Datenrettung

Gelöschte Dateien wiederherstellen

24.11.2014 von Thorsten Eggeling und Michael Rupp
Sind Daten (aus Versehen) gelöscht, gilt es richtig zu reagieren. Gute Datenrettungs-Tools finden die meisten verlorenen Inhalte auch bei defekten Systemen wieder. Wir zeigen, wie Sie gelöschte Daten retten.

Falls sie Dateien gelöscht und den Papierkorb geleert haben, sind die Daten nicht unwiederbringlich verloren. Wenn der freigewordene Speicherbereich bisher nicht überschrieben wurde, stehen die Chancen gut, die Dateien wiederherzustellen. Sie sollten dann so schnell wie möglich mit der Rekonstruktion beginnen. Das PC-WELT-Rettungssystem 4.0. stellt Ihnen eine ISO-Datei zur Verfügung, die Sie auf einen Rohling brennen können, um mit der fertigen CD/DVD das System zu booten. Das Tool enthält eine Reihe fundamentaler Rettungs-Tools, darunter auch Testdisk, mit dessen Bestandteil Photorec sich gelöschte Dateien wiederherstellen lassen.

Datenrettung: Gelöschte Dateien zurückholen

Eventuell müssen Sie zum Start der Notfall-DVD die Boot-Reihenfolge im Bios anpassen. Warten Sie dann, bis die Bedienoberfläche der DVD gestartet ist. Photorec war ursprünglich dafür gedacht, Bilder von SD-Speicherkarten zu retten. Die Software leistet allerdings – anders als der Name es vermuten lässt – auch gute Dienste beim Wiederherstellen anderer Dateien. Für die Sicherung der wiederhergestellten Dateien benötigen Sie entweder eine zweite Partition auf der Festplatte oder SSD oder eine externe Festplatte.

Binden Sie den Datenträger für die Sicherung nach dem Start des Notfallsystems über die Symbolleiste ganz oben ein. Dazu klicken Sie auf das Symbol „Laufwerke“, aktivieren dann beim betreffenden Laufwerk das Häkchen vor „schreibbar?“ und klicken auf „Partition […] einbinden“. Klicken Sie nun rechts daneben auf „Inhalt anzeigen“. Es öffnet sich der Datei-Manager, in dem Sie per Rechtsklick einen neuen Ordner, beispielsweise mit dem Namen „Recover“, anlegen. Schließen Sie daraufhin den Datei-Manager wieder. Die Partition, von der Sie die gelöschten Dateien retten möchten, darf an dieser Stelle nicht eingebunden werden, damit Photorec darauf zugreifen kann.

Nach dem Einbinden des Ziellaufwerks in Photorec legen Sie einen Ordner zum Speichern der rekonstruierten Dateien an.

Daten wiederherstellen: Die Optionen

Gehen Sie auf das Menü-Icon links oben und danach auf „Rettungswerkzeuge“ und „Daten retten“. Damit starten Sie das Tool Photorec. Wählen Sie nach dem Bestätigen des Startbildschirms aus der nun erscheinenden Liste der Datenträger denjenigen aus, von dem Sie Dateien gelöscht haben, und gehen Sie auf „Vor“. Im nächsten Dialog werden Sie nach dem Dateityp der wiederherzustellenden Daten gefragt. Wenn Sie ausschließlich Dateien eines bestimmten Typs zurückholen möchten, aktivieren Sie „Zu suchende Dateitypen auswählen“ und setzen in der Liste darunter Häkchen vor die gewünschten Dateitypen.

Mittels „Alle bekannten Dateitypen suchen“ berücksichtigt Photorec sämtliche Dateitypen. Auf diese Weise kann die Liste der gefundenen Dateien allerdings länger und unübersichtlicher werden. Als Nächstes wählen Sie den Zielordner für die Wiederherstellung aus. Dazu gehen Sie im Ausklappfeld auf „Andere…“ und navigieren in das zuvor angelegte Verzeichnis „Recover“. Bestätigen Sie den Ordner für die Sicherung der Daten mit „Öffnen“ und „Vor“. Photorec zeigt eine Übersicht der Vorgaben einschließlich einer Prognose an, wie lange die Suche nach wiederherstellbaren Dateien dauert. Bestätigen Sie mit „Anwenden“.

Nach Abschluss des Suchvorgangs klicken Sie auf „OK“. Nun erscheint eine Auflistung der gefundenen Dateien, die Photorec im Recover- Ordner wiederhergestellt hat.

