Ausgezeichnetes IT-Management

Klaus Straub ist CIO der Dekade

05.10.2011
Der CIO des Jahrzehnts ist gewählt. Klaus Straub, CIO der Audi AG, ist CIO der Dekade. Er hat sich als CIO im Zeitraum 2001 bis 2011 besonders hervorgetan.

Am 29. September hat das CIO-Magazin im Kameha Grandhotel in Bonn seinen 10. Geburtstag gefeiert. Eingeladen waren die CIOs der 100 größten Unternehmen Deutschlands, alle bisherigen Gewinner der Auszeichnung „CIO des Jahres“, sowie die wichtigsten Impulsgeber aus Wirtschaft und Wissenschaft, die das CIO-Magazin seit 2001 begleitet haben. Es war die größte Party, die die CIO Community je gefeiert hat.

Audi-CIO Klaus Straub nahm den Preis "CIO der Dekade" im Bonner Grandhotel Kameha entgegen.
Foto: Joachim Wendler

Insbesondere für Audi-CIO Klaus Straub war es ein Höhepunkt in seiner CIO-Laufbahn. Er bekam den Preis “CIO der Dekade“ verliehen. Dabei stand er zunächst nicht einmal auf der Pole-Position der Kandidaten-Shortlist. Seine Facebook-Fans haben ihn lediglich in das vordere Mittelfeld gewählt. Von dort aus hat er sich dann aber nach vorne gearbeitet, weil er zunächst einmal ein solider Handwerker ist.

Insgesamt 0,9 Prozent vom Umsatz darf er in seinem Unternehmen für IT ausgeben. Das sind bodenständige Bedingungen, wie sie die meisten CIOs nur zu gut kennen. Denn 0,9 Prozent erfordern ein solides Kostenmanagement. Er war in seiner Branche der erste, der ein integriertes System für Finanzen, Accounting, Controlling und Einkaufsprozessen einführte. Das war ein vierjähriges Projekt ohne viel Glamour, mit dem man nur wenig Ruhm ernten kann, und bei dem zudem der RoI nur schwer nachzurechnen ist.

Er hat es trotzdem durchgehalten, weil er in seinem Unternehmen mittlerweile eine Institution ist. Vierjährige Projekte kann nur ein CIO stemmen, der auch mindestens vier Jahre dabei ist. Sie haben es vielleicht in diesem Artikel gelesen. Der gemeine deutsche CIO ist 4,1 Jahre im Unternehmen. Klaus Straub hingegen ist fast doppelt so lang in seinem Unternehmen.

Dennoch ist Klaus Straub noch nicht einmal 50 Jahre alt. Er hat nach seiner Ingenieursausbildung – übrigens nicht in IT – früh bei einem direkten Konkurrenten seines jetzigen Arbeitgebers angefangen. Er hat dann mehrere Zwischenstationen absolviert, in denen er Verantwortung für Prozessmanagement, Change Management und Applikationsentwicklung bekam. Und er war noch nicht einmal 40, als er seinen ersten CIO-Posten übernahm. Wenn man überhaupt einen Makel an seinem Lebenslauf finden kann, dann höchstens den, dass er noch über wenig Auslandserfahrung verfügt. Internationale Ausrichtung ist denn auch die einzige Kategorie, in der er nicht so viele Punkte eingesammelt hat.

Ganz vorne hat er jedoch in der Kategorie „Strahlkraft in die Gesellschaft“ mitgespielt. Unser Preisträger ist nicht nur bekannt in der CIO Community, sondern auch in seiner Branche sehr gut vernetzt. Er hat sich auch schon als Vorstand für reine IT-Netzwerke eingesetzt, in denen zum Beispiel über ITIL geredet wird. Das sind dann die weniger prestigeträchtigen Jobs, die er aber auch nicht scheut.

Was Klaus Straub als CIO der Dekade wirklich herausragend macht: Er setzt sich für Innovationen in der IT ein. Ab Juni 2012 will er mit seinem neuen Rechenzentrum ein Drittel an Energie sparen. Zuletzt hat er im Jahr 2010 eine Geschichte über den Einsatz des Apple iPads im Unternehmen gemacht. Darin hat er unaufgeregt über den Einsatz von Tablets in der Qualitätssicherung gesprochen. Also nicht wie ein Apple-Jünger, der alles super findet.

