CES

Elektronikshow brummt auch ohne echte Sensationen

12.01.2013
Die CES in Las Vegas meldet sich als einer der wichtigen Impulsgeber der Unterhaltungselektronik-Branche zurück.

Es pulsiert wieder in der Wüstenstadt. Die Messe wurde von den asiatischen Elektronikherstellern dominiert - allen voran Samsung . Der Eindruck entstand auch, weil sich die "Big Four" aus den USA - Apple, Amazon, Google und Facebook - nicht in Las Vegas blicken ließen. Und Microsoft-Chef Steve Ballmer tauchte nur für eine Stippvisite auf, obwohl das Microsoft-Tablet Surface und das neue Betriebssystem Windows 8 noch etwas mehr Werbung hätten gebrauchen können.

Nachdem vor zwei Jahren die Einführung von 3D nicht die gewünschten Absatz-Impulse liefern konnte, besinnen sie die TV-Gerätehersteller auf die beiden verlässlichen Erfolgskriterien zurück: Bildschirmgröße und Bilder in hoher Auflösung. Samsung protzte auf der CES mit einem 110 Zoll (279 Zentimeter) großen Display mit Ultra-HD-Auflösung mit bemerkenswert gestochen scharfen Bildern. Doch die Branche setzt nicht nur auf Riesen-TV und HD, sondern treibt auch die Umsetzung des Konzeptes einer vernetzten Welt voran.

CES 2013 in Las Vegas
Das Sony Xperia, das neue High-End-Gerät von Sony.
CES 2013 in Las Vegas
Trotz des relativ großen Displays von fünf Zoll liegt es noch immer gut in der Hand.
CES 2013 in Las Vegas
Ebenfalls neu von Sony: Das Xperia ZL von vorne ...
CES 2013 in Las Vegas
... und von der Seite.
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Das Sony Xperia Z ohne den neuen Energiesparmodus ...
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... und mit aktivierter Sparfunktion. Ein deutlicher Unterschied.
CES 2013 in Las Vegas
Ubuntu gibt es auf der CES 2013 auch auf einem Smartphone zu sehen.
CES 2013 in Las Vegas
Häufig genutzte Apps kann man von links hereinziehen.
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Das Hauptmenü mit häufig genutzten Apps.
CES 2013 in Las Vegas
Panasonic zeigt ein Tablet mit einer 4K-Auflösung.
CES 2013 in Las Vegas
... Zielgruppe für dieses Tablet sind Fotografen, Architekten oder Designer.
CES 2013 in Las Vegas
Eines der beherrschenden Themen sind 4K-Fernseher - also Sichtgeräte mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten oder mehr.
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Sony zeigt anschaulich den Unterschied zwischen Inhalten in 4K (links) und Full HD (rechts).
CES 2013 in Las Vegas
Die Demo in voller Ansicht.
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Sharp stellt den weltgrößten LED-TV zur Schau.
CES 2013 in Las Vegas
Deutlich praktikabler ist aber dieser Sharp Fernseher mit einer Diagonale von 60 Zoll.
CES 2013 in Las Vegas
Auch in der Seitenansicht trägt er nicht besonders auf.
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Toshiba demonstriert, wie sich Blu-Ray-Inhalte für 4K hochrechnen lassen.
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LG zeigt eine ganze Batterie an OLED-basierten Fernsehern.
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Die Farben des Gerätes sind tatsächlich sehr gut.
CES 2013 in Las Vegas
Ein weiterer Blick auf den OLED-TV-Baum.
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Der Fernseher in der Seitenansicht.
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Neben Fernsehern zeigt LG auch Monitore mit einer 21:9-Auflösung.
CES 2013 in Las Vegas
Der 60-Zoll-TV von Panasonic.
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Samsung zeigt unter anderem seine neuen Ultrabooks.
CES 2013 in Las Vegas
Eine Seltenheit: Windows-8-Pro-Tablets mit AMD-Chipsatz von Fujitsu.
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Auch AMD versucht sich an einem virtuellen Marktplatz.
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Trotz aller elektronischen Spielereien erfreuen sich auch diese Flipper-Automaten großer Beliebtheit.
CES 2013 in Las Vegas
Auch das Thema "Green IT" darf auf der CES nicht zu kurz kommen - hier etwa erklärt Samsung die Vorzüge seines Green Memory und seiner SSDs.
CES 2013 in Las Vegas
Parrot zeigt mehrere Drohnen, die gemeinsam Figuren fliegen.
CES 2013 in Las Vegas
Bosch zeigt neben Werkzeug auch Fahrzeugzubehör.
CES 2013 in Las Vegas
Spielerei oder Überwachungstool: Ein GPS-Tracker für Haustiere.
CES 2013 in Las Vegas
Auch Polaroid ist vertreten. Allerdings mit eher seltsamen Produkten wie diesem klobigen Android-Tablet für Kinder.
CES 2013 in Las Vegas
Die Pflanzenstecker kommunizieren die Bedürfnisse der Blumen, etwa ob sie zu viel oder zu wenig Wasser haben ...
CES 2013 in Las Vegas
Das geht wahlweise über Symbole oder die direkte Kommunikation mit dem Nutzer.
CES 2013 in Las Vegas
Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister präsentiert die neuen Motörheadphönes: Kopfhörer, die für Fans von Rock und Metal-Musik optimiert wurden.
CES 2013 in Las Vegas
Auch Fitnesshersteller wie Polar stellen Neuerungen vor, darunter zahlreiche Pulsuhren mit GPS und dem ANT+-Standard.

