Kostenloses Tool

Hyper-V und vSphere mit Veeam One Free Edition überwachen

05.12.2012 von Thomas Joos
Mit der One Free Edition stellt Veeam ein kostenloses Tool zur Überwachung von virtuellen Servern zur Verfügung. Damit können Admins ihre Virtualisierungsinfrastruktur im Griff behalten. Hilfreich sind die Alarme und Berichte zur Nutzung einzelner Server. Zwei weitere Tools ergänzen das Überwachungsszenario.

Neben der Lösung zur Sicherung von virtuellen Servern bietet Veeam mit One auch ein Tool zu deren Überwachung an. Ab Version 6.5 unterstützt Veeam One auch Windows Server 2012. Bis zu Version 6.0 ist man auf Windows Server 2008 R2 oder Microsoft Hyper-V Server 2008 R2 beschränkt. Natürlich lässt sich dennoch Windows Server 2012 mit dem Tool überwachen, lediglich die Serverkomponente von Veeam One müssen Sie auf einem Server mit Windows Server 2008/2008 R2 installieren. In einem Dashboard sehen Sie den Zustand der installierten virtuellen Server und Hosts und können Alarme einrichten und steuern. Außer der normalen Verwaltungsoberfläche stehen auch verschiedene Weboberflächen zur Verfügung. Veeam One speichert seine Daten in einer Datenbank auf Basis von SQL Server 2008 R2. Der Installationsassistent kann bei Bedarf die Express-Edition von SQL Server 2008 R2 installieren und automatisiert mit Veeam One verbinden.

Von Veeam One gibt es nicht nur die Free Edition, sondern auch eine kostenpflichtige Vollversion; die Unterschiede sind hier beschrieben. So kann die kostenlose Edition die Überwachungsdaten nur bis zu sieben Tage speichern. Die Funktionen hinsichtlich der Alarme und Auswertungen sind gleichfalls eingeschränkt. Generell erlaubt die kostenlose Edition weniger Anpassungen als die kostenpflichtige Version von Veeam One. Wollen Sie nach der Installation der kostenlosen Edition die Vollversion von Veeam One einsetzen, müssen Sie den Server nicht neu installieren; vielmehr reicht es aus, wenn Sie eine Lizenzdatei einspielen, um den kompletten Umfang zu aktivieren.

Veeam One installieren und einrichten

Veeam One zu installieren und einzurichten ist nicht sehr kompliziert. Nach der Installation ist die Umgebung sofort einsatzbereit und sammelt Informationen von den angebundenen Servern und Hosts. Sie müssen keine Agentensoftware installieren, es reicht die Installation des Veeam-One-Servers. Die Installationsdatei steht als ISO-File zur Verfügung.

Veeam One einrichten
Veeam One installieren und einrichten
Mit Veeam One können Sie verschiedene Virtualisierungshosts überwachen.
Veeam One installieren und einrichten
Die Installation von Veeam One ist unkompliziert.
Veeam One installieren und einrichten
Der Installationsassistent überprüft, ob die Voraussetzungen erfüllt sind.
Veeam One installieren und einrichten
Sie können während der Installation auswählen, welche Virtualisierungshosts Sie anbinden wollen.

Wenn Sie die Installation starten, wählen Sie zunächst die Installation des Überwachungsservers aus. Auf diesem legt Veeam One auch seine Datenbank an. Sie sollten die Software am besten auf einem dedizierten Server installieren, um Virtualisierungs-Hosts nicht zu beeinträchtigen.

Während der Installation überprüft der Server, ob alle Voraussetzungen für die Installation getroffen sind. Fehlen Voraussetzungen oder installierte Dienste und Funktionen, kann der Installationsassistent diese aktivieren und dann die Installation fortsetzen. Während der Installation können Sie bereits die Anmeldedaten für einen Hyper-V-Host eingeben. Nachträglich lassen sich natürlich jederzeit weitere Server anbinden. Einer der Vorteile von Veeam One ist, dass Sie nicht nur Hyper-V oder VMware vSphere überwachen, sondern auch gemischte Umgebungen anbinden können. Es lassen sich jederzeit weitere verschiedene Hosts anbinden.

Fehler auslesen und Lösungen erhalten

Sobald Sie Veeam installiert und den ersten Server angebunden haben, steht auf dem Desktop bereits der Veeam-Obe-Monitor zur Verfügung. Wenn Sie auf den obersten Bereich der Konsole klicken, sehen Sie in der Mitte des Fensters alle Warnungen, Fehler und Meldungen von sämtlichen überwachten Servern im Netzwerk. Klicken Sie dazu auf Infrastructure View und dann auf die Registerkarte Alarms. Hier sehen Sie den Zustand der Virtualisierungs-Hosts und der einzelnen virtuellen Server im Netzwerk. Klicken Sie eine Warnung an, erhalten Sie im unteren Bereich eine Information sowie Hinweise zum Lösen des Problems.

