Stärken und Schwächen

iPad-Office-Suiten im Überblick

21.10.2014 von Thomas Pelkmann
Bei Apps geht es immer um den Kompromiss zwischen einfacher Bedienung und komplexen Funktionen. Welche iPad-Office-Suiten diesem Anspruch gerecht werden.

Ohne Office-Applikationen ist das iPad nicht wirklich ein Bürogerät - aber glücklicherweise gibt es im App Store genügend Anwendungen, die in diese Bresche springen.

Neben den Schwergewichten Apple und Microsoft bewegen sich noch ein paar andere Anbieter im AppStore, die mit verschiedenen Funktionen versuchen, das Wohlwollen der Nutzer zu gewinnen.

Office Apps von Apple

Pages, die Apple-Textverarbeitung.
Foto: Apple

Apple besitzt drei Anwendungen, die sich an Office-Nutzer richten: Pages für die Textverarbeitung, Numbers für die Tabellenkalkulation und Keynote für Präsentationen. Laut Apple bieten die hauseigenen Office-Produkte die "schönste Textverarbeitung, die es je auf einem Mobilgerät gab".

Apple integriert alle seine aktuellen Funktionen in Pages, Keynote und Numbers: Unter anderem sind iCloud oder AirDrop integriert. Interessant sind die Export-Funktionen: Die Apple-Programme unterstützen ePub, Microsoft-Formate und PDF. Microsoft-Dokumente lassen sich via Mail, WebDAV oder über iTunes importieren.

Die schlechte Nachricht: Die Anwendungen kosten jeweils 8,99 Euro und benötigen iOS 7.0 oder neuer. Die gute Nachricht: Wer ein aktuelles iPad kauft, erhält die Anwendungen umsonst.

Das offizielle Microsoft Office

Die Office-Apps von Microsoft.
Foto: Microsoft

Es hat lange gedauert, aber inzwischen gibt es ein offizielles Microsoft Office für das iPad. Word, Excel, PowerPoint und OneNote lassen sich jeweils separat aus dem AppStore herunterladen. Während OneNote allerdings komplett kostenlos ist (übrigens auch für den Mac), lassen sich die Office-Apps nur dann sinnvoll nutzen, wenn ein Abonnement von Office 365 vorhanden ist.

