Zubehör, Apps und Tricks

Filmen mit dem iPhone - iPhone stabilisieren

24.03.2020 von Thomas Bergbold
Stative für das iPhone bescheren beim Filmen ein stabiles Bild. Ein Überblick der besten Lösungen.

Filme sehen nur dann gut aus, wenn die Kameraführung ruhig ist und das Bild nicht wackelt. Genau dieses Problem haben viele Hobby- und Yotube-Filme. Also muss ein Stativ her, mit dem das iPhone festmontiert wird.

iPhone mit Stativ
Foto: Thomas Bergbold

Ein fest montiertes iPhone ist aber unflexibel und für Kamerafahrten ungeeignet. Hier schlägt die Stunde der Schwebestative. Sie gleichen Wackler aus und machen die Kamera dynamisch. Damit das richtig gut klappt, bedarf aber einiges an Übung. Eine ruhige Hand ist da nur eine der Herausforderungen.

Die moderne Antwort hierauf sind Gimbals. Drei Motoren gleichen permanent die Bewegungen aus und sorgen so dafür, dass die Kamera immer im Lot ist.

Was aber, wenn man Zubehör wie ein Mikrophon oder eine LED-Lampe nutzen möchte? Hier sind die sogenannten Rigs das richtige Zubehör. Mit den nötigen Zubehörschuhen lassen sich viel Extras montieren und da die Rigs meist auch Handgriffe montiert haben, sind sie auch perfekt für den mobilen Einsatz geeignet.

Wir haben uns auf dem Markt umgesehen und stellen eine Auswahl an Produkten im Kurztest vor.

Griffe und Rigs

Für einen sichereren Halt beim Fotografieren und Filmen sorgen unter anderem Handgriffe. Unser erster Vertreter ist der FocusGrip Monopod von Sevenoak. Zwischen zwei Backen wird das iPhone eingespannt, mit einem Drehrad an der Oberseite werden die Backen wie bei einem Schraubstock fest gedreht – eine sehr einfache Konstruktion.

Der FocusGrip Monopod ist ein universeller Halter für das iPhone. Man kann ihn Einsetzen um das iPhone auf einem Stativ zu befestigen ...
Foto: Thomas Bergbold

Die Gummibacken haben eine Rundung, sodass das iPhone nicht nur keine Kratzer bekommt, sondern auch noch sicher hält. Nachteil solcher Konstruktionen ist, dass man schlecht feststellen kann, wie weit man zudrehen muss.

An der Unterseite der Backen ist ein kleiner Handgriff angebracht. Er ist aber etwas zu kurz, um ihn mit einer Hand sicher zu umgreifen. Da er sehr schwer ist, sorgt er für eine gute Balance in der Hand bei einem montierte iPhone. Der kleine Handgriff hat ein Gewinde, mit dem man ihn auf ein Fotostativ montieren kann. Wir haben zum Beispiel das Novoflex Microstativ genommen.

… oder ihn als praktischen Handgriff verwenden. Dadurch lässt sich das iPhone ruhiger halten
Foto: Thomas Bergbold

Ist einem der kleine Handgriff im Weg, lässt er sich einfach abschrauben. Die Schraubverbindung ist auch wieder kompatibel zu einem 3/8-Zoll-Stativgewinde.

Ein Stativgewinde ist natürlich ein wichtiges Ausstattungsmerkmal für einen iPhone-Halter, das FocusGrip Monopod hat aber noch zwei weitere Gewinde. Eines an der Vorderseite der Backen und eines auf der Oberseite, innerhalb der Feststellschraube. Hier kann man weiteres Zubehör befestigen, zum Beispiel ein Mikrophon oder eine LED-Lampe. Das ist jetzt aber noch nicht alles, für Zubehör ist auch noch ein Schuh vorhanden, wie man ihn vom Blitzgerät her kennt. Viele Mikrophone und LED-Lampen bringen einen kompatiblen Fuß mit.

