Psychologie

Je tiefer die Stimme, desto mächtiger der Manager

11.01.2014 von Ferdinand Knauß
Die Stimmlage scheint mit dem ökonomischen Erfolg zusammen zu hängen: Ein Bass verdient tendenziell mehr als ein Tenor.

Eine tiefe Stimme ist, das wissen die Biologen, ein evolutionärer Vorteil. Männer mit sonorer Stimme gelten als besonders männlich, also attraktiv. Der schnellste Beleg: Man gebe "tiefere Stimme" bei google ein. Ergebnis: Eine Flut von Ratgebern scheint zu wissen, wie Mann durch Training die Stimmlippen erweitert und zu der erwünschten Stimmlage gelangt. Wenn das nicht reicht, kann man sich auch operieren lassen.

Ein ökonomisches Argument für solche Bemühungen liefern nun Forscher an der Fuqua School of Business an der Duke University in North Carolina. Sie wollen festgestellt haben, dass Vorstandschefs mit tieferer Stimme tendenziell größere Unternehmen führen, mehr Geld verdienen und länger auf ihrem Posten bleiben. Darüber berichtet jetzt die Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie aktuell".

Eine tiefere Stimme kann das Gehalt und den Karriereverlauf bei Männern positiv beeinflussen.
Foto: Halfpoint - Fotolia.com

In ihrer Studie analysierten die beiden BWL-Professoren Bill Mayew und Mohan Venkatachalam mit ihrem Kollegen Christopher Parsons von der University of California in San Diego Stimmproben von 792 - männlichen - Vorstandschefs nach ihrer Stimmhöhe. Diese wurden dann mit dem Vermögenswert des betreffenden Unternehmens, dem Einkommen und der bisherigen Verweildauer verglichen. Zudem wurden Einflussfaktoren wie Alter, Ausbildung und körperliche maskuline Ausdruckmerkmale im Gesicht und in der Stimme berücksichtigt.

Tiefere Stimmen sichern die Stelle

Die Analyse zeigt, dass eine um 22.1 Hertz tiefere Stimme mit einem um 440 Millionen Dollar höheren Firmenwert und einem um 187.000 Dollar höheren Einkommen pro Jahr korrelierte. Zudem behielten die CEOs mit tieferer Stimme länger ihren Job bei der Firma. Eine um 22.1 Hertz tiefere Stimme korrelierte mit einer um 151 Tage längeren Amtszeit.

