Windows-Alternativen im Test

Linux für Netbooks

28.04.2009 von David Wolski
XP veraltet, Vista zu mächtig und Windows 7 noch nicht da: Für die Mini-Notebooks bieten sich Ubuntu und Debian sowie Netbook-optimierte Linux-Distributionen an.

Netbooks haben in den vergangenen 18 Monaten eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben, weil sie klein, leicht und günstig sind. Die neue Geräteklasse fügt sich zwischen den deutlich größeren und teureren Notebboks sowie den kleineren aber keineswegs günstigeren PDAs oder Smartphones ein. Damit sie ihre Vorteile, zu denen auch die lange Batterielaufzeit zählt, ausspielen können, sparen sie an der Hardware-Ausstattung. Das fehlende CD- oder DVD-Laufwerk sowie die nur maximal zehn Zoll großen Bildschirme sorgen zwar für geringen Stromverbrauch, fordern aber auch Kompromisse in der Bedienung. Zudem zählen die eingebauten CPUs nicht unbedingt zu den schnellsten Prozessoren.

Die Geschichte der Netbooks
Asus Eee PC 701 4G
Den ersten Eee PC brachte Asus im Oktober 2007 in Taiwan auf den Markt. Ausgestattet war er mit Xandros-Linux, 4 GB Solid State Drive (SSD), einem sieben-Zoll-Bildschirm, 512 MB Arbeitsspeicher und Intels Celeron-M-CPU. Mit einem Verkaufspreis von weniger als 370 Dollar war er das günstigste Notebook weltweit.
Asus Eee PC 900
Später folgte der Eee PC 900 mit 8.9-Zoll-Bildschirm. Das Nachfolgemodell bot auch mehr Festplatten- und Arbeitsspeicher. Zudem gab es eine Linux- und Windows-Ausführung.
HP 2133 Mini Note
Hewlett-Packard (HP) war der erste Anbieter, der den Asus-Erfolg kopierte. Der 2133 Mini-Note PC richtete sich an Geschäftskunden. Ausgestattet mit 8.9-Zoll-Bildschirm, einer mit 1,6 Gigahertz getakteten VIA-CPU sowie zwei GB RAM und einer Festplatte mit 160 GB kam Microsofts Business-Edition von Windows Vista zum Einsatz. Allerdings wurde das Gerät im Betrieb sehr heiß und die Laufzeit der Batterie war dürftig.
Asus Eee PC 901
Bevor die Konkurrenz sich sortierte brachte Asus bereits den Eee PC 901 auf den Markt. Das Design wurde überarbeitet, zudem war das neue Netbook etwas schwerer als die älteren Modelle. Im Inneren kam Intels Atom N270 mit 1.6 Gigahertz zum Einsatz. Der 6-Zellen-Akku garantierte eine Laufzeit von fünf Stunden. Die Bildschirmdiagonale belief sich auf 8.9 Zoll. Die Linux-Version kam mit 20 GB SSD-Speicher heraus, die Windows-Ausführung musste sich mit 12 GB SSD bescheiden. Erstmals integrierte das Netbook eine Gigabit-Ethernet- und WLAN-Schnittstelle (802.11n).
MSI Wind U100
MSI war mit dem Wind U100 der nächste Anbieter im Netbook-Markt. Das weiße Gerät mit zehn-Zoll-Bildschirm lief unter Windows XP. Dazu spendierte MSI dem Netbook 1 GB RAM, 80 GB Festplattenspeicher und Intels Atom N270 CPU mit 1.6 Gigahertz. Ausgezeichnete Werte zeigte das Gerät bei der Batterielaufzeit.
Pioneer DreamBook Light IL1
Auch Pioneer Computers reihte sich in die Liste der Netbook-Hersteller ein. Mit sieben-Zoll-Screen VIA C7-M- CPU, 1GB RAM sowie 40 GB Festplatte konnte sich das Gerät nicht nachhaltig empfehlen. Windows XP lief langsam, die Bildschirmauflösung war schlecht und für die Verbindung in Internet war ein Modem mit 56 Kbit/s vorgesehen.
Acer Aspire One
Acer folgte mit dem Linpus-basierenden Aspire One. Der SSD-Speicher umfasste 8 GB, zudem gab es zwei Slots für SD-Memory-Card. Mit einem ließ sich das Speichervolumen auf bis zu 12 GB aufrüsten. Das Gewicht belief sich auf sparsame 900 Gramm, die Diagonale des Bildschirms betrug 8.9 Zoll. Die Linux-Version wurde mit 512 MB RAM ausgeliefert. Für die Windows-XP-Version installierte Acer 1.5 RAM und 120 GB Festplattenspeicher.
Asus Eee PC 1000H
