Überblick SAP-Beratungshäuser

Die Top Ten der SAP-Berater

24.01.2012 von Klaus Manhart
SAPs ERP-Lösungen sind erste Wahl in den Unternehmen. Entsprechend boomen Services rund um SAP-Systeme und -Anwendungen. Wir nennen Ihnen Stärken und Schwächen der größten SAP-Beratungshäuser.

Ein deutsches Unternehmen ohne installierte Softwarelösung von SAP? Undenkbar. Es gibt kaum ein größeres mittelständisches Unternehmen und noch weniger ein Großunternehmen in Deutschland, das nicht auf SAP setzt. Entsprechend groß ist die Bedeutung des IT-Service-Marktes, der sich rund um die Business-Software "made in Germany" aufgebaut hat.

SAP-Beratung hat sich in den letzten 20 Jahren als ein wichtiger Zweig im IT-Consulting etabliert und nimmt laut den Marktbeobachtern von Pierre Audoin Consulting (PAC) 20 Prozent des gesamten deutschen Consulting-Marktes ein. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum: Die SAP-Dienstleister bieten klassische Beratungsleistungen, angefangen bei der Prozessberatung, über die Implementierung und das Customizing der SAP-Systeme bis hin zur Integration beliebiger Fremdsysteme. Doch jedes Beratungshaus setzt andere Schwerpunkte und hat seine Stärken - aber auch seine Schwächen.

Grob lassen sich die SAP Consulter in drei Bereiche gliedern: Das erste Segment bilden die "klassischen" Beratungshäuser wie Accenture, die weder Hardware noch Software verkaufen, sondern allein auf Beratung setzen. Im zweiten Segment finden sich Hardware-Hersteller wie IBM und HP, die SAP-Beratung schwerpunktmäßig um ihre Hardware-Produkte herum anbieten. Die dritte Gruppe schließlich bilden die Software-Häuser wie die Software AG. Deren SAP-Beratungsleistungen konzentrieren sich vor allem auf das eigene Software-Portfolio.

Dieser Beitrag stellt die zehn umsatzstärksten SAP-Beratungshäuser in Deutschland vor. Das Ranking basiert auf aktuellen Daten von PAC. Die Marktforscher haben die Anbieter auf Basis der Umsätze mit SAP-Beratungsprojekten aufgelistet, veröffentlichen die absoluten Zahlen aber leider nicht. Die in den folgenden Unternehmensporträts genannten Umsatzzahlen beziehen sich daher nicht auf das SAP-Geschäft, sondern auf den Gesamtumsatz in Deutschland. Sie wurden den aktuellen Lünendonk-Listen oder den Geschäftsberichten der Unternehmen entnommen. Die Unternehmenseinschätzungen basieren auf Analysteninterviews und auf COMPUTERWOCHE-Recherchen. Alle angegebenen Daten betreffen den deutschen Markt.

Teaserbild: SAP

10. MSG

Name: msg systems AG

URL: www.msg-systems.com

Hauptsitz: Ismaning bei München

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: 314 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 3 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 2.925

Standorte: Mehrere deutsche Städte darunter Berlin, Braunschweig, Chemnitz, Frankfurt, Köln und Passau

Portfolio: Software, Beratung

Ausrichtung: Die msg systems AG aus Ismaning bietet Beratung, Anwendungsentwicklung und Systemintegration. Das Unternehmen entwickelt im SAP-Bereich Individual- und Standard-Software wie beispielsweise die SAP-Lösung "Reinsurance Management FS-RI".

msg hat Kunden vor allem aus den Branchen Versicherungen, Automobilindustrie und Finanzdienstleistungen. Außerdem berät das Unternehmen die Branchen Energie und Verkehr/Transport/Logistik sowie die Bereiche Government und Life Science & Health Care.

msg konzentriert sich auf mittelständische Kunden. Der Dienstleister ist im SAP-Bereich im klassischen Beratungsgeschäft zu Hause, ist aber auch häufig dort anzutreffen, wo es um Programmierung etwa im Bereich ABAP geht. Das machen zwar auch andere Beratungshäuser. Was dort aber eher ein Nebenjob ist, ist bei msg die Hauptaufgabe. Was den Umsatz angeht kann die msg mit den Mitbewerbern nicht mithalten.

