Open-Source- und Linux-Rückblick in KW 48

Entwickler-Notebook von Dell

03.12.2012 von Jürgen Donauer
Canonical und Dell haben zusammen ein interessantes Notebook mit Ubuntu vorinstalliert auf den Markt gebracht. In erster Linie richtet sich das Gerät an Entwickler.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in der Kalenderwoche 48. Matthew Garret hat shim für andere Distributionen zur Verfügung gestellt. Die Linux Foundation sieht keinen Grund, sich wegen der Windows-8-Sperre auf ARM Sorgen zu machen. Nach etlichen Verzögerungen gibt es nun eine Beta-Version von Fedora 18 "Spherical Cow". Es gibt eine neue Version von TAILS - der Distribution, die sich um die Privatsphäre im Internet kümmert.

Open-Source- und Linux-Rückblick in KW 48
Entwickler-Notebook
Dell und Canonical haben ein schickes Gerät mit Ubuntu 12.04 LTS vorinstalliert ausgegeben.
Derzeit nicht in Europa
Das Gerät kostet 1449 US-Dollar.
Fedora 18 Beta
Installieren oder ausprobieren.
GNOME 3.6
Die Standard-Desktop-Umgebung in Fedora.
TAILS
Das Linux-Betriebssystem zum Schutz der Privatsphäre bringt auch einen XP-Tarnmodus mit sich.

Entwickler-Notebook von Dell: XPS 13

Canoical hat zusammen mit Dell ein schickes, leichtes und gut ausgerüstetes Notebook auf den Markt gebracht. Das Gerät richtet sich in erster Linie an Entwickler.

Mit dem XPS 13 und Ubuntu können Sie Microclouds auf dem lokalen Gerät erschaffen und diese dann mittels Juju in die Cloud ausliefern.

Das Gerät bringt eine i7-CPU, acht Gbyte RAM, ein 256 Gbyte Solid State Drive und einen 13"-Bildschirm mit sich. Das XPS 13 wiegt 1,35 Kilogramm und es gibt ein Jahr Vorort-Service. Kostenpunkt für das Notebook ist zirka 1115 Euro. Derzeit wird es allerdings nur in Kanada und Amerika ausgeliefert.

Secure Boot Bootloader: shim

Damit sich Linux auf Windows-8-zertifizierten Notebooks installieren lässt, muss man die Distribution ebenfalls signieren. Um es den kleineren Distributionen einfacher zu machen, können diese shim benutzen und mit diesem Bootloader die Distribution der Wahl starten.

In seinem Blog hat Garret nun verlauten lassen, dass es eine signierte Version von shim gibt. Wer Fragen dazu hat, möchte sich laut eigener Aussage nicht an Red hat, sondern an ihn direkt wenden. Der Entwickler arbeitet seit 1. Dezember 2012 offiziell nicht mehr für Red Hat.

Alternativ könnte man UEFI Secure Boot deaktivieren. Diese Funktion muss aber vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden. Ein Nachteil an dieser Variante ist, dass dann kein Dual-Boot, wie man es bisher kannte, möglich ist.

Windows 8 und ARM ist unbedeutend

ARM-Geräte, die Windows 8 installiert haben, dürfen Secure Boot nicht deaktivieren können. James Bottomley von der Linux Foundation sieht aber keinen Grund zur Sorge.

Microsoft spiele im ARM-Sektor derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem seien auch Apple-Geräte gesperrt und nur Microsoft dafür anzugreifen sei nicht verhältnismäßig. Auch Android-Hersteller würden Geräte sperren. Allerdings öffnen sich hier immer mehr Tablet- und Smartphone-Macher. Weiterhin sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Windows-Geräte gerooted würden.

Nie mehr etwas verpassen!

Abonieren Sie unseren kostenlosen Open-Source-Newsletter!

Jetzt bestellen!

Auf dem Desktop-Sektor ist die Sache anders. Jeder Hersteller möchte gerne eine Zertifizierung für Windows 8 bekommen und deswegen könne man hier den Markt diktieren. Im ARM-Sektor habe Microsoft diese Macht derzeit nicht.

