ChatGPT-Herausforderer

Google startet Bard in Deutschland

13.07.2023 von Martin Bayer
Zwei Wochen nach den USA bringt Google seinen ChatGPT-Herausforderer Bard mit zusätzlichen Funktionen auch in Deutschland an den Start.
Google will mit Bard Boden auf die Konkurrenten OpenAI und Microsoft gut machen.
Foto: gguy - shutterstock.com

Googles ChatGPT-Konkurrent Bard ist ab sofort auch in Deutschland und den anderen Ländern der EU verfügbar. Bis dato standen der Inbetriebnahme des Konversations-Bots wohl Datenschutzbedenken im Weg. Diese scheinen nun ausgeräumt. Man habe proaktiv mit Experten, politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammengearbeitet, schrieb Jack Krawczyk, Product Lead für Bard bei Google, in einem Blog-Beitrag.

Lesen Sie, was in Sachen KI-Regulierung geplant ist:

Der Manager verweist auf den Google-eigenen verantwortungsbewussten Ansatz im Bereich der Ki. Man werde sich auch bei der weiteren Verbreitung von Bard von den eigenen KI-Grundsätzen leiten lassen, das Feedback der Nutzer einbeziehen und Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre und der Daten ergreifen.

Google spricht vom größten Update von Bard

Mit der erweiterten Verfügbarkeit hat Google auch neue Funktionen gegenüber der US-Version angekündigt. Krawczyk spricht vom bisher größten Update von Bard. Das Generative-AI-Werkzeug sei nun in den meisten Ländern der Welt und in den am häufigsten gesprochenen Sprachen verfügbar. Die neuen Features sollen die User dabei unterstützen, Bard an die eigenen Bedürfnisse anpassen, die Kreativität steigern und insgesamt mehr Aufgaben erledigen zu können. Das sind die neuen Funktionen:

Damit Anwender produktiv mit Bard arbeiten können, hat Google verschiedene zusätzliche Funktionen eingeführt - dazu zählen:

Google will in Sachen Large Language Models (LLMs) nicht ins Hintertreffen geraten und Konkurrenten wie ChatGPT-Erfinder OpenAI das Feld überlassen. Generative AI helfe Nutzern, neues zu entdecken, die Vorstellungskräfte zu erweitern und Ideen zum Leben zu entwickeln, schreibt Google-Manager Krawczyk. Was daraus noch alles entstehen kann, weiß er aber wohl auch nicht. Krawczyk bezeichnet Bard als "KI-Experiment in der Anfangsphase".

Anwälte zerren KI vor den Kadi

Derzeit hat das Experiment mit viel Gegenwind zu kämpfen. Nach OpenAI und Microsoft wird auch Google in den USA wegen der unerlaubten Nutzung von Daten zum Training seines KI-Chatbots Bard verklagt. In der 90 Seiten zählenden Klageschrift der Anwaltskanzlei Clarkson wird behauptet, dass Google "heimlich alles gestohlen hat, was jemals von Hunderten von Millionen Amerikanern im Internet erstellt und geteilt wurde". Google habe jahrelang im Geheimen und ohne Ankündigung oder Zustimmung all diese persönlichen und beruflichen Daten, künstlerische und urheberrechtlich geschützte Werke, Fotos und sogar E-Mails gesammelt und dazu verwendet, um kommerzielle KI-Produkte wie den KI-Chatbot Bard zu entwickeln.

Elon Musk betont zwar immer wieder, KI könne das Ende der Menschheit bedeuten, gründet aber mit xAI sein eigenes KI-Startup.

Außerdem wird die Konkurrenz größer. Gerade erst hat Tesla-Chef und erklärter KI-Kritiker Elon Musk ein eigenes KI-Startup aus der Taufe gehoben. Mit xAI will der umstrittene Manager weniger "politisch korrekt" sein und gegen OpenAIs ChatGPT und Googles Bard antreten.