9. Software AG

Name: Software AG

URL: www.softwareag.com

Hauptsitz: Darmstadt

Gesamtumsatz in Deutschland: 229 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 3 Prozent.

Mitarbeiter in Deutschland : 2.051

Standorte: in zwölf deutschen Städten

Portfolio: Software, Beratung

Ausrichtung: Die Software AG mit Sitz in Darmstadt gehört zu den Marktführern für offene Softwarelösungen, die Geschäftsprozesse analysieren, die IT-Infrastruktur von Unternehmen steuern und Geschäftsprozesse verwalten. Das Unternehmen ist nach SAP das zweitgrößte Softwarehaus in Deutschland und das viertgrößte in Europa.

Vor der Übernahme von IDS Scheer bewegte sich die Software AG im klassischen Beratungsgeschäft, ohne sich von der Konkurrenz besonders abzuheben. Mit der Übernahme von IDS Scheer und der Integration der IDS-Plattform zur Analyse von Geschäftsprozessen "Aris" hat sich das geändert. Seitdem engagiert sich die Software AG auch bei der Prozessberatung im SAP-Umfeld. Das wird nach Analysteneinschätzung vom Markt gut angenommen.

Allerdings steht Aris im Wettbewerb mit dem "Solution Manager" von SAP. Wie sich dieser Wettbewerb in der Praxis ausgestaltet, ist noch nicht absehbar. Die Software AG, so der Analystenrat, sollte sich auf jeden Fall so positionieren, dass sie nicht in Konkurrenz zum Solution Manager steht, sondern diesen ergänzt. Dies sei derzeit die wichtigste Herausforderung, die die Software AG im SAP-Umfeld meistern muss. Wenn dies gelingt, hat das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil vor IBM, HP und T-Systems, die mit einer derartigen Lösung nicht aufwarten können.

8. BearingPoint

Name: BearingPoint GmbH

URL: www.bearingpointconsulting.com

Hauptsitz: Frankfurt / Main

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: 207 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 3 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 1.200

Standorte: Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Walldorf (SAP Solution Center).

Portfolio: Reine Beratung.

Ausrichtung: BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung und gehört in Europa zu den Anbietern in diesem Marktsegment. Seit einem Management-Buy-Out im August 2009 ist das Unternehmen im Besitz von rund 120 Partner in Europa. BearingPoint beschäftigt rund 3.250 Mitarbeiter in 15 Ländern.

Das Unternehmen zählt als "Global SAP Partner Services" zum kleinen Kreis strategischer, internationaler Partner der SAP. Der IT-Dienstleister unterstützt Kunden von der Auswahl der geeigneten Lösung bis hin zum Produktivstart. Der Status "SAP Global Partner Services" ist Beleg dafür, dass der SAP Partner in der Lage ist, auf globaler Ebene Beratungsdienstleistungen und Support zu erbringen.

Zwischen BearingPoint und SAP besteht seit 1982 eine enge Partnerschaft auf globaler Ebene. Seitdem agiert das Consulting-Unternehmen als klassisches Beratungshaus mit dem Schwerpunkt Prozess- und Business-Beratung. Im technischen Umfeld ist der Dienstleister weniger vertreten.

7. T-Systems

Name: T-Systems International GmbH

URL: www.t-systems.de

Hauptsitz: Frankfurt / Main

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: 1.390 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 3 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 5.000

Niederlassungen: über 20 deutsche Städte

Portfolio: IT-Dienstleistungen

Ausrichtung: T-Systems ist eigenen Angaben zufolge ein international operierender IT-Dienstleister, der in derzeit 18 Ländern strategische Beratung, Evaluierung, Einführung und das laufende Optimieren von SAP-Lösungen als Dienstleistung anbietet. Die Telekom-Tochter ist enger Partner von SAP und zählt seit vielen Jahren zu den großen Know-how-Trägern im SAP-Umfeld.