Auf einen Blick: Fehler und Warnungen in der Infrastruktur lassen sich übersichtlich ablesen.

Nach einem Klick auf einen Virtualisierungs-Host zeigt die Software die entsprechenden Fehler und Informationen für den jeweiligen Server an. Auch einzelne virtuelle Server unterhalb der Virtualisierungs-Hosts können Sie auf diesem Weg überwachen.

Auf der Registerkarte Summary in der Infrastructure View sehen Sie eine Zusammenfassung des aktuell verwendeten Arbeitsspeichers, CPU-Last und Festplattenplatz, wenn Sie links einen virtuellen Server anklicken. Außerdem sehen Sie hier die verschiedenen Fehler auf dem Host der virtuellen Maschine und der Maschine selbst.

Unter Last: Hier wird die Systemauslastung der virtuellen Server angezeigt.

Klicken Sie auf der Registerkarte Summary auf einen Virtualisierungs-Hosts, sehen Sie dessen Hardwareauslastung sowie den Zustand der virtuellen Festplatte sowie die Fehlermeldungen auf dem Server und den installierten virtuellen Maschinen. Interessant ist auch die Registerkarte Overall. Hier lesen Sie die aktuelle Auslastung der Datenträger und des Netzwerkverkehrs ab. Die Registerkarte CPU zeigt die Auslastung des Prozessors an, auf der Registerkarte Memory erkennen Sie den Speicherverbrauch. Die Registerkarte Top VMs ihrerseits zeigt die aktivsten virtuellen Server auf den verschiedenen Hosts an.

E-Mails automatisiert zusenden lassen

Sie können mit Veeam One nicht nur eine Echtzeitüberwachung durchführen, sondern auch E-Mails versenden lassen, wenn auf Servern bestimmte Alarme eintreten. Dazu klicken Sie zunächst auf Options und dann auf Server Settings. Im neuen Fenster tragen Sie anschließend die Daten des SMTP-Servers ein, über den Veeam One seine E-Mails schreiben soll.

Auf der Registerkarte Mail legen Sie den SMTP-Server und Benachrichtigungsgruppen fest. Diese bestehen aus verschiedenen E-Mail-Adressen, die E-Mails erhalten sollen.

Business View und Alarme verwalten

Neben der Echtzeitüberwachung haben Sie in der Business View von Veeam One die Möglichkeit, die verschiedenen virtuellen Server Abteilungen im Unternehmen zuzuordnen. So erkennen Sie, ob einzelne Abteilungen im Unternehmen arbeiten können und ob die der Abteilung zugeordneten virtuellen Server funktionieren. Über Alarm Management sehen Sie wiederum, welche Aktionen Veeam One auf den verschiedenen Plattformen überwachen kann.

Veeam One - E-Mails, Business View und Alarme
E-Mails automatisiert zusenden lassen
Sie können die E-Mail-Warungen individuell konfigurieren.
Business View
Virtuelle Server lassen sich Abteilungen im Unternehmen zuordnen.
Alarme verwalten
Übers Alarm Management können Sie die Warnungen einfach verwalten.

Klicken Sie doppelt auf einen Alarm, können Sie diesen an Ihre Bedürfnisse anpassen. Auf der Registerkarte General legen Sie fest, ob der entsprechende Alarm überhaupt aktiv ist und von Veeam One verwendet wird. Auf der Registerkarte Rules bestimmen Sie, wann der Alarm ausgelöst werden soll. Sie können vorhandene Schwellenwerte anpassen oder neue Schwellenwerte hinzufügen. Über Assignment legen Sie fest, für welche Virtualisierungs-Hosts der Alarm gilt.

Interessant ist die Registerkarte Actions. Hier legen Sie fest, wie Veeam One reagieren soll, wenn ein Alarm für einen Host eintritt. Sie können E-Mails senden lassen, ein SNMP-Trap erzeugen oder ein Skript starten lassen. Lösungsvorschläge können durch Alarme ebenfalls eingeblendet werden. Neben den Standardmeldungen können Sie auch eigene Lösungsvorschläge bei einem Alarm hinterlegen.