Sehr praktisch ist die kleine hervorstehende Wasserwaage.
Foto: Thomas Bergbold

Empfehlung

Auf den ersten Blick ist das FocusGrip Monopod einfach nur ein Handgriff. Auf den zweiten Blick steckt es voller praktischer Detaillösungen. Eine Handschlaufe sorgt für sicheren Halt am Handgelenk und eine Wasserwaage erleichtert die Ausrichtung des iPhones ungemein. Vor allem, weil die Wasserwaage auch ein wenig hervorsteht.

Was bei einem Handgriff nicht fehlen darf, ist eine Möglichkeit ein Mikrophone zu montieren. Sevenoak hat dies als universellen Zubehörschuh ausgeführt, wie man ihn von Blitzgeräten her kennt.
Foto: Thomas Bergbold

Die Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör und die drei Stativgewinde, haben uns sehr überzeugt. Nutzer eines Mikrophons freuen sich über zwei kleine Klammern für das Kabel.

Alles in allem ein toller Handgriff an dem mir persönlich nur das Griffende für die Hand etwas zu kurz ist.

Rigs: Alles im Rahmen

Sehr viel größer und auch universeller sind sogenannte Rigs. Das sind Rahmen, in die eine Kamera, in unserem Fall das iPhone eingesetzt werden. Rigs sind nicht nur dafür da, dass man die Kamera mit zwei Händen sicher halten kann, sondern auch um Zubehör zu montieren.

Das CinemaMount bringt alles mit, was der Einsteiger ins Videofilmen benötigt: Ein Weitwinkelobjektiv, ein Makroobjektiv, einen Handgriff mit Auslöser und sogar einen Tragegurt.
Foto: Thomas Bergbold

Typisches Zubehör beim Filmen ist neben dem Mikrophon eine LED-Flächenleuchte für Licht. Montiert wird dieses Zubehör entweder über Schrauben oder universeller mit einem Schuh, wie man ihn von Kamerablitzen her kennt.

Unser erstes Rig ist das CinemaMount von Wolffilm. Die Ausstattung kann sich sehen lassen. Da haben wir unter anderem den auffälligen Handgriff mit integriertem Bluetooth-Fernauslöser und ein Vorsatzobjektiv für Weitwinkel und Makro.

Dank der integrierten Gewinde, kann das CinemaMount mit einer Schnellwechselplatte ausgestattet werden oder direkt auf ein passendes Stativ geschraubt warden.
Foto: Thomas Bergbold

Durch seine flexible Anpassung in Höhe und Breite passen alle iPhones in das Rig – teilweise sogar mit Hülle. Jedenfalls konnten wir problemlos unser iPhone X mit einer stoßfesten Catalyst-Hülle verwenden.

Die Montage des iPhone ist einfach. Eine verstellbare Backe muss hochgezogen werden und das iPhone wird wie in einer Zange – die durch eine Feder gespannt wird – eingeklemmt. Dieses System ist einfach in der Handhabung. Bei unserem iPhone X mit Hülle mussten wir aber schon deutlich mehr Kraft beim Auseinanderziehen aufwenden, als mit einem schmaleren iPhone 6.

Durch den schmalen Ausschnitt an der Seite ist der Zugang zum Lightning Anschluss frei.
Foto: Thomas Bergbold

Für Zubehör gibt es ein Gewinde auf der Oberseite. Hier kann man direkt ein Mikrophon oder LED-Flächenleuchte montieren. Hat das gewünschte Zubehör allerdings keinen Schraubanschluss, muss man den Umweg über einen optionalen Zubehörschuh gehen. Solche Zubehörschuhe kennt man auch von Blitzgeräten und sind im Handel erhältlich.

Die verstellbare Aufnahme ist so breit, das sogar ein iPhone X mit Schutzhülle mühelos passt.
Foto: Thomas Bergbold

Damit man das Mikrophon auch am iPhone anschließen kann, hat der Rahmen des CinemaMount einen schmalen Schlitz für den freien Zugang zum Lightning-Anschluss.

Auf der Unterseite gibt es ein weiteres Gewinde für die Montage auf einem Stativ.