Microsoft Office für iPad
Microsoft Office für iPad
Nach dem Start der App Word...
Microsoft Office für iPad
... lassen sich neue Dokumente aus verschiedenen Vorlagen erstellen.
Microsoft Office für iPad
Als Dienste zum Speichern der Dateien können neben "Lokal" noch OneDrive-Accounts eingerichtet werden. Dabei lässt sich ein privater und Business-Account parallel verwenden.
Microsoft Office für iPad
Außerdem können SharePoint-Seiten für das Dokumenten-Sharing angegeben werden.
Microsoft Office für iPad
Und wer viel mit Formatvorlagen arbeitet, freut und ärgert sich. Positiv: Alle Formatvorlagen bleiben beim Speichern eines Desktop-Dokuments auch bei der Bearbeitung auf dem iPad erhalten, wenn das Dokument anschließend wieder auf dem Desktop weiterverarbeitet wird. Negativ: Beim Bearbeiten stehen nur die Standard-Formatvorlagen zur Verfügung, die vorhandenen eigenen Formatvorlagen im Dokument lassen sich auf neue Textpassagen nicht anwenden. Man kann allerdings vorhandene Texte kopieren und die Formate davon auf andere Absätze einfügen; etwas umständlich aber.
Microsoft Office für iPad
Die Ähnlichkeit zum Desktop-Pendant zeigt sich nicht nur in der Menüleiste. Einer der wichtigsten Funktionen für Business-Nutzer Änderungen nachverfolgen wurde ebenso übernommen und ist identisch mit der Desktop-Version.
Microsoft Office für iPad
Schriftarten stehen "Office-kompatible", "iOS-Schriften" und "Designerschriftarten" zur Verfügung.
Microsoft Office für iPad
Einfügen von Bildern, Tabellen oder Formen erfolgt über den Reiter "Einfügen".
Microsoft Office für iPad
Hyperlinks einfügen funktioniert sehr einfach.
Microsoft Office für iPad
Hier sehen Sie die Optionen des Reiters "Layout".
Microsoft Office für iPad
Word kann wie das Desktop-Pendant Wörter und Zeichen zählen.
Microsoft Office für iPad
Nach einem Update gibt es auch eine Druck-Funktion in den Office-Apps.
Microsoft Office für iPad
Mit dem Update auf Version 1.1 gibt es weitere neue Funktionen.
Microsoft Office für iPad
Unter anderem lässt sich ein Dokument nun als PDF verschicken.
Microsoft Office für iPad
Die Excel-App präsentiert sich im gewohnten Logo.
Microsoft Office für iPad
Excel bietet für neue Kalkulationen gleich viele Vorlagen.
Microsoft Office für iPad
Auch Excel präsentiert sich in der Optik der Desktop-Version
Microsoft Office für iPad
Neben der normalen Tastatur...
Microsoft Office für iPad
... lässt sich auch auf eine Spezialvariante umschalten, mit der die typische Arbeit in Excel erleichtert wird.
Microsoft Office für iPad
Die Bedienung mit dem Finger klappt sehr gut, die Symbole sind überwiegend selbst erklärend.
Microsoft Office für iPad
Anders als bei Word ist Änderungen nachverfolgen in Excel für iPad nicht integriert. Die Kommentarfunktion wird nur teilweise unterstützt. Das heißt, Sie können zwar Kommentare sehen und löschen, aber keine neuen erstellen oder bestehende bearbeiten.
Microsoft Office für iPad
Die Ansicht lässt sich mit ein paar Grundfunktionen konfigurieren.
Microsoft Office für iPad
Die Suchfunktion bietet einige Optionen.
Microsoft Office für iPad
Drucken kann die App ebenfalls.
Microsoft Office für iPad
Auch Excel erhält mit dem Update auf die Version 1.1 mehr Features.
Microsoft Office für iPad
So gibt es beim Drucken nun mehr Konfigurationsmöglichkeiten.
Microsoft Office für iPad
Außerdem sind nun Pivot-Tabellen in Excel möglich.
Microsoft Office für iPad
Auch PowerPoint für das iPad ist sofort über sein bekanntes Logo zu erkennen.
Microsoft Office für iPad
PowerPoint für iPad enthält weit weniger Vorlagen als sein Desktop-Pendant, die mehr elementar oder zweckmäßig im Vergleich sind.
Microsoft Office für iPad
Die Textbearbeitung von Folien und von Notizen ist einfach und intuitiv, obwohl es weit weniger Text-Formatierungsmöglichkeiten oder Spezial-Effekte gibt, als bei der Desktop-Variante.
Microsoft Office für iPad
Die App bietet zwar die Möglichkeit, Bilder, Formen und Tabellen einzufügen, aber nicht Animationen oder Videos.
Microsoft Office für iPad
Diverse Übergangseffekte beim Blättern sind auch mit der App möglich.
Microsoft Office für iPad
Der Screenshot zeigt den Reiter "Einfügen".
Microsoft Office für iPad
Praktisch: Im Präsentationsmodus kann mit dem Finger direkt auf dem iPad gezeichnet werden, um beispielsweise während des Vortrags etwas hervorzuheben.
Microsoft Office für iPad
PowerPoint hat neue Features am dringendsten nötig.
Microsoft Office für iPad
Bilder lassen sich mit der Version 1.1 nun besser bearbeiten.
Microsoft Office für iPad
Jetzt können auch Videos eingebunden werden.

Dafür integriert Microsoft seine Office-Anwendungen gut in das restliche Ökosystem: Änderungen und Dokumente lassen sich über den Cloudspeicherdienst OneDrive oder einen SharePoint-Server synchronisieren - das geht soweit, dass man auf dem iPad dort weiterarbeiten kann, wo man am Desktop aufgehört hat.

In der aktuellsten Version kann man Dokumente zudem als PDF exportieren und verschicken - enorm praktisch.

Die Office-Applikationen benötigen iOS 7.0 oder höher.

Citrix ShareFile QuickEdit

Citrix bietet eine eigene Office-Applikation.
Foto: Citrix

Citrix hat die enorm populäre Office-Applikation von Byte² übernommen und liefert diese nun kostenlos und unter dem eigenen Namen aus. ShareFile QuickEdit ist nach eigenen Angaben "das benutzerfreundlichste und einfachste Bearbeiterprogramm" und konkurriert damit mit den Apps von Apple. Die Anwendung erleichtert das Öffnen, Betrachten, Erstellen und Bearbeiten von Word-Dateien (DOC/DOCX), Excel-Dateien (XLS/XLSX) und PowerPoint-Dateien (PPT/PPTX).

Die Applikation ist zudem enorm verbindungsfreudig, wenn es um Cloud-Dienste geht. Neben Google Drive kann die Citrix-Anwendung Daten auf DropBox, Box.net, OneDrive, SkyDrive, ShareFile oder WebDAV ablegen. Sie unterstützt DOC-, DOCX-, XLS-, XLSX-, PDF-, PPT-, PPTX- und TXT-Dateien.

Die Applikation lässt sich gratis aus dem AppStore herunterladen und ist mit iOS ab Version 6.0 kompatibel.

Quickoffice - das Google-Office

Quickoffice, die Office-App von Google.
Foto: Google

Auch Google mischt bei den Office-Applikationen für das iPad mit. Quickoffice wurde von Google übernommen und lockt mit einer kostenlosen App-Suite sowie 15 GByte kostenlosem Speicherplatz auf Google Drive.

