Godesys bietet ERP-on-Demand

20.11.2006
Der Mainzer ERP-Anbieter Godesys hat gemeinsam mit IT-Dienstleister Esacom ein Hosting- beziehungsweise Mietpaket geschnürt.

Die Esacom GmbH, seit Sommer dieses Jahres Partner des Mainzer ERP-Anbieters Godesys, offeriert ihren Kunden eine Enterprise-Ressource-Planning-Lösung (ERP) im Hosting-Verfahren. Dabei können die Kunden die "SO:Business"-Software der Firma Godesys entweder im ASP-Modus betreiben oder als Mietanwendung beziehen.

Der Hosting-Anbieter macht die Lösung über einen Virtual-Private-Network-Tunnel (VPN) beziehungsweise via Citrix beim Kunden verfügbar. Alternativ lassen sich die entsprechenden Systeme auch In-House installieren, wobei der Dienstleister die Applikation betreibt.

Die Kosten für das ERP-Hosting variieren je nach Berechnungsgrundlage. Dabei gibt es verschiedene Spielarten, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Herstellers. Demnach richte sich die Nutzungsgebühr nach Anzahl der eingesetzten Module und Komponenten beziehungsweise nach der Anzahl der Nutzer, der installierten Arbeitsplätze oder dem Nutzungsgrad bestimmter Funktionen.

Das ERP-Hosting sei eine komfortable Lösdung für Unternehmen, die selbst keine IT-Infrastruktur schaffen möchten, wirbt Esacom-Geschäftsführer Klaus Ebeling für das jüngste Angebot. Zudem komme das Hosting-Konzept den Bedürfnissen des Mittelstandes entgegen, ergänzt Godesys-Chef Godelef Kühl.

Derzeit versuchen viele Softwarehersteller, angelockt von den Erfolgen anderer Anbieter wie beispielsweise des On-Demand-Spezialisten Salesforce.com, Serviceangebote rund um die eigenen Lösungen zu schnüren. Beispielsweise forciert aktuell Microsoft die Entwicklung verschiedener Hosting-Varianten seiner Business-Software aus der Dynamics-Familie (siehe auch: Microsoft will ERP-System vermieten). Zudem sollen ab kommenden Jahr Anwendungen über das Online-Portal Windows Live angeboten werden.

Allerdings tut sich so mancher Anbieter nach wie vor schwer mit Software-as-a-Servcie-Angeboten (SaaS). SAP versteht sein CRM-on-Demand-Angebot als zügig zu realisierende Einstiegslösung (siehe auch: SAP verbreitert On-Demand-Angebot). Langfristig sollen die Anwender jedoch auf eine On-Premise-Lösung umsteigen. Offenbar fürchten die badischen Softwerker, ihr einträgliches Lizenzgeschäft zu torpedieren. SAP hat nach langem Zögern erst im Frühjahr dieses Jahres seinen Einstieg in das On-Demand-Geschäft verkündet. Der Erfolg ist bislang schwer abzuschätzen. Außer zwei Referenzkunden schweigen die Walldorfer beharrlich über die Nutzerzahlen ihrer On-Demand-Lösung.

Doch auch die Anwender machen es den Anbietern von Softwareservices hierzulande nicht gerade einfach. Oft gibt es Vorbehalte, Lösungen und Daten außer Haus zu geben, aus Angst die Kontrolle über geschäftskritische Informationen und Systeme zu verlieren. Auch On-Demand-Pioniere wie Salesforce.com müssen nach wie vor gegen diese Vorurteile ankämpfen und um das Vertrauen der Nutzer werben (siehe auch: Salesforce.com muss mehr für sein On-Demand-Geschäft tun). Während die Geschäfte in den USA boomen, bleiben die Steigerungsraten in Europa und speziell in Deutschland unter dem Durchschnitt. (ba)