IBM-CEO Samuel Palmisano

"Die Welt wird kleiner und intelligenter"

01.03.2011 von Martin Bayer
Unterstützt von IBM-Chef Samuel Palmisano und dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die 25. CeBIT und staunte über IBMs neuen Wunderrechner "Watson".

Maschinen verstehen Menschen", behauptete IBMs CEO Samuel Palmisano zum Auftakt der diesjährigen CeBIT. Es sei gelungen, eine Grenze zu überwinden und das Tor zu völlig neuen Möglichkeiten der IT aufzustoßen. Palmisano spielte damit anlässlich der CeBIT-Eröffnung gestern Abend auf IBMs neuen Wunderrechner "Watson" an, dem es vor kurzem gelungen war, zwei menschliche Champions in der beliebten amerikanischen Quiz-Sendung "Jeopardy" zu schlagen. "Unsere Branche schafft Werkzeuge, die die Welt verändern."

Palmisano träumt bereits von völlig neuen Anwendungsszenarien, die elektronische Superhirne wie Watson eröffnen könnten. "Computer werden immer intelligenter. Die Fähigkeit, unstrukturierte Daten zu verarbeiten, befähigt IT-Systeme zu ganz neuen Aufgaben", schwärmte der IBM-Boss. Rechner könnten in Zukunft beispielsweise medizinisches Wissen aufbereiten und richtige von falschen Diagnosen unterscheiden.

CeBIT 2011 - Impressionen
Ziemlich abgehoben
Mit einem Satellit auf Weltraummission - dieses erstaunliche Wunderwerk der Technik der Reshetnev Information Satellite Systems gibt es in Halle 12 zu bewundern.
Sam macht Stimmung
IBM-CEO Samuel Palmisano ist Keynote-Sprecher der feierlichen Eröffnungsgala am Abend im Kongresszentrum Hannover.
"Die Welt wird immer kleiner"
Palmisano referiert vor der gesammelten politischen und wirtschaftlichen Prominenz...
Gruppenbild 1
... unter anderem Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer, Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister, Kanzlerin Angela Merkel, dem türkische Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Ehefrau Emine und Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda (von links nach rechts).
Gruppenbild 2
David McAllister, Angela Merkel, Recep Tayyip Erdogan mit Ehefrau Emine (von links nach rechts).
Bitte lächeln
Unterhaltsame Gespräche am Rande der Reden: Erdogan, Merkel, Palmisano (v.l.).
Feinster Zwirn
Die prominenten Eröffnungsgäste füllen das Kongresszentrum fast bis auf den letzten Platz.
MAZ ab
Mit visuellen Effekten und kleinen Videoclips verdeutlicht die CeBIT, dass die IT heute alle Bereiche des Lebens durchdringt.
Innenminister
Bundesinnnenminister Thomas de Maizière (Mitte) stattet der CeBIT am Dienstag einen Besuch ab. Nicht von seiner Seite weichen Karl-Heinz Streibich, Chef der Software AG, und Cornelia Rogall-Grothe, die IT-Beauftragte der Bundesregierung.
Gratis einchecken
De Maizière versucht, mit dem neuen Personalausweis (nPa) auf dem Messegelände einzuchecken. Alle Besucher, die mit dem nPa kommen, haben freien Eintritt.
Stau
Es ist nur die Frage, ob der Test wie vorgesehen funktioniert - bei dem Rückstau, der sich hinter dem Minister gebildet hat...
Innenminister
Noch ein kleiner Plausch mit der netten Empfangsdame und einmal schön den Wisch gezeigt - dann kann nichts mehr schiefgehen.
Lobeshymne
Am Donnerstag spricht Gary Kovacs, neuer CEO von Mozilla, auf den "CeBIT Global Conferences" vor und preist HTML5 als den neuen Heilsbringer für Web-Entwickler.<br /><br />Foto: Simon Hülsbömer
Blau in Blau
Sieht hochwertig aus...<br /><br />Foto: Jan-Bernd Meyer
Entspannung
Auch der Donnerstag ist sonniger als je zuvor.<br /><br />Foto: Jan-Bernd Meyer
Fall down
Wenn Roboter in die Schlacht ziehen...<br /><br />Foto: Jan-Bernd Meyer
Protzig geht immer
Mit Schlachten kennt sich dieses (Schlacht-)Schiff bestens aus. Vodafone präsentiert einen McLaren SLR in Action. Wir gehen auch in Aktion und verabschieden uns für dieses Jahr von der CeBIT. CU in der zweiten März-Woche 2012 oder jeden Tag bei Cowo online!<br /><br />Foto: Jan-Bernd Meyer

Die neue IT-Welt verlange aber auch mehr Verantwortung von den Nutzern. Palmisano fordert neue Standards, nicht nur in technischer Hinsicht: "Wir brauchen globale Regeln für Sicherheit und Eigentum." Wenn es gelingen soll, den Planeten intelligenter zu machen, bedarf es standardisierter Schnittstellen zwischen Unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel zwischen Gesundheits- und Bildungssystemen. Um das umzusetzen, müsse die IT-Branche eng mit der Politik zusammenarbeiten. "Die Welt wird kleiner und intelligenter", sagte Palimsano. "Wir müssen jetzt handeln, und wir müssen es gemeinsam tun."

Physikerin Merkel mag ITK

Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint diese Botschaft bereits angekommen. Sie betonte in ihrer Eröffnungsansprache die guten Beziehungen zwischen Politik und IT-Branche in Deutschland und verwies auf die jährlichen IT-Gipfel. "Mit keiner anderen Branche gibt es so wenig Streit", sparte Merkel nicht mit Komplimenten.

Aber auch die anstehenden Veränderungen sind der Kanzlerin offenbar bewusst. Cloud Computing bezeichnete sie als große Revolution mit allen damit verbundenen Fragen und Risiken. Sie bekräftigte die Notwendigkeit internationaler Abkommen. "Es wird darauf ankommen, abgestimmte Regeln zu finden und neue Formen der politischen Zusammenarbeit zu lernen."

Merkel verwies zudem auf die politischen Entwicklungen in den Staaten Nordafrikas. Die Freiheitsbewegungen seien auch durch soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook vorangetrieben worden. "Technischer Fortschritt und gesellschaftliche Veränderungen gehen Hand in Hand", sagte die Kanzlerin. Merkel zeigte sich fasziniert von den Möglichkeiten der IT, die zur Eröffnung anhand des - beinahe - intelligenten Rechners Watson demonstriert wurden. Die Kanzlerin sagte, die Politik nehme die neuen Entwicklungen staunend zur Kenntnis, und versprach: "Wir werden uns anstrengen, sie auch zu verstehen."