Full-HD-Display, LTE, NFC und Thunderbolt

Intel Ultrabook 2013 - Neue Generation mit Haswell-CPU

10.11.2012 von Christian Vilsbeck
Intels Ultrabooks sollen 2013 mit neuen Features endlich durchstarten. Die kommende CPU-Generation "Haswell Ultra" ermöglicht längere Laufzeiten, Full-HD-Displays sollen zum Standard werden. Intel nutzt auch Windows 8 Connected Standby und LTE, NFC sowie Thunderbolt verbessern die Konnektivität.

Der von Intel initiierte Standard der Ultrabooks ist noch nicht so erfolgreich, wie es sich das Unternehmen aus Santa Clara vorgestellt hat. Bis Ende 2012 sollten 40 Prozent der Notebooks bereits die besonders portablen und dünnen Ultrabooks sein - diese Zahl ist noch in weiter Ferne. Intel betreibt natürlich Ursachenforschung, was die Hauptkritikpunkte bei aktuellen Ultrabooks sind. Diese Hinweise sind in einer nicht öffentlicher Intel-Präsentationen zu finden. So werden unter anderem aus einer Untersuchung von über 100 Ultrabook-Tests die Top-Kritikpunkte zusammengefasst:

  1. Unhandliche Größe und Gewicht (30 Prozent)

  2. Ungenügende Display-Auflösung und -Qualität (25 Prozent)

  3. Verbesserungswürdige Gehäusestabilität und unattraktives Design (10 Prozent)

  4. Zu träge oder schlecht reagierende Touchpads (8 Prozent)

Insbesondere die Kritik an der Größe und Gewicht überraschen. Aktuelle 2012er Ultrabooks mit Ivy-Bridge-Prozessoren dürfen bei Formfaktoren kleiner als 14 Zoll laut Intels Vorgaben 18 mm dick sein. Ultrabooks mit 14-Zoll-Displays oder größer sollen 21 mm nicht überschreiten. Dabei handelt es sich um die Maximaldicke; viele Geräte besitzen eine Keilform wie das MacBook Air und sind an der Front deutlich dünner. Wie aus den internen Untersuchungen von Intel allerdings hervorgeht, sind fast 50 Prozent der potenziellen Ultrabook-Käufer bereit, für ein noch schlankeres Modell zusätzliche 50 US-Dollar auszugeben. Bis zu knapp 30 Prozent würden sogar 150 US-Dollar Aufpreis für ein dünneres Ultrabook investieren. Die Käufer erwarten bei einem Ultrabook den Untersuchungen zufolge außerdem einen "Wow-Effekt" und ein "schönes" Design.

Die überwiegende Mehrzahl der aktuellen Ultrabooks im 13- und 14-Zoll-Formfaktor nutzen eine Display-Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Gerade die vertikale Auflösung von 768 Punkten erfordert viel Scrollarbeit. Nur wenige Ultrabooks bieten eine Auflösung von 1440 x 900 Bildpunkte wie das MacBook Air oder 1920 x 1080 Pixel wie das Asus Zenbook UX32. Durch die zu geringe Auflösung und dem damit verbundenen Scrollen ist ein gutes Touchpad essenziell. Hier haben viele Ultrabooks noch Nachholbedarf, entsprechend taucht dieser Kritikpunkt auch in der Intel-Untersuchung auf.

Durch den dünnen Formfaktor leidet schnell auch die Gehäuse- und Display-Stabilität, wenn keine hochwertigen Materialen verwendet werden. Gerade im unteren Preissegment der Ultrabooks wird aus Kostengründen auf stabile Gehäuse aus Aluminium oder Magnesium oft verzichtet. Der Maßstab in vielen Bereichen ist hier noch immer Apples MacBook Air.

