Ubuntu: Unterstützung für Nicht-LTS-Versionen halbiert

Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 12

25.03.2013 von Jürgen Donauer
Bei Canonical hat man sich entschlossen, die Ubuntu-Ausgaben ohne Langzeitunterstützung nur noch für neun Monate zu warten.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in der Kalenderwoche 12. Die Entwickler von X.Org verhalten sich gegenüber Mir neutral und wollen zunächst abwarten.

Ubuntu hat eine Sicherheits-Anweisung zu Verfügung gestellt, die sowohl 12.04 LTS als auch 12.10 betrifft. Die Entwickler von FreeNAS haben Version 8.3.1 ausgegeben.

Linux Mint hat seine Debian-Version aktualisiert. Das Calligra-Team bietet eine erste offizielle Version von Coffice im Google Play Store an. Symantec hat einen Windows-Schädling entdeckt, der versucht, Linux-Installationen zu löschen.

Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 12
GNOME 3.8
Clocks wurde weiter verbessert.
Suche
Hier können Sie feiner einstellen, wie die Ergebnisse gewichtet werden sollen.
ownCloud-Integration
GNOME 3.8 wird das anbinden an die private Datenwolke einfacher machen.
Photos
Diese Applikation ist als technische Vorschau vorhanden.
Alpha-Version
Coffice ist ab sofort über den Google Play Store instalierbar.

Ubuntu: Unterstützung für LTS-Versionen halbiert

Nach einigem Hick-Hack um Rolling-Release und einem Gegenvorschlag von Mark Shuttleworth, ist man diesem im Großen und Ganzen gefolgt. Beginnend mit der nächsten Ubuntu-Version, 13.04 "Raring Ringtail", wird es für die Nicht-LTS-Ausgaben nur noch neun anstelle von 18 Monaten Unterstützung geben.

Ein komplettes Rolling Release ist das zwar nicht, kommt aber nah hin. Anwender von Entwickler-Ausgaben müssen nicht mehr explizit ein Upgrade anstoßen, um auf die Version des nächsten Zyklus gehoben zu werden.

Somit folgt man bei Ubuntu irgendwie dem Ruf nach einem Rolling Release und hat gleichzeitig mehr Ressourcen zur Verfügung. Eine finale Version von GNOME 3.8 steht unmittelbar bevor.

X.Org bezieht keine Stellung zu Mir

Die Entwickler von X.Org wollen nicht wirklich Stellung zum Display-Manager Mir von Ubuntu beziehen. Man hat lediglich diskutiert, dass Mir nur von einer Firma entwickelt wird und somit eine Unterstützung nicht angebracht sei.

Sollte Mir ein Erfolg und Realität werden, kann man sich immer noch damit beschäftigen. Weiterhin überlegte man sich, eine Ankündigung zu dem Thema mit den Worten "Es wäre toll, wenn Canonical X auf dem Desktop innerhalb 12 Monaten ersetzen kann" herauszugeben. Das blieb bisher allerdings aus.

GNOME 3.7.92

Bei dieser GNOME-Version handelt es sich genau genommen und den Ausgabe-Kandidaten von GNOME 3.8. Es gibt einige Neuerungen und Änderungen.

Die Uhren-App Clocks wurde weiter verbessert. Das gilt auch für die Suche. Applikationen können nun als Suchhilfe für die GNOME Shell dienen. Das können Sie im Kontrollzentrum konfigurieren. Je nach Reihenfolge der Anwendungen, gewichtet GNOME die Ergebnisse entsprechend.

Weiterhin haben Sie mehr Kontrolle über die Bildschirm-Benachrichtungen. Sie können diese pro Applikation konfigurieren. Eine weitere interessante Neuerung ist, dass die ownCloud nun in die Online-Konten aufgenommen wurde. Kontakte und Kalender synchronisieren sich dann damit und es gibt einen Link im Dateimanager. Damit brauchen Sie nur einen Klick und die ownCloud bindet sich als WebDAV ein.

Weiterhin gibt es eine Vorschau auf die Applikation Photos und in den Systemeinstellungen befindet sich eine Schaltfläche, mit der sich die Privatsphäre konfigurieren lässt.

Wer GNOME 3.7.92 ausprobieren möchte, kann die mittels der entsprechenden jhbuild-Modulen tun. Bequemer ist es allerdings, die Live-Version herunter zu laden.

Symantec: Windows-Malware versucht Linux-Installationen zu löschen

Die Sicherheits-Experten von Symantec untersuchen derzeit die Cyber-Angriffe auf Banken in Südkorea. Dabei hat die Firma eine interessante und ungewöhnliche Eigenschaft des Schädlings ausgemacht.

