Firstway HTPC Bluray: Testbericht
Der Firstway HTPC Bluray kann seine Abstammung vom PC-WELT Full-HD-Nettop nicht verleugnen. Auch der kompakte Wohnzimmer-PC von Firstway (240 x 185 x 70 Millimeter) vertraut der Kombination aus Mini-ITX-Hauptplatine mit Atom-CPU und Nvidias Ion-Chipsatz. Diese Grundausstattung befähigt den Firstway HTPC Bluray zur ruckelfreien Wiedergabe von Full-HD-Videos. Gut zupass kommt dem Firstway-Nettop in diesem Fall auch der DVD-Brenner mit Blu-Ray-Lesefunktion.
Ausstattung: Im Firstway HTPC Bluray steckt die Hauptplatine Zotac ION ITX D-E. Auf dem Mini-ITX-Board verbaut Firstway die Dual-Core-CPU Intel Atom 330 mit 1,6 GHz. Der ION-Chipsatz von Nvidia kommt mit dem integrierten Grafikkern Nvidia Geforce 9400M, der die Hauptrechenlast beim Decodieren von (HD)-Videosignalen trägt und so den Prozessor stark entlastet. Hinzu kommen beim Firstway HTPC Bluray 4 GB DDR2-Arbeitsspeicher, der Slim-Line-DVD-Brenner Sony NEC Optiarc BC-5500A und die 2,5-Zoll-Festplatte Samsung Spinpoint M7 HM500JI mit 500 GB Kapazität. Die Konnektivität übernehmen ein GBit-Netzwerkchip und ein 802.11n-WLAN-Modul.
Schnittstellen: Der Firstway HTPC Bluray ist für seine kompakte Bauform ausgesprochen anschlussfreudig. Die verspiegelte Front beherbergt hinter der unteren Klappe Kopfhörer- und Mikrofon- sowie zwei USB-Buchsen. Auf der Rückseite drängen sich dann die Schnittstellen. So stehen mit DVI, HDMI und VGA gleich drei Video-Ausgänge zur Verfügung.
Hinzu kommen je eine Ethernet-, eSATA- und PS/2-Buchse sowie sechs USB-2.0-Anschlüsse. Für Audiosignale stehen ein Line-In- und zwei Line-Out-Anschlüsse sowie ein optischer und ein koaxialer SP/DIF-Ausgang bereit. Außerdem hat Firstway den Anschluss für die WLAN-Antenne (ist im Lieferumfang enthalten) und das externe 60-Watt-Netzteil auf die Rückseite des Gehäuses verbannt.
Lieferumfang: Die Beigaben des Firstway HTPC Bluray sind spartanisch. Ein SATA-Daten- und Stromkabel, ein zusätzlicher Gehäuselüfter, das externe Netzteil und die WLAN-Antenne begleiten eine Treiber-CD. Gut dokumentiert ist die Hauptplatine, für die gleich zwei umfangreiche Handbücher beiliegen. Hinzu kommt ein Infoblatt für das Gehäuse JPC MI 102 mit Tipps zur Hardware-Installation sowie ein Nvidia-Gutschein für die Sims 3, der eine 20prozentige Preisermäßigung für das PC-Spiel in Aussicht stellt.
Die Software beschränkt sich auf Power DVD 9. Das ist inkonsequent von Firstway, da erst die Ultra-Version des Programms die Wiedergabe von Blu-Ray-Medien unterstützt. Zudem liefert Firstway den HTPC Bluray in der Basiskonfiguration ohne Betriebssystem aus - für Windows 7 Home Premium ist ein Aufpreis von knapp 75 Euro fällig. Für den Test haben wir die 32-Bit-Variante des Betriebssystems aufgespielt.
Firstway HTPC Bluray: Tempo, Verbrauch & Betriebsgeräusch
Der Firstway HTPC Bluray gehörte zu den schnelleren Nettops mit ION-Chipsatzgrafik. Im System-Benchmark PC Mark 05 erreichte der HTPC 2472 Punkte und war damit nur einen Tick langsamer als der ähnlich ausgestattete Asrock Ion 330-BD. Im 3D Mark 06 war der Firstway HTPC Bluray mit 1423 Punkten ebenfalls auf Augenhöhe mit dem Asrock-Nettop.
