Trotz Fachkräftemangel

Jobwechsel, nein danke!

18.08.2011 von Hans Königes
Die meisten festangestellten IT-Profis juckt es wenig, dass die Nachfrage nach Computerfachleuten derzeit groß ist. Nur wenige würden den Job wechseln - wenn das Angebot stimmt.
Wer derzeit beruflich fest im Sattel sitzt, hat wenig Lust, den Job zu wechseln. Auch wenn die Nachfrage nach IT-Profis derzeit groß ist.
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Die große Nachfrage der IT-Firmen nach Computerfachleuten löst bei diesen nur eine geringe Bereitschaft aus, den Arbeitsplatz zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der ec4u. Der Studie zufolge weckt der Fachkräftemangel nur bei 17 Prozent der knapp 800 Befragten ein großes Interesse, sich nach einem neuen Job umzusehen. In jedem weiteren fünften Fall kommt dies nur bei einem sehr guten Angebot in Frage. Alle anderen sehen in dieser Arbeitsmarktsituation entweder keinerlei oder nur einen geringen Anlass, sich über eine Veränderung des Arbeitsplatzes Gedanken zu machen.

10 Gründe für einen Jobwechsel
Mehr Gehalt
Studien beweisen: Ein Jobwechsel ermöglicht oftmals bis zu 20 Prozent mehr Einkommen.
Karrieresprung
Besteht im eigenen Unternehmen nicht die Möglichkeit, die Karriereleiter emporzuklettern, hilft nur ein neuer Arbeitgeber.
Neue Aufgaben
Entfliehen Sie der Routine und haben Sie Spaß an neuen Aufgaben.
Herausforderungen nutzen
Nur wenn der Job fordert, bleibt er interessant. Sind Sie auf Dauer unterfordert, werden Sie unglücklich.
Eigeninitiative ist besser als eine Kündigung
Warten Sie nicht auf Ihre Entlassung, sondern handeln Sie initiativ - das kommt bei Personalchefs gut an.
Flexibilität und Engagement zeigen
Flexibilität und Engagement zeigen. Jede moderne Biografie sollte selbst initiierte Jobwechsel enthalten.
Persönliche Weiterbildung
Am besten weiterentwickeln kann man sich, wenn man Neues kennen lernt.
Den Schritt wagen
Finden Sie, dass Ihre Karriere in die falsche Richtung läuft? Dann korrigieren Sie Ihren Weg mit einem Wechsel.
Gefunden werden
Stellen Sie Ihr Profil in eine Jobdatenbank ein und lassen Sie sich finden!
Die Zeit ist reif
Der Zeitpunkt zum Wechsel ist günstig, denn gut ausgebildete Arbeitnehmer werden gesucht.

Sollte es zu einem Jobwechsel kommen, spielen in drei Viertel der Fälle in der Kategorie der bis 35-jährigen IT-Fachleute die Weiterbildungsmöglichkeiten eine große Rolle. Dagegen sind für nur 41 Prozent der Befragten über 45 Jahre Fortbildungsangebote ein wichtiges Thema. Bei ihnen sind auch die Aufstiegsperspektiven von geringerer Bedeutung als bei den Jüngeren. Insgesamt jedoch nehmen die Karrierechancen in allen Altersgruppen im Ranking der Entscheidungskriterien den ersten Platz ein (71 Prozent), noch vor dem Verdienst- und den Fortbildungschancen (64 beziehungsweise 62 Prozent).

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der kleinere oder mittlere Projekte leitet.
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Dieser leitet Groß´projekte und hat die volle wirtschaftliche und mitunter auch personelle Verantwortung.
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Image des Arbeitgebers ist wichtig

Jeder Zweite würde bei der Auswahl eines neuen Arbeitgebers aber auch das Image des betreffenden Unternehmens in die Waagschale werfen. Dies ist für die IT-Fachleute im Alter zwischen 35 und 45 besonders wichtig, wer bereits älter ist, legt darauf hingegen weniger Wert. Anders sieht es laut der ex4u-Erhebung bei der Frage nach den Erfolgsperspektiven des künftigen Arbeitgebers aus. Auch dieser Aspekt hat durchschnittlich in jedem zweiten Fall eine wesentliche Bedeutung für die Entscheidung. Die Gruppe der über 45-jährigen legt aber ein größeres Augenmerk darauf (60 Prozent) als die Jüngeren (35 Prozent). Ähnliche Differenzen zeigen sich bei der Frage der örtlichen Nähe eines neuen Arbeitgebers: Jüngeren ist dieser Aspekt weniger wichtig als Älteren. Ein genau umgekehrtes Verhältnis besteht bei der Gewichtung der Unternehmenskultur.

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