T-Systems bietet eine breite Palette an SAP-Beratungsdienstleistungen. Das Unternehmen ist nach Analysteneinschätzung innovativ und entwickelt immer wieder neue Dienstleistungspakete. Außerdem betreibt T-Systems selbst große SAP-Systeme.

In den letzten Jahren war T-Systems allerdings viel mit internen Umstrukturierungen beschäftigt, so dass es immer wieder zu Personalengpässen kam. Ausgeglichen werden soll dies mit ständig neu entwickelten Lösungspakete, die sich laut Unternehmensphilosophie mit weniger Personal betreiben lassen.

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Zur Mobile World 2011 ...
... präsentiert die Telekom ihren ersten LTE-Stick.
2008:
Fehltritt mit Folgen – Manfred Balz tritt als erster Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance der Telekom sein Amt an.
Anja Feldmann:
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Sie erhält den Leibnitz-Preis für ihre Konzepte eines Internet 2.
2007:
Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, Ferdinand Tempel, Leiter T-City Repräsentanz und Bereichvorstand Technik T-Home Friedrich Fuß freuen sich über die Auswahl von Friedrichshafen als T-City.
2006:
Nach Kai-Uwe Ricke soll der ehemalige T-Online-Manager René Obermann Ordnung in das Telekom-Geschäft bringen.
Am 1. Januar 2005 ...
startete die LKW-Maut, an deren Realisierung T-Systems maßgeblich beteiligt war.
Von 2002 bis 2006 ...
steuerte Kai-Uwe Ricke als Telekom-Vorstand die Geschicke des Unternehmens.
2000:
Der schicke Robert T-Online wirbt für den Börsengang des gleichnamigen Telekom-Ablegers. Für die Anleger am Ende eine Pleite. Insofern wäre ein Pleitegeier wohl das bessere Symbol gewesen.
1998:
Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation – heute Bundesnetzagentur – die in diesem Gebäude in der Bonner Tulpenallee residiert, nimmt ihre Arbeit auf und sollte der Telekom noch viel Ärger bereiten.
1996:
28,50-DM-Mann (so hoch war der Aktienpreis für Privatanleger) Ron Sommer zieht als CEO den ersten Börsengang der Telekom durch.
Tim Berners Lee:
Der Erfinder des World Wide Web, das ab Anfang der 90er seinen Siegeszug antrat und auch das Geschäft der Telekom mit DSL-Anschlüssen beflügelte.
Start des D1-Netzes 1992:
Dieser Chip machte es möglich, über D1 zu telefonieren
Erst 1966 ...
wurde die letzte Handvermittlungsstelle auf automatisierten Betrieb umgestellt. Das Fräulein vom Amt starb aus.
1965:
Telefonieren auch in die USA über den Satelliten Early Bird.
1961:
Für heutige Verhältnisse gigantisch mutete das erste Telefon für das A-Netz an, das 1958 startete.
1904 ...
installierte Quante in Berlin die erste Telefonzelle
1877 ...
funktionierte in Berlin das erste Telefon, hergestellt von Siemens.

6. HP

Name: Hewlett-Packard Enterprise Services

URL: www8.hp.com/de/de/services/it-services.html

Hauptsitz: Böblingen

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: Etwa 300 Millionen Euro.

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 3 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 630

Niederlassungen: 13 deutsche Städte

Portfolio: Hardware, Software, Beratung

Ausrichtung: HP ist das umsatzstärkste IT-Unternehmen der Welt. Das Engagement von HP im SAP-Beratungsgeschäft ist breit angelegt: Das Unternehmen agiert im SAP-Umfeld als bunte Mischung aus klassischem Hardware-Anbieter und Outsourcer, ist aber auch im klassischen Beratungsgeschäft bei Konsolidierungen, Release-Wechsel und Upgrades im Einsatz. So gibt es Kunden, die HP als Dienstleister nutzen, um Projekte zu unterstützen, aber auch Kunden, die an HP ausgelagert haben.