Die Video-Tests mit unserem Full-HD-Flachbildschirm bestand der Firstway HTPC Bluray ohne Einschränkungen: 1080p-Dateien auf der Festplatte gab der Firstway-Nettop in den Container-Formaten AVI, MOV und MKV in allen gängigen MPEG-4-Formaten wie DIVX, H.264 und WMV9 flüssig wieder. Auch Blu-Ray-Filme konnte der Firstway HTPC Bluray mit geeigneter Player-Software (nicht im Lieferumfang enthalten) ruckelfrei darstellen.
Stromverbrauch: Wie es sich für einen Atom-getriebenen Nettop gehört, arbeitete der Firstway HTPC Bluray generell sehr sparsam. Im Desktop-Modus benötigte der Mini-PC 28,6 Watt, unter Last waren es 41,2 Watt. Damit lagen die Verbrauchswerte im Rahmen dessen, was für einen Nettops mit optischem Laufwerk zu erwarten ist.
Eine Blöße gab sich der Firstway-PC im Standby-Modus (Option "Energie sparen"). Hier benötigte der HTPC Bluray 5,9 Watt. Und im heruntergefahrenen Zustand waren es immer noch 4,4 Watt. Da dem Netzteil ein Ein- und Ausschalter fehlt, bleibt auch im "Netz-Aus"-Modus das Strommessgerät bei 4,4 Watt stehen. In Relation zum Maximalverbrauch des HTPCs ist das viel zu viel. Das es besser geht, stellt die Konkurrenz ja auch unter Beweis. So genehmigte sich beispielsweise der Asrock-Nettop im heruntergefahrenen Zustand nur 1,8 Watt.
Betriebsgeräusch: Der Firstway HTPC Bluray arbeitete schön leise und eignet sich damit sehr gut für den Wohnzimmer-Einsatz. Im Desktop-Modus ermittelten wir 22,2 dB(A) respektive 0,3 Sone. Und unter Volllast stieg der Geräuschpegel nur geringfügig auf 23,3 dB(A) beziehungsweise 0,4 Sone.
Firstway HTPC Bluray: Fazit & Alternativen
Der Firstway HTPC Bluray präsentierte sich als sehr leiser Nettop mit sparsamen Verbrauchswerten im Betrieb. Der Mini-Rechner bietet auch genug Rechenleistung für die typischen Aufgaben eines Wohnzimmer-PCs. Dank der Chipsatz-Grafik gibt der Nettop gängige HD-Formate bis zur 1080p-Auflösung ruckelfrei wieder und spielt auch Blu-rays-Filme flüssig ab.
Rüsten Sie den Mini-PC noch mit einer TV-Lösung aus, etwa in Form eines DVB-T-Sticks, können Sie den HTPC Bluray auch als Fernseher und TV-Rekorder einsetzen. Selbst PC-Spiele können Sie mit dem Firstway HTPC Bluray zocken - sofern Sie sich bei modernen DirectX-10-Titeln in der 1024er-Auflösung mit durchschnittlicher bis niedriger Bildqualität zufrieden geben.
Der Firstway HTPC Bluray lässt sich aber auch als Arbeitsrechner einsetzen. Text- und Bildbearbeitung sowie Tabellenkalkulation - auch gleichzeitig - laufen dank der Dual-Core-CPU verzögerungsfrei. Daneben kann der Grafikkern des ION-Chipsatzes von Nvidia auch Aufgaben der CPU übernehmen, etwa das Überführen von Musikstücken und Videos in andere Dateiformate. Dazu müssen Sie allerdings eine Software verwenden, die die CUDA-Technik von Nvidia unterstützt oder die Compute Shader von Windows 7 ansprechen kann. Unterem Strich können wir dem Firstway HTPC Bluray ein noch günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen.
Negativ zu Buche schlägt beim Firstway HTPC Bluray der zu hohe Stromkonsum im Standby-Modus und im ausgeschalteten Zustand. Außerdem vermissen wir einen Kartenleser. Und eine Firewire-Schnittstelle wäre auch nicht verkehrt gewesen. Pluspunkte hätte der Ion-Nettop auch beim Software-Lieferumfang mit einem Blu-Ray-Player sammeln können.
