Bis zu 26 Prozent mehr für einen Rechner

IBM bittet europäische Kunden der AS/400 erheblich mehr zur Kasse

25.09.1998

Seit Mitte September hat IBM begonnen, ihre mit der "Northstar"-CPU ausgestatteten neuen AS/400-Modelle auszuliefern. Die Produktpalette reicht vom Ein-Prozessor-System bis zu den Spitzenrechnern mit acht oder zwölf Prozessoren. Aussagen der IBM zeigen, daß ihre Midrange-Maschinen die Hoffnungsträger für das Hardware-Geschäft des Computerriesen darstellen (siehe CW 36/98, Seite 41). Wohl deshalb auch versucht Big Blue, aus ihren Servern den größtmöglichen Profit zu ziehen.

In diesem Zusammenhang ist die Preispolitik von Big Blue von großem Interesse. Bis zu 26 Prozent mehr fordern die blauen Vertriebsleute etwa in Großbritannien für Hochleistungs-AS/400-Systeme: Dort verlangt IBM beispielsweise für ein Acht-Wege-Modell 1,19 Millionen englische Pfund (= 3,4 Millionen Mark). Einen US-amerikanischen Käufer kostet das gleiche System inklusive dem OS/400-Betriebssystem in der Version 4 Release 3 sowie mit der DB2/400-Datenbank aber lediglich 1,6 Millionen Dollar (= 2,68 Millionen Mark). Für die Einstiegsmodelle fordert IBM immerhin noch einen Aufschlag von 15 bis 23 Prozent ein.

Richtig ist zwar, daß seit langem niemand mehr Listenpreise bezahlt, sondern Nachlässe von 15 bis zu 35 Prozent auf diese üblich sind. Die Preisabschläge gelten aber auf die jeweiligen Länderlistenpreise. So zahlt ein europäischer AS/400-Kunde trotz eines hohen Discounts immer noch so viel, wie ein US-Käufer als Listenpreis zu berappen hätte. Es dürfte interessant sein, wie europäische AS/400-Interessenten auf den Preispoker reagieren werden.