Schon 2006 hat er in einer Titelgeschichte über Innovationsmanagement mitgewirkt. Sein Credo dort war: Der CIO muss die Moderatorenrolle zwischen Fachbereich und IT spielen können, denn nur an dieser Stelle entstehen die Innovationen. 2006 war dann übrigens auch das Jahr, in dem er CIO des Jahres geworden ist.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)

„Wertbeitrag der IT“

In der Kategorie „Wertbeitrag der IT“ gibt es mit Daimler CIO Michael Gorriz und Audi-CIO Klaus Straub zwei punktgleiche Preisträger.

Doppelsieger: Klaus Straub, CIO der Dekade in der Kategorie "Wertbeitrag der IT".
Foto: Joachim Wendler

Michael Gorriz konnte den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Er ist Opfer seines eigenen Erfolgs geworden und musste am Tag der Verleihung vor dem Aufsichtsrat seines Unternehmens im fernen China sprechen. Doch die Tatsache, dass sich der Aufsichtsrat eines der größten deutschen Unternehmen über IT berichten lässt, werten wir als ein gutes Zeichen. Wie Michael Gorriz berichtet, wird dort tatsächlich über den Wertbeitrag der IT gesprochen – und zwar über die Chance, IT enger mit dem eigentlichen Produkt zu verzahnen.

Vor fast genau zwei Jahren anlässlich der Preisverleihung "CIO des Jahres" entstand dieses Foto. Es zeigt die beiden Preisträger: Daimler CIO Michael Gorriz (links) neben Audi-CIO Klaus Straub.
Foto: Joachim Wendler

Beide Preisträger kommen aus der gleichen Branche und beide haben Ihre Visionen im CIO-Jahrbuch 2012 beschrieben. Michael Gorriz nennt sie etwas abstrakt: „Seamless Integration und Kontextmanagement“. Damit meint er: Nahtlos integrierte Daten sind unabhängig von Endgerät, Ort oder aktueller Infrastruktur allzeit verfügbar. Informationen werden entsprechend dem Kontext zur Verfügung gestellt. Beispiel: Lieblingsmusik von zu Hause ist über Apps jederzeit auf dem Smartphone abrufbar und steht in einem gemieteten Auto ebenfalls zur Verfügung.

Die neue Rolle des CIO
Die neue Rolle des CIO
Die Rolle der CIOs ändert sich. Sie müssen den Wertbeitrag der IT für das Business erhöhen und innovative IT-Konzepte umsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle KPMG-Umfrage unter IT-Führungskräften.
1. IT-Wertbeitrag erhöhen:
Neben den traditionellen drei Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Rohstoffe gewinnt heute Information als vierter Faktor immer mehr an Bedeutung. CIOs realisieren diesen Wandel und reagieren darauf, indem sie den Wertbeitrag der IT zum Business erhöhen.
2. Transformation der IT:
Die IT entwickelt sich immer mehr zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor. CIOs sind daher bestrebt, die IT so zu transformieren, dass sich neue und innovative Geschäftsprozesse zeitnah umsetzen lassen. Wer als IT-Leiter direkt an den CEO berichtet, betrachtet laut Studie die IT mehr als strategischen Faktor.
3. Der Faktor Mensch:
Wichtigste Komponente im Rahmen der IT-Wertschöpfung ist der Mensch. Das gaben 90 Prozent der Befragten an. Sie wollen deshalb die Potenziale von IT-Mitarbeitern konsequent ausschöpfen. Rund 75 Prozent sehen dagegen IT-Anwendungen als Hauptfaktor, die Hälfte optimierte Prozesse und 21 Prozent die Hardware.
4. Kosten runter, Prozesseffizienz rauf:
56 Prozent der CIOs gaben an, dass Kostenoptimierungen ein Teil der IT-Strategie sein sollten, weil es ein bedeutender Wettbewerbsfaktor ist. Allerdings sind Kostensenkungen allein kein Allheilmittel. Knapp ein Drittel will daher auch interne Geschäftsprozesse effizienter machen.
5. Risiko- und Compliance-Management:
Im Zuge der Finanzkrise gewinnen in Unternehmen, insbesondere aus dem Finanzsektor, IT-Projekte zum Risiko- und Compliance-Management immer mehr an Bedeutung. 82 Prozent der Befragten rechnen innerhalb der nächsten Jahre mit steigenden Kosten speziell für diese Bereiche. Dabei dominieren die Themen IT-Sicherheit (85 Prozent und Identity Management (48 Prozent).
6. Outsourcing mit Mehrwert:
Zwar gehört die Auslagerung von Bereichen der IT inzwischen zum Tagesgeschäft der IT-Abteilungen, doch mit den Leistungen von Outsourcing-Providern sind die CIOs nicht immer zufrieden. Rund 70 Prozent der IT-Chefs wollen deshalb das Preis-Leistungs-Verhältnis in Verträgen neu regeln und dazu mehr Druck auf ihre Outsourcing-Provider ausüben.
8. Optimistisch in die Zukunft:
CIOs sehen die Rolle der IT in den nächsten Jahren optimistisch. 85 Prozent gehen davon aus, dass die Abhängigkeit von IT-gestützten Prozessen noch steigen wird. Rund 80 Prozent glauben, dass weniger IT-Projekte scheitern und die Erfolgsquote steigt. Die logische Konsequenz daraus: Rund 70 Prozent prognostizieren einen höheren Return on Investment (RoI) für die IT-Vorhaben.