HP und SAP arbeiten seit mehr als 17 Jahren als Partner für Komplettlösungen zusammen. Der Hardware-Hersteller wirbt damit, dass fast 50 Prozent aller SAP Installationen in Deutschland auf HP Server-Plattformen laufen - und das bei über 12.000 Installationen und über 3.500 Kunden. Den Focus bei der SAP-Beratung bildet bei HP deshalb die Hardware. Ein Software-Angebot ist ebenfalls vorhanden, allerdings mangelt es HP an SAP-bezogenen Software-Produkten wie sie IBM mit Websphere hat.

5. Atos (vormals SIS)

Name: Atos, früher Siemens IT Solutions and Services GmbH

URL: www.de.atos.net

Hauptsitz: München

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: 1620 Millionen Euro (geschätzt)

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 4 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 8.790

Niederlassungen: in allen größeren deutschen Städten

Portfolio: Beratung, Software-Entwicklung

Ausrichtung: Diese Bewertung bezieht sich noch auf Siemens IT Solutions and Services (SIS), sie wurde vor der kompletten Übernahme durch Atos abgeschlossen. Das Unternehmen wurde Anfang 2011 von Siemens an Atos Origin verkauft, seit dem 1. Juli 2011 ist die Integration abgeschlossen. Das verschmolzene Unternehmen firmiert nun unter der Bezeichnung Atos: SIS liefert die komplette Service-Palette, vom Consulting über die Systemintegration, das Management von IT-Infrastrukturen bis zu branchenspezifischen IT-Lösungen.

Im SAP-Bereich bietet SIS das klassische Beratungsgeschäft an, entwickelt aber auch zusammen mit SAP und deren Kunden Branchenlösungen. Diese spezielle Software um SAP wird dann im Rahmen der Beratung vermarket. SIS hat damit ein ganz anderes Interesse als IBM oder CSC.

Im PAC SAP Radar wird vor allem die vollständige Abdeckung des gesamten SAP-Portfolios durch SIS als Qualitätsmerkmal hervorgehoben. Die Fähigkeit des Unternehmens, Speziallösungen für eine Vielzahl verschiedener Branchen anzubieten, wird von den Analysten als entscheidender Marktvorteil gesehen. Im Unterschied zu den Wettbewerbern, beweist SIS laut PAC auch überdurchschnittliche Kenntnisse der am Markt gängigen Standards und verfügt über eine vergleichsweise hohe Anzahl an eigenen Tools, Templates und Methoden.

Als Nachteil gilt die ungewisse Zukunft von SIS. Die Integration unter das Atos-Dach ist formal vollzogen, doch das Unternehmen wird noch eine Weile mit der Umsetzung der vereinbarten Prozesse und Abläufe verbringen. Offen ist, wie sich die SIS-Mitarbeiter in dem neuen Unternehmen einordnen. Zudem ist noch nicht abschätzbar, wie sich die Leistungen im SAP-Service-Umfeld ergänzen.

4. CSC

Name: CSC GmbH

URL: www.csc.com/de

Hauptsitz: Wiesbaden

Umsatz 2010 in Deutschland: 372 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 4 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 2.632

Niederlassungen: 15 Standorte in allen großen deutschen Städten

Portfolio: IT-Services

Ausrichtung: CSC ist wie Accenture ein reines Beratungsunternehmen mit der klassischen und kompletten Palette an SAP-Consulting-Services wie Konsolidierungs- und Release-Upgrade-Projekte. Zusätzlich ist CSC aber auch sehr stark im Outsourcing - sowohl was SAP als auch andere IT-Plattformen angeht.

Das Analystenhaus Forrester Research bewertet CSC als "Leader" in diesem Geschäftsfeld. Der Report vom April 2011 lobt die Wertschöpfung durch CSC in allen technischen Phasen von Implementierung, Hosting und Applikationswartung. Darüber hinaus baut CSC auch das Beratungsangebot in Bezug auf Strategie und Prozesse kontinuierlich aus. Laut Forrester entscheiden sich viele Kunden aufgrund des durchgängigen Supports von der Konzeption bis zum Betrieb für CSC.

