Finger weg

Gefährliche Windows-Befehle

01.07.2011 von Hermann Apfelböck und Christian Löbering
Für jeden Anwender sind System-Crash und Datenverlust der absolute Gau. Auslöser sind oft vermeintlich ungefährliche Windows-Befehle. Wir stellen zehn Funktionen vor, die Sie meiden sollten.

Microsoft hat sich bei der Entwicklung des Betriebssystems zwar bemüht, gefährliche Funktionen auf Kommandozeilenebene so zu verstecken, dass unbedarfte Anwendern sie nicht versehentlich auslösen kann. Allerdings schlummern auf der Windows-Oberfläche immer noch Funktionen und Befehle, die man nur mit Vorsicht nutzen sollte. Wir stellen Ihnen zehn Windows-Befehle vor, die einerseits besonders gefährlich und andererseits sehr hilfreich sind. Beides - Gefahr und Nutzen - haben wir in diesem Ratgeber dokumentiert.

1. Vorsicht beim Kopieren von vielen Dateien mit dem Explorer

Der in Windows integrierte Datei-Manager Explorer ist als Tool unter anderem dafür vorgesehen, Dateien zu kopieren. Das tut er aber nicht immer zuverlässig.

Verstecktes vergessen: Der Explorer blendet standardmäßig versteckte Dateien aus. Wenn Sie alle Dateien und Verzeichnisse in einem Ordner mit gedrückter <Shift>-Taste markieren und kopieren, werden die versteckten Dateien ignoriert. Besser ist der Hotkey <Strg>-<A>. Damit markieren Sie den gesamten Ordnerinhalt. Falls versteckte Dateien oder Ordner dabei sind, warnt Windows und gibt Ihnen die Möglichkeit, sie mitzukopieren.

Typischer Explorer-Abbruch bei dem es dem Anwender überlassen bleibt, die fehlenden Daten zu kopieren.

Abbruch-Chaos: Unter XP können auch Kopier-Abbrüche zu Datenverlust führen (in Vista wurde das Problem entschärft). Wenn Sie große Datenmengen kopieren und eine der Dateien aus dem x-ten Unterordner nicht kopiert werden kann, weil sie gesperrt ist, so bricht der Kopiervorgang einfach ab (die Schaltfläche "Überspringen" gibt es erst ab Vista). Sie müssen danach herausfinden, was schon alles kopiert wurde, und den Rest manuell nachliefern. Das ist umständlich und fehlerträchtig. Alternativ können Sie dafür sorgen, dass die Datei nicht mehr gesperrt ist, den ursprünglichen Kopiervorgang erneut starten und beim ersten "Ersetzen"-Dialog mit <Shift> und "Nein" dafür sorgen, dass keine der Dateien überschrieben wird.
NTFS-Datenverlust: Das NTFS-Dateisystem kann jeder Datei Zusatzdaten (Streams) und Berechtigungen anhängen. Wenn Sie Dateien von NTFS auf ein FAT(32)- oder ein Netz-Laufwerk kopieren, gehen diese Zusatzdaten und Berechtigungen verloren. Wenn Sie sie zurückkopieren, erhalten die Dateien die Berechtigungen des Zielordners.
Abhilfe: Eher unbefriedigend ist der Explorer-Hotkey <Strg>-<A>. Hier bekommen Sie lediglich eine Warnung. Verwenden Sie zum Kopieren großer Dateimengen besser fehlertolerante Tools wie Xcopy, Robocopy, den Total Commander oder Rich Copy 4.0.

2. Vorsicht beim Defragmentieren von Laufwerken mit Windows

Das Defragmentieren eines Laufwerks verbessert die Systemleistung kaum (siehe 25 falsche Tuning-Tipps in der Bildergalerie). Nur wo die Daten sehr verstreut auf der Festplatte gespeichert sind, lockt ein Tempoplus. In Verbindung mit versehentlich gelöschten Dateien wird Defrag aber zum Datenkiller.
Gelöschtes entfernen: Mit dem Papierkorb bietet Windows einen Schutz gegen versehentliches Löschen. Viele Benutzer leeren den Papierkorb aber reflexartig, sobald er "voll" ist. Notfalls können kostenlose Unerase-Tools auch wirklich gelöschte Dateien schnell wiederherstellen, sofern deren Speicherplatz noch nicht neu beschrieben wurde. Nach einer Defragmentierung sind aber auch solche Tools chancenlos: Das Windows-eigene Defrag ("Start, Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme, Defragmentierung") sortiert wie jedes andere Tool dieser Gattung alle Dateien einer Partition so um, dass ein zusammenhängender Datenblock und ein Block mit freiem Speicherplatz entsteht. Dabei werden die Löcher geschlossen, die durch das Löschen einzelner Dateien entstehen. Die dort abgelegten Daten sind damit endgültig vernichtet.
Abhilfe: Seien Sie sparsam mit der Defragmentierung, und verzichten Sie auf automatisches Defragmentieren.

