Aktuelle IT-Herausforderungen

Fünf Dinge, die Sie als Datenbank-Administrator wissen müssen

22.10.2015 von Thomas LaRock
Im Leben kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Fragen Sie nur mal IT-Administratoren in Unternehmen und Behörden. Sie werden häufig völlig unerwartet zu Datenbank-Administratoren (DBAs) ernannt und dann ist guter Rat teuer.

Daten sind heute das Herzstück von Unternehmen und vieler neuer staatlichen Initiativen. Doch leider sind die IT-Teams nicht in demselben Tempo gewachsen wie die Datenmengen. Das zeigt eine Studie, die SolarWinds durchgeführt hat. Denn tatsächlich haben die meisten IT-Organisationen ihre Personaldecke in den letzten zwei Jahren nicht aufgestockt. Das Ergebnis: Viele IT-Administratoren in Unternehmen und Behörden sind heute zeitgleich auch Datenbank-Administrator (DBAs). Allerdings kann die Pflege erfolgsentscheidender Datenbanken eine stressige Aufgabe sein, besonders für wenn man neu in der Position ist. Fünf Dinge sollten Administratoren deshalb besonders beachten, um erfolgreich zu arbeiten:

Was Admins den letzten Nerv raubt.
DAU - Was Admins den letzten Nerv raubt
Der dümmste anzunehmende User ist die größte Herausforderung für Systemadministratoren. Admins erzählen die skurrilsten Erlebnisse aus dem Helpdesk.
Mit einem Eis ...
... entschuldigte sich ein unbelehrbarer User beim Supportmitarbeiter, nachdem er immer auf das als Bild abgespeicherte Icon klickte anstatt auf das richtige Icon.
Was tun, wenn die Maus das Ende des Schreibtisches erreicht, ...
... aber der User auf dem Bildschirm noch weiter nach unten muss? Diese naiv anmutende Frage des Users parierte der Admin mit dem hinterlistigen Vorschlag: Verlängern Sie ihren Schreibtisch doch mit einem Buch.
Was eine Maus alles kann
Erst nachdem der User versucht hatte, seinen Schreibtisch mit einem Buch zu verlängern, verriet ihm der Admin die Lösung: Dass man die Maus auch anheben und neu positionieren kann.
"Ihr dummen IT-ler habt doch alle keine Ahnung!" ...
... behauptete ein verärgerter User, der nicht glauben wollte, dass 5 GB Daten auf seinen 512 MB-USB-Stick nicht abgespeichert werden können.
5 GB auf einen 512 MB-Stick? ...
... Für den User kein Problem, er kopierte nur die Verknüpfungen und brauchte so keinen Speicherplatz. Als die ITler ihm sagten, dass er an einem anderen Rechner nicht auf die Daten auf dem Stick zugreifen kann, glaubte er ihnen nicht.
Wer einen Vortrag hält, ...
... sollte auch schauen, ob die Präsenation funktioniert. Sonst ergeht es ihm wie dem IT-Trainer, der detailliert die neuen Schritte der Software zeigte, aber nur verständnislose Zuhörer vor sich hatte. Die Schüler konnten nichts kapieren, da der Trainer mit dem Rücken vor einer weißen Wand stand und seine Folien auf einem anderen Rechner liefen.
Die Farben stimmen nicht!
Diese Beschwerde über seinen Drucker brachte ein Kunde vor. Doch sämtliche Tests im Laden zeigten: Die Farben werden richtig ausgedruckt. Der Fehler lag nicht am Drucker, sondern am defekten Monitorkabel, das die auf dem Bildschirm dargestellten Farben ganz anders aussehen ließ.
Muss CRM so kompliziert sein? ...
... fragte ein Anwender, als er erfuhr, dass er immer den Kundennamen in die Suchmaske eingeben muss, um zur Datei zu gelangen.
Die Folgen des Stromsparens
25 Mitarbeiter riefen morgens beim IT-Mitarbeiter an, um sich zu beschweren, dass ihr PC nicht funktionierte. Was war passiert? Am Abend zuvor hatte ein Kollege alle Computer und Drucker ausgestöpselt, um Strom zu sparen.
Hilfe, das ERP-System ist abgestürzt!
... meldete panisch die Empfangsdame dem IT-Leiter. Der hatte am Vortag eine Mail verschickt, dass angehängte Fehlermeldung ignoriert werden kann. Die Empfangsdame meinte, dass jedes Mal, wenn sie seine Mail öffne, die Fehlermeldung vom Vortag erscheine und sie sie nicht weg klicken könne. Daraufhin erklärte ihr der IT-Leiter, dass es sich um einen Screenshot handle und nicht um eine echte Fehlermeldung.
Schritt für Schritt ...
... erklärte der Admin der Userin am Telefon, wie sie sich durch die Oberfläche zu klicken hatte, um das Programm neu zu starten. Als er schließlich sagte, sie solle auf die Funktion klicken, antwortete sie, dass sie sie nicht sehe - da sie gar nicht vor ihrem Computer sitze und die Anweisungen nur mitgeschrieben habe.
Endlich ein Handarbeitskurs im Angebot ...
... dachte sich eine Interessentin, als sie sich bei einer Weiterbildungseinrichtung für "Web-Design" anmelden wollte. Beim Trainingsanbieter diskutierte man daraufhin die Genauigkeit der Zielgruppenansprache.
Ausgespielt
Ein Bankmitarbeiter spielte immer Solitär, während er die Applikation startete und merkte dabei nicht, dass er seine Benutzerdaten nicht ins System, sondern in das Online-Spiel eingab. Dafür beschäftigte er gleich mehrere Supportmitarbeiter mit seiner Beschwerde, dass die Applikation bei ihm nicht lief.

