Oracle OpenWorld 2016

Ellison wettert gegen Cloud-Datenbanken von AWS

22.09.2016 von Martin Bayer
Lawrence Ellison ließ auf der Kundenkonferenz OpenWorld kein gutes Haar an dem Cloud-Datenbankangebot von AWS - langsam, veraltet, proprietär, schimpfte der Oracle-Gründer. Insgesamt zeigt die lautstarke Kritik jedoch die wachsende Nervosität der Oracle-Führung. Im Geschäft mit Cloud-Infrastrukturservices ist AWS derzeit das Maß der Dinge.

Oracle-Gründer Lawrence Ellison hat auf der OpenWorld zu einem zweiten Rundumschlag gegen den Cloud-Konkurrenten Amazon Web Services (AWS) ausgeholt. Zum Auftakt der Kundenkonferenz, die vom 18. bis zum 22. September in San Francisco stattfindet, hatte der mittlerweile 72-jährige Manager getönt, dass der Vorsprung von AWS Vergangenheit sei und Amazon sich künftig mit einem ernsthaften Konkurrenten auseinandersetzen müsse - nämlich Oracle. In seiner zweiten Keynote nahm sich Ellison nun die Datenbank-Angebote von AWS zur Brust.

"Die neuen Technologien von Oracle sind die Zukunft von Cloud-Datenbanken und -Infrastrukturen", dozierte Ellison. "Amazon liegt hier in allen relevanten Bereichen um Jahrzehnte zurück. Zudem sind die Amazon-Systeme in sich geschlossener als alte Großrechner." Oracles Executive Chairman und Chief Technology Officer (CTO) präsentierte Benchmarks, wonach der Database-as-a-Service (DBaaS) von Oracle Workloads bis zu 105-mal schneller verarbeiten könne als der von Amazon. Beim Online Transaction Processing (OLTP) sei der Oracle Service bis zu 35-mal und bei Mixed-Workloads sogar über 1000-mal schneller.

Oracle-Datenbanken passen nicht in AWS - sagt Ellison

Amazon Web Services (AWS) seien zudem nicht für den Betrieb von Oracle-Datenbanken optimiert, führte Ellison aus und schimpfte weiter, AWS sei nicht einmal für deren eigene Datenbanken optimiert. Daher arbeite eine Oracle Datenbank, die in der Oracle Cloud betrieben wird, bis zu 24-mal schneller, als wenn sie auf der Infrastruktur von Amazon Web Services läuft.

Cloud-Giganten: Oracle Cloud Platform
Oracle Cloud-Service Portfolio
Oracle versucht sowohl in der Höhe als auch in der Breite seinen Kunden eine Service-Auswahl zu bieten.
Oracle Enterprise Cloud Manager
Der Oracle Enterprise Manager Cloud Control liefert Administratoren einen Überblick über ihre Infrastrukturlandschaft.
Oracle IaaS
Oracles IaaS-Angebot setzt konsequent auf Compute, Storage, Network und Security.
Oracle Deployment
Oracle möchte seinen Kunden die Wahl über das für sie passende Cloud-Modell bieten.
Oracle Integrated Cloud
Mit der Integrated Cloud versucht Oracle, sein Cloud-Service-Portfolio zu integrieren.
Oracle PaaS
Oracle interpretiert seinen PaaS anders als der Mitbewerb und bietet über eine Programmierumgebung weitere Lösungen, etwa für die Zusammenarbeit.

Details, wie diese Benchmark-Ergebnisse zustande kamen, wollte Ellison indes nicht verraten, genausoweng wie Einzelheiten über die verwendete Hardware. Nicht bekannt ist ferner, inwieweit die getesteten Workloads speziell auf die Features von Oracle-Datenbanken hin getunt wurden. Es gibt also durchaus Raum, wie diese Benchmarks interpretiert werden können.