Ist die Open-Source-Software mRemote vorhanden, untersucht der Dropper für Trojan.Jokra die entsprechende XML-Datei. Gibt es dort Verbindungen mit root-Rechten, benutzt die Malware diese Verbindung und versucht die Verzeichnisse /kernel, /usr, /etc und /home zu löschen. Der Schädling greift nicht nur Linux an, sondern auch SunOS, AIX und HP-UX.

FreeNAS 8.3.1

Ab sofort gibt es FreeNAS 8.3.1. Die aktuelle Version des auf FreeBSD basierendem kostenlosem NAS-System bringt unter anderem Version 28 des Dateisystems ZFS mit sich.

Viele moderne CPU können Hardware-Unterstützung für Verschlüsselung anbieten. Ist das der Fall, benutzt FreeNAS diese Option. Sie können die aktuelle Version bei sourceforge.net herunterladen.

Ubuntu hat Kernel-Aktualisierungen ausgegeben

Ubuntu hat mit einem Kernel-Update diverse Sicherheitslücken gestopft. Sie finden die Anweisungen in den Beiträgen USN-1769-1 und USN-1767-1. Ubuntu rät, die Systeme auf linux-image-3.2.0-39 für Ubuntu 12.04 LTS, beziehungsweise und linux-image-3.5.0-26 für Ubuntu 12.10 zu aktualisieren. Dann sind die Schwachstellen behoben.

Linux Mint Debian Edition 201303

Es gibt neue Installations-Medien der Semi-Rolling-Distribution LMDE, oder auch Linux Mint Debian Edition. Wer bereits eine bestehende Installation hat und regelmäßig aktualisiert, brauch nicht neu zu installieren.

Als Highlight für diese Version geben die Entwickler Update Pack 6, Cinnamon 1.6, MATE 1.4 und einen Gerätetreiber-Manager an. Sie finden weitere Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

Coffice im Google Play Store

Ab sofort finden Sie das von KDE entwickelte Coffice im Google Play Store. Die Software benötigt QT-Bibliotheken und Ministro. Coffice bietet die entsprechenden Download-Optionen während eines ersten Starts an.

Allerdings handelt es sich um eine Alpha-Version. Diese bringt einen sehr rudimentären Datei-Manager mit sich und unterstützt außerdem nur das Lesen von ODT-Dokumenten. Mit fortlaufender Entwicklung soll sich das verbessern. (ph)

openSUSE 12.3 - was Linux-Nutzer wissen müssen
openSUSE 12.3
Der Startbildschirm gibt einen ersten Vorgeschmack auf die neue, von dunklen Farben dominierte openSUSE-Optik.
openSUSE 12.3
Wenig Neues gibt es im Installationsprogramm. Das ist aber kein Nachteil – das Installationsprogramm ist seit Jahren bewährt und funktioniert hervorragend.
openSUSE 12.3
Wenig Neues gibt es im Installationsprogramm. Das ist aber kein Nachteil – das Installationsprogramm ist seit Jahren bewährt und funktioniert hervorragend.
openSUSE 12.3
Wow-Effekt beim ersten Start von openSUSE: Der Login-Bildschirm wurde optisch vollkommen neu gestaltet.
openSUSE 12.3
Auch auf dem Desktop dominieren dunkle Farben. Daraus ergeben sich unangenehm starke Kontraste zu den weißen Bedienungselementen bzw. Fensterinhalten stehen.
openSUSE 12.3
Auch auf dem Desktop dominieren dunkle Farben. Daraus ergeben sich unangenehm starke Kontraste zu den weißen Bedienungselementen bzw. Fensterinhalten stehen.
openSUSE 12.3
Abhilfe schafft eine Korrektur der globalen Netzwerkoptionen in YaST.
openSUSE 12.3
Sobald eine Netzwerkverbindung hergestellt ist, benachrichtigt Apper über anstehende Updates und hilft bei deren Installation.
openSUSE 12.3
Bei der ersten Installation eines Pakets mit YaST werden automatisch auch das Flash-Plugin, die MP3-Bibliothek von Fluendo sowie einige weitere Pakete nachinstalliert.
openSUSE 12.3
Firefox liegt in der aktuellen Version 19 vor.
openSUSE 12.3
Mit digiKam 3.0 enthält openSUSE das zur Zeit vielseitigste Programm zur Fotoverwaltung. Aufgrund der zahllosen Funktionen ist das Programm aber nur bedingt einsteigertauglich.
openSUSE 12.3
Auch der Audio-Player Amarok 2.7 bietet mehr Features, als der Durchschnittsanwender benötigt. MP3-Dateien können nur abgespielt werden, wenn vorher das Paket
openSUSE 12.3
Wer sich während der openSUSE-Installation für den Gnome-Desktop entscheidet, bekommt wenig später ein mit Ausnahme des Bildschirmhintergrunds kaum modifiziertes Gnome 3.6 präsentiert.