Das dann folgende Asus-Netbook gab es mit herkömmlicher Festplatte (statt SSD), im Vergleich zu den anderen Ausu-Geräten machte es allerdings auch mehr Lärm. Der Zehn-Zoll-Bildschirm sorgte für mehr Komfort und mehr Gewicht. Als Betriebssystem kam Windows XP zum Einsatz, wenngleich es auch eine Linux-Ausführung gab. Die CPU stellte Intel (Atom N270 mit 1.6Gigahertz), der Arbeitsspeicher belief sich auf 1 GB.
Dell Inspiron Mini 9
Auch Dell konnte sich dem Erfolg der Netbooks nicht widersetzen. Der PC-Hersteller startete mit dem Inspiron Mini 9 spät in den Markt. Zu den technischen Merkmalen zählten ein 8.9-Zoll-Bildschirm, 16 GB SSD-Speicher, Intels Atom N270 CPU und 1GB RAM.
Lenovo IdeaPad S10
Im November 2008 brachte Lenovo den IdeaPad S10 heraus. Das Gerät lief unter Windows XP mit 160 GB Festplatte, zehn-Zoll-Screen und 1GB Arbeitsspeicher. Zudem gab es einen Erweiterungs-Slot für eine ExpressCard/34.
Toshiba NB100
Toshibas NB100 kam mit einer Neuerung im Netbook-Markt heraus, denn es integrierte Sleep&Charge-USB- Schnittstellen. Damit lassen sich Peripheriegeräte auch dann nutzen und laden, wenn das Netbook ausgeschaltet ist. Als Betriebssystem standen wahlweise Windows XP Home oder Ubuntu zur Verfügung. Die Bildschirm-Diagonale belief sich auf 8.9 Zoll.
Fujitsu M1010
Während sich Asus, Lenovo und MSI nach und nach größeren Bildschirmen zuwandten, blieb Fujitsu (genau wie Toshiba und Dell) zunächst bei der 8.9-Zoll-Variante. Der kleine M1010 zeichnete sich durch umfangreiche Funktionen aus, beispielsweise einem ExpressCard/34 -Slot. Intels Atom N270, 1GB RAM und eine 60-GB-Festplatte komplettierten das Gerät.
HP Mini 1001TU
HP brachte mit dem Mini 1001TU ein Netbook mit 10.2 Zoll Bildschirm heraus. Ausgestattet wurde es mit Intels Atom-N270-Prozessor, 1GB RAM und 60 GB Festplattenspeicher sowie 802.11g WLAN.
Dell Inspiron Mini 12
Die Tastatur von Dells Inspiron Mini 12 erlaubt eine komfortable Nutzung. Mit 12-Zoll-Bildschirm und Intels Atom Z530 CPU ausgestattet läuft es unter Windows XP. Die Festplattenkapazität beläuft sich auf 80 GB. Allerdings spendierte Dell dem Netbook nur einen drei-Zellen-Akku.
HP Vivienne Tam Special Edition Notebook PC
Die Hersteller konkurrieren nicht allein um bessere technische Werte, auch hinsichtlich des Designs legen Sie sich ins Zeig. Dells Inspiron-Serie ist ein Beispiel, ein weitere die dargestellte Vivienne-Edition von HP. Technisch basiert das Gerät auf einem HP Mini 1001TU.
Acer Aspire One AOD 150
Acers 10.2-Zoll-Version weist keine bemerkenswerten Neuerungen gegenüber der Konkurrenz auf. (1.6 Gigahertz Intel Atom CPU, 1GB RAM, 160 GB Festplatte, Windows XP). Bemerkenswert fanden die Tester jedoch die Qualität des Bildschirms.
Asus Eee PC S101H
HPs Vivienne-Edition konterte Asus mit dem Eee PC S101H. Das Netbooks wurde im Rahmen einer Modeshow in den Markt eingeführt.
HP Mini 2140
HP führt mit dem Mini 2140 zwar ein teures und leistungsstarkes Netbook im Portfolio. Es nutzt Intels Atom CPU anstelle eines VIA-Prozessors (wie die älteren Modelle). Der Arbeitsspeicher umfasst 2 GB, die Festplatte 160 GB. An Schnittstellen stehen ExpressCard/54 und 802.11n bereit. Als Betriebssystem stehen Windows Vista und XP zur Verfügung.
Kogan Agora Netbook Pro
Kogans Agora Netbook Pro nutzt das Ubuntu-basierenden Linux-Betriebssystem gOS. Ausgestattet ist das Netbook mit 10.2-Zoll-Bildschrim, Sechs-Zellen-Akku, 2 GB RAM und 160 GB Festplatte.
Asus Eee PC 1000HE
Der Eee PC 1000 HE integriert ein neues Tastatur-Design und bietet mehr Akkuleistung. Das Netbook lässt sich wahlweise mit Intels Atom N270 oder dem schnelleren N280 ausstatten.
MSI Wind U120
Die jüngste Generation von MSI-Netbooks kommt mit 10.2-Zoll-Bildschirm heraus. Der Clou ist das integrierte UMTS-Modem. Zudem gibt es Ausführungen mit Touchscreen.