„Überzeugungsstärke im Unternehmen“

Der Gewinner in der Kategorie „Überzeugungsstärke im Unternehmen“ ist Rainer Janssen, CIO der Munich RE.

„Überzeugungsstärke im Unternehmen“, dieses Gewinnerkriterium sollte die Jury unter anderem an folgenden Indikatoren festmachen:

Preisträger Rainer Janssen umgeben von Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Dietmar Wendt (T-Systems).
Foto: Joachim Wendler

Um unseren Preisträger sah es in der Facebook-Vorentscheidung zum „CIO der Dekade“ zunächst gar nicht gut aus. Er ist nur deshalb auf die Shortlist geraten, weil in der CIO-Redaktion ebenso oft positive Emails eingegangen sind, wie Facebook-Freunde den „Gefällt-mir-Button“ gedrückt haben.

Facebook hält unser Preisträger übrigens für einen Hype. Und zu IT-Hypes sagt er: „Das ist wie Sex unter Teenagern: Jeder redet darüber, keiner weiß wie es geht, aber jeder ist überzeugt, dass es ganz wunderbar sein wird, wenn man es endlich verstanden hat und tut.“ Für solche kantigen Aussagen ist er bekannt. 2004, als viele andere CIOs sich noch mit der Einführung von ITIL-Prozessen gequält haben, hat er gesagt: „ITIL ist einfach!“

Gewinner der Kategorie „Überzeugungsstärke im Unternehmen“

Und vor einem Jahr hat er sich in die Debatte eingemischt, ob es ein Studium zur CIO-Ausbildung geben könne. „Geht nicht. Kann man nicht an der Uni lernen“, hat unser promovierter Preisträger da gesagt. „Man muss mal selber ein Projekt geleitet haben, vielleicht auch mal eines, das schief gegangen ist. Man muss Erfahrung in der Personalführung haben – und im Verhandeln mit Kunden und Lieferanten. Und man muss die politischen Strömungen und Machtinteressen in großen Firmenorganisationen lesen können.“

Rainer Janssen kann das alles sehr gut. Andernfalls hätte er in seinem Unternehmen nie so Dinge wie SOA implementieren können. Er würde nicht direkt an den Vorstand berichten. Und er hätte sich vor allem nicht seit 14 Jahren im gleichen Unternehmen halten können.

Spielregeln für das Projekt-Team
Spielregeln für das Projekt-Team
Diese Spielregeln sorgen für eine offene Kommunikation und bieten auch im Konfliktfall eine Orientierung.
Tipp 2
Eine offene Kommunikation einhalten.
Tipp 3
Eine konstruktive Zusammenarbeit umsetzen.
Tipp 4
Zu Problemen grundsätzlich Lösungsvorschläge anbieten.
Tipp 6
Keine Arbeitspakete ohne Termin und Verantwortlichen definieren.
Tipp 7
Delegieren von Arbeitspaketen vermeiden.
Tipp 8
Lieber miteinander reden anstatt E-Mail-Ping-Pong zu spielen.
Tipp 9
Keine politischen Spielchen treiben.
Tipp 11
Dynamik entwickeln und auf das gesamte Projektteam sowie alle Anwender übertragen.

