Dokumenten Management

DMS-Hersteller machten 2008 gute Geschäfte

19.12.2008 von Sascha Alexander
Die meisten Anbieter erwarten auch im ersten Halbjahr 2009 starke Umsätze. Doch die Wirtschaftskrise könnte manche bald hart treffen.

Eine aufgeräumte Stimmung in der Branche für Dokumenten- und Enterprise-Content-Management vermittelt die diesjährige Herstellerbefragung "Market Snapshot" des Beratungshauses Pentadoc, an der sich 63 Anbieter beteiligten.

Hatten sich bereits in der Vorjahresumfrage 75 Prozent der Befragten Umsatzsteigerungen für 2008 ausgerechnet, meldeten jetzt sogar 80 Prozent der Hersteller dies auch tatsächlich geschafft zu haben. 16 Prozent der Befragten lägen mit ihren Ergebnissen sogar erheblich über den eigenen Prognosen. Diese Entwicklung spiegelt auch die Personalentwicklung wider: 79 Prozent der Hersteller stellten 2008 mehr Personal ein als im Vorjahr. Allerdings beklagen sie zugleich den wachsenden Fachkräftemangel in der Branche.

Als wichtigste Markttreiber der vergangenen zwölf Monate sehen die Anbieter die Nachfrage nach Software für Web-Content-Management, E-Mail-Management und nach unternehmensweiten Informationsplattformen für die Dokumentenverwaltung. Klassische Dokumenten-Management-Themen wie die Archivierung seien hingegen eher hinter den Erwartungen vieler Hersteller zurückgeblieben (siehe auch den Trendbericht zum deutschen ECM-Markt).

Hersteller müssen mehr über Nutzen und Kosten sprechen

Ob 2009 angesichts der internationalen Finanz- und Automobilkrise sowie der Rezession in Deutschland nochmals ein Umsatzplus in der Branche möglich ist, bleibt offen. Zwar blicken die meisten Anbieter dem ersten Halbjahr 2009 insgesamt optimistisch entgegen, und rund 75 Prozent wollen in den kommenden sechs Monaten Erweiterungen ihres Produktportfolios vorstellen. Doch kaum einer der Befragten erwartet Umsatzsprünge über das Niveau von 2008 hinaus.

Die Analysten von Pentadoc Radar gehen sogar davon aus, dass das Geschäftsjahr 2009 für einige Anbieter schwerer als erwartet werden könnte. Momentan seien die Auftragsbücher der ECM-Lieferanten noch gut gefüllt und nur Firmen, die sich auf die krisengeschüttelten Branchen fokussiert haben, müssten bereits Umsatzrückgänge wegstecken.

In ihrer ganzen Härte werde die Wirtschaftkrise die Branche aber erst im zweiten Halbjahr treffen, so Pentadoc Radar. Laut Guido Schmitz, Vorstand der Pentadoc AG, komme es nun darauf an, Kunden "knackige" Lösungen zu bieten und über den Kosten und Nutzen ihrer Angebote klare Angaben machen zu können.