Das macht den Betrieb einiger Anwendung schwierig, und zwar sowohl unter Windows XP als auch unter Linux. Der Vorteil des quelloffenen Betriebssystems ist jedoch eine bessere Skalierbarkeit von System und Anwendungen. Das System lässt sich problemlos abspecken, und aus der Vielzahl von Linux-Anwendungen lassen sich solche wählen, die wenige Ressourcen benötigen.
Die Redakteure der PC-Welt haben sich einige Linux-Distributionen angesehen, die sich besonders für den Einsatz auf Netbooks eignen. Alle getesteten Versionen stehen als Download zur Verfügung.

Asus Eee Xandros Linux

Die Xandros-Variante von Asus ist für kleine Bildschirme optimiert.

Die Linux-Distribution Xandros OS führte als kommerzielle Debian-Variante bisher ein Nischendasein. Dank Asus gelangt es nun als vorinstalliertes Linux-System auf Eee-PCs zu neuer Prominenz. Die Asus-Version von Xandros startet mit Fastinit, einem proprietären Init-Ersatz, in rekordverdächtigen 20 Sekunden und begrüßt den Anwender mit einem Tab-basierten Desktop, über den die wichtigsten Anwendungen wie Firefox 2.0.0.11, Pidgin 2.02, Skype 1.4 und Open Office 2.04 leicht über große Icons erreichbar sind. Als Kernel arbeitet eine angepasste Version 2.6.24-19, der Desktop selbst basiert auf KDE 3.4.3, worauf aber der schlanke Ice WM als Windowmanager aufsetzt.

Änderungen an der Konfiguration, die über die Menüfunktionen hinausgehen, sind nicht immer einfach, da Asus viele selbstgestrickte Start-Scripts einsetzt. Geneigte Anwender können viele Anpassungen aber über das Terminal vornehmen, das über die Tastenkombination <Ctrl>-<Alt>-<T> zugänglich ist. Das System ist DEB-basierend, und es gibt zahlreiche Anleitungen, um ein komplettes Xandros mit KDE mittels apt zu installieren. Asus nutzt für den Eee-PC einen angepassten Kernel 2.6.21, der um die Module für die Eee-PC-Hardware erweitert wurde. Diese Änderungen werden von Asus als Fork behandelt, und die Patches fließen nicht zurück in die offizielle Kernel-Entwicklung. Da das zu Konflikten mit der GNU Public License führt, hat Asus nach einiger Kritik inzwischen die verwendeten Open-Source-Komponenten offen-gelegt und bietet die Quellen für seine Module zum Download an. Die offiziellen SDK und Wiederherstellungs-Images stehen bereit. Erst die Offenlegung ermöglichte die Entwicklung der zahlreichen Netbook-Varianten bekannter Distributionen.

Debian Eee-PC – Lenny Beta 2

Das Debian Eee-PC-System basiert auf Lenny Beta 2.

