E-Mail-Push-Lösung für Handys und PDAs

15.10.2004
Offene Mail-Zustellungslösung "Mobile Office @vantage" von Siemens

Im Vergleich zu den Push-Offerten von Microsoft oder RIM zeichnet sich die Synchronisationslösung von Siemens unter anderem dadurch aus, dass sie eine Vielzahl an mobilen Endgeräten unterstützt. So lassen sich etwa Handys mit den Betriebssystemen Symbian Series 60 sowie Symbian UIQ einbinden. Aus der Microsoft-Welt werden sowohl Smartphones als auch Pocket-PC-Telefone mit Windows Mobile 2003 unterstützt. Für seinen Push-Dienst nutzt Siemens dabei die Sync-ML-Funktionalität und den E-Mail-Client der Geräte und steuert selbst als Software eine Push-Erweiterung bei.

System aus drei Komponenten

Der Push-Client ist jedoch nur eine der drei Komponenten von Mobile Office @vantage. Hinzu kommt ein Connector für die Anbindung an Exchange oder Domino. Als dritter Baustein ist ein eigenständiger Server für das Service-Management und die E-Mail-Weiterleitung zuständig. Ähnlich wie beim Blackberry-Ansatz lässt sich die Siemens-Lösung auf zwei Arten installieren: Entweder stehen die Server beim Mobilfunkbetreiber, der E-Mail-Push als Service für seine Kunden offeriert, oder ein Unternehmen betreibt den Dienst in Eigenregie. Laut Siemens rechnet sich das Server-Hosting im eigenen Unternehmen ab 200 bis 300 Nutzern. Genauere Angaben machte die Company hierzu nicht, da Mobile Office auf Projektbasis abgerechnet wird.

Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, die Server selbst zu betreiben, so hat die Siemens-Lösung gegenüber Blackberry einen entscheidenden Vorteil: Der Anwender hat unter Sicherheitsaspekten die volle Kontrolle über das System, denn es existieren keine weiteren zentralen Server, die irgendwo beispielsweise von RIM gehostet werden.

Ein eher zweischneidiges Schwert ist dagegen ein anderer Unterschied zur Blackberry-Plattform: Mail-Attachments werden nicht wie bei RIM konvertiert, sondern als Orginal übertragen. Einerseits hat dies den Vorteil, dass der User die Daten auf dem Endgerät weiterverarbeiten kann, andererseits kann die Übermittlung einer größeren Powerpoint-Präsentation via langsamen GPRS den Anwender zur Verzweiflung treiben, wenn er die Präsentation nur kurz zur Information überfliegen will. Hier wäre es wünschenswert, dass Siemens nachbessert und dem Benutzer eine Wahlmöglichkeit einräumt. (hi)

E-Mail-Push

Die Einbindung mobiler Aussendienst-Mitarbeiter in den E-Mail-Workflow eines Unternehmens scheitert heute oft aus Kostengründen, da die klassischen Authentisierungsverfahren bei der Anmeldung am Mail-Server zu viel unnötigen und kostspieligen Datenverkehr erzeugen. Als einer der ersten Anbieter ging deshalb Research in Motion (RIM) mit dem Blackberry einen anderen Weg: Statt dass die externen Geräte in festen Zeitabständen beim E-Mail-Server nach neuer Post fragen, stellt hier der Server die Mails automatisch zu (Push). Dieses Verfahren vermeidet unnötigen Datenverkehr und reduziert damit die Kosten. Die E-Mail-Zustellung per Push lässt sich mittlerweile auch mit Lösungen von Microsoft oder Siemens realisieren, wobei alle drei Ansätze in der Praxis ihre Vor- und Nachteile haben.