Schon geflogen...

First Look Parrot AR.Drone 2.0

07.03.2012 von Manfred Bremmer
Anfang Januar hatte der französische Hersteller Parrot die überarbeitete Version seines beliebten Quadricopters auf der CES in Las Vegas neu vorgestellt. Am Rande der CeBit hatte die COMPUTERWOCHE nun Gelegenheit zu einem kleinen Testflug.
Die Parrot AR.Drone 2.0
Foto: Parrot

Mit der Neuauflage des mit iPhone, iPad oder Android-Geräten steuerbaren Fluggeräts weist die Parrot AR.Drone 2.0 jetzt nicht nur ein neues Design auf, auch unter der aggressiv-sportlichen Hülle aus EPP hat sich Einiges getan. Als wichtigster Punkt ist das Fluggerät nun mit einer HD-fähigen (720p) Frontkamera ausgestattet. Die damit aufgenommenen Videos oder Fotos lassen sich nicht nur speichern, man kann sie auch über die Navigations-App „AR Free Flight“ zusammen mit weiteren Flugdaten anderen AR.Drone-Piloten bereitstellen. Für mehr Stabilität ist der Quadricopter nun außerdem mit einem Drucksensor ausgestattet - dieser trägt dafür Sorge, dass die AR.Drone in größeren Flughöhen weniger empfindlich auf Seitenwind reagiert.

Diese Fähigkeit stellte die AR.Drone auf dem CeBit-Gelände eindrucksvoll unter Beweis: Trotz des starken Lüftchens neben dem Convention Center lag der Quadricopter sehr stabil in der Luft und ließ sich selbst durch die nicht eben windschlüpfrige Indoor-Hülle nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Dank dieser Eigenschaft war es sogar möglich, ein neu hinzu gekommenes Feature auszuprobieren und zwar mehrfach und in verschiedenen Flughöhen: Tippt man zweimal auf die rechte Seite des Smartphone-Displays dreht sich der Quadricopter einmal seitlich um die eigene Achse und stabilisiert sich schnell wieder.

Ein weiterer Kniff erleichtert vor allem Flug-Novizen die Steuerung: So ist die Flugsteuerung über ihr Smartphone oder Tablet insbesondere für Anfänger eine Herausforderung, wenn sie die AR.Drone auf sie zusteuern sollen. Mit dem Modus "Absolute Control" und eines sogenannten 3D-Magnetometers im Fluggerät wird dieses Procedere nun zum Kinderspiel. Der Pilot muss sich damit nicht mehr über die Ausrichtung der AR.Drone 2.0 kümmern, denn das Smartphone fungiert immer als Bezugspunkt. Für erfahrenere Piloten – der Autor zählt sich nicht dazu - steht in der Anwendung aber nach wie vor der normale Modus "Relative Control" zur Verfügung.

Bei allen Verbesserungen blieb indes die Akku-Laufzeit dieselbe, sie wurde nicht verlängert, allerdings auch nicht reduziert. Laut Parrot wurde hier ein Kompromiss zwischen Faktoren wie Lebensdauer, Gewicht und Motorleistung eingegangen. Ein voll geladenes Akku ist daher zirka für eine Viertelstunde Flugzeit gut, anschließend dauert es wieder einige Stunden, bis er voll ist. Echte Fans sollten daher gleich in ein bis zwei Zusatzakkus investieren.

CW-Fazit: Echte Verbesserungen

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 300 Euro (inklusive Indoor- und Outdoor-Hülle und ein Akku) ist die für Anfang Mai angekündigte AR Drone 2.0 nicht unbedingt ein Schnäppchen, vor allem, weil man noch Reservebatterien und ein Spiel dazukaufen sollte. Wem das Geld nicht wehtut, erhält dafür allerdings jede Menge Spielspaß und echte Verbesserungen. Die Möglichkeit, mit der AR.Drone Luftaufnahmen zu machen, dürfte gar für den einen oder anderen Hobbyfilmer interessant sein. Sparsame Naturen können wiederum auf einen niedrigeren Preis für die erste Version hoffen, dieser fehlen allerdings interessante Features.