25 Tempo-Mythen
Schnelle SSDs
<b>Mythos:</b> Die neuen SSD (Solid State Drives) sind so schnell, dass sie jede konventionelle Festplatte in die Tasche stecken. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Solid State Drives werden über Standard-Schnittstellen (SATA oder PATA/IDE) mit dem Rechner verbunden und von diesem als Festplatte genutzt. Daten werden hier nicht von beweglichen Schreib-/Leseköpfen auf rotierende, magnetische Scheiben geschrieben, sondern in festen Speicherchips abgelegt. <br/><br/> Weil das umständliche Positionieren der Köpfe entfällt, verkürzt sich die Datenzugriffszeit, das heißt der Zeitraum zwischen dem Eingang eines Lesekommandos und dem Beginn des Datentransfers. Dieser Vorteil fällt oft allerdings gar nicht so sehr ins Gewicht, weil moderne Betriebssysteme die langen Zugriffszeiten konventioneller Festplatten mit Techniken wie Prefetch (Windows XP) und Superfetch (Vista) in vielen Fällen kompensieren können. <br/><br/> Vergleicht man SSD und konventionelle Festplatten, ist deshalb die Datentransferrate, also die Geschwindigkeit, mit der Daten nach Ablauf der Zugriffszeit von der Festplatte und SSD gelesen werden, viel wichtiger. In dieser Disziplin halten aber erst die allerneuesten SSD mit derzeitigen 3,5-Zoll-Festplatten Schritt. Nennenswert überlegen sind sie den vergleichsweise langsamen 2,5-Zoll-Platten, wie sie in Notebooks verbaut werden. Beim Schreiben von Daten holen ebenfalls erst die aktuellen SSD-Laufwerke konventionelle Platten ein – bisher waren sie deutlich langsamer. <br/><br/> Vom Mythos, dass SSD jede konventionelle Platte in die Tasche stecken, bleibt also nicht viel übrig.
Prefetch-Cache leeren
<b>Mythos:</b> Prefetch- beziehungsweise Superfetch-Cache müssen durch Tuning-Utilities geleert werden, damit der Rechner mit optimaler Geschwindigkeit arbeitet. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Mit XP hat Microsoft die Prefetch-Funktion eingeführt. Im Ordner "C:\Windows\Prefetch" merkt sie sich beim Rechner-Neustart und bei jedem Aufruf eines Programms, welche Dateien in welcher Reihenfolge geladen wurden. Die Infos aus dem Prefetch-Ordner nutzt der Windows-Defragmentierer, um diese Dateien im Interesse kurzer Ladezeiten optimal auf der Festplatte anzuordnen. <br/><br/> Für Vista wurde Prefetch nicht nur in Superfetch umbenannt. Die Technik versucht sich jetzt auch als Hellseher und nutzt freie Rechner-Ressourcen dazu, voraussichtlich demnächst benötigte Dateien in freie Teile des Arbeitsspeichers zu laden. <br/><br/> Dem Mythos zufolge muss "der Schrott im Prefetch-Cache" regelmäßig entsorgt werden, damit keine Altlasten den Rechner blockieren. Das ist Quatsch: In der Datei NTOSBOOT-B00DFAAD.pf bleiben ohnehin nur die Infos aus den letzten acht Boot-Vorgängen erhalten, ältere Einträge entsorgt Windows selbständig. Und die übrigen Prefetch-Einträge werden nur dann ausgewertet, wenn Sie das entsprechende Programm aufrufen. Verheerend: Durch Löschen des Prefetch-Caches steigt die für den nächsten Neustart des PCs oder den folgenden ersten Aufruf einer Software benötigte Zeit sprunghaft an, denn Windows muss die Prefetch-Dateien erst wieder neu anlegen. <br/><br/> Ebenfalls einem Märchenbuch entspringt die Behauptung, in XP gäbe es einen geheimen Superfetch-Modus nach Vista-Vorbild, den man über einen Registry-Key aktivieren könne.
Vista Readyboost
<b>Mythos:</b> Die Technik Readyboost ist ein günstiger Turbo für Vista-Rechner. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Readyboost nutzt Flash-Speicher auf einem USB-Stick oder einer Speicherkarte oder per PCI Express angeschlossenen Turbo Memory als Erweiterung für den Arbeitsspeicher und stellt diesen Superfetch zur Verfügung. Microsoft argumentiert zu Recht, dass sich die sehr vielen sehr kleinen Superfetch-Dateien von diesen Medien wegen ihrer sehr kurzen Zugriffszeit schneller einlesen lassen als von der Festplatte. <br/><br/> Allerdings machte der Preisverfall bei RAM-Bausteinen den Vista-Entwicklern einen Strich durch die Rechnung. Arbeitsspeicher ist mittlerweile derart günstig, dass es viel sinnvoller ist, in einen zusätzlichen RAM-Riegel als in einen Readyboost-fähigen USB-Stick zu investieren.
Readydrive beschleunigt
<b>Mythos:</b> Mit einer Hybrid-Festplatte und Readydrive läuft Vista deutlich schneller. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Hybride Festplatten (Hybrid Hard Disk Drives, H-HDD) vereinen einen konventionellen Plattenstapel mit Flash-Speicher. Vista nutzt diesen Flash-Speicher etwa als Cache für das nur begrenzt nützliche Readyboost. Ferner steht er als Puffer zur Verfügung, so dass der Plattenstapel seltener rotiert. Das senkt den Stromverbrauch sowie das Laufgeräusch und erhöht die Lebensdauer der H-HDD. <br/><br/> Beim Herunterfahren speichert Windows Vista die beim Neustart zuerst benötigten Dateien im Flash-Speicher. Eigentlich könnte das den Systemstart verkürzen, steht der Flash-Inhalt doch schneller zur Verfügung als Daten auf der Platte, die nach dem Anschalten des Rechners zunächst in Rotation versetzt werden muss. <br/><br/> Allerdings nimmt sich das Bios beim Anschalten ohnehin so viel Zeit, dass genügend Spielraum für die Beschleunigung der Festplatte bleibt. So kann sich der Vorteil des Flash-Speichers in der Praxis kaum auswirken.
SD Memory Card entlasten
<b>Mythos:</b> Wer zusätzliches Geld für Highspeed SD Cards ausgibt, ist selbst schuld. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Die SD Memory Card gibt es in unterschiedlichen Formaten: als briefmarkengroße SDHC-2.0-Karte sowie in den deutlich kompakteren Bauformen Mini-SD und Micro-SD. Sie kommt vor allem als Speicher in Digitalkameras, aber auch in Handys und PDAs zum Einsatz. <br/><br/> Wie bei CD-Laufwerken wird die Geschwindigkeit von SD Cards als Faktor der einfachen Geschwindigkeit (150 Kb/s) angegeben, bezieht sich hier aber auf den langsameren Schreibmodus. Dem entsprechend nimmt eine „50x Highspeed SD Card“ rund 7,5 MB/s auf. Erstklassige Highspeed-Karten erreichen sogar Geschwindigkeiten von über 20 MB/s. <br/><br/> Diese Werte lassen sich - herstellertypische Schwankungsbreiten außen vor lassend - in der Praxis auch tatsächlich erreichen. Klappt das nicht, liegt das fast immer an einem qualitativ minderwertigen Kartenleser, einer zu langsamen Digitalkamera oder ähnlichen Gründen.
Windows-Dienste abschalten
<b>Mythos:</b> Überflüssige Dienste abschalten bringt wertvolle Leistungsreserven zurück. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Grundsätzlich richtig. Jedes Programm, das nicht gestartet wird, entlastet den Rechner. Und bei den über achtzig Diensten, die ein frisch installiertes Windows XP mitbringt, handelt es sich um nichts anderes als um automatisch startende Programme. <br/><br/> Praktisch haben wir durch Deaktivieren aller nur möglichen Dienste auf einem Test-PC aber keine im üblichen Windows-Alltag nennenswerte Prozessor- oder Arbeitsspeicher-Kapazität zurückgewonnen, weder unter XP noch unter Vista. <br/><br/> Die Gefahr, dass man dem Rechner durch diese vermeintliche Tuning-Maßnahme ein Bein stellt, ist hingegen sehr groß. Eine vollständige Übersicht aller Dienste und ihrer verschiedenen Funktionen bleibt Microsoft nämlich seit Jahren schuldig. So deaktivieren Sie unter Umständen wichtige Funktionen, von denen Windows-Features abhängen. <br/><br/> <b>Fazit:</b> Dienste-Tuning bringt wenig, kostet aber fast immer viel Zeit und Nerven.
automatische Updates
<b>Mythos:</b> Automatische Windows-Updates halten den Rechner unnötig auf und wollen ihn immer zur Unzeit neu starten. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Der Dienst "Automatische Updates" lädt und installiert wichtige Updates, die Microsoft zur Behebung von Fehlern und Sicherheitsproblemen in Windows kostenlos bereitstellt. Wenn man ihn über die Systemsteuerung unter "System, Automatische Updates" abschaltet, geht aber nicht nur dieser wichtige Schutz verloren. <br/><br/> Die Win-Update-Site, über die Sie die Aktualisierungen von Hand herunterladen könnten, funktioniert ebenfalls nicht mehr.
Systemwiederherstellung
<b>Mythos:</b> Die Systemwiederherstellung in XP und Vista bremst den Rechner und belegt unnötig Platz auf der Festplatte. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Der Systemwiederherstellungsdienst ist Ihr Sicherheitsnetz bei kritischen Änderungen am System wie der Installation eines neuen Treibers oder systemnaher Software. Er legt vor der Änderung einen Wiederherstellungspunkt an, das heißt einen Schnappschuss des Systems im Ausgangszustand, zu dem Sie bei späteren Fehlfunktionen zurückkehren können. <br/><br/> Wer keine Software wie Acronis True Image einsetzt, sollte den Dienst auf jeden Fall aktiviert lassen.
Fonts deinstallieren