Neben Licht und Ton kann man aber auch Filter verwenden. Das geht ganz einfach, da das Objektiv ein Standard Filtergewinde mit 39 mm Durchmesser hat. Dann kann man sogar Filtersysteme einsetzen.

Zwar ist der Handgriff nicht ergonomisch, aber trotzdem sehr praktisch.
Foto: Thomas Bergbold

Empfehlung

Das CinemaMount besitzt eine sehr gute Ausstattung: Ein Handgriff mit Fernauslöser, ein Makro- und ein Weitwinkelobjektiv, ein Kameragurt und ein Gewinde, um Zubehör zu befestigen. Da sieht der Preis von 79,99 Euro wie ein Schnäppchen aus.

Nimmt man das CinemaMount dann in die Hand, merkt man schon das es kein Produkt aus dem Profiregal ist. Die Verarbeitung geht in Ordnung, bei unserem Testmuster hatten wir allerdings mit dem oberen Gewinde Probleme, das nicht so leichtgängig war. Aber trotzdem macht das Filmen sehr viel mehr Spaß, als mit einem einfachen Handgriff. Ein Mikrophon oder eine LED-Flächenleuchte finden ihren Platz – leider nicht beides gleichzeitig – was für einen guten Film einfach essentiell ist. Und mit zwei Händen am Rig lässt sich das iPhone ruhiger halten und schwenken.

Auch wenn der Handgriff nicht ergonomisch ist – er ist dafür etwas zu groß – möchte man ihn nicht mehr missen. Nicht nur, weil man das iPhone hiermit viel besser halten kann, sondern auch wegen des Fernauslösers auf dem Handgriff.

Gar nicht schlecht ist das Weitwinkelobjektiv. Durch den großen Durchmesser wirkt es sehr professionell und ist auch deutlich besser als kleine Miniobjektive.

Ulanzi U-Rig Pro

Praktisch und preisgünstig schließt sich bei Rigs normalerweise aus. Das es doch geht, beweist das sehr einfache U-Rig Pro von Ulanzi. Komplett aus Kunststoff ist es leicht und von den Abmessungen groß genug, um auch ein großes iPhone aufnehmen zu können. Das iPhone selbst wird in einer Klemme fixiert, die komplett mit Gummi bezogen ist. Das beugt Kratzer vor und selbst in Verbindung mit einer iPhone Schutzhülle passt die Konstruktion super. Das große Drehrad zur Fixierung trägt ebenfalls zur guten Handhabung bei.

Die Handgriffe mit ihren Abrundungen sorgen für eine gute Haltung. Optional gibt es einen Bluetooth-Fernauslöser, den man an einem der Handgriffe festmachen kann. Leider wirkt das eher wie eine Bastellösung und wackelt daher auch.

Ein Rig hat natürlich nicht nur die Aufgabe das iPhone besser halten zu können, sondern auch Zubehör nah am iPhone zu montieren. Das ist beim U-Rig Pro sehr gut gelöst. Auf der Unterseite befindet sich ein Stativgewinde, in das man beispielsweise eine Wechselplatte montieren kann. Auf der Oberseite sind drei Blitzschuhe und zwei eingelassene Gewinde. Die Gewinde sind natürlich aus Metall. Somit lassen sich sehr gute LED-Flächenleuchten und Mikrophone anbringen.

Empfehlung

Das U Rig Pro ist eine universelle All-Zweck-Waffe und bei einem Preis von knapp 19,- Euro eine absolute Empfehlung für alle Einsteiger in die Materie Filmen mit dem iPhone.

Ob eine oder zwei LED-Flächenleuchten und zusätzlich noch ein Mikrophon, das U-Rig Pro beweist Flexibilität. Unverzichtbar für einen guten Videofilm. Nur der optionale Bluetooth Auslöser könnte besser in das Konzept passen.

Stativ-Adapter

Irgendwie muss man das iPhone auf einem Stativ befestigen können. Hierfür gibt es passende Halter, entweder als reine Adapter oder in Kombination mit einem eigenen Handgriff wie den FocusGrip Monopod von Sevenoak.