Verbessern Sie Ihre "Soft Skills"

Die Aufgaben von DBAs werden oft als "Hard Skills", angesehen, also konkret erlernbares Wissen. Doch die IT verändert sich, und DBAs müssen auch an ihren "Soft Skills" arbeiten, zum Beispiel der Fähigkeit, die Ziele als Ganzes zu erfassen, oder effektiv mit anderen Teams zu kommunizieren. Setzen Sie sich also mit den grundlegenden Bedürfnissen Ihrer Organisation auseinander und wenden Sie diese Erkenntnisse auch auf die Ziele Ihrer IT an. Das ist gerade für diejenigen, die bisher eher autark und isoliert gearbeitet haben, nicht immer leicht. Aber es ist absolut unumgänglich, vor allem, wenn Sie als Administrator Ihre Karriere vorantreiben wollen.

Werden Sie zum Experten für Sicherheit

Im Mittelpunkt der Tätigkeit eines DBAs stehen der Zugriff auf Daten und deren Überwachung. Gerade im sensiblen behördlichen Sektor oder Mission-Critical-Unternehmen ist das natürlich besonders bedeutend, da hier extrem hohe Sicherheitsanforderungen gelten. Insbesondere in den BYOD-Umgebungen von heute sind Firmen und Behörden zu einer konstanten Überwachung auf Sicherheitsverletzungen angehalten. DBAs brauchen das Know-how, um potenzielle Gefährdungen erkennen und entsprechend schnell reagieren zu können.

Viele IT-Administratoren in Unternehmen und Behörden sind heute zeitgleich auch Datenbank-Administrator (DBAs). Allerdings kann die Pflege erfolgsentscheidender Datenbanken eine stressige Aufgabe sein, besonders für wenn man neu in der Position ist.
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Sorgen Sie für Verfügbarkeit und einen ununterbrochenen Geschäftsbetrieb

Mitarbeiter von Unternehmen und Behörden müssen zu jeder Zeit auf Daten zugreifen können. Datenverfügbarkeit und ein ununterbrochener Geschäftsbetrieb haben daher höchste Priorität. DBAs müssen wissen, welche Systeme tatsächlich zwingend rund um die Uhr verfügbar sein müssen, und bei welchen Systemen Ausfallzeiten - und in welchem Umfang - akzeptabel sind.

Dafür müssen sie die Recovery Point Objectives (RPO) kennen, also das Alter von Dateien, die bei einem Systemausfall aus dem Backup-Speicher wiederhergestellt werden müssen, und natürlich auch die Recovery Time Objectives (RTO), also die Zeit, die einem DBA nach einem Ausfall zur Wiederherstellung von Prozessen zur Verfügung steht. Wenn der DBA diese gut kennt, können Unterbrechungen auf ein Minimum reduziert werden.

Setzen Sie sich mit Cloud-Computing auseinander

Für DBAs reicht es nicht aus, nur die Daten zu kennen. Sie müssen auch etwas von Datenarchitektur, Virtualisierung, Infrastruktur und Cloud-Technologien verstehen. Dazu gehören Kenntnisse von Konzepten wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Software-as-a-Service (SaaS) und mehr. Statt also nur reaktiv zu handeln, müssen DBAs stets Neues hinzulernen und sich als erste mit neuen Cloud-Technologien beschäftigen. Denn in diesen liegt die Zukunft der behördlichen IT und des Datenmanagements.

Admin-Befehle.
Windows Server: Befehle, die ein Admin kennen sollte
Bei der Arbeit übers Netzwerk oder über langsame WAN-Verbindungen sind PowerShell-Befehle unerlässliche Helfer. Wir haben für Sie PowerShell- und Befehlszeilen-Tools zusammengestellt.
Windows-Praxis
Mit dcdiag überprüfen Sie jeden Domänencontroller zuverlässig.
Windows-Praxis
Mit Nltest überprüfen Sie die Active-Directory-Standorte und Domänencontroller.
Windows-Praxis
Geöffnete Dateien zeigen Sie in der Befehlszeile mit verschiedenen Befehlen an.
Windows-Praxis
Die Aktivierung von Windows 8 und Windows Server 2012 können Sie auch in der Befehlszeile vornehmen.
Windows-Praxis
Active Directory lässt sich in Windows Server 2012 auch in der PowerShell verwalten.
Windows-Praxis
Hyper-V 3.0 in Windows Server 2012 verwalten Sie vor allem in der PowerShell sehr effizient.

Verbessern Sie die Reaktionszeiten

Wie in kaum einer anderen Organisation ist Zeit in staatlichen Institutionen aber auch in nicht staatlichen Unternehmen ein wertvolles Gut. Und den Entscheidern ist es meist egal, wie etwas erledigt wird, Hauptsache, es wird pünktlich erledigt. Ist dies auch bei Ihnen der Fall, empfiehlt es sich für DBAs, sich mit Technologien zur automatischen Analyse der Datenbankleistung auseinanderzusetzen. Diese Lösungen erkennen potenzielle Performance-Probleme in Echtzeit und helfen Ihnen, diese schnell zu beheben.

Fazit

Die Rolle des Datenbank-Administrators in Unternehmen und Regierungsinstitutionen wird immer wichtiger, da die meisten Firmen und Behörden immer abhängiger von Daten sind und stetig neue Systeme hinzufügen. Viele DBAs sind dabei eher zufällig in ihre Rolle hineingewachsen. Umso wichtiger ist es also, dass sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben und sich weiterbilden, um ernsthafte Schwierigkeiten zu vermeiden. (hal/cvi)