<b>Mythos:</b> Durch das Löschen überflüssiger Schriften aus dem Font-Ordner lässt sich Windows beschleunigen. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Windows speichert Schriften in den Dateien unter "C:\Windows\Fonts". Anwendungsprogramme wie Microsoft Office, die eigene Schriften mitbringen, platzieren diese ebenfalls im Fonts-Ordner, so dass sich hier mehrere Hundert Dateien ansammeln können. <br/><br/> Solange nicht 600 oder mehr Fonts zusammenkommen, lässt sich Windows durch das Löschen aber nicht spürbar beschleunigen. Bestenfalls vergeht etwas weniger Zeit, wenn Sie in Word oder anderer Software auf „Schriftart“ klicken. Dafür müssen Sie aber auch auf manche kreative Gestaltungsmöglichkeit verzichten.
Windows Komponten deinstallieren
<b>Mythos:</b> Windows wird flotter, wenn man überflüssige Komponenten deinstalliert. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Anders als in früheren Windows-Versionen können Sie unter XP und Vista nicht mehr bestimmen, welche Zusatzprogramme während der Installation eingespielt werden. Die Auswahl lässt sich aber im Anschluss an die Installation des Betriebssystems noch ändern. <br/><br/> Unter XP können Sie via "Start, Systemsteuerung, Software, Windows-Komponenten hinzufügen / entfernen" beispielsweise Outlook Express und den MSN Explorer deinstallieren. Das bisschen Luft, das Sie so aus Windows XP oder Vista herauslassen, fällt auf modernen Riesen-Festplatten aber kaum ins Gewicht. <br/><br/> Geschwindigkeitsvorteile ergeben sich aus der Deinstallation ebenfalls keine. So lange Sie die Programme nicht starten, ruhen sie einfach von Windows unbeachtet auf der Festplatte.
Defragmentieren bringt nichts
<b>Mythos:</b> Die Festplatte zu defragmentieren bringt nichts, sondern kostet nur Zeit. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Beim Speichern auf der Festplatte wird jede Datei in nur wenige Kilobyte große Fragmente zerteilt und in so genannten Datenblöcken abgelegt. <br/><br/> Windows achtet dabei aber nicht darauf, dass die Fragmente in benachbarten Datenblöcken landen, sondern belegt einfach die nächst besten freien Blöcke. Das Laden der Datei benötigt dadurch mehr Zeit. Die Festplatte kann die Datei nicht in einem Rutsch einlesen, sondern muss die quer über den Plattenstapel verstreuten Datenblöcke einzeln anspringen. Auch die schnellste Festplatte braucht dafür etwas Zeit. <br/><br/> Beim Defragmentieren verschiebt eine Software deshalb die Fragmente jeder Datei in benachbarte Datenblöcke, was die Ladezeit verkürzt. Der Eindruck, dass Defragmentieren nichts bringt, rührt vor allem daher, dass die Defragmentierung unter XP automatisch alle drei Tage durchgeführt wird, während Sie den Rechner nicht benutzen. Bei Vista läuft sie sogar permanent im Hintergrund mit.
Temporäre Dateien löschen
<b>Mythos:</b> Temporäre Dateien machen den Rechner langsam und müssen deshalb regelmäßig gelöscht werden. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Temporäre Dateien werden von Windows und vielen Programmen angelegt, um Daten zeitweise zwischenzuspeichern. So legen beispielsweise Musik- und Videoschnittprogramme große temporäre Dateien an, in denen sie das Audio- und Videomaterial während des Schnitts lagern. <br/><br/> Theoretisch sollte jedes Programm die von ihm erzeugten, aber nicht mehr notwendigen Dateien bei seiner Beendigung auch wieder löschen. In der Praxis funktioniert das aber nicht, weil viele Programmierer entsprechende Routinen vergessen. <br/><br/> Tendenziell finden sich mit zunehmendem Alter einer Windows-Installation mehr und mehr dieser Dateileichen auf der Fesptlatte. An der Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners ändert sich dadurch aber nichts, solange nicht viele Hunderte Dateileichen zusammenkommen und noch ein Mindestmaß an freiem Speicher auf der Platte vorhanden ist. <br/><br/> Tools wie Ccleaner, die die Festplatte nach temporären Dateien durchsuchen und diese löschen, gewinnen deswegen nur Platz zurück, verbessern aber die Performance kaum.
Windows Registry aufräumen
<b>Mythos:</b> Die Registry muss regelmäßig mit Hilfsprogrammen entschlackt werden, damit Windows optimal arbeitet. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Registry-Cleaner versprechen, die Registry von überflüssigen Einträgen zu befreien, was zu einem flotten und fehlerfrei arbeitenden Rechner führen soll. <br/><br/> Die Registry ist eine Datenbank, in der Windows und viele Programme Konfigurationsdaten speichern. Sie besteht aus mehreren Dateien, so genannten Hives. Seit XP werden jeweils nur noch die Abschnitte der Hives in den Arbeitsspeicher geladen, die gerade tatsächlich gelesen beziehungsweise bearbeitet werden. <br/><br/> Eine aufgeblähte Registry belegt also kein kostbares RAM, wie viele Tuning-Tools glauben machen wollen. Auch konnten wir weder unter XP noch unter Vista beobachten, dass eine absichtlich um mehrere Tausend Einträge angereicherte Registry den Rechner nennenswert verlangsamt hätte. Die Einträge blieben schlicht unberücksichtigt.
Windows-Registry reparieren
<b>Mythos:</b> Tuning-Tools repariert kaputte Registry-Einträge und beseitigen so viele PC-Probleme. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Schenken Sie diesen oft gelesenen Versprechungen keinen Glauben. Zwar können Registry-Inhalte tatsächlich beschädigt werden, beispielsweise bei einem Systemabsturz. Eine ordentliche Reparatur setzt aber voraus, dass das Tuning-Tool jede Software, die ihre Einträge in der Registry hinterließ, kennt und weiß, wie deren korrekte Einträge aussehen müssten. <br/><br/> Das ist schlichtweg unmöglich. Viel größer ist die Gefahr, dass die Reparatur-Funktion wichtige Einträge löscht oder beschädigt.
Windows XP Luna bremst
<b>Mythos:</b> XPs Desktop-Oberfläche Luna ist ein lahmer Ressourcen-Fresser und bremst das System aus. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Unter „Start, Systemsteuerung, System, Erweitert, Systemleistung“ können Sie XPs knallbunte Luna-Oberfläche abschalten, in dem Sie die Option "Für optimale Leistung anpassen" aktivieren. Danach fühlt sich XP wirklich schneller an. <br/><br/> Das liegt aber nicht daran, dass die Oberfläche jetzt nach Windows 2000 aussieht. Denselben Effekt erreichen Sie auch, wenn Sie in der Registry unter "Hkey_Current_User\Control Panel\Desktop" den Wert für „MenuShowDelay“ auf null setzen. <br/><br/> Dann klappen Menüs nämlich beim Anklicken sofort auf und nicht erst nach einer kurzen, aber lästigen Zeitverzögerung.
Boot-Logo deaktivieren
<b>Mythos:</b> XPs animiertes Boot-Logo verlängert den Boot-Vorgang unnötig. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Während des Hochfahrens zeigt XP ein animiertes Boot-Logo, das sich über einen Eingriff in die versteckte Datei "C:\boot.ini" deaktivieren lässt. Weder auf einem alten Pentium 3 mit 1000 MHz, geschweige denn auf einem aktuellen Test-PC Core-2-Duo-System konnten wir dadurch die zum Hochfahren notwendige Zeit messbar verringern. <br/><br/> Hingegen führt das Abschalten des Boot-Logos dazu, dass Ihnen auch alle anderen Meldungen, beispielsweise die wichtigen Ausgaben von Chkdsk entgehen, das nach einem Rechner-Absturz die Festplatte überprüft.
Auslagerungsdatei optimieren
<b>Mythos:</b> Nur durch manuelles Tuning arbeitet die Auslagerungsdatei von Windows optimal. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Geht der Arbeitsspeicher zur Neige, dann verschiebt Windows Teile davon in die auf der Festplatte gespeicherte Auslagerungsdatei. Greift ein Programm auf einen der ausgelagerten Speicherbereiche zu, wird dieser von Windows wieder zurück ins RAM geladen und gegebenenfalls ein anderer gerade nicht benötigter Bereich ausgelagert. <br/><br/> Die Funktionen "Prefetch" (XP) und "Super Fetch" (Vista) minimieren die mit der Auslagerung verbundenen Zeitverluste. Oft wird empfohlen, die minimale und maximale Größe der Auslagerungsdatei fest einzustellen, damit die Auslagerungsdatei nicht fragmentiert (siehe Mythos 11). <br/><br/> Auf unserem Testrechner führte dieser Tipp zu keinerlei Geschwindigkeitsvorteilen. Etwa fünf Prozent mehr Systemleistung (gemessen mit PC Mark 2005) kitzelte das ebenfalls als Wundermittel gepriesene Verschieben der Auslagerungsdatei auf eine zweite Festplatte aus dem Rechner, welche ausschließlich der Auslagerungsdatei vorbehalten bleib. <br/><br/> Eine RAM-Erweiterung ist da die günstigere Alternative. Das Löschen der Auslagerungsdatei beim Herunterfahren dient lediglich dem Schutz eventuell in der Auslagerungsdatei gespeicherter sensibler Daten, bleibt aber ohne Einfluss auf die Systemleistung.
Speicher-Tuning