Die einstellbaren Spannbacken des Stativhalter ST-03 von Ulanzi, halten auch größere iPhones mit Schutzhülle zuverlässig fest.
Foto: Thomas Bergbold

Unter den "einfachen" Stativadaptern ist der ST-03 von Ulanzi ein sehr ausgeklügelter Vertreter. Drei Features sind es, die den ST-03 so besonders machen. Da ist zum einen der platzsparende Klappmechanismus, bei dem die Haltebacken für das iPhone umgeklappt werden können und dadurch das ST-03 konkurrenzlos flach ist. Der nächste Punkt ist der in den oberen Backen integrierte Zubehörschuh. Ob Mikrophon oder LED-Licht, beides findet hier perfekt seinen Platz.

Fotografen wird es freuen, dass das ST-03 kompatibel zum Arca-Swiss Schnellwechselsystem ist.
Foto: Thomas Bergbold

Der letzte Punkt ist eine unauffällige Nut im Fuß, der gleichzeitig die untere Haltebacke ist. Diese Nut macht den ST-03 kompatibel zum Arca-Swiss-Schwalbenschwanzsystem. Das ist ein bei Fotografen sehr beliebtes Wechselsystem für die schnelle Montage auf einem Stativ. Der Vorteil ist hierbei, dass man die Kamera, im Fall des ST-03 der iPhone-Halter, nicht langwierig mit einer Schraube auf dem Stativ festgeschraubt werden muss. Dieses System besteht aus zwei Komponenten, der Schnellwechselbasis auf dem Stativkopf und einer Schnellwechselplatte unterhalb der Kamera. Beim ST-03 hat man sich eine solche Schnellwechselplatte gespart, da es schon integriert ist. In der Handhabung muss man dann einfach auf nur den ST-03 in die Schnellwechselbasis einsetzen und festziehen.

Klasse gelöst ist der sehr unauffällige Zubehörschuh in das eine LED Lampe oder ein Mikrophon passt.
Foto: Thomas Bergbold

Empfehlung

Alleine wegen der Kompatibilität zum Arca-Swiss-Schwalbenschwanzsystem werden Fotografen den ST-03 lieben. Das alleine ist aber noch kein Grund für eine uneingeschränkte Empfehlung. Die platzsparende Konstruktion überzeugt auch in der Praxis und das auch noch ein Zubehörschuh von Ulanzi seinen Platz gefunden hat, macht das ST-03 Konkurrenzlos.

Zusammengeklappt ist der ST-03 extrem platzsparend.
Foto: Thomas Bergbold

Darüber hinaus ist die Handhabung auch noch einfach und beim Preis von rund 21 Euro gibt es an der Metallkonstruktion auch nichts auszusetzen.

Mini-Stative

Es muss nicht immer ein großes Foto- oder Filmstativ sein, oft reichen auch die kleine Mini-Stative. Sie lassen sich leicht verstauen und passen so in nahezu jede Tasche.

Ein Beispiel ist das Microstativ von dem deutschen Hersteller Novoflex. Typisch für den Hersteller ist das Microstativ in Blau gehalten und komplett aus Metall.

Der Grundbaustein ist der kleine Micropod mit drei kleinen Stativbeine. Die Stativbeine werden einfach nur gesteckt, sodass ein lästiges Abschrauben entfällt. Für jedes Stativbein gibt es zwei Löcher, eines für den Transport, bei der die Stativbeine platzsparend untergebracht sind, und eines für den Einsatz als Stativ.

Ministative wie das Novoflex Microstativ sind eine zuverlässige Geheimwaffe für verwacklungsfreie Aufnahmen. Durch ihre Größe finden sie überall einen Platz.
Foto: Thomas Bergbold

Auf dem Micropod ist der Kugelneiger-Ball 19N montiert, ein kleiner Kugelkopf mit einem 1/4" Kameragewinde. Die Kamera kann man hiermit direkt montieren oder alternativ eine Wechselbasis montieren. Wir haben im Test zum Beispiel die sehr kompakte Q=MOUNT Mini eingesetzt. Kompatibel zum Arca-Swiss-Schwalbenschwanzsystem, lassen sich hier viele Wechselplatten einsetzen. Oder auch direkt den iPhone-Halter ST-03 von Ulanzi.

