Die Shortlist der Jury

Die Top Six der Appiade

07.03.2012 von Andreas  Schmitz
Am morgigen 8. März 2012 fällt die Entscheidung. Auf der Cebit stellt Softwarekonzern SAP die Gewinner der ersten SAP-Partner-Appiade vor. Von Tablet-Anwendungen für die IT-Chefetage über hilfreiche Apps für das Kundenmanagement bis hin zur Service-Unterstützung der Endanwender reicht das Spektrum der Nominierten.

Von 19 Teilnehmern im Wettbewerb um die Krone der App-Entwickler im Partnerspektrum der SAP hat sich die Spreu vom Weizen schon etwas getrennt. Sechs Unternehmen stehen aktuell auf der Shortlist der Appiade:

Cundus cNews

Den C-Level hat Gotthard Tischner, Mitglied des Vorstands beim Duisburger Business-Intelligence-Spezialisten cundus AG im Auge. Informationen so für Entscheider auf dem iPad zur Verfügung stellen, dass sie nicht nur auf einen Blick auf dem Schirm sind, sondern auch mit Kommentaren versehen werden können. Kollaboration ist das Stichwort, mit dem Tischner unanstastbare Report-pdfs zu interaktiven Dokumenten und per Social Media diskutabel macht. Interaktive Analysen sind aktuell im Top Management eher selten, so die Erfahrung von Tischner. Deswegen ist es sein Ziel, mit der App genau diesen Mangel zu beheben und dem Top Management etwa über BusinessObjects aufgeschlüsselte und minutenaktuelle Informationen auch unterwegs verfügbar zu machen

Gicom mit Contract2Go

Dem Handel und Großhandel das Leben erleichtern, hat Hans Jakob Reuter im Sinn, der CEO der Unternehmensberatung gicom GmbH aus Overath bei Köln. Während die Verhandlung mit Zulieferen aktuell in einzelnen Schritten in Excel erfasst werden, strebt Reuter an, die Einkäufer mit iPads loszuschicken. Vorteil: Alle Abmachungen während der Verhandlungen werden auf einer Plattform erfasst und landen medienbruchfrei automatisch im ERP-System des Unternehmens. "Das spart enorm Zeit", ist sich Reuter sicher, der ausführt, dass ein Prozent weniger Kosten einem Umsatzplus von 18 Prozent entsprechen würde. Zudem schafft die App die Möglichkeiten, per Schiebregler neue Konditionen durchkalkulieren zu können. Genug Motivation für den Handel, diese App zu nutzen.

Implico mit Refill me

Ziel des Hamburger Beratungsunternehmens Implico ist, Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche über die Branchenlösung von SAP (SAP OGSD) das Nachfüllen der Tanks besser zu organisieren als bisher. Ist kaum noch Öl oder Gas in den Tanks, generiert das System automatisch eine SMS oder eine Mail, die dem Privatkunden oder Verantwortlichen im Unternehmen signalisiert, dass er aktiv werden sollte. Per iPhone-App "Refill me" lässt sich die Bestellung aufgeben, die direkt in das SAP-System einfließt. Die Fahrer der Tankfahrzeuge bekommen ein iPad in die Hand. "Das berechnet die geeignete Route und zeigt an, wo der Fahrer welche Menge an Öl und Gas abholen und abliefern soll", erläutert Geschäftsführer Thomas Wegeelaar. Das Plus für das Energieunternehmen: Eine höhere durchschnittliche Liefermenge sowie geringere Transportkosten.

Movento mit CRM-Mate

Ein erheblich breitere Nutzung der CRM-Systeme verspricht sich der Geschäftsführer des Beratungshauses Movento Schweiz GmbH Christian Heim von seiner CRM-App für das iPad. Hier sind die Projekte in blauen und grünen Balken zu sehen, die von links nach rechts laufen. Wie lang läuft das Projekt, wie weit ist es schon fortgeschritten, welche Informationen gibt es über den aktuellen Status und den Kunden? All das ist "per Fingertipp" zu sehen. Änderungen in den Projektdetails oder Kundenangaben fließen direkt in das CRM-System von SAP. Besonderer Vorzug der Anwendung ist die einfache Bedienbarkeit. "CRM-Mate führt die einzelnen Kunden in einem Ringbuch, alle Daten sind Offline verfügbar und aus einem Kioskregal lassen sich alle Kunden und die gesammelten Informationen einzeln herausziehen", erläutert Heim.

Salt Solutions mit SM4R (Salt Mobility 4 Retail)

Handelsvertreter, Einkäufer und Flächenmanager hat der Dresdener Softwarespezialist Salt Solutions im Fokus. Ein Shop-System unterstützt sie dabei, Produkte auszuwählen, Kunden und Lieferanten mit all den spezifischen Details zu finden, Ware zu bepreisen, Inventur zu machen: Und das alles mit Hilfe des iPads. Mehr Effizienz, State-of-the-Art-Technologie für den Außendienst, schnellere Einarbeitung und bessere Kundenbetreuung nennt Geschäftsbereichsleiter Detlef Naumann als einige Vorteile der neuen App. "Für die Produktpräsentation kann beim Kunden kann auf physische Musterkollektionen verzichtet werden", sagt Naumann, der davon ausgeht, dass durch Nutzung der App bis zu 50 Prozent der Materialkosten eingespart werden könnten.

NEO Business Partners

Den Service für IT-Gerätschaften verbessern ist das Ziel von Alexander Wassiltschenko, dem Geschäftsbereichsleiter ERP beim Hannoveraner IT-Dienstleister NEO Business Partners. Über QR-Code bekommen Kunden Zugang zu den Daten eines Gerätes wie etwa einem Drucker. Wer ein Smartphone zur Hand hat, braucht also keine Hotline zu bemühen und kann sein Anliegen bzw. das Problem, das er mit dem Gerät hat, gleich mobil an den Kundendienst weiter geben. Wassiltschenko verspricht sich dadurch geringere Kosten in der Kundenbetreuung sowie einen direkten Kontakt zu den Kunden: "Immer mehr nutzen die App". Auch wenn nur die 15 Prozent der Technikaffinen unter den Nutzern das System trotz administrativer und technischer Hürden nutzen, wäre das schon ein großer Nutzen für die Unternehmen, rechnet NEO Business Partners vor.

Vergabe des Preises und Bekanntmachung der Gewinner der ersten Drei der Appiade auf der Cebit, in Halle 4 auf der Bühne, Erdgeschoss um 16:00 bis 16:25.

Die Jury:
Dr. Melanie Bockemühl, Partner und Managing Director, Boston Consulting Group
Dr. Marcus Hacke, Senior Vice President Portfolio und Solutions Design, T-Systems International GmbH
Andreas Schmitz, Projektleiter Kundenmedien, IDG Business Media GmbH/Computerwoche
Friedrich Neumeyer, Leiter Channel & Ecosystem, DACH, Mitglied der Geschäftsleitung, SAP
Stefan Krauss, COO, DACH, Mitglied der Geschäftsführung, SAP
Bernd Boeckennhoff, Vice President Channel Development Mittelstand & Ecosystem DACH, SAP