<b>Mythos:</b> Tools zum Speicher-Tuning räumen den Arbeitsspeicher auf und sorgen dadurch für mehr Leistung. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Der Windows Memory Manager verwaltet den verfügbaren Speicher. Benötigt ein Prozess, beispielsweise Word, Speicher, dann wird dieser ihm vom Memory Manager zugeteilt. Geht der Arbeitsspeicher zur Neige, verschiebt der Memory Manager die Teile von dessen Inhalt, auf die am längsten nicht mehr zugegriffen wurde, in die Auslagerungsdatei auf der Festplatte. <br/><br/> Speicher-Tuning-Tools, die den Arbeitsspeicher angeblich defragmentieren, fordern dabei zunächst große Speichermengen vom Memory Manager an. So zwingen sie ihn, Daten anderer Programme in die Auslagerungsdatei zu verschieben. Anschließend geben sie den gerade erst zugeteilten Speicher wieder frei und zeigen ihn zugleich als zurückgewonnenen Speicher an. <br/><br/> Die entsprechende Anzeige mag grafisch beeindrucken. Tatsächlich hat das Tool den Memory Manager aber umsonst strapaziert. Ein Großteil der von anderen Programmen benötigten Daten steckt jetzt in der Auslagerungsdatei und muss von dort zeitaufwendig eingelesen werden, sobald Sie in die entsprechende Anwendung zurückkehren. <br/><br/> Deshalb bedeutet Defragmentieren des Arbeitsspeichers sogar eine unnötige Mehrbelastung des Rechners und vernichtet Ressourcen, statt sie freizuschaufeln.
Bremsende XP-Dienste
<b>Mythos:</b> XPs Funktion „Quality of Service“ macht die Internet-Verbindung mindestens 20 Prozent langsamer. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Viele Programme, beispielsweise für die Internet-Telefonie oder Online-TV, sind auf einen konstanten Datenfluss angewiesen. Windows XP bietet ihnen mit der Funktion "Quality of Service" (QoS) eine Möglichkeit, sich bis zu zwanzig Prozent der verfügbaren Verbindungskapazität zu sichern, so dass sie reibungslos funktionieren. Fordert kein Programm diese Kapazität ab, dann steht sie für die übrigen Online-Anwendungen zur Verfügung, ohne dass es eines weiteren Eingriffs bedarf. Wer QoS über die Netzwerkeinstellungen deaktiviert, beraubt sein Windows also einer wichtigen Funktion und handelt sich allenfalls Nachteile ein. <br/><br/> Ebenfalls zu den Tuning-Mythen gehört der Tipp, den Windows DNS-Cache zu vergrößern. In diesem Speicher merkt sich XP die zu Domain-Namen gehörenden IP-Adressen. Ein größerer Cache soll die Zahl der entsprechenden Anfragen an den Internet-Provider reduzieren. <br/><br/> Das klappt auch, doch spart man damit nur wenige Bytes ein. Im Gegenzug erfährt Ihr Rechner erst später von neuen IP-Adressen, was zu Fehlfunktionen der Internet-Verbindung führen kann.
Firewall blockiert
<b>Mythos:</b> Die Windows-Firewall blockiert lediglich eingehende, allerdings keine ausgehenden Verbindungen. Also kann man sie auch gleich deaktivieren. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Eine Personal oder Desktop-Firewall wie die in Vista oder XP ab Service Pack 2 enthaltene Lösung filtert Daten, die der Rechner, auf dem sie installiert ist, mit dem Netzwerk austauscht. Im Unterschied zu Zusatzprogrammen wie Zone Alarm Firewall filtern die Microsoft-Produkte lediglich Daten, die aus dem Netz eingehen. Sie können aber keine unberechtigten Datentransfers, die von (Schad-)Programmen auf dem Rechner gestartet werden, erkennen, geschweige denn filtern. <br/><br/> Microsoft argumentiert, dass es nicht die Aufgabe einer Firewall sei, einen bereits Malware infizierten PC vor dieser zu schützen. Ohnehin ist es für weniger versierte Nutzer schwer, ausgehenden Datenverkehr in verdächtig und unverdächtig einzuordnen. Zudem verfügen immer mehr Schadprogramme über Routinen, die es ihnen erlauben, sich etwa getarnt als Internet Explorer an der Firewall vorbeizumogeln. <br/><br/> Insofern ist der Schutz, den die Windows-Firewall bietet, gar nicht so übel und allemal besser als gar kein Schutz.
Lästige Virenscanner
<b>Mythos:</b> Es reicht, verdächtige Dateien manuell auf Viren zu scannen. Den On-Access-Scanner kann man abschalten. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Virensuchprogramme kennen zwei verschiedene Modi: Als On-Access-Scanner überprüfen sie automatisch jede Datei, die auf Ihrem Rechner geöffnet wird, auf Viren - eine permanente Zusatzbelastung. Im manuellen Modus können Sie Dateien beispielsweise über einen rechten Mausklick im Windows-Explorer manuell auf Schadsoftware überprüfen lassen. Hier wird der Scanner nur auf Kommando aktiv. <br/><br/> Gerade alte PC-Hasen argumentieren, sie wüssten schon, welche Dateien möglicherweise gefährlich sind, schalten den On-Access-Scanner ab und scannen ausschließlich manuell. Doch seit Javascript, Active X und Flash kann sogar der Besuch einer harmlosen Web-Seite reichen, um den nun ungeschützten Rechner mit Schad-Software zu infizieren. <br/><br/> Deswegen gehört auf jeden Rechner, der mit dem Netz verbunden ist, ein On-Access-Scanner.
Mächtiger Acrobat Reader
<b>Mythos:</b> Der Adobe Reader wird immer fetter und träger. Wer PDFs nur ansehen will, verwendet besser eine ältere Version. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Tatsächlich wächst der Funktionsumfang von Adobe Reader mit jeder Version - und damit auch sein Umfang. Seit Version 7 hat sich der Reader aber vom Sumo-Ringer zum Athleten gewandelt, der in durchaus vertretbarer Zeit startet und zügiges Lesen ermöglicht. <br/><br/> Immer mehr PDFs lassen sich aufgrund der vom Ersteller genutzten Sicherheits- Workflow oder Konvertierungsmöglichkeiten sogar ausschließlich mit einem aktuellen Reader lesen. Beispielsweise solche, bei denen die mit Acrobat 8 eingeführte, hocheffiziente Bildkomprimierung zum Einsatz kommt.
Dateikomprimierung schafft Platz
<b>Mythos:</b> Die Windows-Dateikomprimierung ist ein prima Tool, das mehr freien Speicherplatz auf der Festplatte schafft. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Wenn die Festplattenkapazität zur Neige geht, dann rät Windows dazu, Dateien zu komprimieren. Dabei geht Windows ähnlich zu Werke wie Winrar, Winzip und andere Komprimierungsprogramme. <br/><br/> Allerdings entstehen keine ZIP- oder RAR-Dateien. Stattdessen packt Windows die Dateien automatisch aus, sobald Sie auf eines der komprimierten Verzeichnisse zugreifen, und komprimiert wieder, wenn Sie mit der Arbeit fertig sind. Dabei geht viel Rechenkapazität verloren, die Ihr PC besser den von Ihnen gestarteten Anwendungsprogrammen zukommen ließe. <br/><br/> Statt die Dateikomprimierung zu verwenden, sollten Sie deshalb besser in eine neue Festplatte investieren.
Programmdateien komprimieren
<b>Mythos:</b> Sämtliche Programmdateien sollte man komprimieren. Dann starten die Programme schneller. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Das kostenlose Programm Free UPX komprimiert Programmdateien entsprechend den Microsoft-Standards "Portable Executable" und "Common Object File Format Specification". So spart es einige Megabyte Speicherplatz und steht in dem Ruf, den Rechner zu beschleunigen. Schließlich - so die These - lässt sich das geschrumpfte Programm ja schneller laden. <br/><br/> In der Praxis bremst UPX Programme eher aus, denn auch wenn die Programmdatei ihre Endung ".exe" behält, so muss sie vom Rechner doch wieder entpackt werden, bevor sie sich starten lässt. Nützlich ist UPX deshalb eher, wenn es darum geht, möglichst viele Programme auf einen USB-Stick zu quetschen.
Windows neu installatieren
<b>Mythos:</b> Wenn Windows muckt, muss es einfach mal neu installiert werden. <br/><br/> <b>Fakten:</b> Dieser Mythos stammt noch aus den Zeiten von Windows 95, 98 und ME. Jenen recht fehleranfälligen Betriebssystemen fehlten Schutzfunktionen, die in XP und Vista die Rettung beschädigter Systeme ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise die Systemwiederherstellung, mit der Sie den Zustand des Systems zu verschiedenen Zeitpunkten per Klick wiederherstellen. <br/><br/> Gegen eine reflexartige Neu-Installation sprechen verschiedene Gründe. So geht damit fast immer eine Neuformatierung der Betriebssystem-Partition einher. Dabei gehen fast zwangsläufig wichtige Daten verloren. <br/><br/> Zum Beispiel die über die Computerverwaltung zugänglichen Protokolldateien, die bei der Ursachenforschung behilflich sein können, wenn auch die neue Windows-Installation den alten Fehler zeigt. Oder die Konfiguration diverser Programme, die Sie nun in mühevoller Handarbeit nachziehen müssen. Oder das nur im Mailprogramm gespeicherte Passwort für den Zugriff auf den Mailserver. <br/><br/> Lässt sich eine Neu-Installation gar nicht vermeiden, dann sollten Sie das alte System mit einer Software wie Acronis True Image sichern. Diese speichert den gesamten Inhalt beliebiger Festplatten-Partitionen in einer einzigen Datei, so dass Ihnen die Daten auch unter dem neuen Windows noch zur Verfügung stehen. Weil sich True Image auch von CD starten lässt, ist ein noch bootfähiges Windows keine Voraussetzung.