Berichte mit Veeam One erstellen und Weboberfläche nutzen

Veeam One kann nicht nur in Echtzeit überwachen, Alarme erstellen, E-Mails zustellen und Skripts starten, sondern auch Berichte erstellen. Dazu klicken Sie auf den Link Report in der Verwaltungsoberfläche. Wählen Sie einen Bericht aus, den der Assistent anzeigen soll.

Veeam One verfügt nicht nur über eine normale Verwaltungskonsole, sondern auch über eine Weboberfläche - den Veeam One Report. Auch hier können Sie die angebundenen Server überwachen. Auf der Registerkarte Workspace legen Sie eigene Berichte an und legen selbst fest, welche Informationen Sie auf der Oberfläche sehen wollen.

Im Dashboard verschieben Sie per Drag & Drop die Ansicht der verschiedenen Kästen. Über Configuration passen Sie Veeam On an Ihre Bedürfnisse an. Wichtig für die Überwachung ist auch die Verknüpfung zur Veeam One Business View, einer Weboberfläche, in der Sie die angebundenen Server nach Kategorien anordnen und überwachen können. Die Kategorien passen Sie über den Link Configuration an. Hier legen Sie eigene Kategorien und Business Views an.

Berichte erstellen Sie direkt aus der Verwaltungskonsole von Veeam One aus. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Host oder die virtuelle Maschine, für die Sie einen Bericht erstellen wollen, und wählen Reports.

Im Fenster entscheiden Sie sich zunächst, welche Art von Reports Sie anzeigen wollen, klicken sich dann im linken Bereich zu dem Bericht durch, den Sie anzeigen lassen möchten, und wählen dann View. Veeam One erstellt daraufhin den Bericht und zeigt ihn im Browser an. Berichte können Sie über das Diskettensymbol als PDF-Datei oder als Word-Dokument exportieren.

Echtzeitüberwachung der Ereignisprotokolle mit EventSentry

Parallel zu Veeam One können Sie auch die Ereignisanzeigen von virtuellen Servern und Hosts auslesen. EventSentry ist eine Monitoring-Software zur Erfassung, Analyse und Anzeige von Systemereignissen. Es besteht die Möglichkeit, Informationen per E-Mail zu versenden, wenn bestimmte Ereignismeldungen in den Protokollen der Server auftauchen. In der E-Mail ist die auslösende Ereignismeldung mit allen Daten enthalten. Eine Lizenz der Anwendung kostet 85 US-Dollar. Es gibt auch eine komplett kostenlose, aber leicht eingeschränkte Light-Variante.

Diese kann ebenfalls Ereignisanzeigen überwachen und E-Mails versenden, aber nicht so detailliert laufende Dienste überwachen. Die genauen Unterschiede finden Sie auf der Seite des Herstellers. In vielen Fällen dürften die Funktionen der kostenlosen Variante durchaus ausreichen.

Der Hauptvorteil von EventSentry liegt darin, dass Sie die Ereignisanzeigen aller Ihrer Server in Echtzeit überwachen können. Abhängig von Fehlermeldungen, die in den verschiedenen Ereignisanzeigen auftreten, können Sie Aktionen durchführen lassen, beispielsweise E-Mails, die den Inhalt der Ereignismeldung enthalten, an Administratoren verschicken. Mit diesem Tool ist es möglich, Fehler und drohende Ausfälle in Ihrem Netzwerk sehr früh zu erkennen.

Auf einem Computer im Netzwerk installieren Sie die Verwaltungsoberfläche, auf jedem Server, den Sie überwachen wollen, den entsprechenden Agenten. Die Auswahl zur Installation nehmen Sie im Setup-Assistenten vor. Nach dem Start erscheint ein Agent, der Sie beim Einrichten der Anwendung unterstützt. Im Rahmen der Einrichtung legen Sie fest, auf welche Arten von Ereignissen in den Ereignisanzeigen das Tool achten soll.

Mehrere Ping-Anfragen dauerhaft durchführen und überwachen

Sie können zwar in der Eingabeaufforderung ohne Weiteres mit

ping <IP-Adresse oder DNS-Name> -t

einen dauerhaften Ping auf eine Netzwerkressource durchführen, aber auf lange Sicht ist das nicht effektiv. Wollen Sie mehrere Ressourcen auf einmal anpingen und dauerhaft beobachten, ist die Freeware PingInfoView optimal. Starten Sie das Tool, und geben Sie die Liste der Geräte an, die Sie anpingen wollen. Sie können hier mit IP-Adressen und Namen arbeiten. Sobald Sie den Ping-Vorgang starten, zeigt das Tool alle Vorgänge übersichtlich in einem Fenster an, und Sie erkennen auch die Geschwindigkeit der Verbindung. (mje)