Fedora 18 Beta "Spherical Cow"

Wegen anhaltender Probleme mussten die Fedora-Entwickler die Beta-Version mehrere Male verschieben. Somit verzögert sich auch die Ausgabe der finalen Version bis Januar 2013.

In dieser Beta-Version haben Anwender erstmalig Zugriff auf MATE als Desktop-Umgebung. Weiterhin können Anwender GNOME 3.6, KDE, Xfce oder Sugar einsetzen.

Das Betriebssystem bringt neue "Storage System Management CLI"-Werkzeuge mit sich. Damit können Administratoren mit nur einem Tool mehrere Speichertechnologien verwalten. Unter anderem LVM, Btrfs und RAID (md). Sie finden weitere Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung. Weiterhin haben die Entwickler eine Marschroute für Fedora 19 "Schrödinger’s Cat" zur Verfügung gestellt. Die finale Version soll am 21. Mai 2013 debütieren.

TAILS 0.15

Das The Amnesic Incognito Live System (TAILS) leitet sämtliche Verbindungen ins Internet durch TOR (The Onion Router). In der neuesten Version können Sie nun Bookmarks im Browser speichern. Weiterhin untersützt das Betriebssystem obfsproxy Bridges. Das sind spezielle Knoten im TOR-Netzwerk, die nicht öffentlich aufgeführt sind. Somit ist es schwerer für den Internet-Provider zu erkennen, ob Sie TOR benutzen oder nicht.

Die Entwickler empfehlen, so schnell wie möglich auf die neueste Version zu setzen. Sie finden weitere Informationen im Changelog. Das neueste ISO-Abbild gibt es bei tails.boum.org.

GNOME-Entwickler gehen Kompromiss bei Erweiterungen ein

Die GNOME-Entwickler standen für weggefallene Funktionen immer wieder in der Kritik. Unter extensions.gnome.org gibt es Erweiterungen, die wieder einen Hauch von GNOME2 auf den Desktop zaubern. Dazu gehören zum Beispiel Taskleisten und die Möglichkeit, Fenster zu minimieren.

Das Problem ist aber, dass diese Erweiterungen oft zunächst auf die aktuelle GNOME-Version portiert werden müssen und das kann etwas dauern. Aus diesem Grund haben sich die GNOME-Entwickler entschlossen, eine kleine aber feine Auswahl an Erweiterungen selbst zu pflegen und diese immer mit der neuesten GNOME-Version auszugeben.

Wie man Anwendern den klassischen Modus zur Verfügung stellen möchte, ist derzeit noch nicht geklärt. Die Tendenz geht zu einem Schalter im GNOME-Tweak-Tool.

Mageia 1 EOL

In einer sehr knappen Mitteilung ist das Lebensende von Mageia 1 angekündigt worden. Ab sofort gibt es für diese Distribution keine Sicherheits-Updates oder Fehler-Korrekturen mehr. Anwender sind angehalten, auf Mageia 2 zu aktualisieren. Sie können das Online machen und finden hier Tipps und Hinweise. (ph)

KVM-Workshop für Ubuntu
Das Hauptfenster des Virtual Machine Managers.
Der Virtual Machine Manager mit drei gleichzeitig laufenden virtuellen Maschinen.
Netzwerkverbindung via SSH zu einem entferten KVM-Host herstellen.
Schritt 1 im Assistent zum Einrichten neuer virtueller Maschinen:
Name und Installationsquelle angeben.
Schritt 2:
ISO-Datei auswählen, Betriebssystemtyp einstellen.
Schritt 3:
Speicher und Anzahl der CPU-Cores festlegen.
Schritt 4:
Größer der virtuellen Festplatte festlegen.
Schritt 5:
Netzwerkeinstellungen.
Ubuntu als virtuelle Maschine installieren.
Hardware-Einstellungen der virtuellen Maschine.
Verwaltung der virtuellen Datenträger
Einen neuen virtuellen Datenträger im QCOW2-Format einrichten.
Windows 7 als virtuelle Maschine installieren.
Installation der virtio-Treiber unter Windows.