3. Vorsicht beim Umbenennen von vielen Dateien im Explorer

Viele Dateien nach einem logischen Muster umzubenennen ist für den Windows-Explorer keine triviale Aufgabe - er zeigt sich damit in der Regel überfordert. Wenn nun eine große Menge Dateien falsch benannt ist, müssen Sie unter Umständen jede einzelne inhaltlich prüfen, um den korrekten Namen wiederherzustellen - das grenzt an Datenverlust.
Dateinamen überschreiben: Eine einzelne Datei mit dem Explorer umzubenennen ist kein Problem - einfach markieren, <F2> drücken und den neuen Namen eingeben. Falls aber mehrere Dateien in einem Ordner einen neuen Namen erhalten sollen, sind Sie mit dem Explorer meist schlecht beraten. Wenn Sie damit mehrere Dateien mit gedrückter <Shift>- oder <Strg>-Taste markieren und dann <F2> drücken, ändern Sie zunächst den Namen der letzten Datei. Die Bestätigung mit <Return> danach führt dazu, dass alle markierten Dateien den Namen der ersten Datei plus einer Indexnummer bekommen - die Originalnamen sind weg. Unter Vista können Sie das mehrfache Umbenennen mit <Strg>-<Z> in einem Rutsch rückgängig machen. In XP müssen Sie die Aktion für jede Datei mit <Strg>-<Z> zurücksetzen. Allerdings ist nach zehn Dateien Schluss - alle weiteren Dateinamen lassen sich nicht wiederherstellen.
Abhilfe: Nutzen Sie zum Umbenennen vieler Dateien ein Spezial-Tool wie Oscar’s File Renamer 1.1.