Gehälter
Wer verdient wieviel in der ITK-Branche 2013?
Für ihre große Gehaltsstudie hat die IG Metall 31.923 Daten aus 146 Unternehmen der ITK-Branche untersucht. Schauen Sie, wieviel Softwareingenieure, IT-Berater, Projekt-manager, Mitarbeiter in Vertrieb, Support und Call-Center verdienen. Die angegebenen Gehälter beziehen sich auf eine 35-Stunden-Woche.
Was man in der Softwareentwicklung verdienen kann.
Die Jobfamilie der Softwareingenieure hat laut IG Metall-Studie den zweitstärksten Gehaltsrückgang zu verzeichnen. Im Schnitt sanken die Gehälter um 3,7 Prozent.
... verdient ein Softwareingenieur in der ersten Gehaltsstufe.
Zur Umrechnung auf die 40-Stundenwoche müssten die Werte um 14,3 Prozent erhöht werden.
... erhält ein Softwareingenieur in der zweiten Gehaltsstufe.
Für diese Position wird eine mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt.
... bekommt ein Softwareingenieur der Gehaltsstufe III ...
... mit langjähriger Berufserfahrung. Diese Senior-Entwickler haben aber ähnlich wie ihre Kollegen mit geringerer Berufserfahrung mit 3800 Euro im Jahr noch einen relativ niedrigen variablen Vergütungsanteil.
... erhält ein Softwareingenieur in der Stufe IV ...
... mit langjähriger Berufserfahrung und umfassenden technischen Spezialkenntnissen. Der variable Vergütungsanteil beträgt 7.900 Euro. Das Minus im Vergleich zum Vorjahr 2,4 Prozent.
... verdient ein Leiter der Softwareentwicklung.
Der variable Anteil liegt bei 12.500 Euro. Die Gehälter der Entwicklungschefs sind mit einem leichten Zuwachs von 0,5 Prozent als einzige in der Jobfamilie gestiegen.
Was man in der Hardwareentwicklung verdienen kann.
Hier stiegen die Gehälter im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent.
... erhält ein Hardwareentwickler.
Damit vedient er 13.000 Euro mehr als ein Junior-Hardwareentwickler.
... bekommt ein Senior-Entwickler im Bereich Hardware.
Damit liegt er gleichauf mit einem erfahrenen Softwareentwickler.
... verdient ein Gruppenleiter Hardwareentwicklung.
Der variable Anteil liegt bei 8.200 Euro.
... erhält ein Leiter Hardwareentwicklung.
Sein variabler Anteil liegt bei 13.100 Euro. Die Gehälter der Entwicklungschef sind mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent am stärksten in der Jobfamilie gestiegen.
Was man im Rechenzentrum verdienen kann.
Hier stiegen die Gehälter im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 2,9 Prozent.
... erhält ein System Ingenieur der Gehaltsstufe I.
Der variable Anteil liegt bei 2.280 Euro im Jahr.
... bekommt ein Teamleiter im Rechenzentrum.
Damit verdient er jährlich rund 4000 Euro weniger als der Teamleiter in der Hardwareentwicklung.
... verdient ein Leiter des Rechenzentrums.
Sein variabler Anteil liegt bei 7000 Euro im Jahr. Mit diesem Jahresgehalt liegt der RZ-Leiter gleichauf mit seinen Managerkollegen aus Soft- und Hardwareentwicklung.
Was man in Servicetechnik und Support verdienen kann.
Hier stiegen die Gehälter im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent.
... bekommt ein Servicetechniker.
Damit erhält er 1500 Euro mehr als ein Softwareentwickler am Anfang seiner Karriere.
... erhält ein Support-Techniker ...
... der über eine langjährige Berufserfahrung und Spezialkenntnisse verfügt. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs das Gehalt der Supporttechniker um 5,2 Prozent.
... verdienen Support-Spezialisten ...
... ,die oft auch Personalverantwortung haben. Der variable Anteil liegt bei 7000 Euro im Jahr.
... bekommt ein Leiter Kundendienst.
Mit diesem Jahresgehalt liegt er 8000 Euro niedriger als seine Managerkollegen aus Soft- und Hardwareentwicklung oder Rechenzentrum.
Was man in der Beratung verdienen kann.
Im Schnitt sanken die Gehälter um 2,5 Prozent.
... erhält ein Junior Berater.
Damit bekommt er 2000 Euro mehr als Einsteiger in der Softwareentwicklung.
... bekommt ein Berater.
Der variable Anteil liegt bei 4000 Euro im Jahr.
... verdient ein Senior Berater.
Der variable Anteil liegt bei 6000 Euro im Jahr.
... erhält ein Chefberater.
Sein Gehalt reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent.
... bekommt ein Leiter Beratung.
Die Gehälter der Beratungschefs sind um 3,1 Prozent gestiegen.
Was man im Projekt-Management verdienen kann.
Im Schnitt sanken hier die Gehälter um 1,7 Prozent.
... erhält ein Projekt Manager der Stufe I.
Damit haben Projekt-Manager nach dem Vertrieb die höchsten Einstiegsgehälter.
... verdient ein Projekt Manager der Stufe II.
Der variable Anteil liegt bei 7000 Euro im Jahr.
... bekommt ein Projekt Manager der Stufe IV.
Der variable Anteil liegt bei 10.500 Euro im Jahr.
Was man im Marketing verdienen kann.
Hier steigen die Gehälter um durchschnittlich 2,4 Prozent.
... erhält ein Markting Spezialist.
Der variable Anteil liegt bei 3900Euro im Jahr.
... verdient ein Senior Markting Spezialist.
Der variable Anteil liegt bei 8.400 Euro im Jahr.
... bekommt ein Leiter Marketing.
Der variable Anteil liegt bei 14.400 Euro im Jahr.
Was man als Trainer verdienen kann.
Hier stiegen die Gehälter um durchschnittlich 3,6 Prozent.
... bekommt ein Trainer.
Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
... erhält ein Leiter Bildungswesen.
Damit liegt er gleichauf mit dem Leiter von Servicetechnik und Support.
Was man im Vertrieb verdienen kann.
Im Schnitt stiegen hier die Gehalter um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
... bekommt ein Junior Vertriebsbeauftrager
Damit hat er nach dem Projekt-Manager das höchste Einstiegsgehalt.
... erhält ein Vertriebsbeauftrager.
Der variable Anteil liegt bei 26.100 Euro im Jahr.
... verdient ein Senior Vertriebsbeauftrager.
Der variable Anteil liegt bei 25.000 Euro im Jahr.
... bekommt ein Leiter Vertrieb.
Der variable Anteil liegt bei 41.000 Euro im Jahr. Damit hat er nicht nur den höchsten variablen Anteil, sondern verdient im Vergleich zu den Leitern Softwareentwicklung, Rechenzentrum oder Marketing am besten.
Was man im Call Center verdienen kann.
Hier werden seit jeher die niedrigsten Löhne bezahlt. Im vergangenen Jahr sind hier die Gehälter um durchschnittlich 4,3 Prozent gestiegen.
... bekommt ein Kundenbetreuer.
Einsteiger auf dieses Position bekommen 34.000 Euro.
... erhält ein Senior Kundenbetreuer.
Der variable Anteil liegt bei 3.500 Euro im Jahr.
... verdient ein Gruppenleiter.
Der variable Anteil liegt bei 7.500 Euro im Jahr.
... bekommt ein Call-Center-Leiter.
Der variable Anteil liegt bei 10.500 Euro im Jahr. Damit verdient er 30.000 Euro weniger im Jahr als der Leiter Beratung.

"Unsere Ergebnisse gehören zu der relativ neuen Forschungsrichtung der biologischen Wirtschaftswissenschaft, die dokumentiert, dass ein im biologischen Wettbewerb Erfolg bringendes Persönlichkeitsmerkmal auch im Wettbewerb um Topmanager-Posten mehr Erfolg bringt", schreibt Mayew (Zitat nach "Wirtschaftspsychologie aktuell").

Wohlgemerkt: Eine Kausalität belegt die Studie nicht. Erkenntnisse über die hinter diesem Zusammenhang liegenden Mechanismen fehlen nämlich bisher. Und über die tatsächlichen Führungsfähigkeiten tiefstimmiger Männer sagt die Studie natürlich auch nichts aus. Die brisante Frage, was das alles für die Karrierechancen und die Wahrnehmung von Frauen in Unternehmen bedeutet, ließen Mayhew und Kollegen lieber gleich ungestellt.

(Quelle: Wirtschaftswoche)