Der ehemalige Oracle-CEO kritisierte ferner, dass Amazons Databases nicht mit Anwendungen bestehender Unternehmens-Datenbanken wie Oracle, DB2 von IBM, Microsofts SQL Server und Teradata kompatibel seien. Damit seien Unternehmen beim Umstieg auf AWS gezwungen, ihre in der Vergangenheit getätigten On-Premise-Investments in den Wind zu schreiben. Darüber hinaus liefen AWS Database-Services wie Aurora, Redshift und DynamoDB ausschließlich auf der AWS-Coud-Infrastruktur. "Amazon bietet keine Wahmöglichkeiten", monierte Ellison. Wer einmal auf AWS gewechselt sei, komme nicht mehr heraus. "Wenn sie die Preise erhöhen, müssen die Kunden ihr Scheckheft zücken."

Bei der Oracle-Führung liegen die Nerven blank

Die Schärfe, mit der die Oracle-Führung AWS attackiert, deutet allerdings auch auf eine wachsende Nervosität in Reihen der Oracle-Führung hin. Schließlich führt Amazon den weltweiten Markt für Cloud-Infrastruktur-Services mit deutlichem Vorsprung an. Der Marktanteil von AWS liegt einer Analyse von Synergy Research zufolge bei 31 Prozent. Zu den Verfolgern zählen die Marktforscher Microsoft (elf Prozent), IBM (acht Prozent) und Google (fünf Prozent), aber nicht Oracle. Unterm Strich kontrollieren die vier führenden Anbieter deutlich mehr als die Hälfte des weltweiten Markts für Cloud-Infrastruktur-Dienste, lautet das Fazit von Synergy Research.

"Amazon und die anderen drei großen Anbieter haben sich in vielerlei Hinsicht von den übrigen Mitbewerbern abgesetzt und den Abstand weiter vergrößert", erläuterte John Dinsdale, Chief Analyst und Research Director bei Synergy Research. Die Branchenschwergewichte punkteten vor allem durch ihre globale Präsenz, Marketingmacht und die gewaltigen Investitionen in "Hyperscale Data Center". Zusammengerechnet konnten die "Big Four" ihre Cloud-Umsätze im zweiten Quartal 2016 um 68 Prozent steigern. Die nächsten 20 Verfolger kommen auf eine Rate von durchschnittlich 41 Prozent, die übrigen kleineren Provider nur auf 27 Prozent. Insgesamt ist der Markt für Cloud-Infrastruktur-Services im Quartal um 51 Prozent gewachsen.

Neues Datenbank-Release - für die Cloud

Ellison hat auf der OpenWorld außerdem Relaese 2 der Oracle-Datenbank 12c vorgestellt - zunächst nur für die Cloud. Ab sofort verfügbar sind die Exadata-Express-Cloud-Services für Start-up- sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Die Kosten beginnen bei 175 Dollar - "im ersten Monat", wie Ellison sagte. Im November sollen die Enterprise-Cloud-Services und im Dezember die Exadata-Cloud-Services mit Enterprise-Applikationen und höherer Performance und Verfügbarkeit folgen. Ellison zufolge bietet die Cloud-Datenbank alle erweiterten Optionen. Zudem sei sie zu 100 Prozent mit den On-Premise-Datenbankversionen kompatibel. Wie sich die Kosten der Exadata-Express-Cloud-Services in den Folgemonaten entwickelten, wollte Ellsion allerdings nicht verraten, genausowenig, wann die On-Premise-Version des neuen Datenbank-Release herauskommen soll.