Dabei nehmen Smartphones und Tablet-Computer eine zentrale Rolle ein. Wie sich etwa Filme vom Handy auf den Fernseh-Bildschirm bringen lassen, präsentierten auf der CES zum Beispiel Panasonic und Samsung. Man verbindet das Smartphone einfach drahtlos mit dem Fernseher. Samsung bündelt die verschiedenen Medien in einem Smart-Hub, über das auch die mit dem Handy aufgenommenen Fotos und Filme sofort über das Netz auf den Fernsehbildschirm kommen.

Smartphones und Tablets sind vielfach der zweite Bildschirm und Steuerungseinheit für das multimediale Zuhause. Eine ganze Reihe verschiedener Tablets mit Microsofts neuem Windows 8, unter anderem von Acer und Lenovo, waren am Stand von Intel zu sehen. Neue "Convertibles" mit abnehmbarem Touch-Display lassen die Grenze zwischen Tablet und Notebook verschwimmen.

Etwas Bewegung kommt auch in ein Dauerthema der Elektronikmessen der vergangenen Jahre, nämlich in die Display-Technologie OLED. Die organischen Displays sind anders als LCD selbstleuchtend und brauchen keine zusätzlichen Lichtquellen. Die Displays können hauchdünn hergestellt werden und geben dazu noch deutlich brillantere und kontrastreichere Bilder wider.

In OLED-Wettstreit kündigte LG an, noch in diesem Monat mit einem ersten großen Fernseher auf den Markt zu kommen - und will damit Samsung ausstechen. Sony, einst ein Pionier in der Entwicklung, hatte sich zwischenzeitlich aus dem OLED-Rennen verabschiedet und kehrte auf der CES wieder auf die Bühne zurück. Sony-Präsdident Kazuo Hirai präsentierte den ersten 55 Zoll OLED-Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung (4k).

GM bietet bereits seine Auto-Informationsplattform OnStar an
Der Audi R18 e-tron quattro Rennwagen, der das berühmte Langestreckenrennen in Le Mans 2012 gewann
Hyundais Infotainment System Blue Link unterstützt neben zahlreichen anderen Funktionen auch Absperren und Öffnen des Autos über eine Smartphone-App
Chrysler führt auf seinem Stand das Onboard-Infotainment-System Uconnect vor
Mit zahlreichen Sensoren und Kameras ausgestatteter Lexus Prototyp
Mit zahlreichen Sensoren und Kameras ausgestatteter Lexus Prototyp
Mit zahlreichen Sensoren und Kameras ausgestatteter Lexus Prototyp
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES
Auto-Impressionen von der CES

Samsung zeigte den Prototypen eines leicht gewölbten OLED-Fernsehers, der zu Hause Kino-Feeling aufkommen lassen soll. Manche CES-Besucher sahen aber in diesem Konzept den Versuch, eine Antwort auf eine Frage zu liefern, die kein Kunde jemals gestellt hat. Billig dürfte keines der OLED-Geräte zu haben sein. Während LG den Preis seiner Neuentwicklung mit 12.000 Dollar angibt, schweigen sich die anderen Hersteller noch aus.

Ultra-HD - oder auch 4k genannt - gibt Bilder im Vergleich zu Full-HD in vierfacher Schärfe wider. Neben der beeindruckenden Qualität des Fernsehbildes hat die neue Technologie aber auch noch einen anderen Vorteil. Sie ermöglicht einen deutlich geringeren Abstand zwischen Fernseher und Zuschauer. Und Fernseher über 50 Zoll Diagonale, für die man schon ein großes Wohnzimmer braucht, sind inzwischen zum Verkaufsschlager geworden. Toshiba etwa hat zwischen Oktober 2011 und Oktober 2012 den Verkauf von Panels in dieser Größenordnung verdoppelt.

Die Unternehmen blieben aber auf der CES die Antwort schuldig, woher denn diese ultra-hochauflösenden Inhalte kommen sollen. Vielfach können die neuen Fernseher zwar normale HD-Inhalte auf 4k hochrechnen. Einen Regelbetrieb für die Sendung von 4k-Fernsehen dürfte es aber vor 2015 nicht geben, schätzt Stephan Heimbecher von Sky Deutschland . Wenn hier die Branche nicht nachlegt, droht 4k das Schicksal der 3D-Technologie, die sich bei den TV-Inhalten nicht auf breiter Front durchgesetzt hat. Gary Shapiro, Chef der Consumer Electronics Association, Ausrichterin der CES, appellierte denn auch an den Erfindergeist der Industrie. Ohne Innovationen, so Shapiro, werde die Branche nicht überleben.

Dieses Motto gilt auch für die Automobil-Industrie, die erkannt hat, dass sich die Käufer nicht mehr allein für PS, Chrom, Metalllackierungen, Ledersitze und Alu-Felgen interessieren, sondern den Innenraum des Autos als einen Multimedia-Raum erleben wollen, der mit dem Netz verbunden ist. Neue Maßstäbe setzte auf der CES Audi mit einem Q7, in dem ein dreidimensionales Sound-Konzept umgesetzt wurde, das gemeinsam mit den MP3-Erfindern vom Fraunhofer Institut und dem Hifi-Spezialisten Bang & Olufsen umgesetzt wurden. Audi glänzte neben Toyota /Lexus auf der Messe auch mit seinem Konzept der digitalen Fahrassistenten, das die Vorteile eines computergesteuerten Roboter-Autos in Sachen Sicherheit und Komfort mit dem in den USA legendären Fahrvergnügen verbindet. (dpa/tc)