Datenbanken

IBM DB2 - Viper mutiert zur Cobra

22.04.2009 von Stefan Ueberhorst
Neue Versionen von IBMs DB2 und InfoSphere Warehouse sollen helfen, bis zu 75 Prozent der Speicherkosten zu sparen.

Als Version 9.7 kündigt IBM für Juni 2009 sowohl den Viper-Nachfolger Cobra seiner DB2-Datenbank als auch das Upgrade seiner InfoSphere-Warehouse-Software an (beide bislang in Version 9.5 verfügbar). Cobra soll den Speicherbedarf von Daten beträchtlich reduzieren und dafür sorgen, dass Unternehmen 75 Prozent ihrer IT-Kosten zum Beispiel im Bereich Energie einsparen können. Dies sei mehr, als mit jeder anderen verfügbaren Datenbanksoftware möglich ist, heißt es bei IBM. Außerdem sei die Lösung die branchenweit erste, die Analysefähigkeiten sowohl für relationale als auch für XML-Daten besitze. Die Innovationen von DB2 Cobra würden dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Hardware besser auslasten, Administrationsvorgänge effizienter gestalten, Anwendungen anderer Anbieter leichter einbinden können und unternehmensweit den Mitarbeitern einen Einblick in XML-Daten zu verschaffen. Neue Funktionen für das Workload-Management und für Autonomic Computing verbessern IBM zufolge die Leistung von Schlüsselanwendungen, wie das Erstellen von Budgetreports oder die Verwaltung von wachsenden Datenmengen. Die Zeitersparnis hier könne 35 Prozent betragen.

Technische Besonderheiten

Die auf DB2 9.7 basierende InfoSphere Warehouse 9.7 Enterprise Edition beinhaltet Bausteine zur vereinfachten Datenanalyse und zum Data Mining. Ferner sei die neue Version der Enterprise Edition jetzt auch auf die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen oder Abteilungen innerhalb einer großen Organisation zugeschnitten, so dass die Daten für ein konsistentes Business Intelligence eingesetzt werden können. Der integrierte Data-Management-Ansatz helfe auch dabei, die Produktivität von Entwicklern zu verbessern, was zusätzlich Kostenersparnisse bedeute: Mit der neuen Software können Anwendungen schneller entwickelt und eingesetzt werden. Dies gelte auch für bestehende Anwendungen, die zunächst für eine andere Datenbank programmiert wurden.

Early Adopter berichten

Zur Bestätigung des mit DB2 Cobra möglichen Sparpotenzials führt IBM die positiven Erfahrungen des Early-Access-Programms ins Feld. Demnach berichten Unternehmen von signifikanten Zeiteinsparungen bei der Übertragung neuer Anwendungen auf DB2 9.7. "Früher hat es circa zwei Jahre gedauert, um unsere Anwendungen auf DB2 aufzuspielen. Wir haben uns sehr gefreut zu sehen, wie schnell das jetzt geht", erklärt beispielsweise Paolo Juvara, CTO bei Openbravo, einem auf Web-basierendes Open-Source-ERP spezialisierten IBM Business Partner.

Positive Äußerungen gibt es auch unter den Anwendern der Cobra-Pioniere. So setzt beispielsweise die in Deutschland ansässige Douglas Holding AG DB2 zum Management der Verkaufszahlen ihrer 1.800 europäischen Douglas-Shops ein. Der Einzelhändler nutzt eine XML-Anwendung als Verbindung zwischen den Kassen in den einzelnen Shops und dem zentralen Data Warehouse. Durch den Test der neuen Version von DB2 sieht die Douglas Holding AG deutliche Verbesserungen in der Genauigkeit der Datenübertragung und erhält einen tieferen Einblick in das Einkaufsverhalten ihrer Kunden.

Seitens der LIS.TEC GmbH aus München heißt es: "Mit DB2 9.7 wird die vorhandene Komprimierungstechnik um eine flexible Funktionalität zur Indexkomprimierung ergänzt. Dies ist ein weiterer großer Schritt, um Kosten und Plattenplatz einzusparen, der immer noch ein Problem bei vielen Kunden und in vielen Projekten ist", erklärt Michael Tiefenbacher, Geschäftsstellenleiter München und Data-Management-Spezialist bei der LIS.TEC.

Ursula Flade-Ruf, Gesellschafter Geschäftsführerin der mip Management Informationspartner GmbH erläutert: "Data Warehouses sind insbesondere dem exponentiell steigenden Datenvolumen ausgesetzt. Dies führt zu massiven Steigerungen in den Aufwendungen für Administration und IT-Ausstattung. Außerdem verschlechtert dies die Antwortzeiten rapide. DB2 und sein Compression-Feature versetzen uns in unseren Data-Warehouse-Projekten in die Lage, den Kapazitätsbedarf gegen den Trend zu senken, die I/Os zu optimieren und damit Antwortzeiten optimal zu gestalten. Unsere Kunden sparen überdies bis zu 30 Prozent bei den Administrations- und Hardwarekosten."