Tipps für eine bessere Windows-Shell
Windows-Oberfläche erweitern
Die Windows-Shell ist die Schnittstelle zwischen Anwender und System. Über Menüs, Optionen und Navigationsleisten wird Windows erst benutzbar. XP und Vista verstecken einen Großteil der eigenen Funktionen in den Tiefen der Oberfläche. Große Teile der Shell können aber durchaus angepasst werden. Diese Shell-Anpassungen sind allerdings normalerweise schwierig, da Windows dafür keine Dialoge anbietet. <br/><br/> Mit der "pcwShellExtension" von der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation "PC-Welt" lässt sich die Oberfläche von Windows XP und Vista ganz einfach um jede nützliche Funktion erweitern. Das Tool erfordert <a href="http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?displaylang=de&FamilyID=0856eacb-4362-4b0d-8edd-aab15c5e04f5" target="_blank">.Net Framework 2 </a> oder höher. <br /><br /><a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwshellextension" target="_blank">Zum Download der Shell-Extension</a>
Kontextmenüs erweitern
Um einen neuen Kontextmenü-Punkt (Rechtsklick-Menü) mit <a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwshellextension" target="_blank">pcwShellExtension </a> einzubinden, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie wählen einfach eine Funktion aus dem Drop-Down-Menü "Vorlagen" unten rechts im Tool aus, oder Sie geben den Namen des neuen Eintrags in das Feld unter "Neuer Kontextmenü-Eintrag" und den gewünschten Befehl unter "Befehlszeile" ein. <br/><br/> Wir haben in den Vorlagen bereits 28 nützliche Funktionen definiert. Einige der Vorlagen benötigen zusätzliche Skripts. Sie erkennen diese Vorlagen daran, dass die Befehlszeile bei der Auswahl hellblau unterlegt ist. Um die Funktionen nutzen zu können, müssen Sie zusätzlich das Script-Archiv pcwExplorerErweitern in den Ordner "Userprofile"\Scripts entpacken.<br /><br /><a href=" http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwexplorererweitern" target="_blank">Zum Download pcwExplorerErweitern</a>
Funktionen zum Arbeitsplatz hinzufügen
Um mit <a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwshellextension" target="_blank">pcwShellExtension </a> neue Einträge in den Arbeitsplatz einzubinden, öffnen Sie dort zunächst die entsprechende Registerkarte. Das Feld "Befehl/Pfad" kann auf unterschiedliche Weise bestückt werden. <br/><br/> Wenn Sie etwa einen Link zu einem bestimmten Ordner erzeugen möchten, dann klicken Sie auf "Durchsuchen" und wählen das Verzeichnis aus. Um eine bestimmte Datei auszuführen, ziehen Sie die Datei unter XP einfach per drag & drop auf das "Befehl/Pfad"-Textfeld. Wollen Sie stattdessen eine URL als Ziel eintragen, dann müssen Sie zusätzlich den Browser eingeben, also etwa "firefox.exe http://www.computerwoche.de".
Neue Funktionen für die Systemsteuerung
Analog zum "Arbeitsplatz" können Sie mit <a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwshellextension" target="_blank">pcwShellExtension</a> auch neue Einträge im Dialog der Systemsteuerung eintragen. Öffnen Sie dazu in unserem Tool die Registerkarte "Systemsteuerung" und gehen Sie vor, wie im vorherigen Tipp beschrieben.
Ordneroptionen im Explorer erweitern
Ein passender Platz für Optionen die leicht an- und wieder ausgeschaltet werden sollen, ist der Explorer-Dialog unter "Extras, Ordneroptionen, Ansicht". Mit dem Tool <a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwshellextension" target="_blank">pcwShellExtension</a> können Sie weitere Optionen hinzufügen. Öffnen Sie dazu die Registerkarte "Ordneroptionen". <br/><br/> Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie die verschiedenen Textfelder ausgefüllt werden müssen, haben wir auch hier Vorlagen für Sie vorbereitet. Wählen Sie aus der Drop-Drown-Liste etwa den Eintrag "Scripting Host deaktivieren", so füllen sich die Felder mit den entsprechenden Einträgen.
Schnellstart-Leiste im Mac-OS-Stil
Mit der Freeware Rocketdock rüsten Sie unter XP & Vista eine dynamische Schellstart-Leiste im Mac-OS-Stil auf Ihrem Desktop nach. Nachdem Sie die Leiste installiert und gestartet haben, klicken Sie auf das Symbol links neben Papierkorb, um das Rocketdock optisch und funktional an Ihre Bedürfnisse anzupassen. <br /><br /><a href="http://www.pcwelt.de/downloads/tools_utilities/desktop-tools/70324/rocketdock/" target="_blank">Zum Download von Rocketdock</a>
Der superschnelle „Alles-Starter“ XXL
Als Alternative zu Desktop, Schnellstart-Leiste oder Startmenü bietet das Tool "Find and Run Robot" mehr Flexibilität und deutlich mehr Tempo. Nachdem Sie das Tool installiert und gestartet haben, klicken Sie auf das äußere rechte Icon „Options“ und wählen Sie die Rubrik „Settings, General“. <br/><br/> Aktivieren Sie die Klickbox neben „Start automatically when Windows starts“ damit FARR immer verfügbar ist. Öffnen Sie dann die Rubrik „Lists, Search Folders“ um die Liste aller Ordner zu bearbeiten die FARR berücksichtigen soll. Jetzt ist das Tool startklar. Tippen Sie nun einige Buchstaben aus dem Namen eines Tools oder einer Datei ein, so erhalten Sie augenblicklich eine Anzahl von Treffern. Erscheint das Richtige, klicken Sie entweder doppelt darauf oder noch schneller, Sie drücken -. Mit starten Sie den obersten Eintrag. <br /><br /><a href="http://www.donationcoder.com/Software/Mouser/findrun/" target="_blank">Zum Download von Find and Run Robot</a>
Bei Vista-Home die Sprache ändern
Vista Ultimate lässt Sie standardmäßig die Sprache der Oberfläche ändern. Bei den kleineren Ausführungen von Vista brauchen Sie dafür das Tool Vistalizator. Zusätzlich benötigen Sie noch ein MUI-Paket in der gewünschten Sprache. Um das herunterzuladen besuchen Sie die Seite <a href="www.froggie.sk/download.html" target="_blank">www.froggie.sk/download.html</a>, wählen dann aus, ob Sie eine 32- oder 64-Bit Version von Vista mit oder ohne Service Pack 1 installiert haben. Dann sehen Sie die Liste der verfügbaren Sprachen. <br/><br/> Klicken Sie auf die gewünschte, um das zugehörige Paket herunterzuladen. Dann starten Sie die Vistalizator.exe. Ignorieren Sie den Fehler „Error reading BCD Data!“ falls er auftritt. Dann klicken Sie auf „Add language“ und wählen die heruntergeladene Sprachdatei aus, dann klicken Sie auf „Install“. Die Installation dauert einige Minuten. Nach einem Neustart ist die Oberfläche nicht mehr deutsch. <br /><br /><a href="http://www.froggie.sk/download.html" target="_blank">Zum Download des Vistalizator</a>
Neue Symbolleisten einbinden
Eine weitere Möglichkeit, die Windows-Oberfläche funktional zu erweitern, führt über so genannte Symbolleisten. Es handelt sich dabei um zusätzliche Menüs auf der Taskleiste, die auf beliebige Ordner verweisen. <br/><br/> Praktisch ist das zum Beispiel, um ähnlich wie im Startmenü schnell verschiedene Befehle oder Programme vom Desktop aus starten zu können. Mit dem Tool pcwInfoCenter hat die PC-Welt eine umfangreiche Sammlung an Tools und Spezialfunktionen zusammengestellt, die Sie bequem über eine neue Symbolleiste ansteuern können. Entpacken Sie das Tool-Archiv etwa nach "C:\Programme". Jetzt müssen Sie nur noch eine neue Symbolleiste anlegen. <br/><br/> Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste, und wählen Sie "Symbolleisten, Neue Symbolleiste". Dann navigieren Sie zum Ordner C:\Programme\pcwInfoCenter und bestätigen. <br /><br /><a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwinfocenter" target="_blank">Zum pcwInfoCenter</a>
Neue Icons für jedes Laufwerk
Je nach Geräte-Typ (lokal, CD/DVD oder Netz) sind die Laufwerks-Icons im Arbeitsplatz immer gleich. Gerade wenn Sie viele Partitionen haben oder viele Netzlaufwerke verbunden haben, ist es übersichtlicher, individuelle Symbole zu vergeben. <br/><br/> Mit dem Tool pcwDriveIcons2 ist das kein Problem (erfordert <a href="http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?displaylang=de&FamilyID=0856eacb-4362-4b0d-8edd-aab15c5e04f5" target="_blank">.Net Framework 2 </a> oder höher) Rufen Sie das Programm per Doppelklick auf. <br/><br/> Im Dialog aktivieren Sie die Klickboxen neben den Laufwerken, denen Sie dasselbe neue Icon zuweisen möchten. Dann klicken Sie auf „Icon wählen“ und suchen sich ein passendes Symbol aus. <br /><br /><a href="http://pcwelt-praxis.de/downloads/pcwdriveicons2" target="_blank">Download von pcwDriveIcons2</a>

4. Vorsicht beim Einsetzen spezieller NTFS-Verknüpfungen

Das NTFS-Dateisystem erlaubt inzwischen eine ganze Palette von Ordner-Links. Die neueren Junctions und Symlinks können Ordner jeder Quelle bequem an anderer Stelle einbinden. Das birgt allerdings gewisse Risiken - unter Vista und mehr noch unter XP.
Verirrtes Löschen: Solange Sie den Explorer verwenden, ist das Löschen und Verschieben von Ordnern, die ihrerseits Junctions oder symbolische Orderlinks enthalten, mittlerweile sicher. Der Vista-Explorer konnte das von jeher, der XP-Explorer wurde durch ein Update vor einigen Jahren "Junction-sicher" gepatcht. Das heißt: Wer einen Ordner mit Junctions löscht oder verschiebt, löscht oder verschiebt nicht etwa die Dateien des Linkziels mit. Wie sich hingegen andere Anwendungen und Kommandos verhalten, bleibt unsystematisch und damit gefährlich: Cmd-Befehle wie "rd /s", "del /s" oder "robocopy /mir" löschen die Dateien der Junction- oder Symlink-Ordner einfach mit. Packer wie Winrar berücksichtigen ebenfalls alle durch solche Links angeschlossenen Daten und löschen diese folglich auch, wenn der Anwender es per Option oder Aufrufparameter angefordert hat. Wer vergessen hat, dass er etwa unter C:\Daten ein umfangreiches Archiv einer USB-Festplatte oder eines Netzlaufwerks per Junction/Symlink eingehängt hat, kann sich im günstigsten Fall über den Umfang von Datei-Aktionen wundern, im schlimmsten Fall geht der Datenbestand über Bord.
Anmerkung: Vom System vorgesehen sind Junctions und Symlinks erst unter Vista, und auch dort nur über den Kommandozeilenbefehl "mklink". Allzu populär und einfach zugänglich will Microsoft die NTFS-Verlinkung offenbar nicht gestalten. Unter XP können Sie nur die Junctions einsetzen, und das auch nur über externe Tools wie die Junction.exe von Sysinternals.
Abhilfe: Junctions und Symlinks sind, auch wenn sie in der Regel keinen Datenverlust auslösen, in vielen Situationen verwirrend. Nur wirklich erfahrene Anwender sollten sich auf das Thema einlassen. Einige Spezial-Tools sind auf Junctions wirklich vorbereitet. So bietet etwa Robocopy den Schalter /XJ ("exclude junctions"), um solche Ordner explizit zu ignorieren.