„Internationale Ausrichtung“

Dass Naef und Dekkers zur Preisverleihung kommen konnten, ist keine Selbstverständlichkeit. Zusammen hatten beide fünf Flugstunden Anreise hinter sich. Andere Preisträger hätte das vielleicht abgeschreckt, aber natürlich nicht unsere Gewinner in der Kategorie „Internationale Ausrichtung“.

Fliegen gehört für beide zum Geschäft. Für Guus Dekkers besonders: Sein Arbeitgeber EADS produziert in mehreren Ländern. Um alle Mitarbeiter regelmäßig zu besuchen, verbringt er viel Zeit im Flugzeug.

Gewinner der Kategorie „Internationale Ausrichtung“

In der Kategorie "Internationale Ausrichtung" gibt es mit Guus Dekkers, CIO bei EADS (links) und Patrick Naef, CIO von Emirates, zwei punktgleiche Preisträger.
Foto: Joachim Wendler

Patrick Naef hat zwar den Vorteil, dass seine 2.000 Mitarbeiter alle in einem Land sitzen. Allerdings kommt außer dem Chef fast niemand aus diesem Land. Der CIO auch nicht. Die Führungsriege ist ziemlich britisch und die Mehrheit der Mitarbeiter Inder.

Das Führen der internationalen Teams ist in beiden Fällen nicht einfach. Beide CIOs haben in einer enormen Wachstumsphase die Fäden zusammen zu halten. Beide müssen Standards für komplexe Themen etablieren, wo vorher viele kluge Köpfe, viele verschiedene Lösungen entwickelt hatten.

Die Versuchung liegt da nahe, zentralistisch von oben durch zu regieren. Der ein oder andere CIO könnte da der unrühmlichen Idee verfallen, am deutschen Wesen solle die Welt genesen. Unseren beiden Preisträgern kommt dieser Gedanke zum Glück überhaupt nicht – vielleicht, weil beide überhaupt nicht aus Deutschland kommen.

Beide hatten zwar jeweils zwei Mal CIO-Verantwortung in deutschsprachigen Unternehmen. Aber Guus Dekkers ist Holländer und lebt in Frankreich. Patrick Naef hingegen ist Schweizer und lebt in Dubai. Dekkers baut jede Menge Flugzeuge. Naef nimmt jeden Monat zwei neue in die Flotte auf.

„Strahlkraft in die Gesellschaft“

„Wenn Angela Merkel wissen will, wie es um die IT in Deutschland bestellt ist, dann ruft sie bei SAP an.“ So hat ein CIO-Elefant das Problem umschrieben, das alle CIOs belastet. Ansprechpartner für IT-Politik sind einzelne Anbieter oder bestenfalls der Bitkom. Anwender finden in der deutschen IT-Politik quasi nicht statt – höchstens in der Piratenpartei. Aber von der fühlen sich die über 30-jährigen CIOs auch nicht gut vertreten.

Der Gewinner in der Kategorie "Strahlkraft in die Gesellschaft" ist Lufthansa-CIO Thomas Endres (links) neben Johannes Pruchnow (Telefónica).
Foto: Joachim Wendler

Thomas Endres hat dieses Problem früh erkannt. Bereits 2004 hat er erste Gespräche geführt, eine Interessengemeinschaft für CIOs zu gründen. Möglicherweise auch früher. 2004 ist jedoch mit Sicherheit belegt, denn da gab es die ersten Gespräche zum Thema Netzwerk mit dem CIO-Magazin.

Gewinner in der Kategorie „Strahlkraft in die Gesellschaft“

Seit Ende 2002 ist Thomas Endres CIO der Lufthansa (derzeit auf Platz 25 der umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands). Die Computerwoche hat ihn in diesem Jahr unter die Top Ten der bedeutendsten Persönlichkeiten in der deutschen IT gewählt (genau: auf Platz 7).

Unser Preisträger hat sich zum Aushängeschild des CIO-Colloquiums entwickelt. Aushängeschilder gibt es dort mehrere. Aber Thomas Endres war der Frontmann der ersten Jahre. Seine „Strahlkraft in die Gesellschaft“ setzt er im Augenblick dafür ein, dem Dachverband aller CIO-Verbände mehr Einfluss zu geben.

