HP übertrifft die Erwartungen

17.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Computer- und Druckerkonzern Hewlett-Packard (HP) hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2004/5 (Ende: 31. Januar) einem leichten Gewinnanstieg ausgewiesen. Damit übertraf das Unternehmen, dessen CEO Carly Fiorina vor einer Woche überraschend gefeuert wurde, aber immerhin die Markterwartungen.

Während der Verwaltungsrat nach einem neuen Firmenchef Ausschau halte, konzentriere sich das Management-Team auf eine bessere Umsetzung der Kundenbedienung, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Steigerung der Aktionärswerte, erklärte Interims-Konzernchef und CFO Robert Wayman. Gleichzeitig kündigte er bei der Vorlage der Quartalsergebnisse an, dass HP weiter an seiner Rendite arbeiten müsse, während es bei der Steigerung des Umsatzes Fortschritte gebe.

HP ist bei PCs inzwischen wieder hinter Dell auf den zweiten Platz gefallen, obwohl Fiorina vor einigen Jahren den Kauf des PC-Hersteller Compaq für rund 19 Milliarden Dollar durchgedrückt hatte. Bei Computerdienstleistungen hinkt HP weit hinter IBM hinterher und liegt bei Speicherprodukten hinter EMC auf Platz zwei. HP ist der zweitgrößte Computerkonzern der Welt nach IBM und der mit Abstand weltgrößte Druckerhersteller.

Die in Palo Alto (Kalifornien) ansässige Gesellschaft verdiente abgelaufenen Dreimonatsabschnitt 943 Millionen Dollar oder 32 Cent je Aktie. Gegenüber dem Nettogewinn von 936 Millionen Dollar oder 30 Cent je Anteil im Vergleichsquartal des Vorjahres konnte sich HP damit um weniger als ein Prozent verbessern. Der Profit vor Sonderfaktoren stieg von 35 auf 37 Cent je Aktie.

Besser entwickelte sich der Umsatz: Die Einnahmen kletterten gegenüber dem Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Vom Thomson First Call befragte Analysten hatten für das Ende Januar abgelaufene erste Geschäftsquartal im Schnitt mit Erlösen von 20,96 Milliarden Dollar und einem Pro-forma-Profit von 34 Cent je Aktie gerechnet.

Wechselkursbereinigt ergab sich allerdings nur ein Umsatzanstieg von fünf Prozent. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika legten die Erlöse um zwölf Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar zu, während sie in Nord- und Südamerika um sechs Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum um 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar stiegen.

Die PC-Sparte konnte ihren Gewinn bei 6,9 Milliarden Dollar Umsatz um 87 Millionen auf 147 Millionen Dollar verbessern. Die Druckersparte steigerte ihre Einnahmen im Jahresvergleich um drei Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar, während der Profit um 35 Millionen auf 932 Millionen Dollar sank. Ähnlich entwickelte sich auch die Business Unit Enterprise Hardware: Hier kletterten die Erlöse um neun Prozent auf vier Milliarden Dollar. Der Gewinn knickte dagegen um mehr als die Hälfte auf 71 Millionen Dollar ein. HPs Servicesparte steigerte ihren Umsatz um 20 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Gleichzeitig wurde das Plus von 261 Millionen auf 281 Millionen Dollar ausgeweitet. Die Softwaresparte enttäuschte weiter mit einem Verlust von 40 Millionen Dollar bei 240 Millionen Dollar Umsatz.

HP erwartet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 21,2 Milliarden Dollar bis 21,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn vor Sondereinflüssen wird auf 35 bis 37 Cent je Aktie geschätzt. (dpa/mb)