Bildergalerie:
Die Ultrabooks der Generation 2013 mit Shark-Bay-Plattform gibt es für Consumer und Business.
Shark-Bay-Ultrabooks basieren auf der 2013 erwarteten neuen CPU-Generation Haswell. Das Bild zeigt die zusätzlichen Features im Vergleich zu den Ultrabooks 2012 mit Ivy-Bridge-Prozessoren.
Die Spezifkikation sieht Ultrabooks für Consumer und das Business-Segment vor. Bei den Ultrabooks für Unternehmen ist vPro integriert.
Unterschiede der 2013er Ultrabooks für Consumer und Business-Kunden.
Bei der Ultrabook-2013-Spezifikation Shark Bay gibt es die Technologie „Smart Connect“. Zusammen mit der entsprechenden Betriebssystem-Unterstützung bleiben E-Mails, Social Media Feeds und anderer "Online-Content“ auf im Standby-Modus des Ultrabooks auf aktuellem Stand. Shark Bay 5
Diese Features empfiehlt Intel bei den 2013er Ultrabooks.
Nachdem Ultrabooks bisher primär für Endkunden gedacht waren, zielt Intel mit den Shark-Bay-Ultrabooks auch auf Unternehmen. Entsprechend erhalten Business-Ultrabooks die vPro-Technologie spendiert.

Für die nächste Generation von Ultrabooks mit Haswell-Prozessoren sieht die Spezifikation deshalb einige Verbesserungen vor. Wir zeigen Ihnen, wie Intel die Ultrabooks im Jahr 2013 spezifiziert. Die Informationen stammen größtenteils aus einer TecChannel vorliegender nicht öffentlichen Intel-Präsentation.

Shark Bay mit Haswell Ultra und PSR-Technologie

Für Ultrabooks gibt es von Intel Vorgaben, die zu erfüllen sind. Bei den 2012er Ultrabooks mit den Plattform-Codenamen "Chief River" sind neben den erwähnten Gehäusedicken auch die CPUs vorgegeben. Als Prozessoren sind die aktuellen Core i3, Core i5 und Core i7 mit Ivy-Bridge-Architektur und einer TDP von 17 Watt im Einsatz. Die Standard-Notebook-CPUs mit 35/45 Watt TDP sind in der Ultrabook-Spezifikation nicht vorgesehen.

Die Spezifikation für die Ultrabook-Plattorm 2013 mit dem Codenamen "Shark Bay" ändert zumindest bei den vorgeschriebenen Formfaktoren nichts. Intel erlaubt wie schon in der 2012er-Spezifikation auch Convertibles. Hier darf die Gehäusedicke um 2 mm zunehmen. Die Höhe des Ultrabooks muss dabei jeweils an der dicksten Stelle gemessen werden. Auch bei der Verwendung eines Touchscreens (kein Convertible) oder bei Ultrabooks kleiner 14 Zoll mit vPro-Technologie und Docking-Anschluss darf die Gehäusedicke bei Shark Bay um 2 mm zunehmen. Sogenannte Hybrid-Designs mit abnehmbarem Display sind in Shark Bay ebenfalls vorgesehen.

Shark Bay Spezifikation: Die Ultrabooks der Generation 2013 nutzen Haswell-Prozessoren.
Foto: Intel

Bei 2013er Business-Ultrabooks mit vPro sind nur Core i5 und Core i7 mit Haswell-Architektur vorgesehen, Consumer-Geräte können auch Core-i3-Modelle besitzen. Die erlaubte TDP der sogenannten Haswell-Ultra-CPUs spezifiziert Intel bei Shark Bay mit 15 Watt. Dabei spricht Intel bei Haswell von einem MCP-Design (Multi-Chip-Package). Die 15 Watt beziehen sich somit auf den Prozessor plus die auf einem extra Die integrierten Chipsatz-Komponenten.

Bei der Akkulaufzeit müssen Shark-Bay-Ultrabooks mindestens neun Stunden unter Windows 8 (Leerlauf) erreichen. Dabei definiert Intel die Display-Helligkeit auf 150 Nits. Full-HD-Videos sollen mindestens sechs Stunden lang möglich sein. Bei Business-Ultrabooks mit Windows 7 sind im Produktivbetrieb (basierend auf Bapco MobileMark 2007) acht Stunden Akkulaufzeit gefordert.

PSR-Displays für mehr Akkulaufzeit

Beim Display empfiehlt Intel mindestens die Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Der Aufpreis für ein Full-HD-Display gegenüber Bildschirmen mit 1366 x 768 Bildpunkten beträgt internen Dokumenten zufolge rund 25 bis 35 US-Dollar. Intel legt auch die Verwendung von sogenannten PSR-Displays (Power Self Refresh) den Herstellern in der Spezifikation nahe. Diese Low-Power-Panels können ihr Bild selbständig ohne Hilfe der CPU aktualisieren. Der Prozessor kann somit stromsparend im Sleep-Modus bleiben. Mit PSR-Displays sollen Ultrabooks laut Intel bei einem Full-HD-Bildschirm eine rund eins bis zwei Stunden längere Akkulaufzeit im Vergleich zu herkömmlichen Panels ermöglichen.

