Debian GNU/Linux 7.0 "Wheezy" ist veröffentlicht

Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 18

06.05.2013 von Jürgen Donauer
27 Monate haben die Entwickler an Debian GNU/Linux "Wheezy" hart gearbeitet. Nun ist die neueste Debian-Ausgabe mit einer Menge Neuerungen verfügbar.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 18. Korora 18 basiert auf Fedora, bringt jedoch viele Extras mit sich.

Das OpenELEC-Team hat Version 3.0.2 der XBMC-Distribution zur Verfügung gestellt. Mozilla hat Version 3.0 des Firefox-OS-Simulators ausgegeben. phpMyAdmin 4.0 ist ausgegeben.

Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 18
Debian GNU/Linux 7.0
Wheezy ist da!
Grafischer Installations-Assistent
Das GUI zum Einspielen des Betriebssystems ist komplett in deutsche Sprache übersetzt.
Auswahl per Klick
In dieser Maske können Sie einstellen, wie Sie Wheezy verwenden wollen.
Korora
Ein Anwender-freundliches Fedora.
Wallpaper
Korora bietet eine bunte Auswahl an Hintergrundbildern.
phpMyAdmin 4.0
Mit neuer Baumstruktur und moderneren Web-Technologien im Hintergrund.

Debian GNU/Linux 7.0 "Wheezy"

Debian GNU/Linux ist eine der wichtigsten Distributionen im Linux-Umfeld. Es basiert nicht nur Ubuntu darauf, sondern auch viele andere Distributionen. Debian GNU/Linux hat eine sehr große Community. Auch wenn man der Distribution nachsagt, sehr konservativ zu sein, schätzen jedoch viele die sehr hohe Stabilität dieses Betriebssystems.

Als Highlight geben die Entwickler Multiarch-Unterstützung an. Damit können Sie unter anderem 32-Bit-Applikationen auf neuen 64-Bit-Installationen laufen lassen. Der grafische Installations-Assistent wurde ebenfalls verbessert.

Durch das Vorhalten der Pakete OpenStack und Xen-Cloud-Platform (XCP) können Sie eigene Cloud-Infrastrukturen aufsetzen. Debian wird außerdem von öffentlichen Cloud-Anbietern wie Amazon EC2, Windows Azure und Google Compute Engine angeboten.

Außerdem bietet Wheezy erstmalig anfängliche Unterstützung für systemd an. Dies ist ein Ersatz für sysvinit. Die beiden Pakete lassen sich jedoch parallel betreiben. Wollen Sie systemd nutzen, verwenden Sie einfach init=/bin/systemd als Boot-Parameter. Bereits 50 Pakete, darunter viele Kernpakete, haben bereits native Unterstützung für systemd.

Neu ist auch, dass viele Debian-Pakete mit dem Hardening-Falg gebaut wurden. Das sind Compiler-Markierungen, die eine Extra-Schicht Sicherheit bieten. Wer selbst kompiliert und diese Funktion nutzen möchte, soll das Paket hardening-wrapper benutzen.

Erstmalig bringt Debian GNU/Linux Unterstützung für UEFI mit sich. Secure Boot funktioniert allerdings noch nicht. Weiterhin haben die Entwickler viele Pakete aktualisiert. Derzeit befinden sich mehr als 36.000 gebrauchsfertige Software-Pakete in Debians Softwarelager.

Debian unterstützt insgesamt neun Architekturen: i386, amd64, powerpc, sparc, mips, mipsel, ia64, s390, s390x und ARM (armel für ältere Hardware und armhf für geräte mit Gleitkommaeinheit).

Sie finden detaillierte Hinweise zu jeder einzelnen Architektur in den jeweiligen Veröffentlichungs-Hinweisen.

Es gibt verschiedene Installations-Abbilder für Debian GNU/Linux 7.0. Darunter befinden sich DVD-Abbilder, CD-Sätze mit verschiedenen Desktop-Umgebungen (GNOME, KDE, Xfce, LXDE), sowie Netinstall-Images. Eine Übersicht der verfügbaren Abbilder finden Sie im Download-Bereich der Projektseite.

Wer neuere Technologien nutzen möchte, kann sich den Sid-Zweig der Distribution genauer ansehen. Dieser ist eigentlich ein Entwicklungs-Zweig, aber auch schon sehr stabil. Wer gerne mit dem Feuer spielt, für den ist Debian Testing das Richtige.