Der Nachteil von CSC ist, dass es ein amerikanisch getriebenes Unternehmen ist. Die Verantwortlichen sitzen in Falls Church, Virginia. Da viele Entscheidungen in SAP-Projekten über die Zentrale in den USA getroffen werden und sehr lange brauchen, macht dies die Projekte oft langsam. Von CSC betreute Projekte sollten daher eher langfristig ausgelegt sein.

3. IBM

Name: IBM Global Business Services

URL: www-935.ibm.com/services/de/gbs/consulting/

Hauptsitz: Ehningen

Umsatz 2010 in Deutschland mit IT-Services: 1.180 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 5 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 7.760

Niederlassungen: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München

Portfolio: Hardware, Software, Beratung

Ausrichtung: IBM Global Business Services (GBS) bildet einen Bereich innerhalb der IBM Global Services und ist mit Mitarbeitern in über 170 Ländern die größte Unternehmensberatung der Welt. Rund 80.000 Berater weltweit unterstützen Firmen aus fast 20 Branchen inklusive Mittelstand.

Im SAP-Bereich umfasst das Portfolio Hardware- und Softwarelösungen sowie Beratungs-, IT- und Finanzierungs-Dienste. Ihre Stärke im Bereich Consulting hat IBM eindeutig im Hardware- und Middleware-Umfeld - schließlich ist das Unternehmen im Hardware-Business groß geworden. Dies, zusammen mit dem zweiten Standbein, der Software im Middleware-Umfeld, bildet das Kerngeschäft von IBM.

Entsprechend legt IBM im SAP-Bereich seinen Schwerpunkt auf Hardware und berät vor allem bei technischen Problemen. Mit Hilfe von IBM können technische Plattformen des Herstellers und neue Hardware-Plattformen besser ausgenutzt werden.

Im Middleware-Umfeld macht IBM mit seiner eigenen Software Websphere SAP Konkurrenz zu Netweaver. Die Middleware-Lösung dockt an Netweaver an beziehungsweise ersetzt diesen. Bei Beratungsprojekten nutzt IBM Webspere, um beim Kunden SOA-Infrastrukturen zu realisieren. Auch Cloud Computing spielt bei IBM eine gewisse Rolle.

Weniger stark vertreten ist IBM bei klassischen Beratungsprojekten. Zwar leistet das Unternehmen grundsätzlich auch die übliche SAP-Beratung - Prozess- und Modulberatung etwa- aber diese bildet nicht den Fokus bei IBM.

2. Accenture

Name: Accenture GmbH

URL: www.accenture.com/de-de/

Hauptsitz: Kronberg / Taunus

Gesamtumsatz 2010 in Deutschland: 720 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 5 Prozent

Mitarbeiter in Deutschland: 4.500

Niederlassungen: Berlin, Düsseldorf, München, Hof, Heidelberg, Kaiserslautern

Portfolio: Reine Beratung

Ausrichtung: Accenture ist mit weltweit 211.000 Mitarbeitern einer der größten Management-Beratungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Das Geschäft von Accenture wird global abgewickelt - auch in "exotischen" Ländern wie der Ukraine ist der Dienstleister vertreten. Das Unternehmen verfügt über umfassende Projekterfahrungen, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus Analysen von international agierenden Unternehmen.

Accenture deckt im Bereich SAP das klassische Modul- und Prozessberatungsgeschäft ab. Der Dienstleister übernimmt Beratungsprojekte vom Release-Wechsel über Konsolidierung bis hin zu Migrationen - aber auch die Betreuung des Systems. Die Mitarbeiter begleiten Kunden zudem langfristig im Outsourcing.

Die Stärke von Accenture ist laut einer PAC-Studie die große Erfahrung des Anbieters mit komplexen Projekten und sein Prozess-Know-how in nahezu allen Branchen. Das umfangreiche Branchenwissen drückt sich durch die Aufnahme von Accenture in einen Großteil der SAP Special Expertise Programme aus. Schwächen offenbart Accenture, wenn Transparenz in Bezug auf Skills, Projekterfahrung und Methoden gefragt ist, lautet der einzige Kritikpunkt von PAC. Andere Experten verweisen zudem auf die Accenture-Historie: Das Haus ist als Anbieter von IT-Beratungs- und Integrationsprojekten groß geworden, das Geschäft mit umfangreichen Betriebsdienstleistungen wurde erst in den vergangenen Jahren aufgebaut und hat im Vergleich zu anderen Providern eine weniger breite Basis.