5. Vorsicht beim Ruhezustand oder Standby-Modus

Statt Windows herunterzufahren können Sie es auch in verschiedene Energiespar-Modi versetzen. Wenn Sie etwa den Deckel Ihres Notebooks zuklappen, wechselt es standardmäßig in den Standby-Modus. Noch sparsamer ist der Ruhezustand. Eins haben die verschiedenen Energiespar-Zustände gemeinsam: Der Inhalt des Arbeitsspeichers bleibt dabei erhalten oder wird auf Platte gespeichert. Nach dem Aufwecken können Sie also theoretisch an den geöffneten Anwendungen einfach weiterarbeiten.
Windows-Koma: Die Energiespar-Zustände arbeiten aber leider nicht immer fehlerfrei. Unter Vista gab es anfangs etwa auf einigen Notebooks Probleme beim "Aufwecken". Hier half nur ein Zwangsneustart, bei dem alle ungespeicherten Arbeiten verloren gehen.
Abhilfe: Sichern Sie immer alle geöffneten Dateien, bevor Sie den Rechner in einen Energiespar-Zustand versetzen. Auf Desktop-PCs ist es oft besser, Standby und Ruhezustand in den Energieoptionen zu deaktivieren. Wer sich zu Arbeitsbeginn an ein laufendes System setzen will, kann im Bios einstellen, wann sein PC automatisch hochfahren soll.

Vorsicht vor diesen Befehlen

Wininit.exe im Task-Manager beenden

Sie haben unter Vista versehentlich die Wininit.exe im Task-Manager beendet? Pech gehabt! Vista fährt ohne Rücksicht auf nicht gespeicherte Daten sofort herunter. Microsoft hat den potenziellen Datenkiller mittlerweile entschärft: Unter Windows 7 erscheint ein Warndialog.

Strg-A und Return im Explorer

Das passiert wohl jedem Anwender irgendwann: Er drückt <Strg>-<A> im Explorer (alles markieren), gefolgt von <Return>. Jetzt kommt es nur darauf an, welche Dateimenge markiert wurde und welcher Art die Dateien sind. Bei etwas Pech erholt sich Windows nicht mehr, und der Zwangsneustart bedeutet Datenverlust.

Übereiltes Drag & Drop auf Anwendungen

Leichtfertiges Drag & Drop auf Anwendungen kann fatal enden: Um etwa festzustellen, ob eine sehr große Datei unbekannten Typs Lesbares enthält, scheint sich ein Drag & Drop auf Word anzubieten. Word versucht die Datei zu konvertieren. Selbst wenn es diese Aktion überhaupt übersteht: Bereits geladene Texte in Word können beschädigt sein.

Maximale Pfadlänge überschreiten

Die maximale Pfadlänge unter XP und Vista beträgt circa 250 Zeichen. Wenn Sie eine Hierarchie zu komplex anlegen und die Ordnernamen zu lang wählen, werden die Daten auf der untersten Ebene unzugänglich. Problematisch ist es vor allem, in einer gerade noch funktionierenden Hierarchie nachträglich Ordnernamen zu längen.

Taste x als Explorer-Killer

Die Taste <x> auf der numerischen Tastaturfeld öffnet seit Windows-Generationen im Explorer sämtliche Unterverzeichnisse des markierten Ordners. Falls Sie diese Funktion auf der oberen Ebene einer großen Festplatte oder eines großen Netzwerks ausführen, wird der Explorer nicht damit fertig ("Keine Rückmeldung"). Mit etwas Glück kann das Schließen des entsprechenden Explorer-Fensters die Dauersanduhr beenden.

6. Vorsicht beim Aktivieren von Windows-Firewall und UAC

Gut oder böse? Bei Vista ist die Warnmeldung bei unbedenklichen Tools und bei schädlicher Malware die Gleiche.

Die Windows-Firewall und die Benutzerkontensteuerung (UAC) sind Schutzfunktionen von Windows, die standardmäßig aktiv sind. Die Firewall hat zwei Aufgaben: Sie verhindert, dass unaufgeforderte Anfragen aus dem Netz auf Ihren Rechner verarbeitet werden. Außerdem meldet sie jede neue Anwendung, die eine Internet-Verbindung aufbauen möchte. Analog verhindert UAC unter Vista, dass Anwendungen Systemeinstellungen und -Dateien manipulieren. Sollte eine Anwendung diese Rechte aber benötigen, integriert der Programmierer eine spezielle Steuerdatei (Manifest) in seine Applikation. Die Manifest-Datei sorgt dann dafür, dass die UAC von Ihnen eine Bestätigung einfordert, damit das Tool auch wirklich Vollzugriff auf Ihr System erhält.
Bestätigungsflut: Das Problem bei solchen Schutz-Tools ist, dass viele Benutzer sich blind auf sie verlassen und auf weitere Schutzmaßnahmen völlig verzichten (Updates, Antivirus). Genauso gravierend sind die vielen Bestätigungsdialoge: Wenn bei jedem neuen Tool, das Sie nutzen möchten, entweder die UAC oder die Firewall anspringt, klicken Sie irgendwann genervt einfach auf "OK" - und all die eingebetteten Schutzmechanismen sind Makulatur.
Abhilfe: Nehmen Sie wirklich jede Aufforderung von UAC und Firewall ernst. Verlassen Sie sich aber auch nicht auf die Unfehlbarkeit dieser Tools oder jedes anderen Schutzprogramms. Wie sicher Ihr PC ist, hängt in erster Linie von Ihrem eigenen Verhalten ab: Sie müssen wissen, was Sie tun und welche Folgen es haben kann. Tools können Sie dabei grundsätzlich nur unterstützen.

7. Vorsicht beim Laden von Dateien per Doppelklick

Dateien haben unter Windows neben dem Namen noch eine Erweiterung mit meist drei Zeichen, die den Dateityp definiert. So ist eine Datei mit der Endung EXE etwa direkt ausführbar, DOC ist ein Word-Dokument, MP3 eine Audio-Datei und so weiter. All diese und viele weitere Erweiterungen sind in der Registry eingetragen, damit Windows weiß, welche Anwendung für eine entsprechende Datei zuständig ist. Vor dem Anwender blendet Windows die Endungen bekannter Dateitypen standardmäßig aus.
Dateien unter falscher Flagge: Der "Love Letter"-Virus hat sich diese Windows-Eigenheit Anfang des Jahrtausends zunutze gemacht, um Benutzern ein harmloses Textdokument vorzugaukeln, bei dem es sich in Wirklichkeit um ein bösartiges Script handelt. Der Trick ist so simpel wie effektiv. Die Datei mit "zwei" Endungen heißt etwa "Love Letter For You.txt.vbs". Die tatsächliche Endung VBS wird vom System standardmäßig nicht angezeigt, da es sich um den bekannten Dateityp "Visual Basic Script" handelt. Das harmlose TXT hingegen erscheint im Explorer. Der Anwender fühlt sich sicher, klickt darauf und führt damit das bösartige Script aus.
Abhilfe: Wenn Ihr Windows Extensionen nicht anzeigt, sollten Sie sofort misstrauisch werden, sofern Sie doch einmal eine zu sehen bekommen. Alternativ können Sie sich alle Endungen anzeigen lassen. Öffnen Sie dazu "Extras, Ordneroptionen, Ansicht" (XP) beziehungsweise "Organisieren, Ordner- und Suchoptionen, Allgemein" (Vista), und deaktivieren Sie die Klickbox vor "Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden". Einige spezielle Dateitypen werden aufgrund eines Registry-Flags allerdings nie angezeigt. Das gilt etwa auch für das gefährliche PIF (Program Information File für DOS-Anwendungen), das zwar als Verknüpfung eingesetzt wird, aber beliebigen Maschinencode enthalten kann, der beim Doppelklick ausgeführt wird. Wer wirklich alles sehen will, muss in der Registry unter "Hkey_Classes_Root\PifFile" (und weitere, zum Beispiel LNK-Verknüpfungsdateien) das "NeverShowExt" tilgen.