Partitionen wiederherstellen

Ein unbedachter Klick in der Datenträgerverwaltung oder ein fehlerhaftes System-Tool, und schon ist es passiert – eine Partition mit wichtigen Daten ist versehentlich gelöscht. Die Windows-Versionen bieten von Haus aus keine Werkzeuge zum Wiederherstellen für diesen Fall. Mit der Notfall-DVD stellen Sie gelöschte Partitionen in vielen Situationen rasch wieder her. Dabei hilft das Tool Testdisk: Es repariert für Sie die wichtigsten Partitionstypen auf den Dateisystemen FAT12, FAT16, FAT32, NTFS, Ext2/3 und Reiser-FS. Um eine Partition im Ernstfall wiederherzustellen, starten Sie den Rechner mit der Notfall-DVD und gehen wie im Folgenden beschrieben vor.

Die Verschlüsselung der Systempartition in Windows 8.1 verhindert das Zurückholen gelöschter Dateien und Partitionen.

Hinweis: Windows 8.1 und verschlüsselte Systempartitionen

Eine neue Sicherheitsfunktion in Windows 8.1 ist die automatische Verschlüsselung der Systempartition. Sie schützt etwa bei Verlust eines Notebooks vor unerlaubtem Zugriff auf die enthaltenen Dateien, verhindert allerdings auch, dass Sie mit einer Rettungs-CD versehentlich gelöschte Daten wiederherstellen können.

Die Verschlüsselung des Windows-Systemlaufwerks arbeitet unabhängig von der optionalen Verschlüsselung mit Bitlocker in Windows Pro, die Technik basiert allerdings auf einem abgewandelten Bitlocker. Drei Voraussetzungen gibt es, damit Windows die Startpartition standardmäßig chiffriert: Der Rechner muss die Funktion „Verbunden im Standby“ (Connected Standby) unterstützen – was vor allem bei neueren Mobilrechnern der Fall ist –, ferner eine jüngere Uefi-Firmware besitzen und mit einem TPM-Chip ausgestattet sein. Einzustellen ist im Unterschied zu Bitlocker nichts, da Windows die Verschlüsselung automatisch handhabt. Die Verschlüsselung knüpft Windows zwingend an die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto mit Administratorrechten, denn der Schlüssel zum Entschlüsseln der Daten wird automatisch im Microsoft-Konto hinterlegt. Durch diese Auslagerung kommt etwa der Dieb oder Finder eines Notebooks nicht an die Daten auf der Systemfestplatte heran. Bitlocker kann man übrigens zusätzlich zur automatischen Verschlüsselung einschalten.

Nach Abschluss der Wiederherstellung zeigt Photorec eine Übersicht der geretteten Dateien an – die Originaldateinamen gehen beim Zurückholen meist verloren.

So läuft das Partitions-Recovery

Sie starten Testdisk per Klick auf das Menü-Icon links oben und dann über „Rettungswerkzeuge“ und „Partition retten“. Das Tool meldet sich mit seiner wenig ansprechenden, textbasierten Bedienerführung. Zu Beginn will Testdisk wissen, wie es mit der Protokolldatei verfahren soll. Belassen Sie die Auswahl auf „Create“ und drücken Sie danach Enter.

Jetzt zeigt die Software eine Geräteübersicht an. Mit den Pfeiltasten markieren Sie aus der Datenträgerliste denjenigen, auf dem die Partitionen fehlen, und drücken Enter. Im folgenden Menü können Sie auswählen, um welchen Partitionstyp es sich handelt. Meist bietet Testdisk automatisch den richtigen Eintrag („Intel“) an, den Sie einfach mit Enter bestätigen. Im nächsten Menü wählen Sie „Analyse“ und drücken zweimal Enter. Im Anschluss daran untersucht das Tool den gewählten Datenträger nach Partitionsstrukturen und listet gefundene Partitionen auf. Drücken Sie Enter, um die gefundenen Partitionen zu übernehmen. Nun markieren Sie unten im Textmenü den Befehl „Write“ und drücken die Enter-Taste. Mit der Y-Taste für „Yes“ starten Sie die Wiederherstellung. Dann wählen Sie „OK“ und verlassen das Menü mit „Quit“. Gehen Sie nochmals auf „Quit“ und drücken Sie Enter, um Testdisk zu verlassen. Nun starten Sie den Rechner neu.

Beim ersten Start von Recuva begrüßt Sie ein Assistent, um mit einigen gezielten Fragen Art und Ort der wiederherzustellenden Dateien einzugrenzen.

