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IDG Exklusiv

16.04.1999

China Um den Wettbewerb auf dem Telefonmarkt anzuheizen, wird der staatliche Monopolist China Telecom in vier Teile zerlegt. Dazu zählen neben den Fest- und Mobilnetzen auch der Paging-Dienst sowie die Satellitenkommunikation. Schätzungen zufolge beläuft sich das TK-Marktvolumen im Reich der Mitte auf rund 28 Milliarden Dollar pro Jahr. Ein zeitlicher Rahmen für die Aufteilung wurde nicht gesteckt. Allerdings verdichten sich die Vermutungen, daß die chinesische Regierung eine finanzielle Beteiligung ausländischer Unternehmen genehmigen könnte.

Singapur Der kleine Tigerstaat Singapur entwickelt sich zu einer Drehscheibe für die internationale Forschung. Mit IBM und der schwedischen TK-Gesellschaft Ericsson haben jetzt zwei global agierende Unternehmen bekanntgegeben, Entwicklungsstätten in dem asiatischen Stadtstaat zu errichten. IBM investiert in den nächsten fünf Jahren rund 30 Millionen Dollar in ein Mikrochip-Designzentrum. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Server- und Speicher-Bauelemente sowie Prozessoren für die Telekommunikation. Ericsson spendiert seinem ersten asiatischen Labor, genannt "Cyberlab", etwa zehn Millionen Dollar Starthilfe.

Jugoslawien Die Nato rüstet sich und ihre Web-Sites gegen Angriffe von serbischen Hackern. Nach Aussage eines Insiders ist momentan zwar nicht geplant, die Server vom Netz zu nehmen. Sollten die Cyber-Attacken jedoch weitergehen, müsse die Nato reagieren und ihre öffentlich zugänglichen Seiten schließen. Drei Tage nach Beginn der alliierten Luftschläge hatten serbische Hacker erstmals die Web-Sites der Nato mit E-Mails überflutet und mit Ping-Angriffen zum Absturz gebracht.

USA Die amerikanische Generalstaatsanwältin Janet Reno geht gegen eine Gerichtsentscheidung über den "Child Online Protection Act", das Gesetz zum Schutz Minderjähriger im Internet, in die Berufung. Ein Distriktrichter hatte Anfang Februar entschieden, daß das im vergangenen Jahr vom US-Kongreß verabschiedete Gesetz gegen den ersten Zusatz zur amerikanischen Verfassung verstößt. Zwar bestehe nach Meinung von Richter Lowell Reed die Gefahr schädlicher Auswirkungen durch das Internet auf Minderjährige, ein Verbot "nicht obszöner sexueller Ausdrucksformen" zwischen Erwachsenen gehe jedoch zu weit.