Besonders für Video-Konferenzen schreibt Intel eine 720p-HD-Kamera für Shark Bay vor. Als Empfehlung werden aber 1080p genannt; der Aufpreis soll laut dem TecChannel vorliegenden Dokument bei rund zwei bis drei US-Dollar liegen. Vorgeschrieben ist in der 2013er Ultrabook-Spezifikation Wireless Display. Damit lässt sich das Grafiksignal drahtlos übertragen und mit entsprechenden Adaptern auf einem Anzeigegerät, beispielsweise dem TV-Bildschirm, ausgeben.

Ultrabook 2013 mit Smart Connect

Bei den mobilen Ultrabooks ist der schnelle und einfache Internetzugang essenziell. Für einen besseren WLAN-Durchsatz und zusätzlichen Möglichkeiten beim Verbinden mit Geräten schreibt Intel bei der Shark-Bay-Spezifikation mindestens 2x2 802.11n vor. Der Preisaufschlag gegenüber einer 1x1-Konfiguration liegt dem internen Intel-Dokument zufolge bei zirka einem bis zwei US-Dollar.

Smart Connect: Auch im Standby-Modus aktualisiert das Ultrabook seine Daten.
Foto: Intel

Bei der Ultrabook-2013-Spezifikation Shark Bay gibt es die Technologie "Smart Connect". Zusammen mit der entsprechenden Betriebssystem-Unterstützung bleiben E-Mails, Social Media Feeds und anderer "Online-Content" auch im Standby-Modus des Ultrabooks auf aktuellem Stand. Laut Intels Definition soll das Ultrabook in einer Zeitspanne von 16 Stunden (beispielsweise von 06:00 bis 22:00 Uhr) alle 15 Minuten aufwachen und sich aktualisieren. Dabei muss die Standby-Zeit eines voll aufgeladenen Ultrabooks mindestens fünf Tage erreichen. Unterstützt wird das "Aktualisieren" von Windows 8 mit der Technologie "Connected Standby". Innerhalb der erwähnten 16 Stunden soll sich die Akkukapazität maximal um fünf Prozent verringern.

Mehr Konnektivität: NFC, Thunderbolt und LTE

In die Ultrabooks der 2013er Generation Shark Bay empfiehlt Intel die Integration der Near Field Communication NFC. Bei der sehr stromsparenden und drahtlosen Übertragungstechnologie können sich Geräte wie Smartphones mit dem Ultrabook durch einfaches Übereinanderhalten verbinden. So lassen sich beispielsweise Bilder und Dateien austauschen oder Informationen von Keycards mit NFC auslesen. Laut Intels internem Dokument sollen die Kosten für die NFC-Integration beim Ultrabook rund drei bis fünf US-Dollar betragen.

Ebenfalls auf der Empfehlungsliste für Shark-Bay-Ultrabooks steht die Integration von HSPA+ oder LTE. Nur damit sei das viel propagierte "Always On" und "Always Connected" derzeit möglich. Die Kosten für ein HSPA+-Modul liegen bei rund 35 bis 45 US-Dollar, ein Multiband-LTE-Modul soll sich für zirka 60 bis 70 US-Dollar integrieren lassen.

Während bei Shark Bay ein USB-3.0-Port Pflicht ist, empfiehlt Intel gleichzeitig auch den Einsatz der Thunderbolt-Schnittstelle. Bisher ist Thunderbolt hauptsächlich in Apples MacBook Air zu finden. Über die Schnittstelle sind sowohl Daten via PCI Express als auch Video (DisplayPort) möglich. Die Ultrabook-Hersteller müssen für die Integration von Thunderbolt Kosten von zirka acht US-Dollar einkalkulieren.

Während des Intel Developer Forums vom 11. bis 13. September werden von Intel neue Details zu den 2013er Ultrabooks und der CPU-Generation Haswell erwartet. (cvi)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.