Für die Pentium-Version von Java OS

IBM und Sun beschließen eine NC-Kooperation mit Intel

08.05.1998

Ziel der Zusammenarbeit ist es, das Java-Betriebssystem für Pentium-Chips zu optimieren. Die Hersteller wollen über den Austausch von Technologien hohe Ausführungsgeschwindigkeit sowie einfache Installation und Verwaltung für Intel-basierte NCs erreichen. Java OS for Business soll zudem nicht nur das Network Computer Reference Profile unterstützen, sondern auch Intels "Lean Client Guideline" entsprechen. Eine erste Intel-Ausführung des Betriebssystems soll bereits Mitte des Jahres verfügbar sein.

Analysten bewerteten die Kooperation als wichtigen Schritt für die zukünftige Akzeptanz von NCs. Neben dem psychologischen Aspekt des Intel-Engagements erwarten Beobachter vor allem breitere Unterstützung des schlanken Clients durch die zahlreichen Hardwarehersteller aus dem Intel-Lager. Als erster will freilich die IBM die Früchte dieser Zusammenarbeit ernten und eine High-end-Version ihrer "Network Station" auf Intel-Basis inklusive Java OS for Business anbieten.

Diese Kooperationen rund um das Java-System vermittelt möglichen Kunden den Eindruck einer einheitlichen Strategie. Andererseits, so bemängelte Tim Sloane vom Marktforscher Aberdeen Group, lassen Sun und IBM Anwender bei wichtigen Fragen nach wie vor im dunkeln tappen. So sei weiterhin unklar, welchen Leistungsumfang und wieviel Treibersupport das Java OS haben werde. Außerdem äußerten sich weder Sun noch IBM dazu, auf welchem Kernel es basieren soll. Klar ist derzeit nur, daß das von Sun zugekaufte Chorus-Echtzeitsystem dafür nicht herangezogen wird.