Virenwächter

F-Secure Internet Security 2011 im Test

04.08.2011 von Frank Ziemann
Der Antivirushersteller F-Secure behauptet mit Version 2011 der Schutz-Software F-Secure Internet Security seinen Platz inmitten der Konkurrenz. Ein erster Test bescheinigt F-Secure eine überdurchschnittlich gute Schutzwirkung.

Bei dem Schutzpaket F-Secure Internet Security 2011 hat sich der finnische Antivirushersteller mehr Bedienkomfort auf die Fahne geschrieben. F-Secure folgt dem Trend zu eher unauffällig im Hintergrund arbeitenden Schutzlösungen. Das Testinstitut AV-Test aus Magdeburg hat die Version auf den Prüfstand gestellt.

Der standardisierte Test ist unter Windows XP SP3 und Windows 7 (32 und 64 Bit) mit aktiver Internet-Verbindung durchgeführt worden. Der erste Prüfpunkt ist stets die aktuelle Wildlist-Sammlung mit derzeit 4.922 verbreiteten Schädlingen. Hier sollte jedes Antivirusprogramm alle schädlichen Dateien erkennen. F-Secure erreicht die geforderten 100 Prozent sowohl mit dem speicherresidenten Virenwächter als auch beim manuellen Scan.

Über 517.000 Schädlinge aller Art stellen beim zweiten Prüfpunkt höhere Anforderungen an einen Virenscanner und seine Signaturen. F-Secure Internet Security 2011 (FIS 2011) hat knapp 516.000 Malware-Dateien entdeckt und damit eine sehr gute Erkennungsrate von 99,63 Prozent erzielt. Bei der Gegenprobe mit 250.000 harmlosen Dateien ist kein Fehlalarm aufgetreten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (ph)

Real-World-Test und Desinfektion

F-Secure Internet Security 2011

Der noch recht neue Real-World-Test bildet die gesamte Infektionskette typischer Internet-Schädlinge im Testlabor nach. Schutzprogramme können so alle Register ziehen und Malware-Angriffe mit URL-Filtern, klassischen Signaturen, heuristischen Methoden, Verhaltensanalyse oder Cloud-Abfragen abwehren.

F-Secure Internet Security 2011 hat diesen Test mit Bravour bestanden. FIS 2011 hat alle 25 Malware-Angriffe erkannt und blockiert. Diese Leistung liegt weit über dem Durchschnitt der etwa 20 im August von AV-Test überprüften Schutzlösungen. Dieser Durchschnitt beträgt lediglich 76 Prozent.

Die Reinigung eines bereits infizierten Rechners erfordert, dass eine Antivirus-Software nicht nur schädliche Dateien erkennt sondern auch aktive Malware-Komponenten sowie Registry-Einträge wieder entfernen kann. FIS 2011 ist dies immerhin in 21 von 25 Fällen gelungen. Bei vier Schädlingen sind sowohl aktive Komponenten als auch Registry-Einträge zurück geblieben, sodass der Rechner weiterhin infiziert war.

Rootkits und Geschwindigkeit

FIS 2011 Statusfenster

Rootkits graben sich tief ins System ein und verbiegen Aufrufe von Systemroutinen, um sich zu tarnen. FIS 2011 hat im Test 21 von 25 aktiven Rootkits erkannt. Es konnte jedoch nur 14 rückstandsfrei entfernen, in den übrigen Fällen sind umgeleitete Systemaufrufe, eingeschleuste Dienste und manipulierte Registry-Einträge verblieben. Zudem ist es in zwei Fällen zu Systemabstürzen gekommen, bei einem davon ist das System in einen unbenutzbaren Zustand versetzt worden.

Die Scan-Geschwindigkeit ist wie schon in früheren Versionen ein Schwachpunkt bei F-Secure. Der Rechner wird merklich ausgebremst. Nach der Installation von FIS 2011 ist ein kompletter Scan der gesamten Festplatten zu empfehlen. Nachfolgende Scan-Durchläufe werden durch Datei-Caching deutlich beschleunigt, da unveränderte Dateien nicht erneut geprüft werden.

F-Secure Internet Security 2011 ist ab 29,95 Euro (Ein-Jahres-Lizenz für einen PC) erhältlich. Lizenzen für drei und fünf Rechner sowie für zwei oder drei Jahre sind ebenfalls im Angebot. F-Secure Antivirus 2011 gibt es ab 14,95 Euro (ein PC, 12 Monate). Beide Produkte unterstützen Windows XP ab SP2 sowie die 32- und 64-Bit-Versionen von Windows 7 und Vista.

(PC-Welt)