Die Geschichte von Oracle
Eine Zeitreise durch die Oracle-Geschichte
Oracle ist das Werk von Ellison, und es passt zu dem ehrgeizigen und charismatischen Gründer, dass er sein Hobby, das Segeln, professionalisiert. Mit Erfolg: Das Team gewann 2013 den America´s Cup.
Oktober 2015: Erster Oracle-Sparc kommt heraus
Auf der Kundenkonferenz OpenWorld stellt Larry Ellison mit dem M7 die erste Sparc-CPU vor, die komplett unter der Ägide Oracles geplant und gebaut wurde. Mit speziell für den Prozessor entwickelten und tief in der Hardware verankerten Security-Funktionen will der Hersteller die Sicherheit von Anwendungen und Daten verbessern - vor allem in Cloud-Umgebungen.
Februar 2015: Neuer Deutschlandchef
Frank Obermeier wird neuer Country Leader von Oracle in Deutschland. Obermeier kommt von Hewlett-Packard und löst Jürgen Kunz ab, der künftig als Senior Vice President Northern Europe die Geschäfte von Oracle in Nordeuropa verantwortet.
September 2014: Ellisons Paukenschlag
Nach 37 Jahren an der Spitze von Oracle gab Larry Ellison überraschend seinen Rücktritt als Konzernchef bekannt. Gründe nannte der 70-jährige nicht, Ellison will aber weiterhin als CTO für das Unternehmen wirken. Die bisherigen Stellvertreter Mark Hurd und Safra Catz sollen als Doppelspitze das Ruder übernehmen. Zugleich kündigte Oracle Aktienrückkäufe über 13 Milliarden Dollar an.
2011: Investition ins Cloud Computing
Hat Larry Ellison seine Spürnase für Erfolgstechnologien verloren? Ende 2011 hatte Oracle zwar den Cloud-CRM-Anbieter RightNow Technologies für 1,5 Milliarden Dollar gekauft, doch im Vergleich zu agileren Wettbewerbern wie Salesforce hängt das Unternehmen aus Redwood Shores hinterher. <br/><br/>Die „Computerwoche“ schreibt: „Nachdem Gründer und CEO Lawrence "Larry" Ellison noch vor wenigen Jahren über die IT-Wolke gelästert hatte und das Ganze als schnell vorübergehenden Hype abgetan hatte, muss er heute sehen, dass er nicht den Anschluss verliert“. Konkurrent SAP hatte sich 2011 für 3,4 Milliarden Dollar den Cloud-HR-Anbieter Successfactors einverleibt. Oracle legte mit der Übernahme von Successfactors-Wettbewerber Taleo an für 1,9 Milliarden Dollar nach.
2010: Mark Hurd wechselt von HP zu Oracle
Nur einen Monat nach seinem unrühmlichen Ausscheiden als CEO bei Hewlett-Packard (HP) kommt Mark Hurd zu Oracle. Ellison hatte zuvor Hurds Rauswurf heftig kritisiert "Das war die dümmste Personalentscheidung, seitdem die Idioten im Apple- Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben." <br/><br/>In der Folge gab es einen erbitterten Streit zwischen den beiden Unternehmen, wobei es nur vordergründig um den Wechsel von Hurd ging: Oracle hatte die Unterstützung von Intels Itanium-Chips durch die eigene Software beendet und damit den Verkauf von HP-Server mit diesen Chips geschadet.
2009: Oracle kauft Sun Microsystems
Sun heißt jetzt Oracle. Der Datenbankspezialist hatte den Hardwarehersteller für 7,4 Milliarden Dollar eingekauft. Dabei ging es Ellison jedoch weniger um die etwas aus der Mode gekommene Hardware, sondern um die Software: Java und MySQL gehören jetzt Oracle.
2008: Übernahme von Bea Systems
Das Siebel On Demand CRM Release 15 kommt auf den Markt und Oracle kauft weiter ein, größter Brocken ist BEA Systems, ein Anbieter für Sercive-oriented Architecture, für 8,5 Milliarden Dollar. (Im Bild: Bea-CEO Alfred Chuang)
2007: Konsolidierung im BI-Markt
Der Markt für Business Intelligence ist auf Konsolidierungskurs, die großen Player werden geschluckt. Oracle macht im März den Anfang und kauft Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar. Im Oktober schlägt SAP bei BusinessObjects zu und IBM im November bei Cognos. Der Kampf mit Rivale SAP spitzt sich zu: Oracle reicht in den USA eine Klage gegen wegen Urheberrechtsverletzung ein. Der Vorwurf: SAP habe Diebstahl geistigen Eigentums in großem Stil begangen und unerlaubt von einer Kundenbetreuungs-Web-Site „Tausende Softwareprodukte“ sowie anderes vertrauliches Material heruntergeladen. Erst in 2010 ist klar: SAP muss Oracle 1,3 Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen.
2005: Siebel, die nächste Großakquisition
Kundenbeziehungs-Management wird immer wichtiger und Oracle schnappt sich den CRM-Marktführer Siebel Systems. Für rund 5,85 Milliarden Dollar wechseln Anfang 2006 die 5.500 Siebel-Mitarbeiter zu Oracle.
2004: Übernahme von Peoplesoft
Oracle übernimmt nach 18-monatigem erbitterten Widerstand Peoplesoft für 10,3 Milliarden Dollar und wird damit zum zweitgrößten Business-Software-Anbieter nach SAP. Erst 2003 hatte Peoplesoft den ERP-Hersteller J.D. Edwards für 1,7 Milliarden Dollar übernommen.
2000: Oracle entdeckt Linux