Korora 18

Korora könnte man als besonders Anwender-freundliche Fedora-Ausgabe betrachten. Die Entwickler liefern viele Extras mit, bei denen Der Nutzer unter Fedora selbst Hand anlegen müsste. Dazu gehören Adobe Flash, experimentelle Unterstützung für Valves Steam-Client, VLC als Multimedia-Player, komplette Multimedia-Unterstützung und so weiter.

Bei der GNOME-Version hat der Anwender außerdem die Möglichkeit, Cinnamon als Desktop-Umgebung zu wählen. Diese Funktion ist allerdings als experimentell gekennzeichnet. Interessierte können Korora aus dem Download-Bereich der Projektseite beziehen. Es stehen Versionen mit KDE und GNOME für jeweils die Architekturen x86 und x86_4 zur Verfügung.

OpenELEC 3.0.2 und XBMC 12.2

Das XBMC-Team hat eine Wartungs-Ausgabe der Version 12.x "Frodo" zur Verfügung gestellt. Unter anderem gibt es Verbesserungen bei UPnP und diverse andere Fehler sind adressiert.

OpenELEC ist eine Linux-Distribution, die nur XBMC mit sich bringt. Allerdings erleichtern die Entwickler mit einem speziellen Extra-Menü die Konfiguration. OpenELEC 3.0.2 hat XBMC bereits im Einsatz. Die Distribution gibt es für diverse Architekturen und Geräte. Sie finden im Download-Bereich auch ein Abbild für das Raspberry Pi.

Firefox OS Simulator 3.0

Die ersten Smartphones mit Firefox OS werden, zumindest für Entwickler, bereits ausgeliefert. Wer nicht in den Genuss eines solchen Gerätes kommt, kann aber dennoch Apps entwickeln und diese ausprobieren.

Firefox OS Simulator ist eine Erweiterung für Firefox, der das mobile Mozilla-Betriebssystem komplett emuliert. Die neueste Version unterstützt unter anderem Push to Device, kann Rotationen simulieren und hat anfängliche Unterstützung für Geolokalisierung.

Sie finden Firefox OS Simulator 3.0 bei den Firefox-Add-Ons.

phpMyAdmin 4.0

In aller Stille haben die Entwickler einer der meist verwendeten Web-GUIs zum Verwalten von MySQL-Datenbanken phpMyAdmin 4.0 zur Verfügung gestellt.

An den Funktionen hat sich auch nicht so viel geändert und Anwender der Ausgaben 3.x finden sich sofort wieder zurecht. Allerdings ist die linke Navigation nun als Baum-Struktur implementiert.

Außerdem verzichten die Entwickler komplett auf Frames und setzen auf modernere Web-Techologien. Dafür ist JavaScript nun Voraussetzung. (ph)

Linux-Server für den Mittelstand
Univentions Corporate-Server (UCS)
Univentions Corporate-Server (UCS) unterstützt ein durchdachtes Rollen-Konzept und ist in der Lage, verschiedenste Client-Systeme in seiner Domäne zu verwalten.
Univentions Corporate-Server (UCS)
Der UCS kann out-of-the-box die Rolle eines Windows-Domänen-Controllers übernehmen.
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Der UCS lässt sich vollständig über ein modernes AJAX-Webinterface administrieren.
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SMB-Freigaben gehören zur einfachsten Disziplin eines Linux-SBS.
Univentions Corporate-Server (UCS)
Per App-Center lassen sich beim UCS Partnerlösungen komfortabel installieren.
Univentions Corporate-Server (UCS)
Dank LDAP-Integration lassen sich auch Zarafa-Nutzer in der Benutzerverwaltung des UCS anlegen.
Univentions Corporate-Server (UCS)
Für die Zarafa-Groupware fallen gegebenenfalls weitere Client-Lizenzen an.
ClearOS
Der App-Store von ClearOS ist weitaus umfangreicher bestückt, als der von Univention.
ClearOS
Das Dashboard ist Teil der modernen und intuitiv nutzbaren Web-Oberfläche von ClearOS.
ClearOS
Auch ClearOS bringt einen Active Directory Connector mit.
Zentyal
Zentyal bietet das mit Abstand größte Angebot an Software aus dem Canonical-Universum.
Zentyal
Auch Zentyal bietet mit wenig Aufwand die Möglichkeit zum Einsatz der Zarafa-Groupware.
Zentyal
Zahlreiche weitere Tools und Komponenten lassen sich rasch nachinstallieren.