Stabilität, Konsistenz und das gigantische Angebot an Software-Paketen macht Debian zu einer der beliebtesten Distributionen. Für den Eee-PC hat die Debian-Community das Projekt Debian Eee-PC gestartet, um den speziellen Hardware-Anforderungen des Eee-PC und anderer Netbooks gerecht zu werden. Unterstützt werden bisher der Eee-PC 701, 900 und 900A. Debian Eee-PC ist in einer frühen Entwicklungsphase und fordert an einigen Stellen Detailwissen, das fortgeschrittene Anwender im mehrsprachigen Debian-Wiki finden. Der angepasste Installer für den Eee-PC liegt als 16 MB große Image-Datei vor, die mit Hilfe des Befehls „dd“ auf eine Karte oder einen Stick geschrieben wird. Nach dem Start von Karte oder Stick lässt sich über den Installer ein gewöhnliches Debian-System einrichten, wobei für den Download der Pakete eine normale Netzwerkverbindung über Kabel empfehlenswert ist. Während der Installation wird das Spezial-Repository eeepc.debian.net hinzugefügt, das eigene Pakete für WLAN und ACPI-Funktionen bietet. Der Lohn der Mühe ist ein echtes Debian-System auf der Basis von Lenny Beta 2 auf dem Netbook. Es empfiehlt sich, Gnome gegen einen leichten Desktop und Windowmanager wie Xfce auszutauschen.

Ubuntu, Foresight und Fluxflux für Netbooks

Ubuntu Netbook Remix
Ein Spin-off von Intels Moblin-Initiative ist Ubuntu Netbook Remix, das speziell auf Intels Atom-CPU laufen wird. Es steckt noch in einer frühen Entwicklungsphase, und bislang gibt es keine vollständigen Installations-Images. Allerdings vermitteln einige bereits fertige Teilkomponenten schon einen guten Eindruck: Die Entwickler haben Pakete von Netbook Remix in einem eigenen Repository bereitgestellt, über das experimentierfreudige Anwender die Komponenten mit apt installieren können. Damit lässt sich die Netbook-Remix-Benutzeroberfläche auf einem normalen Ubuntu installieren. Mit von der Partie sind ein platzsparendes Theme, einige Applets sowie der Desktop-füllende UME-Launcher, der Open GL für den schnellen Zugriff auf alle Programme nutzt. Was die Installation der Pakete allerdings nicht automatisch erledigt, sind die notwendigen Konfigurationsanpassungen für die Hardware-Unterstützung eines Netbooks. Das ist aber auch nicht das Ziel der Entwickler. Stattdessen will Canonical Ubuntu Netbook Remix gemeinsam mit den Netbook-Herstellern an die jeweiligen Geräte anpassen. Dell hat bereits Interesse bekundet, den Inspiron 910 mit einem so angepassten Ubuntu auszuliefern.

Die Installation von Foresight Mobile Edition 1.0 gestaltet sich nicht so einfach.

Foresight Mobile Edition 1.0
Ein System, das sich ebenfalls an Ubuntu Netbook Remix orientiert und dessen angepassten Gnome-Desktop übernommen hat, ist Foresight Mobile Edition. Foresight ist eine RPM-basierende Distribution und enthält Elemente von Fedora Linux, wie etwa den Anaconda Installer. Die Zielplattform von Foresight sind der Intel Classmate sowie der Asus Eee-PC. Statt eines installierbaren Live-Systems liegt das Installationsmedium nur als ISO-Image für CDs vor. Auch bieten die Entwickler selbst kein Script an, um das Image auf einen USB-Stick oder eine Speicherkarte zu schreiben. Wer keine Lust hat, manuell einen Bootsektor zu erstellen und mit Syslinux einen bootfähigen Stick zu erstellen, dem hilft das Programm Unetbootin (Version 2.88) für Windows und Linux, um das ISO-Image auf einen Stick zu schreiben. Der Gnome-Desktop von von Foresight ist auf dem Stand von Fedora 9 und sieht bezaubernd aus. Er dürfte aber für viele Netbooks mit schwacher CPU etwas wuchtig sein. Für den einfachen Zugriff auf Programme ist der UME-Launcher vorgesehen. Zwei Bugs plagen den Foresight-Anwender auf dem Eee-PC: Das Abschalten über ACPI nach dem Herunterfahren funktioniert nicht, und WLAN wacht nach dem Ruhezustand ohne Neustart nicht mehr auf. Fazit: Foresight ist noch kein fertiges Produkt, aber ein viel versprechender Start.

Das Eeebuntu 1.0 kommt bereits mit der Benutzeroberfläche für kleine Displays.

