Pilotanwender bemängeln hohe Preise

IBMs Repository Manager erfüllt nur Mindestansprüche

20.07.1990

FRAMINGHAM (IDG) - Seit Ende Juni ist der Repository Manager/MVS von Big Blue verfügbar. Zwei Pilotanwender berichten gegenüber der amerikanischen CW-Schwesterpublikation "Computerworld" von einem unvollständigen System, das aber zumindest die Basisfunktionen zufriedenstellend erfülle.

Die US-Unternehmen Depository Trust Company und Merrill Lynch & Co. arbeiten seit März dieses Jahres mit Testversionen des Repository-Managers, dem Kernstück von IBMs Anwendungsentwicklungs-Konzept AD/Cycle. Beide haben sich dazu entschlossen, lieber mit der Migration zum unvollständigen Produkt zu beginnen und damit jeweils auf dem neuesten IBM-Entwicklungsstand zu sein, als auf eine komplette Version zu warten.

Bauchschmerzen bereitet den Anwendern die Preispolitik der Armonker: Für eine monatliche Lizenz zahlt Merril Lynch derzeit 4500 Dollar. "Wir werden mit IBM weiter verhandeln", kündigt Vice-President Neil Ferri an. "Wir wollen ein Viertel des Preises zahlen, weil wir bisher auch nur 25 Prozent des Produktes nutzen können."

An der verfügbaren Version I vermissen die Pilotanwender die Anbindung an die im AD/ Cycle-Konzept berücksichtigten Third-Party-Tools. Außerdem sei das System "langsam und zudem ein Ressourcenfresser" urteilt Emmanuel Ackerman, DV-Manager bei Depository Trust. Er rechnet aber damit, daß IBM hier schon bald Abhilfe schaffen werde. Auch das relationale Datenbanksystem DB2 habe in seiner ersten Version Probleme bereitet. +