Leser fragen, Experten antworten

HANA ist nicht das ultimative Heilmittel

09.05.2014
An welchen Themen sollen sich Einsteiger im SAP-Umfeld orientieren? Antwort auf diese Leserfragen gab ein SAP- und Personalexperte in unserem Online-Karriere-Ratgeber.
Götz Lessmann ist Managing Partner beim SAP-Beratungshaus DataVard.
Foto: Lessmann

Götz Lessmann ist Managing Partner beim SAP-Beratungshaus DataVard und antwortet im Karriere-Ratgeber: "Das SAP-Umfeld hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die aktuellen IT Trends sind Cloud, Social Media, Mobile, Big Data und - SAP spezifisch - HANA und "In Memory".Wichtig für SAP-Einsteiger ist es, sich dabei gut zu orientieren und nicht kurzlebigen Trends aufzusetzen. Beispiel: Wer redet heute noch von SOA? Vor kurzem war das noch ein heißes Thema. Obwohl SOA aus Architektur-Sicht immer noch wichtig ist, zieht das Thema heute nicht mehr. Von den aktuellen Trends sind vor allem Big Data und die Konsequenzen für SAP-Landschaften interessant.

Bei DataVard setzen wir daher konsequent auf Themen, die in der IT nachhaltig sind - und das schon seit 15 Jahren. Das sind aus unserer Sicht die Themen im Bereich Datenmanagement wie Business Warehouse (BW), Information Lifecycle Management (ILM), das Management von Datenwachstum sowie das Abbilden von Datentransformationen vor dem Hintergrund von Firmenzusammenschlüssen, Ausgliederungen und Umstrukturierungen. Diese Themen waren immer hochinteressant und werden es auch immer sein.

Besonders im BW-Umfeld setzen wir weniger auf Frontend und Visualisierung, sondern auf die Themen Technologie und Performance. So helfen wir unseren Kunden, ihre SAP-Landschaft langfristig optimal zu betreiben. HANA spielt dabei natürlich eine große Rolle, wobei man aber nicht vergessen darf, dass selbst HANA nicht das ultimative Allheilmittel ist. HANA ist am Schluss auch "nur" eine Datenbank - wenn auch eine besondere und schnelle. Um HANA optimal nutzen zu können, müssen SAP-Kunden nicht nur auf HANA migrieren, sondern auch Prozesse im Datenmanagement anpassen oder sogar erst aufbauen. Dies wird für die nächsten Jahre ein hochinteressantes Thema sein."

Tipps für angehende Berater -
Tipps für angehende Berater
Sie wollen als Berater Ihr Geld verdienen? Dann sollten Sie sich schleunigst von den gängigen Klischees verabschieden. Hier finden Sie einige Tipps, was Sie für eine erfolgreiche Existenz als Berater brauchen
Tipp 1: Sorgen Sie für eine erkennbare Spezialisierung
Die habe ich", sagen zum Beispiel viele (angehende) Verkaufs- und Vertriebsberater. Doch verkaufen ist nicht gleich verkaufen. Beim Verkauf von Brötchen in einer Bäckerei sind andere Fähigkeiten als beim Verkauf von Fabrikanlagen nach China gefragt. Also sollten sich die Berater spezialisieren. Sonst besteht für Unternehmen kein Anlass, sie zu kontaktieren und zu engagieren.
Tipp 2: Schaffen Sie sich ein klares Profil
Wenn Unternehmen oder Personen einen Berater engagieren, möchten sie, dass er zu ihnen passt. Schließlich soll er sie und ihre Anliegen verstehen. Deshalb sollten Berater auch persönlich Profil zeigen. Denn während manche Kunden hemdsärmlige Typen bevorzugen, suchen andere den professoralen Eierkopf.
Tipp 3: Definieren Sie sich eine Zielgruppe
Viele Berater glauben, wenn sie ihre Zielgruppe zum Beispiel mit der Formulierung "Führungskräfte in Unternehmen" beschreiben, dann sei diese klar bestimmt. Doch es gibt Klein- und Großunternehmen, Dienstleistungs- und Produktionsunternehmen. Die ticken teilweise völlig anders. Und nicht nur der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank ist eine Führungskraft, sondern auch der Vorarbeiter einer Putzkolonne.
Tipp 4: Schaffen Sie ein "Beuteschema"
Eine Katze weiß, dass es vergebene Liebesmühe ist, ein Reh zu jagen. Also fängt sie Mäuse. Ein solches Beuteschema, das ihnen sagt, bei welchen Personen oder Organisationen sie eine realistische Chance haben, einen Auftrag zu erlangen, brauchen auch Berater. Sonst gleichen sie Jägern, die mit Schrot in den Wald ballern in der Hoffnung, dass hinter den Bäumen ein Reh steht.
Tipp 5: Entwickeln Sie Produkte
Berater sollten aus ihren Dienstleistungen handfeste Produkte entwickeln, damit sie potenziellen Kunden etwas Konkretes anbieten können - zum Beispiel einen "Quick-Check" zur Bedarfsermittlung. Oder einen halbtägigen Workshop, um ...
Tipp 7: Formulieren Sie eine Marketing- und Vertriebsstrategie
Beratungsleistungen kaufen Kunden nicht so spontan wie ein Eis am Stiel. Unter anderem, weil diese aus Kundensicht stets teuer sind. Zudem weiß man bei ihnen letztlich nie, was man für sein Geld bekommt. Deshalb erstreckt sich der Kaufentscheidungsprozess bei den Kunden oft über Monate, teils sogar Jahre. Entsprechend wichtig ist, dass Berater wissen: Wie vermittle ich Kunden, dass es mich gibt und wofür ich der Spezialist bin?
Tipp 6: Sorgen Sie für zwei, drei "Schaufensterprodukte"
Die meisten Unternehmen existieren seit 10, 50 oder gar 100 Jahren. Also haben sie zumeist auch schon Berater - sei es für Vertriebs-, Rechts- oder IT-Fragen. Deshalb sagen sie, wenn ihnen zum Beispiel ein Vertriebsberater seine Leistungen per Telefon anbietet: "Kein Bedarf." Anders ist dies, wenn derselbe Anbieter einen mittelständischen Industriezulieferer anruft und sagt: "Herr Vertriebsleiter, Ihre Kunden haben in den letzten Jahren Ihre Preise Jahr für Jahr gedrückt.
Tipp 8: Achten Sie auf Ausdauer, Hartnäckigkeit und Geduld
Um sich als Berater selbstständig zu machen, braucht man weniger Geld als zum Eröffnen einer Imbissbude. Dafür haben Berater keine Laufkundschaft - also Kunden, die von alleine und zufällig zu ihnen kommen. Sie müssen sich ihre Aufträge erarbeiten. Die hierfür nötige Ausdauer fehlt vielen. Deshalb gewinnen oft nicht die besten Berater das Rennen um die begehrten Aufträge, sondern diejenigen, die Marathonläufer- statt Sprinterqualitäten zeigen.

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