HTML5, native oder hybride Apps

Die Zukunft mobiler Anwendungen

18.04.2013 von Andreas Schaffry
Mobile Applikationen werden heute zumeist als native Apps programmiert. Doch immer häufiger bietet sich HTML5 als Alternative an. Absehbar ist, dass hybride Apps den Markt durcheinander wirbeln werden.

Für Berufstätige gehören Smartphone und Tablet-PC heute zu den ständigen Begleitern, um auch unterwegs Arbeitsaufgaben erledigen, Termine vereinbaren und Kontakt halten zu können. Selbst der Zugriff auf das Unternehmensnetz ist vielerorts gang und gäbe. Die Nutzung von Anwendungen erfolgt entweder über Web-Apps oder native Apps.

Web-Apps laufen allen mobilen Systemen

Web-Apps laufen auf jeder mobilen Betriebssystem-Plattform. Native Apps müssen extra für jede Plattform angepasst werden.
Foto: Business Insider/Caniuse

Web-Apps werden in HTML5 und CSS erstellt und laufen als mobile Web-Seiten mit einem erweiterten Funktionsumfang in einem Browser auf dem mobilen Endgerät. Bei nativen Apps handelt es sich um eigenständige Anwendungen, die in Java, C++ oder Objective C programmiert sind und fest auf einem Mobilgerät installiert werden.

Web-Apps eignen sich für mobile Szenarien, bei denen statische Inhalte wie Texte, Videos oder Bilder und einfache Geschäftslogik von einer Webseite optimiert auf einem Mobilgerät dargestellt werden sollen. Die Ausnahme sind Flash-Inhalte, da Apples iOS diese nicht unterstützt. Eine Web-App ist plattformunabhängig einsetzbar, was ein wesentlicher Vorzug gegenüber einer nativen App ist.

Nach einer Erhebung des Informationsdienstes "Business Insider" unterstützt im Android-Umfeld Googles Chrome-Browser knapp 100 Web-App-Features, gefolgt von Firefox mit 93. Im iOS-Bereich unterstützt Apples Safari immerhin 90 verschiedene Features vollständig.

Im Unterschied dazu muss eine native App für jedes mobile Betriebssystem, ob Apple iOS, Google Android, Blackberry oder Windows mobile, wie auch an die unterschiedlichen Release-Stände eigens angepasst werden. Das führt zu deutlich höheren Entwicklungskosten. Native Anwendungen werden zudem in einem App-Store kontrolliert, was mit Restriktionen verbunden ist, die mitunter zu Konflikten führen können.

Google Currents
„Google Currents“ fasst aktuelle Schlagzeilen aus verschiedenen Kategorien wie International, Unterhaltung, Sport und Wissenschaft zusammen und präsentiert diese als Magazin. Wer möchte, kann Artikel zum späteren Lesen speichern. <br><br> Preis: Kostenlos
News Republic (Deutsch)
„News Republic (Deutsch)“ ist eine Nachrichten-App, bei der Sie die verwendeten Nachrichtenkanäle selbst zusammenstellen. Das Tool soll täglich über 10.000 Nachrichten von globalen Agenturen, nationale Medien und führenden Blogs überprüfen. Des Weiteren gibt es eine Alarm-Funktion, die Sie über neue Nachrichten zu Ihren bevorzugten Themen informiert. <br><br> Preis: Kostenlos
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„wetter.com“ bietet neben dem aktuellen Wetter eine Sieben-Tage-Vorhersage, einen Regenradar für Deutschland sowie Spanien, Wetterwarnungen vom Deutschen Wetterdienst, Wettervideos und redaktionelle Vorhersagen. <br><br> Preis: Kostenlos
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Die App „Flipboard“ importiert Weltnachrichten, Posts von Blogs und Nachrichten aus zwölf sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagramm, Googl+, YouTube und Twitter in ein individualisiertes Nachrichtenmagazin. Zudem gibt es eine Speicherfunktion, die das spätere Lesen mit Instapaper, Pocket sowie Readability ermöglicht. <br><br> Preis: Kostenlos
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„1Weather“ ist eine Wettervorhersage-App. Mehrere Orte lassen sich hinzufügen und die entsprechenden aktuellen Temperaturen sowie die Witterungsverhältnisse werden auf einer Seite übersichtlich dargestellt, ohne dass der Ort explizit aufgerufen werden muss. Für genaue Werte muss die Temperatur von Fahreneinheit auf Celcius umgestellt werden. <br><br> Preis: Kostenlos
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Mit „BooksApp“ verwalten Sie komfortabel Ihre Bibliothek. Bücher lassen sich mit dem Barcode-Scanner erfassen und meist werden entsprechende Covers hinzugefügt. Des Weiteren können verliehene Bücher als solche markiert werden und nach einem Monat erhalten Sie eine Erinnerung an wen Sie das Buch verliehen haben. <br><br> Preis: Kostenlos
AndroidWelt Online
Mit „AndroidWelt Online“ greifen Sie unterwegs schnell auf News, Tests und Videos zu Ihrem Betriebssystem zu. Des Weiteren können Sie Texte via Facebook, Twitter und E-Mail verteilen. <br><br> Preis: Kostenlos
AskWiki – Spracherkennung
„AskWiki“ ermöglicht das tipplose navigieren durch Wikipedia-Artikel via Google-Speech- Recognizer-Funktion, indem Sie Fragen in die App sprechen. Passende Antworten stellt das Tool als Text dar. <br><br> Preis: Kostenlos
Rechtsschutz
Die App „Rechtsschutz“ beinhaltet aktuelle Rechtstipps, ein Juristisch-Deutsch-Wörterbuch, Rechtsvideos sowie einen Prozesskostenrechner. D.A.S.-Rechtsschutz-Kunden haben Zugang zu Musterverträgen, Checklisten, Merkblätter und können sich spezialisierte Anwälte aus dem D.A.S.-Anwaltsnetzwerk empfehlen lassen. <br><br> Preis: Kostenlos
Wawerko DIY
„Wawerko DIY“ ist die App vom Anleitungsportal Wawerko.de und bietet viele Anleitungen aus den Bereichen Haus, Garten, Kfz, Computer, Elektro, Kreativ, Modellbau, Kochen und Sonstiges. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen lassen sich mittels angefügter Bilder oder Videos nachvollziehen. <br><br> Preis: Kostenlos
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„Yelp“ hilft Ihnen sich in Städten zurechtzufinden, indem es nahgelegene Hotels, Restaurants, Cafés. Bars und Sehenswürdigkeiten auflistet. Die Ergebnisse lassen sich nach Entfernung, Stadtviertel, Preis und Öffnungszeiten filtern, außerdem lassen sich Bewertungen einsehen. <br><br> Preis: Kostenlos
Fora Dictionary
„Fora Dictionary“ ist ein multilinguales Offline-Wörterbuch. Die Anwendung unterstützt mehrere Wörterbuchformate wie Plain (TSV) und StarDict. Es gibt Wildcard- sowie Fuzzy-Suche und Text-to-Speech. Die App lässt sich auf SD-Karte verschieben. <br><br> Preis: Kostenlos
Pulse News
„Pulse News” ist ein News-Reader, der vorwiegend englischsprachige Medien bereithält. Es gibt nur wenige deutschsprachigen Nachrichtenquellen und die direkte Integration von Feeds ist nicht möglich. User, die Nachrichten gerne auf Englisch lesen, sollten einen Blick riskieren. <br><br> Preis: Kostenlos

