Fachleute aus Forschung, Consulting und Praxis an einem Tisch: Count-Symposium über OSI-lmplementierung

04.12.1987

GENF (pi) - Zum Thema OSI-Implementierung hält die Count e.V. am 3. und 4. Dezember 1987 ein öffentliches Fachsymposium ab. Neben Experten von Verbänden und Universitäten kommen bei dieser Tagung in Leinfelden bei Stuttgart auch Anwender zum Zuge.

In insgesamt 14 Referaten werden die Themenkreise "Stand der Normung", Nutzungsmöglichkeiten der offenen Kommunikation", "OSI und Hersteller" und "Message-Handling-Systeme" abgehandelt. Den Auftakt bildet ein Vortrag des stellvertretenden Obmanns des DIN/NI 21 und Leiters der Fachgruppe "Konstruktion von Kommunikationssystemen" im Geschäftsbereich Kommunikationssysteme der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), Heinz-Jürgen Burkhardt, über den Stand der Normung offener Systeme und die begleitenden Aktivitäten zu ihrer Realisierung. Anschließend wird Professor Reinhard Posch, Technische Universität Graz, Stellung nehmen zur Entwicklung der Standardisierungen auf der OSI-Ebene 7 mit besonderer Berücksichtigung von FTAM und Virtual Terminal. Das nächste Referat ist der Implementierung von internationalen Normen auf dem Gebiet der Datensicherheit in offenen Netzen gewidmet.

Aus Anwenderkreisen spricht zunächst Netzwerkplaner Bernd Falke von der BEB Erdgas und Erdöl GmbH aus Hannover. Sein Augenmerk gilt der Frage nach einer OSI-Migration aus Benutzersicht beziehungsweise dem Konflikt zwischen Herstellerarchitekturen und OSI-Implementierungen in der Praxis. Falke schildert die Problematik vor dem Hintergrund der in seinem Unternehmen eingesetzten Netzwerke (SNA, Decnet, Hyperchannel). Systemberater Herbert Möller aus Hamburg wird am Beispiel der Anwendung "Remote-Business Consulting" der Deugerd/Shell die Realisierung eines offenen Kommunikationssystems auf OSI-Basis darstellen sowie demonstrieren. Die weiteren Vorträge dieses Tages setzen sich mit Telekom-Anlagen und der Realisierung von Netzwerklösungen mit TCP/IP auseinander.

Am zweiten Tag des Symposiums wird die Implementierung von OSI durch maßgebende Hersteller wie IBM und Digital Equipment beleuchtet. Gleichzeitig geht es um die Konkurrenz und das Zusammenspiel von OSI-Normen und bereits bestehenden marktbeherrschenden Netzwerk-Standards wie SNA und DNA (Digital Network Architecture). In diesem Zusammenhang werden auch die Programmpakete der IBM für OSI-Protokolle in 370-Systemen in ihrer Funktionalität dem OSI-Modell gegenübergestellt und ihr Zusammenwirken erläutert.

Eingeplant ist des weiteren ein Referat über CIM und dieses Konzept mitbestimmende Standards oder Komponenten wie MAP, TOP und LAN. Dabei kommt auch die vorläufige MAP-Version 3.0 zur Sprache. Den Abschluß des Symposiums bilden mehrere Beiträge zum Thema Message-Handling mit X.400.