Die Open-Source-Bewegung nimmt Fahrt auf: “Im Jahr 2000 haben wir ein Linux-Engineering-Team gebildet. Dessen Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass Linux ein Betriebssystem wird, das sich für unsere Kunden im Rechenzentrum eignet”, erinnert sich Ed Screven, Chief Corporate Architect bei Oracle.
1998: Oracle Applications 11i
1998: Schon ein Jahr später geht der Hersteller in puncto Internet aufs Ganze: Oracle Applications 11i soll den Wandel von Client-Server- hin zu Internet-Computing einleiten, kurz darauf bekommt auch die Datenbank ein “i” für „Internet“ angehängt. “Wenn sich herausstellt, dass die Zukunft des Computings nicht im Internet liegt, sind wir erledigt. Aber wenn es die Zukunft ist, liegen wir goldrichtig“, sagte Ellison über die forsche Internet-Strategie von Oracle.
1997: Java kommt
1997 stellt Larry Ellison die neue Version Oracle8 der Datenbank vor, die mit dem Network-Computer (NC) arbeitet und die Daten an Thin-Clients liefert. Mit dem Application Server 4.0 stellt Oracle eine Lösung vor, die das Management von Business-Software zentralisiert und damit effizienter machen soll. Vor allem aber schlägt die Stunde der Programmiersprache Java. Der Hersteller kündigt mit Oracle Applications Release 10.7 NCA die weltweit erste Enterprise-Applications-Suite an, die auf offenen Standards basiert.
1995: Business Intelligence
1995 investiert der Datenbankriese in Business Intelligence und kauft die OLAP-Produktlinie (Express Server) von Information Resources Inc. für 100 Millionen Dollar. Außerdem beginnt das kalifornische Unternehmen nicht nur, seine Produkte über das Internet zu verteilen, sondern verkündet als einer der ersten Anbieter eine Internet-Strategie. Mit parallel queries lassen sich jetzt deutlich komplexere Datenbankabfragen gestalten.
1990: CFO Henley kommt an Bord
Nachdem sich bisher der Umsatz jedes Jahr verdoppelt hatte, geriet das Unternehmen 1990 das erste Mal in schwereres Fahrwasser. Oracle baute sein Management-Team um und ernannte Jeff Henley zum CFO. Henley brachte das Unternehmen wieder auf Spur und blieb bis 2004 CFO, danach wurde er Vorstandsvorsitzender. 1991 stellt Oracle eine Datenbank vor, die auf MPP (massively parallel processing) basiert und mit der sich deutlich schneller und billiger in Datenbeständen suchen lässt als mit dem Mainframe. 1993 kam Oracles Cooperative Development Environment (CDE) auf den Markt.
1989: Oracle zieht um
Neuer Firmensitz wird Redwood Shores. Ab jetzt unterstützt die Datenbank auch OLTP, Online Transaction Processing. Anders als zuvor bei der Batch-Verarbeitung ist die Echtzeit-Transaktionsverarbeitung Grundlage der modernen Geschäftsanwendungen, bei denen die Verarbeitung von Transaktionen direkt erfolgt. Zu sehen sind Bilder aus der Bauphase des Headquarters.
1987: Entwicklung von Applikationen
1987 beginnt Oracle, eigene Enterprise-Applikationen zu entwickeln, die auf der Datenbank basieren. In der Folge setzt der Datenbankhersteller jedoch auf Übernahmen im Bereich der Business-Software und konzentriert sich auf deren Adaption für die eigenen DBMS-Produkte. (Im Bild "Oracle Financials").
1986: Der Börsengang
Am 15. März 1986 ging Oracle an die Börse. 450 Leute arbeiten für den Datenbank-Hersteller. Auf dem Bild feiern unter anderem Ellison (Mitte) und Charles Phillips (damaliger Co-President, rechts) das 20-jährige Listing von Oracle an der Nasdaq.
1983: Die erste Datenbank
1982 benannte sich RSI nach seinem Produkt: Oracle. Ein Jahr später kam das neu in C programmierte Oracle V3 für Mainframes, Minicomputer und PCs auf den Markt. „Damals kamen die Datenbanken vom Hardware-Anbieter. Oracle bot als eines der ersten Unternehmen ein Datenbankmanagementsystem an, das auf unterschiedlichen Hardware-Plattformen und Betriebssystemen laufen konnte“, sagt Ken Jacobs, Vice President Product Strategy bei Oracle über die Anfänge. Als erstes DBMS unterstützt die Version 5.1 von 1986 verteilte Abfragen und läuft in Client-Server-Umgebungen.
1977: Das erste Büro
Das allererste Büro hatte viel Ähnlichkeit mit Bill Gates Garage. 1979 benannte sich das Unternehmen kurz in Relational Software Inc. (RSI) um, Firmensitz wurde Menlo Park, Kalifornien. Zu den ersten Projekten gehörte eine Oracle-Datenbank für die Wright-Patterson Air Force Base. “Wenn du innovativ bist, musst du darauf vorbereitet sein, dass alle dir sagen, du spinnst”, sollte Larry Ellison später sagen.
1977: Die Gründung
Im August 1977 gründen Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oates Software Development Laboratories (SDL). Ellison hatte sich zuvor durch eine theoretische Arbeit von Edgar F. Codd über relationale Datenbanken daran gemacht, ein zu IBMs System R Database kompatibles System zu schaffen. SDL schuf die allererste Version des Datenbanksystems Oracle. Auftraggeber: der Geheimdienst CIA. 1978 feiern die Gründer ihren ersten Firmengeburtstag. Von links nach rechts: Ed Oates, Bruce Scott, Bob Miner und Larry Ellison.

