Ratgeber Netbook

Kein CD-/DVD-Laufwerk? So lösen Sie das Problem!

13.09.2010 von Benjamin Schischka
Netbooks und Subnotebooks sind klein und praktisch, aber meist ohne optisches Laufwerk - mit unseren Tricks kompensieren Sie fehlende CD-/DVD-Laufwerke.

Netbooks erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Sie sind klein und günstig, aber einer ihrer größten Nachteile ist das fehlende optische Laufwerk. Die meiste Zeit über dürfte es kaum stören, will man aber eine Software von CD oder DVD installieren, ist man auf ein paar Tricks angewiesen. Wir verraten, welche das sind.

Nicht für nur Netbook-Besitzer sind die folgenden Kniffe hilfreich. Auch Subnotebooks haben in der Regel kein CD-/DVD-Laufwerk und wenn sich das Laptop- oder PC-Laufwerk gerade dann verabschiedet, wenn Sie dringend eine Powerpoint-Präsentation oder MP3s brennen wollen, werden Ihnen die folgenden Tricks weiterhelfen. Selbst, wenn Ihr Laufwerk tadellos funktioniert, sparen Sie mit einigen der Tipps sogar Strom - ein wichtiger Faktor beim Arbeiten unterwegs.

Tipp: Eine sinnvolle Ergänzung für Netbook-Nutzer sind außerdem virtuelle CD-Laufwerke, die sie etwa mit Virtual CD einrichten. Einmal einen der folgenden Tricks angewendet, speichert das Tool den Silberling komprimiert auf der Festplatte. Sie müssen den Tipp also kein zweites Mal anwenden, sondern starten die virtuelle CD einfach von der Festplatte.

Effektiver Ersatz: Externes CD-/DVD-Laufwerk

Externes CD-/DVD-Laufwerk

Die einfachste Lösung ist ein externes Laufwerk, das Sie über USB mit dem Rechner verbinden. Firewire-Modelle dürften aufgrund des fehlenden Anschlusses am Netbook oder Subnotebook für die wenigsten Nutzer interessant sein. Seinen Strom zieht das externe CD-/DVD-Laufwerk je nach Modell über das USB-Kabel oder über ein Netzkabel aus der Steckdose.

Wer Wert auf möglichst wenig zusätzliches Gepäck legt, greift zum extra-dünnen Slimline-Modell. Außerdem hat der Nutzer die Wahl zwischen externen Laufwerken, die die CD über eine Schublade einziehen, oder über einen schmalen Schlitz, ähnlich wie der CD-Spieler im Auto. Letztere Variante ist meist noch dünner, kennt aber keine Mini-CDs. Beim Kauf des Laufwerkes sollten Sie am besten gleich zu einem Brenner greifen: Mit ihm lesen Sie nicht nur Daten ein, sondern schreiben auch Backups auf CD oder DVD.

Meist hinken die externen CD-Laufwerke ihren internen Kollegen in Sachen Geschwindigkeit leicht hinterher. Im Vergleichstest unserer Schwesterpublikation PC-Welt Vergleichstest der besten DVD-Brenner schafft es ein externer Brenner aber in die Top-5. Für einen externen Brenner müssen Sie nicht sehr tief in die Tasche greifen, Einstiegsmodelle kosten deutlich weniger als 40 Euro.

Gratis: Netzwerk-Laufwerk für das Netbook

Netzwerk-Laufwerk über LAN oder WLAN

Wer kein Geld ausgeben will, über einen netzwerkfähigen Computer verfügt und nicht allzu oft ein optisches Laufwerk benötigt, nutzt einfach das CD-/DVD-Laufwerk des vorhandenen PCs. Dazu verbinden Sie die beiden Rechner über ein Netzwerk - mit Kabel oder WLAN - und geben am Computer mit Laufwerk selbiges frei.

Klicken Sie dazu mit Rechts auf das Laufwerksymbol im Arbeitsplatz und wählen unter Windows XP "Freigabe und Sicherheit". Anschließend markieren Sie "Diesen Ordner freigeben" und fügen optional noch einen anderen Namen oder Kommentar hinzu. Danach taucht das Laufwerk in der Netzwerkumgebung aller anderen Rechner derselben Arbeitsgruppe auf - solange der Laufwerk-Rechner angeschaltet ist. Die Daten landen dann über das Netzwerk vom CD-Laufwerk des Zweit-Rechners auf dem laufwerkslosen Netbook oder Notebook.

Erkennt der Rechner das Laufwerk aus dem Netzwerk nicht, oder verweigert er den Datentransfer, sollten Sie einen Blick in die Firewall-Optionen beider PCs werfen. Erlauben Sie explizit die IP-Adresse des jeweilig anderen Rechners.

Günstige Allrounder: USB-Stick und externe Festplatte

Daten-Transporter: USB-Stick

Für den Datentransport vom Netbook oder Subnotebook eignen sich USB-Sticks oder externe USB-Festplatten besonders gut - einfach Daten auf den Datenträger ziehen, bzw. vom Speicher auf den Rechner. Über einen zweiten PC mit Laufwerk können Sie aber auch Software vom USB-Stick aus auf laufwerklosen Rechnern installieren.

Liegt die Software, etwa ein Virenscanner, nur auf CD oder DVD vor, reicht es oft, den Inhalt oder nur die Setup.exe auf einen USB-Stick zu kopieren, um sie nachher auf dem laufwerklosen Rechner auszuführen. Noch einfacher ist der Download der Software aus dem Internet, etwa von der Herstellerseite oder unserem Downloadarchiv. Etwas komplizierter ist die Installation von Windows vom USB-Stick. Dann hilft etwas das Freeware-Tool WinSetupFromUSB. Es verwandelt Ihren USB-Stick in einen bootfähigen Windows-Installer, indem es den Inhalt der Installations-CD auf dem Zweit-Rechner auf einen USB-Stick kopiert. Das Tool installiert auf diese Weise Windows XP oder Vista.

Fazit: Leben ohne Laufwerk

Wer Geld sparen will, verbindet ein vorhandenes Laufwerk per Netzwerk mit seinem Netbook. Wenn Sie zusätzlich die Festplatte freigeben, können Sie so auch Daten auslagern. Wer Umwege scheut und es möglichst bequem haben will, kauft sich ein externes Laufwerk: Das fehlende Laufwerk wird am besten von einem externen Brenner kompensiert. Für den Datentransport von zuhause ins Büro oder zu Freunden eignet sich ein USB-Datenträger am besten.

Zwar können Sie mit jeder der drei Möglichkeiten das fehlende Laufwerk im Netbook ersetzen, jede Variante funktioniert aber anders, bringt andere Voraussetzungen mit und ist nicht für alle Aufgaben geeignet. Beim Kopierschutz von PC-Spielen beispielsweise versagt die USB-Stick-Variante. Nur im Netzwerklaufwerk oder im externen Laufwerk kann der Spieler die CD auch wirklich während des Spielens einlegen. Den Kopierschutz mit Software zu umgehen, ist illegal.

Lesen Sie mehr zum Thema:

PC wie neu in 10 Gratis-Schritten

So lösen Sie alle PC-Probleme

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.