Tools zur Datenwiederherstellung

Eine Reihe von ergänzenden System-Tools hilft bei der Rekonstruktion von Daten in den Fällen, in denen Sie mit der Kombination aus Testdisk und Photorec nicht ans Ziel kommen. Easeus Data Recovery Wizard Free stellt aufgrund von Beschädigung oder Formatieren der Festplatte, Systemausfall, Verlust von Partitionen oder Virenbefall gelöschte Dateien mit Original- Dateiname und Speicherort wieder her. Die Free-Version verarbeitet Daten bis zu einer Gesamtgröße von 2 GB. Falls dieses Limit überschritten werden soll, muss man auf die rund 60 Euro teure Vollversion zurückgreifen.

Die Freeware Recuva stammt von den Machern der Gratis- Tools Ccleaner und Speccy und bringt ebenfalls gelöscht geglaubte Dateien zurück. Erfolgversprechend ist es aber nur dann, wenn seit dem Löschvorgang noch nicht zu viele Schreibvorgänge auf dem betreffenden Laufwerk stattgefunden haben. Recuva trägt diesem Umstand Rechnung, indem das Tool zwei Suchoptionen anbietet. Beim Standard- Scan sucht die Software lediglich nach Dateien, die das Betriebssystem zum Löschen vorgesehen hat, die aber noch nicht überschrieben sind. Beim Tiefen-Scan bezieht das Tool auch die Inhalte des Laufwerks mit ein, indem es jeden Cluster nach Anhaltspunkten der fraglichen Datei untersucht. Je nach Laufwerksgröße kann dieser Vorgang mehrere Stunden dauern.

Fragmentierte Dateien lassen sich auf diese Weise allerdings nicht rekonstruieren. Passen muss Recuva auch, wenn der Anwender eine Software zum sicheren Löschen eingesetzt hat – eine Funktion, die das Tool übrigens selbst beherrscht. Die Software präsentiert das Ergebnis als übersichtliche Tabelle mit mehreren Spalten. Neben dem Dateinamen verrät ein grünes, oranges oder rotes Farbsymbol, wie gut oder schlecht die Chancen auf eine Wiederherstellung stehen. Alle Dateien, die grün markiert sind, können Sie ohne Probleme wiederherstellen. Bei einer orangefarbenen Kennzeichnung sind die Dateien beschädigt und möglicherweise nicht wiederherstellbar. Rot bedeutet dagegen, dass Recuva diese Dateien nicht wiederherstellen kann. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen vor den Dateien, die Sie retten wollen, und klicken Sie auf „Wiederherstellen“. Wählen Sie als Speicherort am besten ein anderes Laufwerk auf dem Rechner aus und klicken Sie auf „OK“.

R-Studio (Testversion, Vollversion ab 50 Euro) berücksichtigt neben Dateien auf Festplatten, SSDs sowie Wechselspeichermedien auch alternative Datenströme und kann virtuelle Raid-Systeme auf PCs ohne Raid-Controller aufbauen. Das Tool sucht entweder per MFT-Analyse (Master File Table) gleich nach wiederherstellbaren Dateien oder scannt Laufwerke und Partitionen mithilfe von sektorbasierter Analyse.

Ist Ihre Festplatte elektronisch defekt, können Sie einen Tausch der Steuerplatine vornehmen. Die Platine der gebrauchten Ersatzplatte muss aber identisch sein.

Defekte Platte wiederbeleben

Wenn Ihre Festplatte mit wichtigen Daten elektronisch oder mechanisch defekt ist, haben Sie keinen Zugriff mehr darauf. Bevor Sie den teuren Weg zum Datenrettungslabor einschlagen, sollten Sie versuchen, die Steuerplatine (Controller) der Platte auszutauschen. Ist die Platte lediglich elektronisch kaputt, können Sie sie so manchmal wiederbeleben – das klappt öfter, als man denkt. Die gleiche Steuerplatine finden Sie nur in einer baugleichen Festplatte.

Eine solche über die Produktbezeichnung bei Ebay und Co. zu finden, ist nicht einfach. Dazu müssen Sie die Festplatte ausbauen, damit Sie die Steuerplatine auf der Unterseite und den Info- Aufkleber auf der Oberseite sehen können. Sehen Sie sich bei den Suchergebnissen die Bilder der Platinen der angebotenen Platten an. Denn auch bei der Bezeichnung nach modellgleichen Festplatten müssen nicht unbedingt dieselben Komponenten verbaut sein. Haben Sie eine Platte gefunden, deren Steuerplatine zumindest auf dem Bild wie die Ihrer kaputten Festplatte aussieht, dann sollten Sie zuschlagen. Denn der Preis für die gebrauchte Festplatte ist garantiert um ein Vielfaches geringer, als die Datenrettung in einem Speziallabor kosten würde.

