X86-, Power-7- und Mainframe als ein virtuelles System

IBM bringt neue Mainframes

22.07.2010 von Jan-Bernd Meyer
IBM hat heute neue "zEnterprise"-Mainframes vorgestellt. Wesentliches Feature: Mit der neuen Systemarchitektur lassen sich Workloads auf Mainframes, Power-7- sowie x86-basierten Rechnern als ein einziges, virtualisiertes System verwalten.
Das ist noch die Vorgänger-System-z-Variante: System-z10. Die jetzt präsentierten zEnterprise-Mainframes sollen bei bestimmten Workloads bis zu 60 Prozent leistungsfähiger sein.

Wie nicht anders zu erwarten, sind die neuen Großrechner auch die bislang leistungsstärksten Systeme dieser Rechnerkategorie. Zudem, so Big Blue weiter, seien es die energieeffizientesten Mainframes bis dato.

Die vorgestellten Systeme kombinieren IBMs neue zEnterprise-Mainframes mit Technikentwicklungen. Hierzu gehören die "zEnterprise BladeCenter Extension" und der "zEnterprise Unified Resource Manager". Diese machen es erst möglich, Workloads über die drei Plattformen "System z", "Power 7" sowie "System x" hinweg zu nutzen. Auf diese Weise kommen Anwender jetzt zudem in den Genuss, gewisse Mainframe-Charakteristika wie etwa Zuverlässigkeits- und Sicherheitsfeatures auch auf ausgewählten Power-7- und System-x-Blade-Servern zu nutzen.

Neue Mainframes von der IBM
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Jetzt ist der Mainframe so gut wie fertig - es wird nur noch die Kühlung eingebaut.
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Mutti, hast Du einen Großrechner bestellt? Da ist ein Herr an der Tür...
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Die zEnterprise-Mainframes sollen laut IBM die mit Abstand leistungsfähigsten Großrechner sein, die es auf dem Markt gibt.
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Die zEnterprise-Maschinen gewinnen ihre Bedeutung insbesondere durch die "BladeCenter Extension" und die Firmware "Unified Resource Manager". Sie ermöglichen...
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... eine Hybrid-Rechnerlandschaft, in der verschiedene Hardware-Plattformen (zEnterprise, Power 7 und System x) in einem virtuellen Serververbund zusammenarbeiten können.
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IBMs zEnterprise-Mainframes sind die nächste komplett neue Großrechnergeneration. Früher sprach IBM hier von der künftigen "Future-Systems"-Generation.
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Bekannt ist das Konzept der Multi-Chip-Modules (MCM), die die Mainframe-Prozessoren beinhalten.
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Die zEnterprise-Mainframes lösen die System-z-10-Maschinen ab. IBM nennt sie nicht System-11, weil ein klares auch aus der Namengebung deutlich werdendes Signal gesetzt werden soll: Das ist eine komplett neue Großrechnergeneration.

1,5 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung

Für diese Technikentwicklung arbeitete IBM nach eigenen Aussagen eng mit Top-Kunden aus der ganzen Welt zusammen. Zudem investierte der Computeranbieter rund 1,5 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung der neuen Mainframe-Generation.

IBM erklärte an einem Beispiel, welche Vorteile die neue Systemarchitektur besitzt: Ein Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich nutzt einen zEnterprise-Großrechner mit der zEnterprise-BladeCenter-Extension und der Unified-Resource-Manager-Software. Auf dem Mainframe wickelt es Kreditkartentransaktionen ab. Für die Analyse greift das Unternehmen auf einen Blade-Rechner zurück. Dadurch, dass mit IBMs neuer System-Infrastruktur nun Cross-Plattform-Arbeiten möglich sind, würden sich Ergebnisse von Analyseläufen, die auf durch den Mainframe generierte Daten basieren, in Sekunden kalkulieren lassen. Früher habe es Stunden gedauert, bis die beiden unterschiedlichen Systemplattformen ihre verschiedenen Datenbanken quasi aufeinander abgestimmt hätten. IBM schätzt, dass komplexe Datenbankabfragen in der jetzt realisierten hybriden System-Umgebung bis um den Faktor zehn schneller abgearbeitet werden können.

zEnterprise BladeCenter Extension

Mit der Software zEnterprise BladeCenter Extension können Applikationen vom zEnterprise-Mainframe verwaltet und integriert werden, die auf so genannten General-Purpose-Maschinen wie etwa Power-7- oder System-x-basierten Rechnern sowie auf für spezielle Arbeitslasten vorgesehenen Maschinen laufen. IBM unterstützt mit der zEnterprise BladeCenter Extension zunächst Blade-Server, die auf Basis von Power 7 unter dem IBM-Unix-Derivat AIX laufen. Später soll auch die Unterstützung für Linux-Systeme folgen.

zEnterprise Unified Resource Manager

IBMs jetzt vorgestellte Firmware Unified Resource Manager macht es möglich, verschiedene Plattformressourcen zu einem virtualisierten System zusammenzufassen. In einem voll konfigurierten zEnterprise-System lassen sich, sagt IBM, über 100.000 virtualisierte Server wie ein System verwalten. Der Unified Resource Manager ist auch der Schlüssel, um bislang lediglich vom Mainframe bekannte Sicherheits- und Verlässlichkeits-Features auch solchen Workloads angedeihen zu lassen, die auf Power- und System-x-BladeCenter-Systemen laufen.

zEnterprise - schnellster Mainframe

Die neuen zEnterprise-Großrechner sind, wie das bei neuen Maschinen zu erwarten ist, die momentan schnellsten Mainframes, die IBM zu bieten hat. Ein System "zEnterprise 196", das mit 96 Prozessoren ausgestattet ist, die mit 5,2 Gigahertz getaktet werden, schafft eine Rechenleistung von 50 Milliarden Instruktionen pro Sekunde. (jm)