1. SAP

Name: SAP AG

URL: www.sap.com

Hauptsitz: Walldorf (Baden)

Gesamtumsatz in Deutschland 2010: 2.195 Millionen Euro

Umsatzanteil am deutschen SAP-Consulting-Markt: 14 Prozent.

Mitarbeiter in Deutschland: 14.491

Niederlassungen: Bensheim, Berlin, St.Ingbert, Dresden, Hamburg, Hannover, München, Düsseldorf

Portfolio: Software, Beratung

Ausrichtung: SAP Consulting bietet Beratungsleistungen für die Planung, Implementierung und Optimierung von SAP-Systemen und -Anwendungen. Das Serviceportfolio umfasst Dienste für generische und branchenspezifische Lösungen sowie für Änderungen der Prozess- und IT-Landschaft in Unternehmen. Darüber hinaus bietet SAP auch Serviceleistungen für kundenspezifische Entwicklungen, Supportdienste, Unterstützung beim Programm- und Projektmanagement sowie bei der Qualitätssicherung.

SAP ist zweifellos ein Schwergewicht in der Beratung. Der Fokus bei SAP liegt allerdings mehr beim Lizenzgeschäft als in der Beratung. Die Beratungserlöse lagen laut Geschäftsbericht bei 2.197 Millionen Euro im Jahr 2010. Der Anteil der Beratungserlöse an den Umsatzerlösen betrug 2010 18 Prozent was auch unter finanziellen Gesichtspunkten zeigt, dass die SAP andere Schwerpunkte setzt als reine Beratungs-Dienstleistungen.

Im Vergleich zu anderen, reinen Beratungshäusern wie Accenture hat SAP den Vorteil, dass es sowohl über Software als auch die Lizenzen und das Beratungsgeschäft verfügt. Damit profitieren Kunden unmittelbar vom Know-how des Software-Herstellers. Ein Nachteil ist, dass das Unternehmen auf eigene Produkte fixiert ist und alternative, kostengünstigere oder leistungsfähigere Software kaum in Betracht zieht. (jha)

Als SAP-Berater in Shanghai
Leben und Arbeiten in Shanghai
...heißt es seit zwei Jahren für SAP-Berater Andreas Leidloff, der jeden Monat zwei Wochen in Shanghai arbeitet.
Die Niederlassung von Itelligence in Shanghai...
....hat Andreas Leidloff (Bildmitte) aufgebaut. In China musste er umdenken. So hat ein unterschriebener Vertrag weniger Bedeutung als in Deutschland.
Von der fremden Kultur....
...ist Leidloff fasziniert. Er hat gelernt, dass man in China nicht so stark zwischen Privatem und Geschäftlichem trennt. Und dass beim Essen und Karaoke-Abende oft wichtige Kontakte geknüpft und Entscheidungen getroffen werden.
Andreas Leidloff, Itelligence, ...
...weiß aber auch, dass man nie sofort zum Geschäftlichen kommen sollte. Wichtig ist die Kunst, Umwege zu gehen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren; sich Zeit zu lassen für wichtige Entscheidungen.
Nicht nur beim Einkaufen....
kommt man als Europäer ohne Chinesischkenntnisse schnell an seine Grenzen. Leidloff war überrascht, dass in der 16-Millionen-Metropole kaum Englisch gesprochen wird.
In Herrn Zhu...
...fand IT-Berater Leidloff dennoch einen guten Ansprechpartner. Von ihm lernt er jedes Mal etwas Neues über Tee - der Sprachbarriere zum Trotz.
Teetrinken als Oase in der Hektik des Shanghaier Alltags
Leidloff lernte etwa von Herrn Zhu, den Tee immer erste nach dem zweiten Aufguss zu trinken. Der erste Aufguss ist nur dazu da, die Blätter zu öffnen und dem tee die Bitterkeit zu entziehen.