Native Apps sprechen mit Geräte-Hardware

Laut Gartner wird die Zukunft der App-Entwicklung hybrid sein. Hybrid-Apps verknüpfen die Vorzüge von HTML5- und nativen Apps.
Foto: Fenton - Fotolia.com

Eine native Programmierung ist von Vorteil, wenn bei der Kommunikation die Gerätemerkmale wie das GPS-Modul, die Kamera oder das Mikrofon für Funktionen einer mobilen Anwendung genutzt werden. Der Zugriff auf die Hardware mobiler Endgeräte wirkt sich positiv auf die Bedienerfreundlichkeit nativer Apps aus, die zudem auch offline funktionieren.

Die für den Offline-Betrieb benötigten Datensätze werden zusammen mit der Applikation dauerhaft auf das Smartphone oder den Tablet-PC heruntergeladen und dort gespeichert. Zwar gibt es bei HTML5 auch Funktionen für das Offline-Browsen mit einer Web-App, doch hierbei werden die Inhalte lediglich in einem App-Cache zwischengespeichert.

Jede mobile Zugangsmöglichkeit hat ihre Vor- und Nachteile. Zurzeit dominieren noch native Apps, doch durch die Weiterentwicklung von HTML5 könnte sich dies bald ändern.

Die Weiterentwicklung der Auszeichnungssprache HTML5 macht die Grenzen zwischen den App-Modellen durchlässiger. Die nächste HTML-Generation soll Funktionen für lokalen Speicher enthalten sowie für die Einbettung dynamischer 2D- und 3D-Grafiken und von Audio- und Video-Elementen.

Die Wahl des App-Modells hängt vom jeweils konkreten Business Case ab, der mobil abgebildet werden soll. Laut dem US-Marktforscher Gartner soll die Zukunft der mobilen Apps in einer hybriden Entwicklung liegen.

Hybrid-Apps gehört die Zukunft

Foto: Sergey Nivens, Shutterstock.com

Technisch gesehen werden hierbei HTML5-basierte Web-Apps mit einem nativen Container zu einer hybriden mobilen Architektur verbunden. Mit dieser Art mobiler Anwendungen lassen sich GPS-unterstützte Location-Informationen oder Mapping-Funktionen wirksam einsetzen wie auch die Hardwarefunktionen eines Mobilgerätes nutzen.

Gartner rechnet damit, dass bis 2016 mehr als die Hälfte der eingesetzten mobilen Applikationen hybrid sein wird. Das Beratungshaus plädiert in einer Analyse zudem dafür, dass Unternehmen ihre Web-Apps nicht nur durch native Gerätefunktionen anreichern und verbessern, sondern auch ein mobiles Framework evaluieren, das die Entwicklung von nativen und hybriden Apps sowie von Web-Apps auf einer gemeinsamen Code-Basis erlaubt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.de. (mb)