Alternativen: Benötigen Sie kein optisches Laufwerk, ist der Zotac MAG HD-ND01 die derzeit preisgünstigste Alternative unter den Ion-Nettops. Kostenpunkt: ab 230 Euro. Soll der Full-HD-PC für die gute Stube perfekt Ihren Vorstellungen entsprechen, lohnt es sich häufig, selbst Hand anzulegen.
Firstway HTPC Bluray: Testergebnisse und technische Daten
ALLGEMEINE DATEN: Firstway HTPC Bluray (Nettop-PC) | |
---|---|
Gesamtnote |
befriedigend (3,20) |
Testkategorie |
Nettop-PC |
Nettop-PC-Hersteller |
Firstway |
Firstways Internetadresse |
|
Preis (Straßenpreis, Stand 15.12.2009) |
rund 480 Euro |
Firstways technische Hotline |
0800/34778929 |
Garantie des Nettop-PC-Herstellers |
24 Monate |
Vor-Ort-Service des Nettop-PC-Herstellers |
0 Monate |
BEWERTUNG (0-100 Punkte): Firstway HTPC Bluray (Nettop-PC) | |
---|---|
Ergonomie (40%) |
29 |
Ausstattung (25%) |
63 |
Tempo (15%) |
44 |
Handhabung (10%) |
69 |
Service (10%) |
37 |
Gesamtwertung |
45 von 100 |
Preis-Leistung |
günstig |
TESTERGEBNISSE: Firstway HTPC Bluray (Nettop-PC) | |
---|---|
Benchmarks |
|
PC Mark 05 |
2472 PC-Marks |
PCMark05 CPU |
1859 Punkte |
PCMark05 Memory |
2219 Punkte |
PCMark05 Graphics |
2022 Punkte |
PCMark05 HDD |
4310 Punkte |
3D Mark 06 |
1423 3D-Marks |
3D-Mark 06 SM 2.0 |
541 Punkte |
3D-Mark 06 HDR/SM3.0 |
537 Punkte |
3D-Mark 06 CPU |
837 Punkte |
Cinebench 10 Rendering 1 CPU |
546 Punkte |
Cinebench 10 Rendering X CPU |
1522 Punkte |
Cinebench 10 Rendering OpenGL |
1196 Punkte |
Stromverbrauch |
|
Betrieb |
28,6 Watt |
Last |
41,2 Watt |
Standby |
5,9 Watt |
Shutdown |
4,4 Watt |
Aus |
4,4 Watt |
Betriebsgeräusch |
|
Ruhe |
22,2 dB(A) / 0,3 Sone |
Last |
23,3 dB(A) / 0,4 Sone |
DIE TECHNISCHEN DATEN: Firstway HTPC Bluray (Nettop-PC) | |
---|---|
Hauptplatine |
Zotac ION ITX D-E |
Chipsatz |
Nvidia Ion (Nforce 740i) |
Prozessor |
Intel Atom 330 (2x 1,6 GHz) |
Arbeitsspeicher |
4096 MB |
Grafikchip |
Nvidia Ion (Geforce 9400M), 256 MB (shared Memory) |
Festplatte |
1x Samsung HM500JI; 500,0 GB |
optisches Leselaufwerk |
nein |
Brenner |
DVD-Brenner (inkl. BD-ROM) Sony NEC Optiarc BC-5500A |
Betriebssystem |
ohne |
Office-Paket |
nein |
Brennprogramm |
nein |
Kommunikation |
|
Ethernet |
1x 10/100/1000 MBit/s |
WLAN |
802.11n |
Bluetooth |
nein |
Kartenleser |
nein |
Schnittstellen Peripherie |
1x PS/2, 8x USB, 1x E-SATA |
Schnittstellen Video |
1x VGA, 1x DVI, 1x HDMI |
Schnittstellen Audio |
|
Mikrofon |
1 |
Kopfhörer |
1 |
Line-In |
1 |
Line-Out |
2 |
S/P-Dif in |
0 |
S/P-Dif out |
2 |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.