Facebook Nummer eins

Gartner - große Zukunft für CRM in sozialen Netzen

24.08.2010 von Jan-Bernd Meyer
Wenn es um Social-CRM geht, wird Facebook laut dem IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner bis zum Ende dieses Jahres die Nummer eins unter den Social Networks sein.

Diese Aussage treffe für fast alle Länder zu. Gartner nimmt von der Entwicklung sozialer Netze und hier insbesondere von Facebook lediglich 25 Länder aus. Ausnahmen seien beispielsweise Brasilien, Indien, China oder Japan.

Facebook ist das momentan erfolgreichste soziale Netz. Deshalb wollen immer mehr Firmen es auch für ihre Geschäftsbeziehungen nutzen.

Ed Thompson, Vice President/ Distinguished Analyst bei Gartner, betont, dass das Thema Kundenbeziehungsmodelle für CIOs auch 2010 hohe Priorität besitzt. In diesem Zusammenhang beobachten die Gartner-Analysten auch, wie sich soziale Netze für Kundenbeziehungsmodelle nutzen lassen.

Diesbezüglich kommt insbesondere Facebook eine große Bedeutung zu. Thompson meint: "Facebook hatte im September 2009 rund 300 Millionen Mitglieder. Diese Zahl verdoppelt sich jedes Jahr." Es sei deshalb durchaus berechtigt, für Facebook zum Ende dieses Jahres eine Mitgliederzahl von 600 Millionen Usern zu erwarten. Hierzu zählt Gartner auch inaktive Accounts sowie eine - allerdings relative kleine - Zahl von Anwendern, die mehrere Accounts besitzen.

Marketingexperten und solche Mitarbeiter in Unternehmen, die sich auf CRM-Aufgaben konzentrieren, sollten sich heutzutage - so ein Rat des Beratungsunternehmens - nicht mehr auf die Vielzahl der sozialen Netze konzentrieren. Vielmehr sollten sie sich für ihre Marketingzwecke nur noch auf wenige, dafür aber sehr mitgliederstarke Social Networks fokussieren.

Marketing-Budgets werden nicht größer

Eine weitere Erkenntnis der Gartner-Untersuchung ist, dass Marketing-Budgets auch in diesem Jahr nicht wachsen werden. Und dies, obwohl die Wirtschaftsentwicklung langsam wieder gesundet.

Die Gartner-Analysten machen zudem den Trend aus, dass Finanzverantwortliche in Unternehmen (= CFO, also Chief Financial Officer) immer häufiger ihre Marketingabteilungen in die Pflicht nehmen und von ihnen den Nachweis erwarten, dass Marketingkampagnen auch zu zählbaren Erfolgen und Rendite führen.

Trends der digitalen Wirtschaft
Umsätze der Unternehmen
Knapp die Hälfte der Unternehmen konnte ihre Umsätze gegenüber 2008 steigern. Für 2010 erwarten 65 Prozent der Befragten eine weitere Zunahme.
Bedeutende Themen in 2010
Social Media und Mobile sind die Trendthemen. Interessant: Der Datenschutz rangiert in der Bedeutung der Themen für das aktuelle Jahr weit oben auf Platz vier.
Bedeutung digitaler Markenführung
Für mehr als Drei Viertel der Befragten spielt die digitale Markenführung in diesem Jahr eine größere Rolle als noch 2009.
Beschreibung der Stichprobe
In die Umfrageergebnisse flossen die Angaben von Unternehmen der digitalen Wirtschaft ein, darunter auch Portalbetreiber und Online-Händler.

Dieser Anspruch zwinge Marketingorganisationen, ihre Arbeitsabläufe zu automatisieren und Technik dazu zu nutzen, auch Tätigkeiten zu messen, die vorher eher ungeprüft blieben, sagt Kimberly Collins, Managing Vice President bei Gartner.

Die Unternehmensberater sagen ferner voraus, dass bis Ende 2010 mehr als 80 Prozent des Wachstums in sozialen Netzen von kommerziellen Kunden herrührt, die ihre externen Kundenbeziehungen via sozialer Netze verbessern wollen.

Hype um Social Networks bleibt

Gartner merkt an, auch 2010 werde der Hype rund um die Social Networks anhalten. Mittlerweile aber seien die Unternehmen vor allem damit beschäftigt, ein valides Geschäftsmodell für die Nutzung sozialer Medien zu finden. Hierbei komme es wesentlich darauf an, harte Zahlen und Fallbeispiele für die Vorzüge dieser Nutzung zu belegen.

Grundsätzlich lasse sich sagen, dass Social-Media-Anwendungen die besten Ergebnisse lieferten, wenn ihre Nutzung Vorteile sowohl für die Unternehmen als auch für deren Kunden bieten würden.

Bis Ende 2011 werden laut Gartner mehr als 90 Prozent aller Marketingkampagnen von Fortune-1000-Unternehmen auf Online-Plattformen laufen. Im vergangenen Jahr waren es vergleichsweise nur 50 Prozent gewesen. (jm)