Allerdings beschränkt sich Quickoffice auf die Grundfunktionen wie das Erstellen und Bearbeiten von Word- Excel- oder PowerPoint-Dateien. Dokumente lassen sich über Google Drive oder per E-Mail verteilen.

Laut diversen Kommentaren wurde die App seit der Übernahme nicht weiter ausgebaut. Wer aber mit den Funktionen zurechtkommt und mehr Speicher bei Google Drive nutzen möchte, kann sie ausprobieren.

Ein weiterer Vorteil: Quickoffice unterstützt iPads ab iOS Version 5.0, entsprechend funktioniert die Anwendung auch noch auf Tablets der ersten Generation.

iA Writer - wunderbarer Texteditor

Wer auf Tabellenkalkulationen und Präsentationen keinen Wert legt, der sollte sich unbedingt die Applikation iA Writer ansehen. Diese gilt zu Recht als eine der schönsten Applikationen für Textverarbeitung auf dem iPad.

Der Fokus-Modus des iA Writers.
Foto: Information Architects Inc

Besonders clever ist, dass die virtuelle Tastatur um zusätzliche Zeichen und Funktionen erweitert wird. Damit kann man schnell durch die Texte hüpfen und gezielt formatieren. Der jeweilige Satz wird dabei durch den Fokusmodus hervorgehoben.

iA Writer bearbeitet Texte nur im TXT-Format, eignet sich also vor allem für das schnelle Schreiben erster Versionen - diese lassen sich anschließend per iCloud, Dropbox oder E-Mail verschicken.

Die Macher verlangen iOS in Version 7.1 oder höher - dafür erhält der Nutzer für die 4,49 Euro aber eine universelle Applikation, die auf iPad und iPhone funktioniert.

Fazit

Wer nach einer Office-Anwendung sucht und bereits über ein Office 365-Abo verfügt, der sollte sich die Apps von Microsoft direkt herunterladen. Wer die freie Wahl hat, der kann zwischen Apple-Produkten, dem Google-Office oder der Citrix-Lösung wählen. Geht es nur um das Erstellen von Texten, empfiehlt sich der iA Writer.

Die kostenlosen Applikationen sind dabei durchaus leistungsfähig, wer allerdings das Geld für die Microsoft- oder Apple-Apps investiert, der kann vor allem durch die Integration mit Cloud- und Desktop-Lösungen profitieren.

Haben wir eine Office-Lösung vergessen? Wir freuen uns über die Ihre Kommentare direkt unterhalb dieses Artikels.

Productivity-Apps für iOS
Microsoft OneNote
Um in Microsoft OneNote auf dem iPad neue Notizbücher anlegen zu können ist eine aktive Internetverbindung erforderlich.
Bluetooth-Tastatur
Für die Texterfassung mit iPad ist die Verbindung zu einer BlueTooth-Tastatur sehr praktisch.
Microsoft PowerPoint
Dank der vielen Vorlagen ist auch die Neuerstellung von PowerPoint-Präsentationen auf dem iPad gut möglich.
Microsoft Excel
Excel auf dem iPad ermöglicht auch die Erstellung und Bearbeitung komplexer Tabellenkalkulationen.
Microsoft Word
Werden ältere Office-Dokumente, beispielsweise für Word im .doc-Format, bearbeitet, so ist eine Konvertierung erforderlich.
BigMind
BigMind ist eine kostenlose App für die Erstellung und Bearbeitung von Mind Maps auf iOS-Geräten.
BigMind
Die Export-Funktion von BigMind erlaubt leider keine Konvertierung in das verbreitete .mm (Mind Manager)-Format.
BigMind
Die Benutzerbarkeit stand für Entwickler von BigMind im Vordergrund – das vereinfacht die Verwendung im Vergleich zu einigen anderen Lösungen deutlich.
quApp Lite – Der Quittungsblock
quApp Lite – Der Quittungsblock erlaubt die Erstellung und Speicherung von Quittungen direkt auf iOS-Geräten.
quApp Lite – Der Quittungsblock
Die kostenfreie Version von quApp Lite – Der Quittungsblock zeigt Werbebanner an und bietet keine AirPrint-Druckfunktion.
quApp Lite – Der Quittungsblock
Das Beispiel zeigt dem Anwender von quApp Lite – Der Quittungsblock stets welches Element aktuell zur Bearbeitung ansteht.
FileMaker Go
FileMaker Go erlaubt die Erfassung von Audio- und Video-Eingaben und ermittelt Textinhalte aus QR- und Strichcodes.
FileMaker Go
Rechnungsbearbeitung mit FileMaker Go direkt auf dem iPad. Für einen Echtzeitzugriff auf verteilte Datenbanken ist ein spezieller FileMaker Server erforderlich.
FileMaker Go
Die Demo-Datenbanken zeigen die Fähigkeiten von FileMaker Go auch ohne Zugriff auf FileMaker Pro.