Eeebuntu 1.0
Ein weiteres System auf Ubuntu-Basis, das die aktuelle Version 8.04 um wichtige Erweiterungen für den Eee-PC ergänzt, ist Eeebuntu 1.0. Die Distribution liegt in zwei Varianten vor: Die Standard-Version bietet den Gnome-Desktop mit Compiz für Netbooks mit Intel-Grafikchip. Als Starter kommt der Avant Window Navigator zum Einsatz. Die zweite Version Eeebuntu NBR kommt ohne Compiz und bindet stattdessen einige Pakete von Ubuntu Netbook Remix ein. Bei dieser Version bietet der UME-Launcher einfachen Zugriff auf installierte Programme. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der ausgewachsene Gnome-Desktop hat aber seinen Preis: Der Startvorgang auf aktuellen Netbooks dauert etwa 40 Sekunden, plus weitere 15 Sekunden nach der Anmeldung.
Die Installation ist eine kleine Hürde: Als Download stehen etwa 830 MB große ISO-Images zur Verfügung. Da Netbooks kein optisches Laufwerk haben, müssen Sie ein Image erst mit Hilfe des Bash-Scripts isotostick.sh auf einen USB-Stick oder eine SDHC-Karte installieren und dann von dort das Netbook booten. Eeebuntu ist als Live-System konzipiert und die weitere Installation ist unproblematisch. Je nach Modell bietet Eeebuntu ein Installationsscript, die Sie nach der Installation manuell aufrufen müssen. Dank der Open-Source-Module für ACPI laufen auf dem Eee-PC alle Sondertasten und die Hardware inklusive Suspend, Soundchip, WLAN und Webcam. Die Sprache lässt sich auf deutsch ändern, wobei die Sprachpakete über eine bestehende Internet-Verbindung nachinstalliert werden.

Fluxflux ist ein deutschsprachiges Linux-System.

Fluxflux 2008-11
Als kleines Projekt aus Deutschland startete Fluxflux-Eee auf Basis der Distribution PCLinuxOS und den schlanken Windowmanagern Fluxbox und Openbox. Da die PCLinuxOS-Version für Netbooks momentan auf Eis liegt, schickt sich Fluxflux an, diese Lücke zu füllen. Anders als PCLinuxOS kommt Fluxflux ohne KDE aus und setzt auf unter Gnome übliche GTK-Programme. Fluxflux unterstützt in verschiedenen Versionen nicht nur die Eee-PCs 70X, 900, 900A und 1000H, sondern auch den One A110, das MSI Wind U100 und das Discounter-Netbook Medion Akoya Mini E1210. Positiv für deutschsprachige Anwender ist die ebenfalls deutschsprachige Dokumentation. Allerdings ist diese noch bruchstückhaft und richtet sich eher an erfahrene Linux-Anwender. Die auf der Projekt-Website angebotenen ISO-Images der verschiedenen Versionen beherbergen jeweils ein Live-System, das für den Start auf Netbooks auf einem USB-Stick oder einer Speicherkarte installiert werden muss. Ein Script dafür bringt das Live-System mit. Über einen Festplatten-Installer lässt sich das System auch auf der internen Festplatte oder dem SSD-Laufwerk eines Netbooks installieren, das Laufwerk muss dabei aber passend partitioniert sein. Die Bootzeit eines so installierten Systems liegt bei etwas mehr als 30 Sekunden. Nach der Installation muss der Anwender manuell noch ein paar Scripts ausführen, um Probleme mit der Hardware-Unterstützung zu beheben.

Ubuntu Eee 8.04.1
Eine weitere Inkarnation von Ubuntu für Asus-Netbooks ist Ubuntu Eee. Auch dabei handelt es sich nicht um ein offzielles Release von Canonical, sondern um eine unabhängige Entwicklung. Der Kernel 2.6.24 von www.array.org, den das Live-System einsetzt, ist bereits für den Eee-PC angepasst . Auf anderen PCs startet das System deshalb möglicherweise nicht. Damit sich das System auf dem Eee-PC von einem USB-Stick starten lässt, kommt wieder Unetbootin zum Einsatz, in einer speziell angepassten Version für Ubuntu Eee. Das Tool transferiert das ISO-Image auf den USB-Stick und macht ihn startfähig. Der Desktop von Ubuntu Eee nutzt Elemente von Netbook Remix, unter anderem das Tool Maximus, das automatisch jedes Programmfenster maximiert, sowie den UME-Launcher, der den Desktop durch ein übersichtliches Menü ersetzt. Die Dokumentation liegt überwiegend als englischsprachiges Wiki vor und liefert bereits viele Anleitungen, um Hardware-Treiber auf den verschiedenen Modellen einzurichten. Da die Repositories auch die Standard-Quellen von Ubuntu enthalten, lässt sich das System später durch die Installation von Sprachpaketen komplett eindeutschen.

David Wolski ist Redakteur der PC-Welt.