IT-Pioniere
IT-Pioniere
Sie prägten die Informationsgesellschaft: Menschen, die IT-Geschichte schrieben. Wir machen uns auf die Spurensuche.
Eric Danke (*1940)
Unter der Leitung des deutschen Informatikers wurde ab 1975 BTX entwickelt, der erste Online-Dienst mit einem Massenpublikum (Killerapplikation: Online Banking). Daraus ging später T-Online hervor. Danke hatte auch den Spitznamen BTX-Papst. (Andreas Dripke, euro. marcom)
Bill Gates (*1955)
Gates ist heute der bekannteste IT-Pionier überhaupt. Er gründete gemeinsam mit Paul Allen im Jahr 1975 die Microsoft Corporation, die die Betriebssysteme MS-DOS und Windows auf den Markt brachte. Seit 2008 kümmert sich Gates gemeinsam mit Ehefrau Melinda ausschließlich um seine eigene Stiftung und ist nebenbei mit rund 73 Milliarden Dollar Privatvermögen der aktuell reichste Mann der Welt. (Foto: Flickr.com)
James Gosling (*1955)
Gosling entwickelte in den frühen Neunzigern die objektorientierte Programmiersprache Java. Die ursprünglich "Oak" genannte Sprache ist plattformunabhängig und heute die wohl häufigst genutzte Programmiersprache der Welt. Gosling arbeitete fast 30 Jahre bei Sun Microsystems und kümmert sich heute bei Liquid Robotics um Wasserforschungs-Software. (Foto: CW-Archiv)
Paul Mockapetris (*1948)
1983 entwarf Mockapetris das Domain Name System (DNS), das sprechende Domains nach IP-Adressen auflöste und auf dem später das gesamte World Wide Web aufgebaut wurde. Heute ist Mockapetris Chairman bei Nominum, das DNS-Lösungen für TK-Unternehmen entwickelt. Nominum implementierte übrigens auch die DNS-Umleitungs-Technologie für das im Jahr 2011 vom Deutschen Bundestag verabschiedete "Zugangserschwerungsgesetz" zur Sperrung von Webseiten, das kurze Zeit später wieder außer Kraft gesetzt wurde. (Foto: Nominum)
Heinz Nixdorf (*1925, †1986)
Der deutsche Unternehmer entwickelte in den Sechzigern eine Rechenmaschine auf Röhrenbasis und war später maßgeblich am Siegeszug der Kleincomputer beteiligt. Die 1968 gegründete Nixdorf Computer AG wurde in den Siebzigern zum Marktführer und machte Nixdorf zu DEM deutschen Computerpionier. Sein Tod war so spektakulär wie sein Leben: Er starb auf der CeBIT 1986 an einem Herzinfarkt. (Foto: Jan Braun/HNF)
Ray Noorda (*1924, †2006)
Der amerikanische Geschäftsmann führte das Konzept der Netzbetriebssysteme ein und gründete 1982 Novell, Microsofts Gegenspieler in den Neunzigern. (Foto: CW-Archiv)
Larry Page (*1973)
Er war gemeinsam mit Sergey Brin Gründer von Google und gab dem PageRank-Suchalgorithmus seinen Namen, einem Werkzeug, an dem sich heute Wettbewerber, Webmaster und Medienhäuser in der ganzen Welt immer wieder die Zähne ausbeißen.
Claude Shannon (*1916, †2001)
Der amerikanische Mathematiker ist Mitautor des Shannon-Theorem, der grundlegenden Arbeit der Informationstheorie. Auf deren Basis arbeiten beispielsweise alle heutigen DSL-Modems. (Foto: MT Museum/HNF)
Travis Kalanick (*1976)
Der amerikanische Unternehmer gründete gemeinsam mit Garrett Camp im Jahr 2009 das Transportvermittlungs-Start-Up Uber, das seitdem den Taximarkt umkrempelte. Kalanick steht Uber bis heute als CEO vor.
Jack Kilby (*1923, †2005)
Der US-Ingenieur gilt als Miterfinder der integrierten Schaltung - zsusammen mit Robert Noyce. Kilby erhielt den Nobelpreis für Physik und gilt als "Vater des Mikrochips".
Jack Ma (*1964)
Der chinesische Unternehmer und Philantrop ist Gründer und CEO der Internet-Unternehmensgruppe Alibaba Group. Zunächst war er als Lehrer und Dozent für Englisch tätig, bevor er ins Web-Business einstieg und zu einem der einflussreichsten IT-Macher und vermögendsten Menschen der Welt aufstieg.
Marissa Mayer (*1975)
Die Vorstandsvorsitzende von Yahoo (seit 2012) studierte Informatik in Stanford und kam nach Forschungsjobs in der Schweiz Anfang 1999 als 20. Mitarbeiterin zu Google. Pionierarbeit leistete sie beim Desgin der schlichten Google-Suche und zeichnete danach für sämtliche Produktinnovationen von Google verantwortlich. Mitte 2012 schließlich wechselte sie zu Yahoo in die Geschäftsführung.