Ersatz prüfen, Platine tauschen

Wenn Sie die gebraucht gekaufte Festplatte haben, sollten Sie zunächst testen, ob sie korrekt funktioniert. Schließen Sie sie also an den PC an und sehen Sie mit dem Windows-Explorer nach, ob darauf bereits Partitionen vorhanden sind. Falls nicht, versuchen Sie, die Festplatte über die Systemsteuerung mit der Datenträgerverwaltung zu formatieren. Klicken Sie in der Laufwerksdarstellung mit der rechten Maustaste auf den einzigen Eintrag, bei dem „nicht initialisiert“ steht. Nun wählen Sie „Datenträger initialisieren“ und „OK“. Danach klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Balken rechts daneben, wählen „Neue Partition“ oder „Neues einfaches Volume“ und folgen dem Assistenten. Hat das alles fehlerfrei geklappt, kopieren Sie testweise ein paar Dateien auf die Partition. Funktioniert auch dies, ist die Festplatte offenbar intakt und Sie können deren Steuerplatine verwenden.

Bauen Sie die Festplatte mit der Ersatzplatine wieder aus. Dann können Sie sich an den Platinentausch machen. Dazu brauchen Sie einen passenden Schraubendreher (meist „Torx T8“, 2,31 mm Durchmesser). Schrauben Sie damit bei der defekten und der funktionierenden Festplatte vorsichtig die Platinen ab. Bei älteren Festplatten müssen Sie manchmal zusätzlich ein Flachbandkabel abziehen. Zumeist ist zwischen Steuerplatine und Festplatte eine Lage isolierender Schaumstoff mit einer Aussparung dort, wo die Kontakte der Platine auf der Festplatte aufliegen. Den sollten Sie keinesfalls entfernen. Schrauben Sie daraufhin die Ersatzsteuerplatine möglichst genau auf die alte Festplatte. Stecken Sie gegebenenfalls noch das zuvor abgezogene Flachbandkabel an. Anschließend bauen Sie Ihre alte Platte in Ihren PC ein – war die Reparatur erfolgreich, können Sie wieder auf Ihre Daten zugreifen.

Wichtige Daten recovern lassen

Falls alle Rettungsversuche erfolglos bleiben, kann Ihnen, wenn überhaupt, nur noch ein professionelles Datenrettungslabor wie etwa Kroll Ontrack oder Convar helfen. Diese Unternehmen haben sich genau auf diese Art von Fällen spezialisiert. Egal, ob Headcrash in einer Festplatte oder eine mit Kaffee überschüttete USBFestplatte – solange die physikalischen Informationen auf dem Medium vorhanden sind, lassen sich die Daten meist retten.

Aber Vorsicht: Die Grenzen der Datenrettung sind klar gezogen! Generell gilt: Ist die physikalische Information durch Beschädigung der Medienbeschichtung nicht mehr vorhanden, kann kein Datenrettungslabor der Welt helfen. Gleiches gilt auch, wenn ein Sektor überschrieben wurde. Sind die Daten zum Beispiel durch eine Daten-Shredder-Software mehrfach mit Zufallsinhalten überschrieben, können auch die Spezialisten nicht mehr viel ausrichten. Zudem können Hardware-Defekte aber noch zusätzlich logische Schäden hervorrufen. Eine fehlerhafte Steuerelektronik einer Festplatte kann Daten falsch auf die Magnetscheiben schreiben. Damit liegen nur defekte Daten vor. In der Praxis ist es dann nicht mehr möglich, solche Daten mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln wiederherzustellen.

Standardpreise für die Datenrettung gibt es nicht. Holen Sie deshalb unbedingt Angebote von verschiedenen Dienstleistern ein. Gut ist, wenn die Preise erfolgsabhängig sind. Viele Datenretter wollen aber schon für die erste Untersuchung Geld sehen, oft bis zu 120 Euro. Die in der Werbung auf den Webseiten von Datenrettungslaboren genannten Preise für Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten können Sie erfahrungsgemäß oft gut verdreifachen bis vervierfachen. Beauftragt man ein Datenrettungslabor, helfen genaue Auskünfte über Art und Hergang des Datenverlusts da - bei, die Datenrekonstruktion zu beschleunigen. Folgende Informationen sollten Sie bereithalten: Wie ist das Problem entstanden und wie äu ßert sich der Fehler?