8. Vorsicht beim Verschlüsseln der Windows-Logon-Datenbank

Syskey-Falle: Dieser Dialog beim Systemstart verheißt meist nichts Gutes.

Das Windows-eigene Programm Syskey.exe bietet die Option, eine Schlüsseldatei für den Systemstart auf Diskette zu speichern. Bei jedem Start muss diese Diskette im Laufwerk liegen, sonst kann Windows die Kennwort-Datenbank nicht entschlüsseln. Wenn Ihr PC aber gar kein Diskettenlaufwerk A: hat, lässt sich Syskey nicht mehr abbrechen - und Sie kommen nicht mehr an Ihr System.
Syskey-Fallstrick: Wenn Syskey bei fehlendem Laufwerk A: darauf beharrt, dass Sie etwas ins Laufwerk A: einlegen, dürfen Sie das Programm keinesfalls gewaltsam über den Task-Manager beenden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Kennwort-Datenbank nämlich schon verschlüsselt, und ohne Schlüssel-Diskette dürfen Sie sich nicht mehr anmelden.
Abhilfe: Sie müssen Syskey unbedingt zeitweise ein Laufwerk A:\ präsentieren. Der einfachste Weg: Sie geben in der Eingabeaufforderung (Cmd) den Befehl
subst a: %temp%
ein und bestätigen den folgenden Syskey-Dialog mit "OK". Unmittelbar danach rufen Sie Syskey erneut auf, setzen wieder die Option "Systemstartschlüssel lokal speichern" und bestätigen. Am besten verzichten Sie auf das veraltete Syskey (das auch in Windows 7 noch enthalten ist). Falls Sie allerdings schon in die Syskey-Falle getappt sind und das Programm mit dem Task-Manager abgeschossen haben, müssen Sie vor dem nächsten Neustart einen Systemwiederherstellungs- oder Systemprüfpunkt zurückschreiben. Andernfalls hilft nur noch, eine zuvor gesicherte Registry zurückzuschreiben. Das geht aus einem Rettungssystem wie Bart PE und Vista PE (Teil von vollwertiger Vista-DVD).

9. Vorsicht bei Befehlen in der Kommandozeile

Bei allen Synchronisierungs-Tools empfiehlt sich vorab ein Protokolldurchlauf.

Erfahrene Anwender werden diese nützlichen Kommandozeilenbefehle kennen und schätzen. Meistens ist es aber so: Je mächtiger ein Befehl ist, umso gefährlicher ist er potenziell auch. Und selbst Profis sind keineswegs vor Pannen gefeit.
Diskpart: Wo Ihnen die Datenträgerverwaltung eine - wohlüberlegte - Grenze setzt, brauchen Sie das mächtige Diskpart. Nur damit bekommen Sie etwa eine versteckte Partition sichtbar ("attributes volume clear hidden") oder entfernen ein exotisches Dateisystem ("clean"). Wenn Sie die falsche Partition erwischen ("select"), hat das Tool freilich eine verheerende Wirkung - alle Daten sind weg.
Mountvol: Ein Kommando wie "Mountvol d:\ /d" ist schnell eingegeben. Das Laufwerk D: wird damit vom System abgemeldet. Wer sich beim Buchstaben irrt und die Systempartition angibt, erhält keinerlei Warnhinweis und erlebt die Katastrophe: Windows XP oder Vista stirbt unter der Oberfläche langsam weg. Zwar funktioniert der Desktop noch lange in aller bunten Pracht, aber nichts geht mehr: kein Programmaufruf, kein Startmenü-Punkt, kein Kontextmenü, nicht mal Runterfahren ...
Wiederherstellungspunkte nützen nichts, weil sie nicht gefunden werden. Mountvol hat nämlich in der Registry unter "HKLM\System\MountedDevices" einen kleinen Binärwert gelöscht. Kundige können den Schaden eventuell noch über ein sekundäres System (Win PE) reparieren.
DEL und RD: Die Befehle "del /s" und "rd /s", die alle Unterordner mitverarbeiten, sind ebenso effizient wie gefährlich. "Bin ich wirklich im richtigen Startordner?" Diese Frage sollten Sie sich grundsätzlich zweimal stellen - nicht nur wenn Sie die Befehle unmittelbar an der Kommandozeile verwenden, sondern mehr noch in Batchdateien. Wenn dort ein Ordnerwechsel nicht klappt und DEL oder RD sich im falschen Verzeichnis austoben, ist sehr schnell sehr viel gelöscht.
Robocopy, Synctoy & Co.: Synchronisierungs-Tools wie Robocopy ("/mir") und Synctoy 2.0 von Microsoft ("Synchronize" und "Echo") kopieren nicht nur Neues, sondern löschen auch Überzähliges. Die Stoßrichtung der Tools, Daten zu sichern, kann da leicht ins Gegenteil umschlagen.
Abhilfe: Unerfahrenen Anwendern raten wir davon ab, die beiden Tools Diskpart und Mountvol anzufassen. "Del /s" und "rd /s" sind oft unentbehrlich: Wenn Sie die Befehle gezielt und vorsichtig einsetzen, verschwinden genau die Daten, die Sie wirklich loswerden wollen. Bei Robocopy sollten Sie immer erst den zusätzlichen Schalter /L, bei Synctoy die "Preview"-Option verwenden. Beides liefert ein Protokoll aller anstehenden Aktionen, ohne diese vorerst zu realisieren. Sorgen Sie bei Robocopy dafür, dass die Konsole via "Eigenschaften, Layout, Fensterpuffergröße" bis zu einige tausend Zeilen anzeigen kann, damit Sie das Protokoll von Anfang bis Ende einsehen können.

10. Vorsicht beim Verschlüsseln per Encrypting Filesystem


Die Windows-Versionen XP Pro sowie Vista Ultimate/Business/Enterprise bieten Ihnen die Möglichkeit, mit dem "Encrypting Filesystem" (EFS) Ihre privaten Dateien bequem zu verschlüsseln. Wenn Sie in diesen Systemen mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner klicken, "Eigenschaften, Allgemein, Erweitert" wählen und "Inhalt verschlüsseln" aktivieren, dann legt Windows beim ersten Mal ein Schlüsselpaar für Ihr Benutzerkonto an und verschlüsselt damit die Dateien. Sie selbst erkennen EFS-verschlüsselte Dateien nur daran, dass die Dateinamen im Explorer grün eingefärbt sind. Andere Benutzer können die Daten nicht öffnen, solange sie nicht Ihr Schlüsselpaar besitzen, auch nicht von einem externen System aus.
Riskante Verschlüsselung: So nützlich die EFS-Verschlüsselung auch ist - sie birgt ein erhebliches Risiko, gerade Ihre wichtigsten Daten unbrauchbar zu machen. Wenn Sie oder der Administrator Ihres Systems Ihr Benutzerkennwort etwa über den häufig genutzten Kommandozeilen-Befehl
net user <Benutzername> <neues Kennwort>
ändern, können Sie Ihre verschlüsselten Dateien ab sofort nicht mehr öffnen. Gleiches gilt erst recht, wenn das Benutzerkonto gelöscht oder das System komplett neu installiert wird. Beim Anklicken der Dateien sehen Sie künftig nur noch den Dialog "Zugriff verweigert" - und der bedeutet Datenverlust.
Abhilfe: Das Anlegen von Konten und Kennwörtern sollte immer eine gut überlegte, einmalige Aktion nach der Installation vom Windows bleiben. Um im Notfall wieder Zugriff zu bekommen, müssen Sie über das Systemsteuerungs-Applet "Benutzerkonten" Ihr Kennwort auf das ursprüngliche zurücksetzen. Um sich grundsätzlich vor Datenverlust mit EFS zu schützen, legen Sie sich zusätzlich immer einen Wiederherstellungsagenten an.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.