CIO der Dekade

Facebook war bei der Vorauswahl wichtig, aber letztendlich haben die CIO-Elefanten entschieden. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über das aufwändige Verfahren zur Wahl des „CIO der Dekade“.

Bereits im Juni dieses Jahres fand ein CIO-Elefantentreffen im Münchener Café Reitschule statt. Dort hat sich die Redaktion die Absolution für dieses zweistufige Verfahren erteilen lassen. Auch Professor Helmut Krcmar von der TU München hat die Methode abgesegnet.

Stufe eins des Verfahrens begann im Juli. Dazu haben wir eine eigene Website http://10jahre.cio.de/ online gestellt. Insgesamt 20 preisverdächtige CIOs schickten wir damals ins Rennen. Diese 20 waren schon einmal auf den vorderen Plätzen beim CIO des Jahres. Sie sollten der Community als Anreiz dienen, weitere Vorschläge zu machen. Das hat sehr gut funktioniert. Im August ist die Liste der Kandidaten auf 50 angewachsen.

Vor zwei Wochen haben wir die Liste geschlossen. Und jetzt kommt Facebook ins Spiel: Diejenigen CIOs mit den meisten „gefällt mir“-Klicks sind vorne auf einer Shortlist für die Jury gelandet. Diese Shortlist hatte wieder nur 20 Kandidaten, um der Jury die Arbeit zu erleichtern. Das waren nicht mehr die 20, mit denen wir einmal angefangen hatten. Einige unserer alten Helden haben es nur auf die Shortlist geschafft, weil sie genauso oft in E-Mails an die Redaktion gelobt wurden wie auf Facebook.

CIO der Dekade: Die Methode

In Stufe zwei des Verfahrens konnten die CIO-Elefanten dann bis zu vier Punkte pro Kandidat vergeben. Jeder CIO-Elefant hätte bis zu 80 Punkte vergeben können (20 x 4). Im Durchschnitt hat aber jeder Elefant nur 22 Punkte vergeben. Jeder dritte Elefant hat sogar weniger als 10 Punkte vergeben.

Jetzt könnte man behaupten, das war Neid. Einige der Elefanten waren ja auch selbst nominiert. Vielleicht wollten die den anderen einfach keine Punkte geben. Die Redaktion ist dieser These noch mal auf den Grund gegangen und kann Ihnen bestätigen: Das stimmt nicht. Es besteht kein Zusammenhang zwischen sparsamer Punktvergabe und Eigenlob. Im Gegenteil: Einige Elefanten haben großzügig Punkte an Konkurrenten vergeben, nur sich selbst ausgelassen.

Richtig ist: Die Elefanten haben insgesamt vorsichtig Punkte vergeben. Sie haben zum Teil erklärt, bei welchen Kandidaten sie keine Punkte geben möchten. Ein paar Beispiele:

Das klingt tatsächlich sehr nach Neid. Daher noch ein paar positive Kommentare:

Der Hauptgewinner vom CIO der Dekade, Klaus Straub, muss natürlich nicht zwingend Sieger einer Teilkategorie sein. In der Tat hat unser Hauptgewinner es in zwei Disziplinen nur ins obere Mittelfeld geschafft. Er hat aber alles zusammengenommen trotzdem noch mit drei Punkten Vorsprung gewonnen.

Die Jury: Das CIO-Magazin leistet sich den Luxus, besonders wertvolle Informanten ungefähr einmal pro Jahr zur sogenannten "Elefanten-Runde" einzuladen. 75 Tiere zählt die Herde mittlerweile. Elefanten stammen ausschließlich aus Anwenderunternehmen und erfüllen dort aktiv die CIO-Rolle. Erstmals kamen sie beim fünften Geburtstag der CIO auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden zusammen. Seitdem spielen sie der Redaktion immer wieder Informationen zu oder äußern sich auch schon mal kritisch zur Arbeit der Redaktion.