Ratgeber Drucker

Kabellos drucken mit WLAN

16.03.2011 von Benjamin Schischka
Kein Kabelsalat und flexibel drucken von Laptop und Desktop-PC - WLAN-Drucker sind praktisch. Alternativ: So rüsten Sie den alten Drucker mit WLAN auf.

Drucken ohne Kabel - das ist mehr als kein Kabelsalat auf dem Schreibtisch. Drucken ohne Kabel macht sogar den Schreibtisch selbst als Druckerstandort überflüssig. Stellen Sie Ihren WLAN-Printer doch in den Keller oder die Abstellkammer, wo Sie Druckgeräusche nicht stören und wo reichlich Platz ist.

Der wahrscheinlich größte Vorteil eines WLAN-Druckers ist aber seine Flexibilität: Bislang mussten die Druck-Daten zum Drucker gebracht werden, sei es per USB-Stick oder als E-Mail an den Druck-PC. Eine Alternative war es, den Drucker-Computer ständig laufen zu lassen oder extra hochzufahren, um über ihn auf den Drucker zuzugreifen. Nutzen Sie Ihren WLAN-Printer vom Arbeitszimmer-PC, vom Laptop im Wohnzimmer oder aus dem Kinderzimmer - ohne Kabel oder Zwischenstation.

So geht das kabellose Drucken

Neben dem WLAN-Drucker selbst, benötigen Sie einen WLAN-Router, über den sich der Drucker in Ihr Netzwerk einwählt. Aktuell funken die meisten WLAN-Printer mit 11b- oder 11g-Standard, sind aber zum neuen 11n-Standard kompatibel.

Installation: Starten Sie zuerst die Treiber-Installation und schließen Sie den Drucker erst dann per USB-Kabel an den PC an, wenn die Installation Sie dazu auffordert. Die Verbindung mit dem Computer ist nur bei der ersten Installation notwendig, anschließend können Sie den Drucker überall in Reichweite Ihres WLANs aufstellen. Die Konfiguration erfolgt üblicherweise komplett über die Treiber-Software.

Um ständig ansprechbar zu sein, muss der Drucker im Standby-Modus bleiben. Achten Sie deshalb schon vor dem Kauf auf einen niedrigen Stromverbrauch. Den Druckauftrag erteilen Sie nach der Einrichtung wie gewohnt vom PC aus oder wahlweise direkt am Drucker. Ansonsten ähnelt der WLAN-Drucker seinen kabelgebundenen Verwandten: Je nach Modell verfügt dieser auch über ein Display und druckt beispielsweise ohne PC von der Speicherkarte, wenn er einen Kartenleser besitzt. Multifunktions-WLAN-Drucker erlauben dem Nutzer generell auch das Einscannen von Dokumenten und verschicken das Ergebnis an beliebige Netzwerk-Computer.

Achtung: Manche WLAN-Drucker haben zusätzlich einen LAN-Anschluss, da sie aber meistens nur einen Print-Server verbaut haben, ist der gleichzeitige Betrieb nicht möglich! Sie müssen sich dann für LAN oder WLAN entscheiden, gleichzeitiger USB-Betrieb ist aber kein Hindernis.

So lösen Sie Verbindungs-Probleme

WLAN-Drucker-Probleme lösen

Problem: Der Drucker findet mein WLAN nicht.
Lösung: Eine mögliche Ursache (neben dem Drucker selbst) ist die Router-Konfiguration. Wenn Sie eine MAC-Filterung nutzen, sollten Sie diese entweder deaktivieren oder den Drucker in die Liste der erlaubten Geräte eintragen, die MAC-Adresse finden Sie entweder am Gerät oder im Handbuch.

Problem: Meine Druckaufträge kommen nicht beim Drucker an.
Lösung: Sofern der Treiber richtig installiert ist, könnte die Firewall die Kommunikation blockieren. Überprüfen Sie die Einstellungen Ihrer Firewall und geben Sie das Gerät wenn nötig manuell frei.

Problem: Sowohl Router als auch Firewall sind konfiguriert, trotzdem finde ich den Drucker nicht im WLAN.
Lösung: Möglicherweise haben Sie den Drucker zu weit entfernt vom Router aufgestellt. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Drucker im Keller steht und dicke Wände den Funk blockieren. Stellen Sie das Gerät testweise in Router-Nähe auf. Klappt die Verbindung, helfen Tipps für ein schnelleres und signal-stärkeres WLAN, oft bringt schon ein Firmware-Update des Routers Besserung.

Kauf-Tipps für WLAN-Drucker

Brother DCP-375CW

Auch für WLAN-Drucker gilt: Überlegen Sie sich vorab, welche Funktionen Sie benötigen und welche für Sie überflüssig sind. Nicht jeder braucht etwa eine Fax-Funktion und ein großes Display. Je weniger Funktionen Sie mitkaufen, desto günstiger wird ein Drucker in der Regel.

Wenn es vor allem günstig und schnell sein soll, empfehlen wir den Epson Stylus SX510W. Das Gerät bietet für rund 120 Euro viele Schnittstellen und flotten Textdruck bei moderatem Verbrauch. Wer einen möglichst schlanken WLAN-Drucker-Allrounder sucht, wirft einen Blick auf den Brother DCP-375CW, der allerdings nicht allzu günstig druckt. Mit zwischen 150 und 200 Euro müssen Sie für die meisten WLAN-Multifunktionsdrucker der unteren Preisklasse aber rechnen.

Alternative: So rüsten Sie Ihren Drucker zum WLAN-Drucker auf

Fritzbox

Normalerweise können Sie kein WLAN-Modul in einen normalen Drucker stecken, um diesen zum WLAN-Gerät aufzuwerten. Einige Router wie die Fritzbox verfügen aber über einen USB-Anschluss, an den Sie den Drucker anschließen können.

So geht’s: Installieren Sie zuerst den Drucker wie gewohnt per USB-Kabel am PC. In der Fritzbox wählen Sie in den Einstellungen unter "Erweiterte Einstellungen, System, Ansicht" den Expertenmodus. Eventuell ist vorher ein Firmware-Update notwendig. Falls unter "USB-Geräte" "USB-Fernanschluss" angezeigt wird, deaktivieren Sie dort "Drucker (inkl. Multifunktionsdrucker)". Verbinden Sie jetzt den Printer mit der Fritzbox und richten Sie unter Windows einen neuen Netzwerkdrucker ein.

Das geht, indem Sie die Druckereigenschaften mit Rechtsklick auf den Drucker aufrufen und im Reiter "Anschlüsse" einen neuen Druckeranschluss hinzufügen. Als IP-Adresse tragen Sie "fritz.box" ein, die Portnummer in den benutzerdefinierten Einstellungen muss "9100", das Protokoll "Raw" lauten. Nach "Fertig stellen" deaktivieren Sie die Option "Bidirektionale Unterstützung" und wählen im Kontextmenü "Druckaufträge anzeigen" "Drucker online verwenden". Je nach Fritz-Box-Modell und Windows-Version können die Begriffe abweichen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.