Empfehlung

Das Microstativ ist mit seinem Preis von 45 Euro sicher kein günstiges Vergnügen. Die Qualität, die man dafür aber bekommt, ist erstklassig und garantiert viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte Freude. Der Kugelkopf hat eine sehr schön laufende Kugel und bei einer Tragkraft von 3 kg kann man auch mal eine schwere Spiegelreflexkamera montieren.

Die kleinen Beine lassen sich für den Transport umstecken. Die robuste Metallkonstruktion ist langlebig und ausbaubar. Zum Beispiel mit einer Wechselbasis, wie hier der sehr kleinen und leichten Q=Mount mini.
Foto: Thomas Bergbold

Das Microstativ ist mit 145 g sehr leicht und hat eine Arbeitshöhe von 120 mm. Wer den Kugelkopf nicht benötigt, bekommt den Micropod auch einzeln für knapp 27 Euro.

Schwebestative

Freefly Movi

Der erste Blick auf den Movi offenbart schon seine Einzigartigkeit. Während alle Mitbewerber auf einen Griff in Form einer Stange setzten, auf dessen Spitze die Ausgleichsarme montiert sind, hat Freefly das Gimbal komplett neu gedacht.

Der Griff an der Seite hat so einige Vorteile. Zum einen wackelt man nicht so schnell, da das Gewicht näher an dem Armen liegt und man kann einfach mit der rechten Hand das Gimbal stabilisieren. Auf diese Weise bekommt man bessere Schwenks zu Stande. Ein anderer Vorteil ist total banal, man kann den Movi einfach hinstellen und benötigt kein extra Stativ. Automatisierte Schwenks mit Zeitlupe oder Zeitraffer sind so einfach möglich. Und so ganz nebenbei, ist der Einsatz einfach auf den Boden gestellt perfekt für spannende Blickwinkel. Natürlich kann man auch ein Stativ nutzen, ein entsprechendes Gewinde ist vorhanden. Der letzte Vorteil ist die dadurch entstehende Fototaschen freundliche Bauweise.

Freefly hat mit dem Movi ein Gimbal konstruiert, das komplett anders ist als andere Gimbals. Diese Einzigartigkeit zeigt sich auch positiv im Test.
Foto: Thomas Bergbold

Wer schon mit einem Gimbal gefilmt hat, wird eines schmerzlich vermisst haben: Die Möglichkeit, ein Mikrophon zu nutzen. Ein Film ohne einen guten Ton, das ist kein guter Film.

Das Movi gehört zu den seltenen Gimbals, bei denen man ein Mikrophon nutzen kann. Dank der besonderen Konstruktion ist der Lightning-Anschluss des iPhone frei zugänglich. Damit man das Mikrophon auch am Movi befestigen kann, gibt es als Zubehör für 34,99 Euro das Hoodie Accessory Mount. Auf dem Handgriff montiert, kann auf der Schraube das Mikrophon befestigt werden. Wer das Mikrophon nicht direkt festschrauben möchte, kann auch einen Blitzschuh montieren und das Mikrophon darauf fixieren.

Wie sich das für ein professionelles Produkt gehört, gibt es einiges an Zubehör. Das praktischste Zubehör ist das Hoodie Accessory Mount um ein Mikrophon zu befestigen.
Foto: Thomas Bergbold

Durch die breite Klemme ist es nicht nur für kleine, sondern auch für große iPhones geeignet. Gerade Filmer die gerne draußen in der Natur unterwegs sind, schützen ihr iPhone auch gerne mit einer Schutzhülle. Die Klemme ist so gestaltet, dass sie auch mit den meisten Schutzhüllen klarkommt.

