung, nach wie vor hohe Preise

Macbook Air Ausstattung und Bewertung

Modell

Macbook Air 13 Zoll 1,7 GHz

Macbook Air 13 Zoll 1,8 GHz

Preis

€ 1499, CHF 1649

€ 1649, CHF 1749

Gesamtwertung

1,9 gut

1,9 gut

Einzelwertung

Leistung (50%)

1,8

1,7

Ausstattung (15%)

1,5

2,5

Handhabung (10%)

1,7

1,7

Ergonomie & Verbrauch (25%)

2,1

2,2

Testurteil

+ geringes Gewicht, gutes Display, sehr lange Akkulaufzeit, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD

+ geringes Gewicht, gutes Display, lange Akkulaufzeit, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD

- mäßige Grafikleistung, hoher Preis

- mäßige Grafikleistung, hoher Preis

Technische Angaben

Display

13,3 Zoll LED-Backlight

13,3 Zoll LED-Backlight

Auflösung

1440 x 900 Pixel (glänzend)

1440 x 900 Pixel (glänzend)

Prozessor

Intel Core i5 (Dual Core)

Intel Core i7 (Dual Core)

CPU-Takt

2x 1,7 GHz

2x 1,8 GHz

Level-2/3-Cache

3 MB shared Level 3

4 MB shared Level 3

Systembus

1333 MHz

1333 MHz

Speicher (standard)

4 GB DDR3 SDRAM

4 GB DDR3 SDRAM

Speicher (maximal)

4 GB (fest verbaut)

4 GB (fest verbaut)

Grafikchip

Intel HD Graphics 3000

Intel HD Graphics 3000

Videospeicher

384 MB 1

384 MB 1

Grafikbus

Chipsatz

Chipsatz

Externer Monitor

Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel

Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel

Massenspeicher

256 GB Flash-Speicher

256 GB Flash-Speicher

Ethernet

10/100BASE-T über USB-Adapter

10/100BASE-T über USB-Adapter

Drahtlos

Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0

Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0

Externe Anschlüsse

1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss, SDXC-Kartensteckplatz

1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss, SDXC-Kartensteckplatz

Integrierter Lithium-Polymer-Akku

50 Wh, bis zu 7 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby

50 Wh, bis zu 7 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby

Größe (H/B/T) in cm

1,7/32,5/22,7

1,7/32,5/22,7

Gewicht

1,35 kg

1,35 kg

Macbook Air Ausstattung und Bewertung

Modell

Macbook Air 11 Zoll 1,8 GHz

Macbook Air 11 Zoll 1,6 GHz

Preis

€ 1599, CHF 1699

€ 1149, CHF 1249

Gesamtwertung

2,0 gut

2,2 gut

Einzelwertung

Leistung (50%)

1,6

2

Ausstattung (15%)

2,5

2,8

Handhabung (10%)

1,5

1,5

Ergonomie & Verbrauch (25%)

2,9

2,9

Testurteil

+ extrem kelin und leicht, gutes Display, sehr hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD

+ extrem kelin und leicht, gutes Display, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD

- mäßige Grafikleistung, hoher Preis

- mäßige Grafikleistung, hoher Preis, geringe Flash-Kapazität

Technische Angaben

Display

11,6 Zoll LED-Backlight

11,6 Zoll LED-Backlight

Auflösung

1366 x 768 Pixel (glänzend)

1366 x 768 Pixel (glänzend)

Prozessor

Intel Core i7 (Dual Core)

Intel Core i5 (Dual Core)

CPU-Takt

2x 1,8 GHz

2x 1,6 GHz

Level-2/3-Cache

4 MB shared Level 3

3 MB shared Level 3

Systembus

1333 MHz

1333 MHz

Speicher (standard)

4 GB DDR3 SDRAM

4 GB DDR3 SDRAM

Speicher (maximal)

4 GB (fest verbaut)

4 GB (fest verbaut)

Grafikchip

Intel HD Graphics 3000

Intel HD Graphics 3000

Videospeicher

384 MB 1

384 MB 1

Grafikbus

Chipsatz

Chipsatz

Externer Monitor

Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel

Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel

Massenspeicher

256 GB Flash-Speicher

128 GB Flash-Speicher 2

Ethernet

10/100BASE-T über USB-Adapter

10/100BASE-T über USB-Adapter

Drahtlos

Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0

Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0

Externe Anschlüsse

1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss

1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss

Integrierter Lithium-Polymer-Akku

35 Wh, bis zu 5 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby

35 Wh, bis zu 5 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby

Größe (H/B/T) in cm

1,7/30/19,2

1,7/30/19,2

Gewicht

1,08 kg

1,08 kg

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.