Darüber hinaus deuteten sich auf der Kundenkonferenz einige grundlegende Änderungen in Oracles Datenbank-Architektur an. In der übernächsten Version der Oracle Datenbank nach 2018 werde offenbar an der Realsierung von "Non - Volatile In - Memory" gearbeitet, berichtete Christian Trieb, Leiter der Datenbank Community bei der Deutschen Oracle Anwendergruppe (DOAG), von der OpenWorld. Dies habe aber grundlegende Datenbank-Architektur-Änderungen zur Folge. "Man darf gespannt sein, wie sich das darstellt und auswirken wird", so Trieb.

Datenbankmarkt in Bewegung

Spannend dürfte auch werden, wie sich der Datenbankmarkt insgesamt weiterentwickeln wird. Oracle als ehemaligem Marktführer bläst hier ein schärferer Wind entgegen. Gartner hatte in einer Analyse Ende vergangenen Jahres festgestellt, dass der Markt zunehmend in Bewegung gerät. Microsoft übernahm die Spitzenposition. Zudem nahm das Analystenhaus Amazon Web Services (AWS) in den Kreis der führenden Datenbankanbieter auf. Den etablierten Anbietern IBM, Microsoft und Oracle müsse das zu denken geben, hatte es damals geheißen. Zudem drängen weitere Anbieter gerade aus dem Cloud-Umfeld in das Geschäft. Beispielsweise hat erst kürzlich Google die zweite Generation seiner Cloud-Datenbank Google Cloud SQL vorgestellt.

Oracle habe dagegen derzeit keine gute Karten, so die Gartner-Analyse damals. Der Konzern habe im Cloud-Zeitalter zunehmend Schwierigkeiten, seine führende Position zu behaupten, hieß es. Die Kunden forderten flexiblere Lizensierungsmodelle, um die Vorteile von Cloud-Konzepten nutzen zu können. Eine wachsende Anzahl von Anwendern sei unzufrieden mit den "drakonischen" Pricing- und Auditing-Praktiken der Ellison-Company. Darüber hinaus fürchteten sie eine wachsende Herstellerabhängigkeit, wenn Appliance-Angebote ("Engineered Systems") wie Oracle Exadata oder SuperCluster eingesetzt würden.