Angaben zur logischen Struktur des Datenträgers: Partitionierung, Dateisystem, Volumen, Datenmengen in MB, GB oder TB. Beschreibung der wichtigen Dateien, Unterverzeichnisse, Dateinamen, Dateityp, Dateigrößen, Versionen. Mit diesen Informationen kann man die Arbeit des Datenrettungslabors erleichtern und beschleunigen. Trifft eine defekte Festplatte oder ein Medium in einem Labor ein, erfolgt als Erstes eine Analyse. Dabei wird Art und Umfang des Schadens ermittelt und eine Prognose der rettbaren Daten erstellt. Nach dieser Analyse erhält der Auftraggeber einen Statusbericht mit Zeitaufwand und den veranschlagten Kosten der Datenrettung.

Windows 8.1 Verschlüsselte Systempartition

Eine neue Sicherheitsfunktion in Windows 8.1 ist die automatische Verschlüsselung der Systempartition. Sie schützt etwa bei Verlust eines Notebooks vor unerlaubtem Zugriff auf die enthaltenen Dateien, verhindert allerdings auch, dass Sie mit einer Rettungs-CD versehentlich gelöschte Daten wiederherstellen können.

Die Verschlüsselung des Windows-Systemlaufwerks arbeitet unabhängig von der optionalen Verschlüsselung mit Bitlocker in Windows Pro, die Technik basiert allerdings auf einem abgewandelten Bitlocker. Drei Voraussetzungen gibt es, damit Windows die Startpartition standardmäßig chiffriert: Der Rechner muss die Funktion „Verbunden im Standby“ (Connected Standby) unterstützen – was vor allem bei neueren Mobilrechnern der Fall ist –, ferner eine jüngere Uefi-Firmware besitzen und mit einem TPM-Chip ausgestattet sein. Einzustellen ist im Unterschied zu Bitlocker nichts, da Windows die Verschlüsselung automatisch handhabt. Die Verschlüsselung knüpft Windows zwingend an die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto mit Administratorrechten, denn der Schlüssel zum Entschlüsseln der Daten wird automatisch im Microsoft-Konto hinterlegt. Durch diese Auslagerung kommt etwa der Dieb oder Finder eines Notebooks nicht an die Daten auf der Systemfestplatte heran. Bitlocker kann man übrigens zusätzlich zur automatischen Verschlüsselung einschalten.

Im Dateiversionsverlauf von Windows 8 und 8.1 können Sie in Ihren Dateisicherungen blättern, deren Zeitstempel angezeigt werden, und Dateiversionen mit einem Rechtsklick in den Originalordner oder in einen alternativen Ordner Ihrer Wahl kopieren lassen.

Dateiversionsverlauf Vorherige Dateikopie finden

Der Dateiversionsverlauf ist Nachfolger der Schattenkopiefunktion und das Nonstop-Backup-Modul in Windows 8 und 8.1. Es übernimmt das regelmäßige Sichern von Dateien im Hintergrund und speichert mehrere Versionen einer Datei, die sich später leicht zurückholen lassen. Gesichert werden Dokumente, die in den Windows-Bibliotheken abgelegt wurden (auch in selbst erstellten), sowie Kontakte, Favoriten und der Desktop. Wer seine eigenen Dateien schützen und wiederherstellen will, muss also entsprechende Windows-Bibliotheken anlegen.

Aufgerufen wird die Funktion durch Eintippen von „Dateiversionsverlauf“ auf der Startseite. Zunächst legen Sie per Klick auf „Laufwerk auswählen“ den Zieldatenträger fest. Das Windows-Laufwerk oder eine Partition auf dem Systemlaufwerk wird nicht angeboten. Sie bekommen eine zweite interne Festplatte oder externe USB-Festplatten angezeigt. Auch auf eine Netzwerkfreigabe können Sie Daten sichern („Netzwerkadresse hinzufügen“). Zum Aktivieren der Sicherung klicken Sie im Hauptdialog einfach auf „Einschalten“. Das Sicherungsintervall legen Sie unter „Erweiterte Einstellungen“ fest. Die gesicherten Dateien finden Sie in der Ordnerstruktur unter „\FileHistory“ auf dem gewählten Zieldatenträger. Die angelegten Unterordner entsprechen der Struktur der Originalordner, die Dateien erhalten einen ergänzenden Zeitstempel. Um eine frühere Dateiversion zurückzuholen, öffnen Sie den Dateiversionsverlauf und klicken auf „Persönliche Daten wiederherstellen“.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (mhr)