Unternehmensporträt Softengine

ERP-Unternehmer auf Erfolgskurs

08.02.2006 von Heide Witte
Das Pfälzer Softwarehaus Softengine hat sich im Mittelstand einen Namen als Anbieter von kaufmännischer Software gemacht. Damit die "Büroware" erfolgreich bleibt, lassen sich die Macher einiges einfallen.

"Man lockt mit dem Angebot einer reinen Warenwirtschaft heute keinen mehr hinterm Ofen vor." Da müsse es schon ein bisschen mehr sein, meinen die Macher von Softengine, Matthias Neumer und Dirk Winter. Sie gründeten 1993 das Unternehmen mit Sitz in Hauenstein in der Pfalz und sind auch heute noch als Geschäftsführer tätig.

Dirk Winter (links) und Matthias Neumer sind die Gründer und Geschäftsführer von Softengine. Seit 1995 liefert das Unternehmen ERP-Software für den Mittelstand.

Die 35 und 39 Jahre alten Unternehmer brachten 1995 die erste Windows-Version ihrer Warenwirtschaftssoftware Büroware für kleine und mittelständische Unternehmen auf den Markt. 1997 eröffnete Softengine dann eine Niederlassung in Wien. In diesem Jahr zieht es die Unternehmer, "die aus der ERP-Ecke kommen", in die Schweiz. Bilanz bisher: Derzeit setzen rund 6500 Unternehmen im deutschsprachigen Raum, darunter der Fußballverein Stuttgarter Kickers und die Schokoladen-Fabrik Wawi, die Büroware ein.

Das Paket hat als Zielgruppe Firmen mit bis zu 200 Anwendern. Es beinhaltet in der Basis-Version "Büroware basic" für ein bis zehn Nutzer die Module Warenwirtschaft, Finanzbuchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie Verkaufsförderung in einem kostengünstigen Business Pack All in One. Der Funktionsumfang lässt sich dann mit den Medium- und Premium-Varianten erweitern. Die Besonderheit dabei: Die Anwender müssen kein neues Paket kaufen, sondern können mit Lizenzschlüsseln die weiteren Features einfach freischalten.

Softengine GmbH

Sitz des Unternehmens: Alte Bundesstraße 10/16, 76846 Hauenstein

Gründung des Unternehmen: 1993

Mitarbeiter: ca. 50

Geschäftsführer: Matthias Neumer und Dirk Winter

Kernprodukt: Büroware mit Zusatzmodulen und Branchenlösungen

Kernzielgruppe: mittelständische Unternehmen

Stetige Expansion

Die Preispolitik: Die Büroware ist ab rund 1600 Euro erhältlich. Ab der Medium-Version ist ein Wartungsvertrag enthalten, der die automatische Lieferung von Updates beinhaltet. Vertrieben werden die Softengine-Produkte ausschließlich indirekt über inzwischen rund 250 Partner in Deutschland und Österreich. Dieser Vertriebskanal konnte zwischen 2004 und 2005 deutlich ausgebaut werden. "Innerhalb eines Jahres kamen rund 100 neue Partner hinzu", so Neumer.

Das Wachstumskonzept beinhaltete auch die Expansion in die Neuen Bundesländer. So übernahm das Pfälzer Softwarehaus zu Beginn vergangenen Jahres den ehemaligen ERP-Hersteller Eurokaufmann mit Sitz in Chemnitz. In der sächsischen Filiale sind nun fünf Mitarbeiter tätig. Eurokaufmann selbst wird nicht weiterentwickelt. Vielmehr bietet man den entsprechenden Anwendern ein Umsteigerpaket an.

Auch intern sei die Mitarbeiterzahl gewachsen. "Wir haben mit einer Hand voll Leuten angefangen, heute sind mehr als 50 Menschen in der Softengine-Zentrale in Hauenstein beschäftigt", so Neumer. Am deutlichsten zeigt sich der Erfolg an den gestiegenen Umsatzzahlen: Erwirtschaftete Softengine in 2003 einen Umsatz von zehn Millionen Euro, so waren es 2004 schon 12,5 Millionen. Für 2005 wird mit einem Umsatz von 13,5 Millionen gerechnet.

Mit Branchenlösungen wachsen

Um im Bereich der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware für den Mittelstand den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern, lässt sich Softengine einiges einfallen. Beispielsweise schaltet das Unternehmen nun auch Fernsehwerbung. "Zu sehen sind wir in n-tv, wir sponsern ein Magazin zur Fußball-Weltmeisterschaft."

Auch der Ausbau von Branchenlösungen verspricht Wachstumspotenzial. Das Unternehmen offeriert dazu seinen Partnern Entwicklungs-Tools, die damit beispielsweise für die Bereiche Touristik, Textil und Medizin spezielle Lösungen zusammenstellen.

Direktvertrieb bei Gotomaxx

Weiteres Wachstumspotenzial ergibt sich aus dem Verkauf der Gotomaxx-Produkte. Die Firma Gotomaxx wurde 1997 als eigene GmbH unter dem Softengine-Dach gegründet und offeriert den PDF-Konverter PDF-Mailer sowie verschiedene Archivierungsprodukte. Der Vertrieb von PDF-Mailer erfolgt direkt, "über Distributoren, online und über andere Software-Hersteller als Add-on".

Zum Ausdruck kommt das erfolgreiche Unternehmenswachstum der Südpfälzer auch rein räumlich auf der CeBIT in Hannover. Denn Softengine hat buchstäblich aufgestockt: Erstmalig präsentiert man sich hier mit einem zweietagigen Messestand in Halle 6, Stand C15. (he) n