Geladen wird der Movi über einen modernen USB-C Anschluss. Das bietet nicht nur die Möglichkeit einer Schnellladung, sondern auch den Einsatz von mobilen Akkus.

Immer beliebter und vor allem besser werden Zusatzlinsen wie die Wolffilms Anamorphic Lens. Ein Gimbal hat hier normalerweise Problem mit dem zusätzlichen Gewicht klar zu kommen. Aber auch hierfür hat Freefly eine Lösung parat, ein Set an Gegengewichten. Die Gewichte werden zum Ausgleich an einem der Ausgleichsarmen befestigt.

Steuerung mit der App

Die Movi App ist sehr einfach und übersichtlich gehalten, keine überfrachteten Menüs oder viele Funktionen stören einen. Direkt auf dem Hauptbildschirm hat man beispielsweise einen Zugriff auf die Bildrate von 25 bis 240 fps und der Auflösungswahl zwischen 1080 und 4K. Wer mehr möchte oder auch Einfluss auf den Codec (Kompressionsqualität) haben möchte, der kann auch zur speziellen App Filmic Pro greifen. Filmic Pro unterstützt den Movi direkt, so dass man auch alle Tasten am Handgriff nutzen kann.

Über die Tasten am Handgriff lässt sich beispielsweise die Belichtung steuern, zwischen Front- und Backkamera umschalten, den Fokus sperren und natürlich die Filmaufnahme starten.

Sehr übersichtlich gehalten ist die Movi App. Wichtige Funktionen wie die Auflösung und Bildrate hat man im direkten Zugriff.

Das Filmen ist aber nicht die einzige Aufgabe der App. Es lässt sich hierüber den Movi in speziellen Modi nutzen. Der Standard Modus ist der Majestic Modus, in dem der Movi die Bewegungen des Filmers ausgleicht und ihr folgt. Das ist der normale Modus.

Beim Echo Modus legt man zwei Punkte für einen automatischen Schwenk fest. Der dritte Modus Timelapse funktioniert genauso wie Echo, nur das hier ein Zeitraffervideo zwischen den zwei Punkten gemacht wird.

Der Movilapse Modus ist etwas ganz Besonderes. Hier läuft man während der Aufzeichnung und die App zeichnet ein Zeitraffer Video auf. Der Orbit Modus ist ideal, wenn man sich um ein Objekt herum bewegt und der letzte Modus Barell roll ist für Videos bei denen sich das Video einmal komplett über den Kopf drehen soll. Super für Überblendungen.

Neben dem normalen Majestic Modus, hat die Movi App noch einige Spezialitäten auf Lager. Zum Beispiel für Zeitrafferaufnahmen oder automatische Schwenks

Das Schöne ist, dass Freefly sehr einfach gemachte Tutorial-Videos anbietet, in denen man sehr gut die Modi erklärt bekommt.

Empfehlung

Das Movi hat nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, die es ganz besonders interessant machen. Da ist zum einen die Position des Handgriffs an der Seite, die ruhigere Kamerabewegungen ermöglichen. Dann der frei zugängliche Lightning-Anschluss, zum Beispiel für ein Mikrophon. Das Hoodie Accessory Mount zur Befestigung des Mikrophons darf dann als Zubehör natürlich nicht fehlen. Weiter geht es mit dem optionalen Gegengewicht um schwere Objektive wie die Anamorphic Lens von Wolffilms verwenden zu können. Und last-but-not lease die große Auflagefläche, womit man das Movi auch ohne Stativ einfach zum Filmen hinstellen kann.

Alles in allem ist das Movi eine sehr durchdachte Konstruktion, die es zum derzeit besten Smartphone Gimbal auf dem Markt machen. Bei allem Lob gibt es aber auch Kritik, so ist die Movi App noch nicht ganz ausgereift und bleibt gelegentlich hängen. Dann hilft es nur das Movi komplett auszuschalten und die App hart zu beenden. Wer mit der App Filmic Pro filmt, kennt diese Probleme nicht. (Macwelt)